Hi,
bei meinem T520 besteht wohl auch das gleiche Problem. Nach Änderung von Einstellungen im Bios (original Lenovo-Bios, neueste Version von letztem Monat) startet es nun nicht mehr. :cursing:
Symptom: Boot-Loop
ohne Bios-Meldungen auf dem Display:
Nach dem Einschalten bzw. Einstecken des Netzkabels leuchtet nur kurz die Power-LED im Power-Knopf der Tastatur, direkt danach das ThinkLight oben im Display und die Bluetooth-LED. Der Lüfter beginnt kurz zu drehen. Das DVD-Laufwerk wird ganz kurz aktiviert und die Caps-Lock LED sowie die beiden LEDs in den beiden "Mute-Tasten". Dann geht alles wieder aus und der ganze Vorgang beginnt dann wieder von vorne, im 9s-Takt in einer Endlosschleife. :-(
All die unterschiedlichen "Voodoo-Tricks", die man über Google finden kann, habe ich ausprobiert. Nichts half:
- Netzteil vom Notebook trennen, Akku raus und CMOS-Batterie trennen. 1h warten
- Netzteil vom Notebook trennen, Akku raus und CMOS-Batterie trennen. Power-Knopf 10x kurz im 1s-Takt drücken und dann 30s lang.
- Netzteil vom Notebook trennen, Akku raus und CMOS-Batterie trennen. Power-Knopf 11x kurz im 1s-Takt drücken und dann 30s lang.
- Netzteil vom Notebook trennen, Akku raus und CMOS-Batterie trennen. Power-Knopf 20s lang drücken.
- Fn + B drücken
Außerdem habe ich natürlich alle USB-Geräte ausgesteckt, ebenso die SSD, die WAN- und WLAN-Karte. Auch mal testweise die Tastatur sowie das Touchpad.
Auch andere Netzteile habe ich getestet, sowohl welche mit 90W wie auch eines mit 135W.
Beim RAM habe ich getestet:
- alle RAM-Riegel raus --> Statt der Boot-Schleife kommt der bekannte Beep-Code mit kurzen und langen Tönen
- nur ein RAM-Riegel rein und auf beiden Steckplätzen getestet --> Boot-Schleife
- statt dem ursprünglichen einen garantiert funktionierenden RAM-Riegel aus einem anderen Thinkpad eingebaut --> Boot-Schleife
Das Mainboard ist aus 2012. Deshalb vermute ich, dass dieses T520 auch von dem allseits beliebten SPI-Chip-Fehler betroffen ist und es nun "gebrickt" ist. :zornig:
Ich würde mir ja zutrauen, den Chip neu zu flashen, habe auch alles mögliche hier (Raspi 2 + 3, Buspirate v3.6, usw.).
Aaaber: Der SPI-Flash-Chip "M25PX64" auf meinem T520 hat kein SOIC-Gehäuse, sondern ein QFN8 (bzw. VDFPN8 bzw. WSON). Dort Leitungen für In-System Programmierung dranzulöten traue ich mir nicht zu. Zumindest nicht so, dass der Chip danach noch funktionsfähig ist.
Für SOIC8 gibt es ja super-praktische Clips, mit denen man nichts dranlöten muss. Aber für für diesen Chip hier kann ich keine Clips finden und ich kann mir nicht vorstellen, dass dort ein SOIC-Clip dran funktioniert. Und diesen Chip auszulöten traue ich mir auch nicht zu. Habe auch überhaupt keine SMD-Lötausrüstung hier.
Eine Idee, die ich noch habe: Direkt neben dem SPI--Flash-Chip, am Rand der Platine, sind unbeschriftete Lötaugen, die wohl zumindest teilweise mit den SMD-Widerständen am am Chip verbunden sind. Die Lötaugen sind in einem Raster 2x5 angeordnet und mit J100 beschriftet. So als ob dort für Prüf- oder Service-Zwecke was angeschlossen/angelötet werden soll. Allerdings kann ich keine Infos hierzu finden. Das würde natürlich die Sache sehr vereinfachen, wenn ich dort einfach 2x5 Pin-Header einlöte und ich darüber den SPI programmieren könnte.
Hat einer von Euch eine Idee, wie ich das Problem lösen kann? Also ohne den Austausch des Mainboards oder des kompletten T520? Und ohne den "Brick" zu zweckentfremden.
Ergänzung - 12.11.2016 / 23:52:
Habe mir die "Schematics" für das T520 besorgt. Dort ist tatsächlich beschrieben, dass der J100 mit dem SPI-Flash verbunden ist und wie vermutet für Debug gedacht ist. :thumbsup:
Dann werde ich mich mal die Tage mit der "minimalinvasiven" In-System-Programmierung des SPI-Flash beschäftigen...
Ich denke aber mal, dass das für andere Leute hier interessant sein könnte, dass man sich die fummelige Löterei sparen kann.
