Wikipedia
Ein Grauimport ist eine Ware, die neben der "offiziellen" Händlerschiene durch freie, nicht durch Verträge an den jeweiligen Hersteller oder Generalimporteur gebundene Händler in einen anderen als den vom Hersteller vorgesehenen Markt eingeführt wird.
Der Vorteil eines Grauimports liegt im teils erheblich niedrigeren Preis: bedingt durch teils horrend hohe Luxus- und Beschaffungssteuern in anderen Ländern sehen sich die Hersteller unter Umständen gezwungen, in bestimmten Ländern den Preis ohne Steuern sehr niedrig anzusetzen, um überhaupt noch wettbewerbsfähig zu sein. Die Schweiz, Portugal, Spanien, Dänemark seien als Beispiele benannt.
Wenn nun die in diesem Land vom Händler vor Ort an einen freien ausländischen Händler neu verkauften Waren wieder exportiert werden, so entfallen entweder diese Steuern, oder sie werden dem freien Händler bei der Ausfuhr der Ware rückerstattet.
Die Nachteile von Grauimporten (früher): teils verweigerten Vertrags-Händler Wartungs-, Service- und Garantiearbeiten, weil sie behaupteten, die Versionen unterschieden sich, und ihnen fehlten angeblich das Know-how oder die speziellen Ersatzteile für den kompetenten Service. Dieses Argument ist in der Europäischen Union nunmehr nicht statthaft, weil dies nach Brüsseler Einschätzung ein Handelshemmnis darstellt.
Bei Kraftfahrzeugen konnte an den Papieren (ausgefüllte Blanko-Vordrucke der Ämter anstatt gedruckter Papiere vom Hersteller) von den Werkstätten erkannt werden, dass das Fahrzeug neu nicht bei einem inländischen Vertragshändler erworben wurde.
Der Gebraucht-Fahrzeug-Preis kann daher beim Weiterverkauf auch niedriger liegen. Teils gibt es Versions- und Ausstattungs-Unterschiede, dass z. B. bei einem Auto kein serienmäßiges ABS oder keine serienmäßige Klimaanlage mitgeliefert wird.
Der Käufer sollte also nicht nur den Preis, sondern auch den vorgesehenen Lieferumfang zwischen einem Grauimport und der Vertragshändler-Ware exakt vergleichen. Ein weiteres Risiko lag früher in Anzahlungen, die zu einem dann erst noch vom Händler einzuleitenden Import vom Käufer zu leisten waren, um den Händler in seiner Bestellung im Ausland sicherzustellen, dass der Kunde die Ware dann auch abnehmen und voll bezahlen wird. Einige freie Händler sind unter verlustiger Mitnahme der Anzahlungen in Konkurs gegangen, und deren Kunden gingen großenteils leer aus. Das dürften heutzutage aber "Geschichten aus alter Zeit" sein.
Oftmals werden von den Vertragshändlern selbst heutzutage preiswertere EU-Neufahrzeuge angeboten. Dies sind nichts anderes als die guten alten Grauimporte (oder vornehmer EU-Re-Importe, also Fahrzeuge, die im Inland (Deutschland) produziert wurden, zum Abverkauf vom Herstellerwerk an einen ausländischen Großhändler ausgeliefert wurden, dann aber vom deutschen Werkshändler beim ausländischen Großhändler preiswerter (steuer-bereinigt) beschafft wurden, als es ihm sein eigener Händlervertrag ermöglicht, und dann zurück nach Deutschland verbracht wurden.)
Jedoch braucht der Kunde in diesen Fällen heutzutage keine großen Befürchtungen mehr hegen, sein Fahrzeug erhielte keinen Service oder keine Ersatzteile.