Linux Ubuntu-Pro-Subscription (inkl. zusätzliche Universe-Security-Updates) für private Nutzung kostenlos

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harpo

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Da ich in der Forensuche keine Hinweise darauf gefunden habe, möchte ich denjenigen, an denen es wie an mir seit mehr als zwei Jahren vorbei gegangen ist, diese Info, die ich kürzlich entdeckt habe, auch zukommen lassen:

Für private Nutzung ist der erweiterte Ubuntu-Pro Support für bis zu 5 Geräte für Privat-Nutzer kostenlos. Und zwar nicht nur den verlängerten Update-Zeitraum betreffend, sondern auch zusätzliche Sicherheitsupdates für Universe-Pakete.

Ich hielt Ubuntu Pro bisher für einen reinen Support-/Update-Verlängerungsservice für die LTS-Releases, für den man zu zahlen hat, wie es beim Vorgänger Ubuntu Advantage afaik war. Daher hat mich das - kostenbehaftet oder nicht - nicht weiter interessiert, weil bei mir eh spätestens nach 3 Jahren auf die nächste LTS umgestiegen wird. Ich verwalte Paketquellen und Aktualisierungen normalerweise per Synaptic, weil ich es in bestimmten Belangen komfortabler finde. (Und hier soll es bitte nicht um Diskussionen zu Vor- und Nachteilen von Synaptic und apt im Terminal gehen.)

Ab und an checke ich aber auch mal im Terminal per apt full-upgrade, ob es zusätzliche Infos gibt, die mir mit Synaptic nicht angezeigt werden. Und da kam neulich diese:
Code:
Get more security updates through Ubuntu Pro with 'esm-apps' enabled:
gefolgt von einer Liste Pakete, u.a. 7zip und der ganzen Palette VLC-Pakete. Ich dachte erst 'Kann doch nicht wahr sein, Ubuntu bringt Sicherheits-relevante Updates z.T. nur über seinen Bezahl-Support raus?!'

Aber nach einer kurzen Recherche stellte sich heraus, dass Ubuntu Pro tatsächlich für private Nutzung für bis zu 5 Geräte kostenfrei ist. Man muss sich unter https://ubuntu.com/pro nur einen freien Account mit einer gültigen E-Mail-Adresse registrieren (falls man noch keinen hat) und sich für bis zu 5 freie tokens anmelden (bzw. sogar 50, wenn man aktives Communtiy-Mitglied ist).

Das (zumindest für mich) relevante dabei ist, dass es auch innerhalb des regulären LTS-Support-Zeitraums hier zusätzliche Sicherheitsupdates für Universe-Pakete gibt. Und das 'zusätzlich' bedeutet wirklich dies und kein 'stattdessen'. Canonical hat hier nichts an der bestehenden Update-Politik geändert, sondern eine zusätzliche Möglichkeit oben drauf gesetzt. Bis zur Einführung des Pro-Service wurde Software in den Universe-Quellen nur von der Ubuntu-Commuinity betreut und nicht von Canonical selbst direkt. Seit der Einführung von Ubuntu Pro kümmern sich aber auch die Canonical-Entwickler zusätzlich zu den Main-Paketen auch um Sicherheits-Patches für Universal-Pakete mit Fokus auf kritisch und hoch eingestufte Lücken - aber auch mehr, soweit Kapazitäten dafür vorhanden. Unternehmen können aber auch explizit die Patch-Entwicklung für bestimmte Pakete finanzieren. Im übrigen handelt es sich hierbei anscheinend auch eher um backports aus den neuen Versionen der Software zu den bei Ubuntu-Release ausgelieferten Versionen und keine generellen Updates auf neuere Versionen (bei denen es zusätzlich natürlich auch Feature-Updates gibt), also wirklich reine Sicherheits-Patches.

Warum diese Updates nicht gleich in den regulären Quellen zur Verfügung gestellt werden? Dieser zusätzliche Aufwand muss natürlich auch finanziert werden und das läuft dann eben über die für kommerzielle Nutzer kostenpflichtige Registrierung. Und da ist es doch zu begrüßen, dass Privatnutzer den Service kostenfrei registrieren können. Ich hätte mir nur eine präsentere Information dazu gewünscht, sei es über apt oder über die Paketquellen-GUI in Ubuntu. Dass es für nicht-kommerzielle Nutzung kostenfrei ist und die Universe-Unterstützung zusätzliche Updates auch schon vor Ablauf der regulären Supportphase bringt, ist hier nicht eindeutig ersichtlich. Im Falle von VLC hat es mich schon bei 22.04 geärgert, dass diese in den Quellen trotz bekannter Sicherheitslücken über die letzten Jahre nicht aktualisiert wurden. Wäre mir der kostenfreie Pro-Support für genau das damals bewusst gewesen, hätte ich bei der Nutzung sicher ein besseres Gefühl gehabt.

Hier noch ein paar Links zur weiteren Info:
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist der Usecase für E-LTS für Privatkunden?
Hm, ist das im Text nicht so klar raus gekommen? Man bekommt zusätzlich Sicherheitsupdates für Pakete aus der Universe-Quelle, die von Canonical direkt bereit gestellt werden - und das auch schon während der regulären 5 Jahre LTS-Support. Ohne Ubuntu Pro gibt es nur die von der Ubuntu-Community eingestellten Updates für diese Pakete (wie es auch vor Einführung von Ubuntu Pro nur der Fall war). Ich konnte das eben kürzlich konkret für Pakete wie VLC und 7zip sowie ein paar andere feststellen, die nur über die Pro-Subscription erhältlich waren.
 
Ja, aber warum will man als Privatanwender eine E-LTS Version betreiben? Z.B. eine 5 Jahre alte Version FreeCAD ist ja nicht gerade der Renner, oder?
 
Ich habe zum spielen 2 kleine vServer mit Ubuntu Server LTS laufen... Könnte also dafür interessant sein :)

Werde mich am WE mal hiermit begecken.
 
Ja, aber warum will man als Privatanwender eine E-LTS Version betreiben? Z.B. eine 5 Jahre alte Version FreeCAD ist ja nicht gerade der Renner, oder?
Weil vielen die LTS-Versionen genügen und nicht ständig die neueste Software brauchen? Und nicht permanent alle 6 Monate auf eine komplett neue OS-Version upgraden wollen? Linux Mint z.B. beruht ja auch auf der LTS-Version von Ubuntu und ist bei vielen Privatanwendern beliebt. Debian bekommt auch "nur" alle zwei Jahre ein OS-Upgrade. Viele ziehen eben ein stabiles System vor und brauchen nicht die neuesten Features, die evtl. auch Kinderkrankheiten mitbringen.

Programme wie FreeCAD sind sicher nicht im Standard-Portfolio eines jeden Users. Wer speziellere Software benötigt und dabei auch immer auf möglichts aktuelle Funktionalität angewiesen ist, klar, der zieht eben die nicht-LTS-Versionen von Ubuntu vor oder setzt besser noch auf eine Rolling-Release-Distro. Oder bezieht seine speziellen Anwendungen sowieso aus anderen Quellen, direkt vom Entwickler oder PPAs. In meinem Usecase ist es für die spezielle Software sogar wesentlich die LTS-Version von Ubuntu zu nutzen: Abseits der Standardsoftware für den täglichen (Privat-)Gebrauch benötige ich hauptsächlich GIS. Und hier sind selbst die Pakete in den im 6-Monats-Zyklus aktualisierten Ubuntu-Versionen teilweise zu veraltet. Da bin ich auf das UbuntuGIS-PPA angewiesen und das wird ausschließlich für Ubuntu-LTS-Versionen gepflegt. Gäbe es diese Notwendigkeit nicht, wär ich wahrscheinlich auch schon längst auf Debian umgestiegen.

Und nochmal: Es geht hier nicht darum, eine LTS-Version länger als 2-3 Jahre oder gar 5 Jahre oder länger zu nutzen, sondern um für die LTS-Version - die wie erwähnt auch von vielen Privatanwendern genutzt wird - Sicherheitsupdates für Universe-Pakete zu bekommen, die man sonst nicht bekäme, da die Community dies in einigen Fällen aus welchen Gründen auch immer nicht leisten kann. Und @elchmartin hat ja auch schon einen wichtigen Punkt angesprochen: Auch Privatnutzer betreiben teilwiese Ubuntu-Server. Und die ziehen sicher auch ein möglichst stabiles System vor, bei dem sie nicht alle 6 Monate hoffen müssen, dass das OS-Upgrade auch reibungslos klappt und keine neuen Probleme mit sich bringt.
 
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