T4xx (T400-450 ohne "T440s/T450s") ThinkPad T440s - Review

ibmthink

Rather active member
Themenstarter
Registriert
30 Dez. 2010
Beiträge
15.567
Das (fast) perfekte T-UltraBook
Das T440s ist das erste ThinkPad aus der neuen T440-Serie auf dem deutschen Markt (neben dem kommenden T440 und dem T440p). Mit diesem kurzen Review möchte ich einige Aspekte des Geräts beleuchten. Viel Spaß beim lesen! :)


Einleitung
Schon viel wurde über das neue 2013/2014er ThinkPad LineUp mit Haswell (und im nächsten Jahr dann das Refresh mit Broadwell) geschrieben. Die Geräte seien "keine echten ThinkPads mehr", der TrackPoint könne "gleich ganz weggelassen werden", die Geräte seien generell viel schlechter als die der vorherigen Generationen etc. Ich habe mir die Frage gestellt: Sind diese Behauptungen wirklich wahr? Sind die ThinkPads seit diesem Jahr tot? Meine Antwort: Nein, sind sie nicht.

Wie schon beschrieben ist das T440s das 1. ThinkPad mit den neuen Haswell CPUs von Intel, die die letztjährige Ivy-Bridge Plattform ablösen. Das T440s wurde erstmalig Mitte Juli in Japan und in anderen ausgewählten Märkten wie Deutschland oder Hongkong, in diesen aber nur für Studenten erhältlich, angekündigt, die regulären Konfigurationen sollten hierzulande ab Mitte Oktober erhältlich sein. Was mich angeht, so habe ich es als Ersatz für mein T430u gekauft, dass ich aus verschiedenen Gründen Mitte August nach etwa einem halben Jahr Nutzung wieder verkauft habe, unter anderem wegen dem grauenhaften Display und weil ich es oft nicht als richtiges ThinkPad empfand, obwohl es einige sehr schöne Eigenschaften hatte, aber irgendwie war es für mich immer ein wenig eine Art "Edge im T-Series Kleid mit hochwertigeren Materialien". Wie dem auch sei, es wurde im August verkauft, und Ersatz musste her. Zu dieser zeit war das T440s schon bestellbar, und es war schnell klar, dass es das T440s für mich sein musste, zumal mich die ersten Erfahrungen der Käufer hier im Forum bestärkt haben es zu kaufen (auch dieses Hands-On von Aurora natürlich: http://thinkpad-forum.de/threads/16...ergleich-mit-X1-Carbon!-ACHTUNG-BILDER-VIDEOS!). Vor etwa 3.5 Wochen habe ich es bestellt, und nutze es nun seit einer Woche. Nun zu einer kurzen Modellkunde


Modellkunde / Einordnung des Modells in das ThinkPad LineUp
Die T4xxs-Serie ist nicht neu, sie gibt es schon seit 2009, das erste Modell war das T400s aus dem Jahre 2009. Es folgten T410s, T420s und T430s, wobei das T410s fast baugleich dem T400s war, das T420s dann den Wechsel zum 16:9 Display-Format brachte und das T430s den Wechsel zu den Chiclet Tastaturen. Das T430s war also das letzjährige T430s Modell. Der eigentliche Vorgänger des T440s ist aber das (leider etwas untergegangene) T431s. Dieses bietet schon die selbe Designsprache wie das T440s, und auch ein sehr ähnliches Gehäuseformat, basiert allerdings noch auf Ivy-Bridge und ist noch kompatibel zu den älteren Series 3 Dockings, die mit dem T400s eingeführt wurden. Eine Gemeinsamkeit ist zum T440s ist die Nutzung von ULV CPUs statt Full-Voltage Dual-Core CPUs wie bei den vorherigen T4xxs (bis auf das T400s), der Verzicht auf ein DVD-Laufwerk/UltraBay und die Anpassung an die UltraBook Spezifikationen.

Das T440s ist Teil der T440-Serie und hat gleich zwei Schwestermodelle, das T440 und das T440p. Das T440s ersetzt sowohl T430s als auch T431s, die parallel verkauft wurden, das T440 ersetzt das T430u als günstigeres T-Modell (was sich auch darin ausdrückt dass hier ein GFK Gehäuse genutzt wird, die maximale Auflösung HD+ ist und das Gerät größer und schwerer ist, im Prinzip ein abgespecktes T440s) und das T440p ersetzt das T430 als das Full-Powered T-Modell, was bedeutet, dass es weiterhin ein DVD-Laufwerk und einen UltraBay-Schacht bietet, Full-Voltage Dual-Core CPUs (und wohl auch Quad-Core CPUs, was eine Neuerung gegenüber dem T430 darstellt), 16 GB RAM Maximum statt 12 GB und auch weiterhin die klassischen Top-Mount Scharniere bietet. Damit hat sich das T440-LineUp erheblich weiter in Richtung UltraBook verschoben, wobei das T440p für alle eine Alternative dastellt, die weiterhin ein klassisches Notebook möchten. T440s und T440 bieten auch optional Touchscreens, ebenfalls eine Neuerung gegenüber T430u und T430s/T431s, das T440p hingegen verzichtet auf diese Option. Das T440s ist im Prinzip das Premium-Modell in der T-Serie in der Richtung "dünn und leicht" und das T440p in der Richtung "dicker, aber sau stark", das T440 steht zwischen beiden als günstige Alternative für Unternehmen, die die Extras, die T440s und T440p bieten, nicht benötigen und nur ein einfaches T-ThinkPad benötigen.


Spezifikationen
Momentan gibt es wie gesagt 2 Modelle in Deutschland zu kaufen, das Modell 20AQS00500 (4 GB RAM, HD+) sowie das teurere Modell 20AQS00600. Beide sind Sondermodelle, beide haben realiv ähnliche Spezifikationen, mit der Ausnahme des RAMs und des Displays natürlich, beide haben den Core i5-4200U, also einen Mittelklasse Core i5 ULV Prozessor, die integrierte Intel HD 4400 und keinen Touch Screen (weswegen sie die UltraBook-Spezifikationen im engeren Sinne nicht mehr erfüllen, da alle Ultrabooks mit Haswell einen Touchscreen haben müssen. Bald soll es aber auch noch weitere Modelle geben, mit Core i7-4600U, nVidia GeForce 730M und auch matten Gorilla-Glass Touch Screens, wer also mehr Power benötigt, für den lohnt es sich noch etwas zu warten auf die stärkeren T440s (oder gleich auf das T440p mit Full-Voltage Quad-Core und 16 GB RAM), genauso für die, die für Windows 8 einen Touchscreen möchten. Ich für meinen Teil wollte nicht mehr länger warten und habe mich deswegen für das Modell 20AQS00600 entschieden. Hier die Eckdaten:
- Intel Core i5-4200U
- Intel HD 4400
- 12 GB RAM | 500 GB 7200rpm HDD (Hitachi)
- 3x USB 3.0 (one Powered), VGA, mDP, Ethernet, Headset/Mic-Jack Combo, Smartcardreader, 4-in-one SD Card slot
- WWAN upgradeable (via 42mm M.2 Slot), Intel Wireless-N 7260AN
- 14" FHD 1920x1080 AHVA screen (AUO B140HAN01.2; AHVA = Advanced Hyper Viewing Angle, eine Weiterentwicklung von VA / PVA)
- 6 Zellen 47 Wh Akku (3-Zellen + 3-Zellen, der integrierte 3-Zellen Akku ist "Made by Sony")
- Kein Preload (Ich habe meine eigene Windows 8 Lizenz installiert)
- Series 4 DockingPort (ThinkPad Basic, Pro und Ultra Docks), der neue rechteckige Netzstecker (45w Netzteil)
- 720p Webcam, Dual-Mikrophone

Was ich persönlich sehr schön finde, dass Lenovo es beim T440s im Gegensatz zum T431s und zum T430u (das eigentlich sogar noch größer war und mehr Platz bot) wieder geschafft hat, 3 USB Ports am Gerät selber anzubieten (T440 bietet nur 2, das T440p 4). Wie ich beim T430u festgestellt habe waren 2 USB Ports einfach zu wenig.


Design
Für manche vielleicht unerheblich, aber dennoch meines Erachtens ein wichtiger Punkt.

Wie das Jahr 2009 bringt auch das Jahr 2013 mit dem T431s/T440s wieder ein neues ThinkPad Redesign. Wie bei allen Redesigns bei ThinkPads (T43 -> T60, T400 -> T400s, T430s -> T440s) gilt aber auch in diesem Fall "Evolution statt Revolution". Statt alles auf den Kopf zu stellen und komplett zu ändern ändert sich das ThinkPad-Design nur langsam und in sanften Schritten, wobei das diesjährige Redesign etwas vielleicht etwas umfangreicher ist als das 2009er Redesign.

An sich setzt aber auch das das diesjährige Design den Weg des 2009er Design weiter fort: Aufgeräumter, moderner, minimalistischer sollen die neuen ThinkPads sein. Im Gegensatz zu damals ändert lenovo in diesem Jahr aber nicht nur die Formen, sondern auch die verwendete Farbpallete: Die Grundfarbe des Gehäuses ist zwar immer noch Schwarz, aber ein leicht anderer Schwarzton, "Graphite Black" nennt Lenovo die neue Farbe, und ich denke, der Name trifft es ganz gut. Der neue Farbton ist einen Ticken heller, wein wehig in die Richtung Anthrazit, und sieht meines Erachtens sehr schön und edel aus. Auch sonst hat man die Farben ein wenig geändert: Die Farbpallete umfasst nunmehr nur noch die Farben Schwarz/Grau/Weiß/dunkles Silber/Rot (die vorhandenen LEDs sind Orange und Grün, aber die zähle ih jetzt mal nicht mit). Blau, wie es vor allem die IBM ThinkPads an verschiedenen Stellen des Gehäuses boten, ist nunmehr komplett verschwunden (was ich auch gut finde, da es so einheitlicher und moderner aussieht, aber das ist Geschmackssache). Selbst die USB 3.0 Ports sind nun nicht mehr Blau gehalten sondern in Schwarz, sie sind jedoch anhand des "SS" an den USB Ports zu erkennen (Super Speed). Auch die Metallscharniere haben nun nicht mehr die selbe Farbe wie vorher, statt in hellem, Weiß-Silber sind diese nun in einem dunkleren Grau-Silber gehalten, was sehr dezent und edel wirkt.

Zu den weiteren Änderungen zählt unter anderem das riesige neue Glass ClickPad, ein dünnerer Displydeckel mit weniger hervorstehendem Clamshell Design und dass es keine Displayhaken mehr gibt. Die Lautsprecher sind nun nicht mehr, wie bei T400s-T430(s) neben der Tastatur, sondern am Boden des Gerätes angebracht (mehr zu den Lautsprechern selbst später), was ebenfalls eine willkommende Änderung ist, da bei diesem Modellen sehr schnell Staub und Dreck in diese Lautsprechergitter geraten konnte, was einfach nur schlecht und nervig ist, da man diesen Dreck auch kaum entfernen kann, ein Design-Fehler meines Erachtens, der nun endlich korrigiert wurde (ich kenne das vom T420, es ist einfach nur schlecht designed). Weiterhin sind die Mulitmedia-Tasten (Lauter, Leiser usw.) nun in die Tastatur integriert und die ThinkVantage-Leiste ist weggefallen (auch die bei der letzten Generation schon ziemlich nutzlose ThinkVantage-Taste). Das Gerät wirkt insgesamt auch etwas kantiger und weniger rund als das T420 (was vor allem am Design der Vorderkante ist, die nun nicht mehr so rund ist wie vorher), obwohl es wie das X1 Carbon auf ein eckenloses Design setzt (d.h. die Ecken sind leicht abgerundet, aber das Gerät ist trotzdem Eckig). Auch sehr schön an dem Design der Vorderkante: Anders als beim T430u oder beim X1 Carbon ist diese nicht so scharf und spitz zulaufend, d.h. anders als beim T430u schneidet die Vorderkante einem nicht in die Hand und anders als beim X1 Carbon nicht in den Bauch wenn man es als Laptop benutzt. Eine letzte sehr schöne Änderung im Vergleich zum T430u und zum T420: Dünne Displaybezel und somit kleinere Abmessungen. Ebenfalls eine willkommene Änderung.

Alles in allem gefällt es mir wirklich sehr gut, da es sehr einfach, aber klassisch und edel zu gleich aussieht. Die Grundprinzipien des ThinkPad-Design sind immer noch vorhanden, aber eben etwas modernisiert (z.B. rote Streifen auf den TrackPoint-Tasten, die silberenen Metallscharniere, die sich um 180° öffnen lassen, das eckige Design, matt-schwarzes Gehäuse etc.)


Verarbeitunsqualität / Gehäuse / Scharniere
Das ist neben den Eingabegeräten sicherlich eines der wichtigsten Punkte, in denen ein Thinkpad liefern muss, ein ThinkPad muss stabil und gut verarbeitet sein. Hier gilt: Das T440s enttäuscht nicht.

Zuerst ein wenig zu den Gehäusematerialien: ThinkPads haben eine lange Tradition was die Nutzung von speziellen Gehäusematerialien angeht, von Titanium Composite über Carbon zu Edelstahl und Magnesium. Bei Modellen seit dem T60 setzt Lenovo auf einen Magnesium-Structure Frame, und seit dem T400s zunehmend auf Carbon. Das T440s folgt dieser Tradition, ist allerdings, wie alle T4xxs, nicht ganz wie ein normales T-Model aufgebaut. Beim T440s besteht das Base-Cover aus Magnesium (wie immer wird die Magnesiumlegierung AZ01D verwendet), ähnlich wie bei der X-Serie, wie bei allen T4xxs ist der Palmrest aber noch zusätzlich mit einem Magnesium-Strucutreframe verbunden. Beim T440s setzt Lenovo erstmals auf das "Direct Bonding" des Structure-Frames am Palmrest, der Palmrest ist also direkt mit dem Structure-Frame verbunden (Lenovo reagiert damit auf Kundenbeschwerden zu den flexenden Handballenauflagen bei vorherigen T-Modellen). Apropos Plamrest: Dieser ist auch beim T440s aus ABS Kunststoff. Allerdings ist er, genau wie das Basecover, im Unterschied zu den vorherigen T-Modellen, speziell beschichtet, leicht gummiert. Weiter im Text zu den Materialien: Das ClickPad ist beim T440s aus Glass gefertigt (Kunststoff beim T440), das auch mit einer leichten Gummierung beschichtet ist, die Tastatur besteht natürlich aus Kunststoff, die Oberfläche unterscheidet sich aber von vorherigen T-Modelle wie T430u und T420: Da meine Tastatur mit LED Backlight-Hintergrundbeleuchtung ist, sind die Tasten nicht matt oder beschichtet, sondern glatt und dunkler. Die Scharniere sind weiterhin aus Edelstahl. Zum Display: Das Displaybezel besteht aus relativ dünnem Kunststoff, unbeschichtet, bei Modellen mit Touchscreen wird man an dieser Stelle kratzfestes Gorilla-Glass finden. Der Displaydeckel selbst ist aus Carbon gefertigt, mit einigen GFK Anteilen (dort, wo die WLAN und WWAN Antennen sitzen). Wenn man Lenovo glauben schenken darf, ist dieses Carbon sehr hochwertig, hochwertiger auch als bei den vorherigen Generationen. Die Oberfläche selbst des Displaydeckels besteht natürlich nicht aus offenem Carbon, sondern ist ebenfalls leicht gummieartig beschichtet, allerdings: Die klassische Gummierung, wie sie beim T430s noch anzutreffen war, ist weg.

Hier ein Bild der Magnesiumstruktur des Basecovers:
WP_20130923.jpg

Zur Haptik im Allgemeinen, also der "Anfassqualität": Sie ist sehr gut, das Gerät fühlt sich sehr hochwertig an. Beim T431s gab es einige, insbesondere im Bezug auf den Displaydeckel, die meinten, er fühle sich nicht hochwertig an, sogar als "billig" wurde er verschrien. Das kann ich absolut nicht bestätigen. Die neue Oberfläche des Displaydeckel ist etwas glatter, etwas weniger rutschfest als die klassische Gummierung (wobei sie immer noch einen gewissen Gripp bietet, welche ja oft erwünscht ist, da das Gerät so schwieriger aus der Hand rutschen kann), aber meines Erachtens sehr hochwertig. Es ist eine sehr feine, kühle Haptik, die man gerne unter den Fingern spürt. Persönlich sagt mit die Haptik des Geräts sogar mehr zu als beim T420, dieses fühlt sich im Vergleich fast wirklich schon billig an. Auch der Palmrest ist beim T440s sehr viel hochwertiger als beim T420, und die Glass-Oberfläche des TouchPads ist ein Traum was die Haptik angeht. Die neuen Oberflächen bieten neben der guten Haptik auch weitere Vorteile:
- Neue Displaydeckelbeschichtung: Nimmt wesentlich weniger stark Fingerabdrücke und Fett auf als die Gummierung, fühlt sich nicht so schnell "ranzig" an, Ecken sollen nicht mehr abschubbern können
- Keine Mattierung der Tastatur: Oberfläche ist zwar ein wenig fettempfindlicher, auf Lange Sicht hat sie aber einen großen Vorteil: Die Tasten können nicht mehr glossy werden und die Mattierung verlieren, der Abnutzungseffekt der Tasten ist also wesentlich kleiner
- Beschichtung des Plamrests: Neben der bessseren Anfassqualität: Palmrest kann nicht mehr glossy werden wie beim T420 und allen voherigen ThinkPads

Zur Stabilität und Verarbeitung: Sehr gut, auf allen Teilbereichen. Die Verarbeitung ist absolut einwandfrei, es gibt keinerlei überstehende Kanten, keine größeren Spaltmaße, alles sitzt und passt so wie es sein soll. Die Stabilität überezugt ebenfalls: An einer Ecke angefasst (natürlich nur zu Testzwecken :D) verbiegt sich die Base-Unit gar nicht, und selbst wenn ich es nicht merke, dann nur im Bereich <1mm. Auch beim Display merkt man dass Lenovo hier auf sehr hochwertige Materialien zurückgegriffen hat: Obwohl das Display nur etwa 2.5mm Dick ist, und damit nur etwa halb so dick wie das Display im T420, lassen sich beide Displayeinheiten etwa genau gleich leicht verbiegen, mit leichtem Vorteil für das T440s. Hier merkt man auch, dass an Lenovo Behauptung, nun hochwertigeres Carbon zu verwenden, etwas dran ist, da sich das Material bei dünnerer Materialdicke dennoch weniger stark verbiegen lässt. Ich habe hier einen kleinen Vergleich zum T420 gezogen, der auch die weiteren Aspekte des Gehäuses beleuchtet:
- Die Scharniere halten das Display genau so gut wie beim T420 und wippen nicht nach (obwohl sie Drop-Down Scharniere statt Top-Mount Scharniere sind, offensichtlich waren die Befürchtungen unbegründet, dass diese weniger stabil sind)
- Bei beiden lässt sich durch Druck auf das Displaycover kein Druck auf das Display ausüben (anders als beim T430u mit Aluminium Display)
- Beim T440s gibt es anders als beim T420 keinerlei knarren oder qietschem am Gehäuse, was eine bessere Konstuktion, überlegen Verarbeitung und bessere Stabilität zeigt
- Die Handballenauflage lässt sich beim T440s fast überhaupt nicht eindrücken, nur über dem Smartcard-Slot an der linken Seite ist ~1mm möglich, beim T420 ist da wesentlich mehr Palmrest-Flex vorhanden
- Wie angesprochen ist auch die Haptik besser, vor allem auch was die Unterseite des Gehäuses angeht, die beim T420 aus billigem Kunststiff bestehen zu scheint
- Beim T440s gibt es fast keinerlei Keyboard-Flexing, beim T420 dagegen schon ein wenig, besonders instabil ist bei diesem auch die ThinkVantage Leiste, die es beim T440s nicht mehr gibt
- Das Displaybezel sitzt, obwohl das Material dünner ist, beim T440s korrekt. Beim T420 scheint es dagegen fast schon lose in derHalterung zu hängen (um es extrem auszudrücken und es klingt hohl wenn man mit dem Fingernagel an einigen Stellen vorsichtig draufklopft. Das war beim T430u aber auch schon viel besser
- Der entfernbare Akku sitzt sicher und wackelt fast gar nicht, anders als beim T420

Eine weitere sehr schöne Verbesserung ist die Gummielippe rund um das Display. Diese verhindert, dass Staub und Dreck im geschlossenen Zustand in das Gerät eindringen (z.B. in einer Tasche oder wenn es einfach nur auf dem Tisch steht), das in einer Tasche Fremdkörper das Display verkratzen können und sie leitet Druck, der auf das Display ausgeübt wird, besser ab, als die kleinen Gummiepuffer beim T420. Leider bleibt dieses Feature T440s und X240 vorbehalten, T440 (non-Touch), T440p, T540p, W540 und die neue L-Serie bieten diese Verbesserung leider nicht, bei diesen sind immer noch die kleinen Gummiepuffer dabei.

Wegen der angesprochenen kleineren Bezel rund um das Display ist das Gerät insgesamt auch kleiner als vorherige 14" T-Modelle. Hier ein kleiner Vergleich mit T420 und T430u:

- T440s: 331 x 226 x 20,6 mm
- T420: 340 x 232 x 29 mm
- T430u: 340 x 236 x 21 mm

Mit einem Gewicht von 1.6 kg ist das T440s das bisher leichteste T-Modell, es wiegt in etwa so viel wie das ThinkPad Twist, was wir hier auch zu Hause haben. Es fühlt sich so an als ob man ein 12.5" ThinkPad hat. Das Gehäuse ist auch gut ausbalanziert und auch nicht Top-Heavie wie das T430u z.B..

Nun noch kurz zu den Scharnieren: Wie alle ThinkPads der 2013er Generation hat das T440s keine Displayhaken mehr. Das ist kein Problem, denn: Anders als beim T430u, beim L520 oder auch beim X220 schaffen die Scharniere hier es, den Displaydeckel ziemlich gut geschlossen zu halten. Wenn man das Gerät auf die Seite legt und nur die Base festhält öffnet sich der Displaydeckel nicht, beim Transport in einer Tasche sollte dieser als auch geschlossen bleiben. Wenn man das Gerät Überkopf hält öffnet sich der Deckel schon, aber nur etwa 0.8cm, was sehr viel weniger als bei den angesprochenen Modellen ohne Haken ist.



Weiter geht es im nächsten Post...
 
Zuletzt bearbeitet:
Display
Endlich.

Eigentlich würde dieses Wort schon reichen um das Display zu beschreiben, aber ich schreibe trotzdem noch ein bisschen mehr. :D

Endlich sind die Zeiten der schlechten 14" Display bei ThinkPads vorbei. Erst mal allgemein etwas zu den Spezifikationen des Displays: Das in meinem T440s verbaute 14" Display stammt von der Firma AU Optotronics (AUO). Es köst mit einer Auflösung von 1920x1080 Pixeln auf, was dem Full-HD Standard entspricht (oder kurz, ein FHD Display von AUO), diese Auflösung auf 14" entspricht ~ 157 ppi. Der Modellname des Display lautet B140HAN01.2. Es ist weder ein TN-Display, noch ein IPS Display, sondern es basiert auf der Eigenentwicklung von AUO, AHVA (Advanced Hyper Viewing Angle), was eine Weiterentwicklung von VA bzw. PVA ist. Es ist mit 300 nit Helligkeit (LED natürlich) und 700:1 Kontrast angegeben, außerdem bei Lenovo als "Wide Viewing Angle" gekennzeichnet.

Die Qualität ist einfach nur großartig. Verglichen damit ist das HD TN Display im T430u Müll, Abfall, den man irgendwo in einem Hinterhof in China findet. Beim T440s Display sind die Farben sehr hell und kontrastreich, Schwarz ist wirklich Schwarz (wahrscheinlich ein sehr niedriger Schwarzwert), nicht dunkles Grau, Weiß ist Weiß und nicht blau-grau. Das Display braucht auch keine Kalibrierung! Es kommt schon fast perfekt aus der Fabrik (fast), ein Blaustich wie bei den meisten TN Displays ist nicht vorhanden. Auch leidet das Display nicht unter einem "Gittereffekt" bzw. einem "Screen-Door" Effekt wie die HD+ Displays bei T420s-T430s. Im Gegenteil, Schriften sind sehr scharf und gut lesbar, mir persönlich ist FHD auf 14" auch nicht zu klein, sondern eigentlich der Idealwert, ich nutze es ohne Skalierung auf 100%. Die Blickwinkel des Displays sind überragend, wenn auch nicht absolut perfekt. Schwarz sieht bei ganz seitlichen Blickwinkeln etwas mehr wie Dunkelblau aus, und das Display wird auch ganz leicht dunkler bei extremen Blickwinkeln. Dennoch, es ist ein wahrer Genuss.

Weiterhin scheint auch der Farbraum des Displays sehr gut zu sein, sRGB wird nucht zu 100% abgedeckt, aber fast. Es sollte sehr viel besser sein als das X220 IPS Display was das angeht.

Hier einige Bilder vom Display
WP_20130922.jpg WP_20130922 2.jpg WP_20130922 1.jpg DSC03568.jpg DSC03565.jpg

Vergleichbilder mit dem T420 HD Display:
DSC03566.jpg DSC03567.jpg DSC03569.jpg DSC03570.jpg

(Das T420 Display ist etwas per Hand kalibriert, deswegen sieht es nicht total übel aus, aber ich denk, amn merkt dass das T440s Display ganz klar besser ist)

Das Display ist wirklich sehr gut, aber perfekt ist es nicht - wie viele IPS und VA Display leidet auch dieses AHVA Display unter leichtem Backligh-Bleeding und Ghosting. Diese Effekte halten sich aber in Grenzen und treten im Alltag kaum hervor.

Alles in allem ist das Display wirklich brilliant. Ich liebe es buchstäblich. :love: :D


Tastatur
Die Tastatur im T440s enspricht dem seit 2012 geltenden Standard unter den ThinkPads. Wie alle ThinkPads seit letzem Sommer kommt auch das T440s mit einer 6-Reihigen Chiclet Tastatur, von Lenovo "Precision Keyboard" genannt, bei meinem T440s auch mit Backlight. Der Tastenhub beträgt 2mm, verglichen mit 2.5mm beim T420. Das Tippgefühl ist wie immer sehr gut (auch wenn es meine EnduraPro nicht schlagen kann :D), der Hub ist sehr angenehm, nicht zu kurz oder zu lang, die Form der Tasten ist sehr schön ("Smile Shape Keys"). Das Tastenlayout ist wie im letzten Jahr auch in 6 Reihen gehalten, mit 2 kleinen Änderungen: Nachdem es sehr viele Nutzer gab, die sich daran gestört haben, dass die F-Tasten nicht mehr in Gruppen eingeteilt sind, hat Lenovo nun dieses Feature wieder zurckgebracht, man kann die 6. Reihe also wieder besser blind benutzen. Die weitere Änderung wurde schon angesprochen und betrifft ebenfalls die 6. Reihe der Tastatur: Die F-Tasten sind in ihrer Funktion nn umgedreht, d.h. die Multimediafunktionen sind nun die primären Funktionen, und die F-Funktionen die sekundären, d.h. F1 löst z.B. nicht die F1 Funktion aus, sondern ist standardmäßig die Lautsprecher Mute-Taste, F1 ist dann per FN zu erreichen. Wenn man wie ich aber die F-Tasten oft nutzt gibt es zum Glück eine neue Funktion: FN-Lock. FN-Lock wird aktiviert, wenn man FN + Esc drückt. Ist FN-Lock aktiv leuchtet die FN-Lock LED (diese sitzt in der FN Taste) und die F-Tasten sind wieder die primären Funktionen. FN Lock bleibt auch bei einem Reboot des Systems dauerhaft aktiviert, man muss es also nicht nach jedem Neustart drücken. Dadurch sind die Mulitmediafunktionen wieder sekundär und per FN zu erreichen, was ich schon von meinem T430u gewohnt war.

Nicht zurückkommen wird das 7-row Keyboard, und das T440s hat immer noch 6 Reihen. Für mich ist das kein Problem, bzw. ich schätze das neue Layout mittlerweile mehr, da ich die neue Position der Bild-Hoch/-Runter Tasten sinnvoller finde (näher am User als vorher) und auch die große Entfernen Taste in der Ecke sehr schön platziert ist, aber ich denke, das ist Geschmackssache.

Wie gesagt, mein T440s hat Backlight, was ich schon jetzt ganz gerne nutze. Es gefällt mir auch sehr viel besser als das ThinkLight beim T420 oder beim T430u z.B. (das nun ja nicht mehr vorhanden ist), da es nicht so sehr blendet meines Erachtens. Das Backlight beim T440s ist sehr einheitlich, anders als bei der vorherigen Generation, wo es ja teilweise bei manchen Tasten sehr schwach und bei anderen blendent hell war.

Eine weitere Neuerung: Mit dem T440s hat Lenovo erneut die Wasser Resistenz der Tastatur verbessert. Die Auflöage der Tastatur isoliert nun die Tastatur komplett vom Mainboard, selbst das Tastaturkabel wird nun durch ein spezielles Siegel aus Gummie ("Moister Seal") geführt. Wenn man Lenovo glauben darf, können die neuen ThinkPads nun bis zu 500ml aufnehmen durch die Tastatur, ohne dass das Gerät schaden nimmt. Natürlich sind immer noch die Abslaufkanäle vorhanden, die das Wasser aus dem Gerät leiten. Hier ein Bild von dem Raum unterhalb der Tastatur:
keyboardalkxf.jpg

Ach ja: Wenn man sein T440s bekommt sollte man darauf achten, dass der Zwischenraum zwischen den Tasten korrekt sitzt (mehr dazu bei Wartung). Bei meinem war dieser ganz leicht verschoben, sodass einige Tasten etwas geknirscht haben, was aber schnell gelöst war, indem ich den "Keyboard Slide Frame" einfach wieder richtig verschoben habe, was auch relativ einfach geht.


TrackPoint / TrackPad
Das ist wahrscheinlich der am meisten kontrovers diskutierte Aspekt bzw. die am meisten diskutierte Änderung am neuen LineUp: Alle neuen ThinkPad haben nun statt einem TouchPad mit 2 Buttons unten und 3 Buttons oben für den TrackPoint ein großes TrackPad / ClickPad aus Glass, das im ganzen runtergedrückt wird, es ist also nur noch eine Taste vorhanden.

Doch zuerst, zum neuen TrackPad selbst: Ja, tatsächlich ist das Clickgeräusch etwas komisch am Anfang. Nach kurzer zeit gibt sich das aber wieder. Und ja, das Geräusch ist auch lauter als ein Druck auf eine einzelne Taste (wobei es unterschiedlich laut it je nachdem wo man klickt, am oberen Rand wo man für den TrackPoint klickt ist es angenehm leise, in der Mitte dagegen relativ laut). Wirklich als störend empfinde ich es aber nicht (es ist immer noch viel leiser als ein Druck auf die Taste meiner EnduraPro), die von anderen getätigte Kritik, es sei ein "raumumfassendes Geräusch, das soll laut sei wie eine Leertaste die man richtig gegen den Tastaturboden haut" kann ich nicht bestätigen (das passiert nur, wenn man richtiggehend auf das ClikPad draufhaut). Die Oberfläche des TrackPads ist wie gesagt sehr glatt und angenehm unter der Haut, kein Vergleich zu der schrecklichen Noppenoberfläche bei vorherhigen Generationen. Zwei Finger Scrollen macht mit dem TrackPad Spaß, und es ist auch endlich groß genug für ein Notebook dieser Größe. Gesten funktionieren auch gut. Was natürlich auch weiterhin geht: Tap-to-Click, funktioniert auch weiterhin gut. Ich kann nicht sagen, dass das Clickpad lose im Plamrest hängt. Für ThinkPad User, die das TouchPad bevorzugen, ist diese Generation auf jeden Fall ein großer Schritt nach vorne. Ich würde sogar sagen, es kann dem Apple TrackPad fast ebenbürtig sein, wenn die Treiber noch ein kleines wenig besser wären.

Nun zum TrackPoint. Wie den meistenlesern bekannt sein dürfte sind die 3 Tasten des TrackPoints verschwunden. Stattdessen muss man nun auf das ClickPad drücken. Dieses ist an der oberen Kante leicht abgerundet, weiterhin wird der mittlere Button durch kleine Punkte markiert, die man auch erfühlen kann, und die rechte und die linke TrackPoint-Taste sind weiterhin durch rote Streifen auf dem ClickPad markiert. Auch gibt es weiterhin die Option wahlweise das TrackPad oder den TrackPoint im UEFI-BIOS zu deaktiveren. Auch der Treiber bietet relativ umfangreiche Möglichkeiten, unter anderem kann man zwischen zwei verschiedenen Größen für die mittlere und die rechte TrackPointtaste wählen.

Was soll ich sagen: Es funktioniert gut. An Anfang ist es kurz seltsam, aber das gibt sich realtiv schnell. Danach ist es einfach intuitiv. Man muss auch nicht runtergucken auf welcher Taste man gerade ist, es funktioniert ganz natürlich. Es gibt auch keinerlei Erkennungsprobleme, anhand der kleinen Punkte kann man nämlich gut erkenne ob man auf der mittleren Taste ist oder nicht. Ein weiterer Kritikpunkt der oft genannt wird: Die Tasten seien zu breit, insbesondere der mittlere Button. Auch damit habe ich keinerlei Probleme, man renkt sich nicht den Finger aus wenn man versucht die Tasten zu erreichen, es geht gut. Deaktivert man das TrackPad im BIOS, führt das dazu, dass die Touch-Funktion des TrackPads aktiviert wird, genau wie die Gesten, man kann jedoch weiterhin mit dem TrackPad mit zwei Fingern scrollen und die Wischgesten von Windows 8 bleiben auch aktiviert. Auch dient nun das gesammte TrackPad als Linke TrackPointtaste (mit Ausnahme der Zonen für die mittlere und rechte Taste), d.h. man kann überall klicken, was auch ganz schon ist. Ich selber nutze nur den TrackPoint momentan, das TouchPad ist deaktiviert. Wenn man es im BIOS deaktivert, dann wird interessanterweise der TrackPoint etwas besser ung die Tasten genauer.

Alles in allem bin ich bisher zufrieden mit dem neuen Design. Es macht was es soll, und der TrackPoint selber funktioniert immer noch super. Die Vorteile des TrackPoints sind immer noch vorhanden, und während das neue Design nicht besser ist als das Alte und einer gewissen Eingewöhnung bedarf, kann ich für mich resümieren, dass der TrackPoint nicht tot oder überflüssig ist.

Es gibt aber ein großes aber: 1. ist das nur meine subjektive Meinung bzw. Erfahrung, ich komme damit sehr gut zurecht, für andere mag es anders aussehen, wobei die Aussagen dazu bisher ja relativ gemischt waren, die einen mochten es, die anderen lehnen es ab, und 2. gilt diese Erfahrung nur unter Windows mit dem Lenovo Treiber. Als ich es ohne Treiber genutzt hatte am Anfang ging es fast gar nicht, und wie andere berichten, sind die Erfahrungen unter Linux damit bisher auch nicht die Besten wie andere die Linux nutzen berichtet haben, inbesondere im Zusammenhang mit der mittleren TrackPointtaste. Deswegen gilt: Wer Linux darauf installieren möchte, sollte vielleicht noch ein wenig abwarten bis es bessere Treiber gibt bzw. bis jemand eine Lösung dafür gefunden hat.


Weiter geht es im nächsten Post...
 
Zuletzt bearbeitet:
Lüfter / Temperatur
Steckt da wirklich ein Lüfter drin? Ich nehme ihn kaum wahr.

Das T440s hat 6 verschiedene Lüfterstufen:
Stufe 0 - 0 - 0 rpm
Stufe 1 - 2570 rpm
Stufe 2 - 3690 rpm
Stufe 3 - 3880 rpm
Stufe 4 - 4010 rpm
Stufe 5 - 4594 rpm
Stufe 6 - 5190 rpm

(herausgefunden mit TPFC, was auch auf dem T440s läuft, aber nicht wirklich benötigt wird)

Erfreulich, dass Lenovo hier aus den Erfahrungen (und den Kundenbeschwerden) mit den Ivy-Bridge ThinkPads gelernt zu haben scheint, wo der Lüfter bei etwa 3000 rpm anlief als Lüfterstufe 1.

Der Lüfter läuft sehr selten, wenn man nur im Internet surft eigentlich gar nicht, und wenn er läuft, dann sehr leise. Lüfterstufe 1 ist wirklich sehr leise und angenehm, ab Stufe 3 wird es dann langsam nervig, diese wird im Alltag nicht wirklich erreicht. Die HDD ist lauter als Lüfterstufe 1!

Zu den Temperaturen: Wenn man im Internet surft beleibt das Gehäuse sehr kühl. Selbst am Lüfterausgang an der linken Seite wird es kaum warm. Wenn man ein Spiel spielt, z.B. Civilisation 4, was ich getestet habe, wird es am Lüfterausgang etwas wärmer, und der Lüfter läuft auf Stufe 2 (die immer noch nicht wirklich laut ist). Palmrest und Tastatur bleiben aber auch dann kühl. Insgesamt kann man also sagen, dass das T440s ein sehr kühles und leises Kühlsystem besitzt, das mit dem Haswell Prozessor gut zurechtkommt, beim Surfen kommt dieser nicht über 45° hinaus. Wenn man natürlich einen Benchmark wie Prime darauf laufen lässt, dann sollte es schon noch etwas wärmer werden. Das entspräche aber nicht einer alltäglichen Belastung


Akku / Verbrauch
Für mich immer ein schwieriger Teilbereich, da ich nie wirklich zeit finde das wirklich zu testen, und es für mich auch nicht der wichtigste Bereich ist.

Das T440s hat zwei Akkus: Einen externen, entfernbaren Akku (3-Zellen Li-Io, 23.5 Wh) und einen integrierten Akku (3-Zellen Li-Po, 23.5 Wh, Sony). Der entfernbare Akku ist Hot-Swappable (PowerBridge nennt Lenovo das Ganze), um ihn zu wechseln muss man das System also nicht herunterfahren. Der interne Akku ist zwar nicht einfach wechselbar, aber er ist auch nicht verklebt wie bei vielen anderen UltraBooks oder bei den Apple Macbook Retinas. Außerdem soll beim internen Akku laut Lenovo die Aufladung etwas anders sein als beim Externen, damit der Akku eine längere Lebensdauer hat. Weiterhin bietet Lenovo für das T440s auch noch einen optionalen externen 6-Zellen Akku an, der das Gerät aufbockt, und 72 Wh bietet, somit hat das T440s ein Maximum von 95.5 Wh. Dieser ist zwischen T440, X240 und T440s kompatibel.

Ich habe es mit 80 % im Idle (WLAN aus, Display niedrigste Helligkeit, Stromsparmodus) stehen lassen. Nach ~ 7.5 Stunden waren noch 7 % Akku übrig. In einem WLAN Test, den ich versucht habe durchzuführen, hat es mit 75 % Helligkeit etwa 5 Stunden gehalten (+/-).

Das System verbraucht nicht viel Energie (ich habe mir erlaubt die Werte von .Sun zu nehmen):
720p Film, 60%, Wifi off: ~7w
Flash, 50%, Wifi on: ~8-9w


Benchmarks
CrystalMark 2004R3:
CrystalMark.PNG

Windows Performance Index:
Windows Performance Index T440s.PNG


Civilisation 4 ist das bisher einzige Spiel das ich ausprobiert habe, läuft auf FHD mit AA und alles Hoch absolut flüssig. Bisher bin ich zufrieden, der Dual-Channel hilft auch in diesem Fall der HD 4400 sehr stark aus, bisher bin ich mit dieser auch zufrieden.


Lautsprecher
Auch das ist nicht einer der wichtigsten Aspekte bei einem Business Notebook, allerdings sehr nett welche zu haben: Gute Lautsprecher. Das T440s hat gute Lautsprecher, zumindest für ein ThinkPad. Viel besser als die Lautsprecher im T420 oder im T430u , die eher wie Handy-Lautsprecher klingen. Beide sind auf der Unterseite des Geräts platziert, und verbrauchen jeweils 1w maximal. Bei Youtube gibt es ein schönes Video von Aurora zu den Lautsprechern im T440s: http://www.youtube.com/watch?v=-eXZCo9OJCM Sie haben selbst ein bisschen Bass und geben die Tiefen ganz gut wieder

Natürlich, sie sind kein Vergleich mit einem externen Soundsystem. Aber sie sing gut genug um Unterwegs einen Film zu sehen oder etwas Musik zu hören. Die Position auf der Unterseite ist meines Erachtes übrigens nicht schlimm, selbst auf weichen Oberfflächen sind die Lautsprecher noch in Ordnung, wobei sie auf einem Tisch natürlich am besten klingen.


Wartungsmöglichkeiten
Ebenfalls ein sehr wichtiges klassisches ThinkPad Attribut: Ein ThinkPad muss gut wartbar sein, und das T440s ist gut wartbar. Alle Komponenten beim T440s liegen hinter dem großen Basecover aus Magnesium. Das T440s hat einen DIMM Slot, 4 GB sind also fest verlötet, und somit maximal 12 GB RAM mit Dualchannel möglich (Vorsicht: Es handelt sich bei dem RAM um 1.35 V RAM, nicht um 1.5 V RAM wie bei Ivy-Bridge, man muss also den richtigen RAM kaufen wenn man aufrüsten möchte), eine 2.5" 500 GB HDD in meinem T440s (SSD wahrscheinlich bei teueren Modellen, auch hier können alle 2.5" SATA 3 SSDs verbaut werden). Die verschiedenen M.2 Module kann man austauschen (richtig gelesen, M.2 - mPCIe hat bei ThinkPads ausgedient), es gibt 2 Slots standardmäßig (einen 3. soll man wohl nachrüsten können), der 1. ist der WLAN Karte vorbehalten (bei mit eine Intel Wireless-N 7260AN, die bisher auch keinerlei Verbindungsprobleme hat), der 2. kann entweder eine WWAN Karte oder eine 42mm M.2 SSD aufnehmen (42mm M.2 SSDs gibt es mit einer Ausnahme bisher nur als Chache Lösungen, und diese Ausnahme ist bisher nur in China erhältlich, hoffentlich bald auch hier). Weiterhin kann man nach der Entfernung des Base-Covers auch sehr einfach den Lüfter und den internen Akku ausbauen (beide aber nicht als CRU), und auch die BIOS-Battery. Das Base-Cover selbst ist übrigens auch eine CRU, d.h. sollte man z.B. einen Sturzschaden haben mit Beschädigung des Base-Covers kann man dieses innerhalb der Garantie ohne Garantieverlust selber wechseln.

Um die Tastatur, die ebenfalls eine CRU ist, zu wechseln, muss man den Tastatur-Frame (den Frame zwischen den Tasten) Richtung Bildschirm schieben und dann 6 Schrauben lösen, die zwischen Tasten und Frame sitzen (bei 15" Modellen 4 Schrauben). Es ist komplizierter als bei den vorherigen Modellen, aber immer noch relativ einfach, man muss nur darauf achten, dass man einen kleineren Schraubenzieher braucht, da die Schrauben kleiner sind als andere.


Ein Blick unter das Base-Cover;
WP_20130923 1.jpg


Achtung: Die erste Entfernung des Basecovers kann ein wenig kompliziert sein, da dieses nicht nur von Schrauben, sondern auch von ein paar Haken verbunden ist. Diese muss man z.B. mit einer Feile ganz leicht aufhebeln (man startet zwischen den Scharnieren). Wichtig ist, dass man hierbei genau dem HMM folgt, dann bekommt man das Cover relativ schnell ab.


Gemischt:
- Es gibt beim T440s wie bei allen anderen neuen ThinkPads sehr viel weniger LEDs als früher: Übrig geblieben sind die beiden Standby LEDs innen und außen (innen im Power Button, außen im i-Punkt des ThinkPad-Logos), die Lautsprecher- und Mikrophon-Mute LEDs, die neue FN-Lock LED, die Fingerprint-Reader LED und die LEDs am EthernetPort. Außerdem übernehmen die beiden Standby-LEDs auch die Funktion der früheren Netzstecker LED, d.h. wenn der Netzstecker in das Gerät gesteckt wird blinken beide Standby-LEDs, innen eben der Powerbutton und außen der i-Punkt. Mir fehlen die weggefallenen LEDs nicht, mit der Ausnahme der CapsLock LED, wäre schön wenn Lenovo diese in zukünftigen Generationen nachreichen könnte
- Der Fingerprint-Reader kommt nun von Validity satt von Authentec, da Authentec nun zu Apple gehört und deren FP-Reader nun nurmehr im iPhone 5S zu finden sind. Dieser Wechsel bedeutet auch, dass das Power-on-Authentification Feature (PoA nun weggefallen ist bei allen neuen ThinkPads, da Validity dieses Feature nicht anbietet. Man kann die Geräte also nicht mehr per einscannen des Fingerabdruckes hochfahren (was aber auch bedeutet, dass weniger Strom verbraucht wird). Man kann nur hoffen, dass dieses Feature in Zukunft wieder eingeführt wird


Bilder:
DSC03554.jpg DSC03555.jpg DSC03558.jpg DSC03563.jpg

Im Vergleich zum T420:
DSC03550.jpg DSC03553.jpg DSC03571.jpg


Fazit:
Das T440s ist ein wirklich tolles ThinkPad. Es macht fast schon Spaß damit zu arbeiten, was vor allem natürlich am neuen, großartigen Display liegt, sicher eine der größten Verbesserungen im Vergleich zu vorherigen T4xxs-Generationen. Auch die neuen integrierten TrackPoint-Buttons sind in Ordnung, wenn man sich daran gewühnt hat, was bei mir ziemlich schnell der Fall war. Dann funktioniert es ganz natürlich.

In Kürze:

Das neue AHVA Display: ++
Die Qualität des Gehäuses und neue Beschichtungen: ++
Die Tastatur mit besserem Layout (F-Tasten Gruppierung): ++
Das neue TouchPad alleine: ++
Temperaturen und Lüfter: ++
Die Lautsprecher: +
Neues Design: +
Die neuen TrackPoint-Buttons: + / o
Light Bleeding und Ghosting des Displays o /- (ist nicht wirklich schlimm, aber eben vorhanden)
(Weniger LEDs: - )
(Neues Design und immer noch 6-Reihen Tastatur: - )
(Integration der Multimediatasten in die 6. Tastenreihe: - )

Die eingeklammerten Punkte mögen manche stören, mich aber nicht. Ich habe sie aber dennoch aufgeführt, da es eben für manchen User wichtig sein mag.

Ich bin bisher immer noch sehr beeindruckt und ermutige jeden, der daran interessiert ist, die neue ThinkPad Generation auszuprobieren. :cool:

Wenn es noch Fragen gibt, son antworte ich gerne auf diese. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für das Review, hat wirklich Spass gemacht es zu lesen. Ich hoffe ich bin ebenfalls so begeistert wenn ich meines bekomme.
Weisst du zufallig ob es aktuell schon eine moglichkeit gibt das T440s direkt mit einer Ac-Wlan Karte zu bekommen bzw direkt eine einbauen ?
 
Vielen Dank für das Review, hat wirklich Spass gemacht es zu lesen.
Gerne doch! ;)

Weisst du zufallig ob es aktuell schon eine moglichkeit gibt das T440s direkt mit einer Ac-Wlan Karte zu bekommen bzw direkt eine einbauen ?
Ja, es soll eine AC Version der 7260 geben, allerdings habe ich noch keine auf dem Markt gesehen bisher, aber in den Specs ist diese auf jeden Fall dabei.
 
T440s Test bei Notebookcheck sollte auch bald folgen - ich habe was von nächster Woche gelesen. Da werden wir es dann ja sehen.

Aber der Vergleich ist auch unfair, da ich nicht nicht einen optimierten Preload auf dem System habe wie das Dell.
 
Hm, aber macht dein nicht optimiertes System so viel aus wie die 13 Wh mehr Akku?

Hm, man muss aber auch sagen, dass die Tests von Notebookcheck nicht immer nachvollziehbar sind. Bei einem Tablet wird über die Akkulaufzeit gemeckert und bei einem anderen, fast identisch ausgestattetem Modell mit weniger Laufzeit wird nix gesagt.
 
Ja, wahrscheinlich schon. Der Verbrauch ist einfach höher.
 
Hi,

sehr schönes Review. Nachdem du ein bisschen freundlicher zum neuen Trackpad warst, liebäugele ich doch mit einem solchen Gerät (das Display ist einfach DAS Argument...).

Ich wäre neugierig: Was wiegt die Kiste eigentlich ohne den Hotswap-Akku (mit 23Wh sind ja ca. 2 Stunden mit dem internen Akku drin, das reicht für meine portablen Intermezzi in der Regel aus)?
 
Also, ich habe es eben mal gewogen, ohne den kleinen 3-Zellen Akku wiegt es 1.44 kg. 2h dürften mit 23.5 Wh schon drin sein, ich würde aber wenn dann eher dazu tendieren, den internen Akku rauszunehmen, denn dann ist das Gerät wenigstens geschlossen ohne Loch im Boden (wobei in beiden Fällen das gute Gleichgewicht des Geräts dahin sein dürfte).
 
Komm, bei den etwas mehr als 200g Unterschied würde ich die Akkus einfach beide drinlassen.
 
Ja, ich würde ich auch persönlich nicht machen, nur wenn man es machen will, würde ich eher den internen rausnehmen. ;)
 
Ob 1,4Kg oder 1,6Kg ist echt sowas von egal. Wenn es echt um jeden Gramm geht wäre ein X60s mit 4c vielleicht eher was mit seinen 1,22Kg.
 
Na, unterschätzt mal nicht die Wirkung von ein paar hundert Gramm. Ich schleppe meinen Laptop größtenteils zwischen zuhause und Büro zu Fuß, und wenn das zweimal am Tag 20 Minuten sind, machen 300g Mehrgewicht von einer Coladose schon einen durchaus spürbaren Unterschied.

Danke für's Wiegen ibmthink.
 
Ob 1,4Kg oder 1,6Kg ist echt sowas von egal. Wenn es echt um jeden Gramm geht wäre ein X60s mit 4c vielleicht eher was mit seinen 1,22Kg.

Mit dem Argument könntest du die X Serie streichen und wenn wir dabei sind, auch die T Serie. Konsequenterweise könnte man Notebooks kleiner als 15" für überflüssig erklären. Sind ja jeweils nur ein paar hundert Gramm.

Als ich nur die Strecke Schreibtisch - Parkplatz - Schreibtisch zurücklegen musste empfand ich ein 5kg Notebook als federleicht.
 
Ob ich nun ein 1,4Kg X220 (6c) oder 1,6Kg X220 (9c) rumgeschleppt habe war mir egal. Hab keinen Unterschied gemerkt.
 
Es gibt schon ein paar Unterschiede. Wenn ich mein T440s (1.6 kg) mit meinem alten T430u vergleiche (1.9 kg), dann ist das T440s gefühlt ein ganzes Kilo leichter. Man merkt es schon.

Man kann ja auch den Vergleich machen: 100 gr Mehl in eine Messschale und 300 gr Mehl in eine Messschale. Die 200 gr merkt man dann schon.
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben