Wie versprochen, hier das Review:
Das Thinkpad 230Cs 2432-YB7 hatte ab Werk folgender Ausstattung:
- 486SX 33MHz
- PC-DOSJ6.3 / V, Windows3.1
- Up to 20.0MB 4.0MB 4.0MB on-board standard
- 260MB IDE
- 3.5-inch external (1.44MB/1.2MB/720KB) 1 drive
- Cirrus Logic Video card
- Color STN LCD 7.8 inches, 256 colors
- 235mm × 171mm × 42mm
- 1.7Kg
Das vor mir stehende Gerät kam mit einer 820MB HDD und Windows95.
Im Lieferumfang waren neben dem 100V AC Netzteil, das Floppy-Laufwerk und Benutzerhandbuch in japanisch. Alles schön verpackt im Originalkarton.
Äußerer Eindruck:
Sehr klein und kompakt, im Vergleich hierzu wirkt ein Thinkpad 240 groß, ein X61s sogar riesig. Das Gehäuse befindet sich im einwandfreiem Zustand, keine Kratzer oder Schrammen, alle Abdeckungen an der Rückseite, dem PCMCIA-Schacht und Floppy - Anschlussbuchse sind vorhanden. Selbst die Öffnung für den kensington-Lock ist mit einem Gummistopfen verschlossen. Lediglich ein Kratzer befindet sich auf der Abdeckung des Akkus.
Bastelstunde:
Mitgeliefert war bekanntlich ein Netzteil, das nur 100V Eingangsspannung verarbeiten kann. Einen Trafo für € 70.- wollte ich nicht zusätzlich kaufen. Also nahm ich ein Thinkpad 760-Netzteil mit Trapezstecker, trennte am Stecker die Gummitülle ab und lötete das Kabel am DC-Stecker um.
Tastatur:
Die Tastatur ist vom Layout her die typische Thinkpad-Tastatur, besitzt jedoch neben der Leertaste drei spezielle Tasten. Die Leertaste ist so breit, wie zweieinhalb normale Tasten.
Wer etwas dickere Finger hat, wird mit dieser Tastatur nicht glücklich, da die Tasten deutlich kleiner sind (10x11mm Oberfläche), als z.B. die der X6x (13x14mm Oberfläche) oder auch eines Thinkpad 240. Die Tasten wollen etwas fester gedrückt werden und wirken vom Schreibgefühl her etwas schwammig. Die Tastatur besitzt noch schwach matte Tasten.
Display:
Das Display scheint die einzige Komponente zu sein, die schon etliche Betriebsstunden auf dem Buckel zu haben scheint. Nach dem Einschalten muss man die Helligkeit fast auf Maximum stellen, um auf dem Display etwas erkennen zu können. In der Folge muss man etwa alle ein bis zwei Minuten die Helligkeit reduzieren. Nach etwa 15 Minuten reicht eine Helligkeitsstufe von knapp 50%. Der Helligkeitsregler wurde hierzu wohl sehr oft verwendet, da der Schieberegler schon leichte Abnutzungserscheinungen auf der Kohleschicht im Potentiometer zu haben scheint.
Betrieb:
Nach den Einschalten dauert es etwa 2 Minuten, bis Windows 95 hochgefahren ist. Hier macht sich die 33MHz CPU nachteilig bemerkbar – für Windows 95 schon recht schwachbrüstig. Dass der RAM auf die maximalen 20MB ausgebaut ist, gleicht dieses Manko teilweise aus. Das navigieren mit dem japanischen Windows gestaltet sich eigentlich recht gut – auch wenn man kein japanisch kann – man sollte nur einiges an Anwendererfahrung mit Windows 95 gesammelt haben. Die Menüeinträge stehen in der gleichen Reihenfolge, wie im deutschen oder englischen Windows 95.
Die Tastaturbelegung ist extrem gewöhnungsbedürftig.
Konnektivität:
IBM bot zum Thinkpad 230 Modem- und Netzwerkkarten in Form einer PCMCIA-Erweiterungskarte an. Von Haus aus gab es nur die Infrarotschnittstelle an der Rückseite neben den Audio-Buchsen.
Fazit:
Ein „must have“ für Jäger und Sammler ist es allemal. Wie man aber produktiv mit diesem Notebook arbeiten konnte, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht auch der Grund, warum dieses Modell nur in Japan angeboten wurde, wo man – so „sagt man“ - derartige technische Spielzeuge beliebt sein sollen.
Epilog:
Heute ging das 230Cs nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde Betrieb aus und ist seither „tot“.