T5xx (T500-550 ohne "p") T500 - Kunststofflippen in USB-Buchse gebrochen

Eisbrecher99

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Hi,

bei meinem T500 sind die Kunststofflippen der USB-Buchse gebrochen, d.h. nur die zwei eng zusammen liegenden Ports, welche ein Bauteil darstellen. Die einzelne Buchse ist immer noch in Ordnung. Ist ja laut Thinkwiki ein verbreitetes Problem bei dieser Thinkpad-Serie. Passendes Ersatzteil ist schon auf dem Weg zu mir.

Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Verlöten eines solchen Bauteils? Lötkolben, Entlödpumpe und normaler Lötzinn sind bereits vorhanden. Sollte ich ein Flussmittel ebenfalls einsetzen? Auf was sollte man denn bei dieser Art von Elektronik achten? Sollte man ein speziellen Lötzinn (bezüglich Zusammensetzung) verwenden, etc.?


Gruß
Eisbrecher99
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

da Du ja kein "Spenderboard" hast, würde ich weder die Buchse rausflexen noch einen Heißluftfön nehmen.:)

Falls Du die Zungen noch hast + die Kontakte nicht verbogen sind, kann man auch ohne neue Buchse reparieren, Anleitung habe ich hier im Forum schon gepostet. Einkleben hält sehr gut.

Habe letztes Wochenende das gleiche Problem aber an einem R500 löttechnisch lösen müssen. Da es mein 6. oder 7. Board war ging es in einer Stunde.:

- Ausbauen des Boards, CPU und Ram sollten runter, PCMCI-Käfig kann draufbleiben
- Doppelbuchse von oben und von vorne mittig mit Dremel durchtrennen, Diamant-Scheibe geht besser als die brauen kleinen Scheiben,
vorne geht es um den Mittelsteg, von oben um die Blechabdeckung
- Beim Einschneiden von oben kannst Du ruhig so 10mm tief ins Plastik durchschneiden, aber auf keinen Fall bis auf Boardhöhe. Aufpassen, hinten ist
auf einer Seite ein größeres Bauteil (SMD-Widerstand ?) sehr dicht dran.
- Dann Blechteile zerlegen, stückweise mit Spitzzange und feinem Seitenschneider Blech zerlegen. Seitenblech, welches nicht zur 3. USB zeigt läßt sich durch
Hin- und Herbiegen am Lötpunkt (sind nur 2 Stege) abbrechen.
- Dann schrittweise Plastik zerlegen. Ideal ist es, wenn dabei von jedem elektrischen Anschlußpin so 5mm stehen bleiben, hilft beim Auslöten.
- Blechseite zum 3. USB kommt als letztes dran, nach dem Auslöten der Pins hat man Platz, auch hier das Blech durch Hin- und Herbiegen ab zu bekommen.
- Zum Auslöten brauchst Du feinen Lötkolben, feinen Lötzinn, Spitzzange, Entlötlitze und eine Nähnadel.:
- Pins mit neuen Lötzinn von unten nachlöten (Umschmelzen des orginalen Zinns)
- Lötstelle von unten mit Lötkolben erwärmen, Pink mit Spitzzange nach oben rausziehen
- Das bei allen Pins machen.
- Dann mit Entlötlitze Zinn entfernen. Nicht zu doll bruzeln, lieber von Lötzinnreste mit der Nähnadel von oben vorsichtig durchbohren.
- Blechteil zur 3. USB-Buchse entfernen (Hin- und Herbiegen bis es abbricht)
- Haltestifte der 2 Blechseiten analog den Pins entfernen
- Dremel und 1mm-Bohrer nehmen und Haltepunkte der 2 Blechseiten freibohren (geht mit nur Löten nicht), wie weit die Löcher werden müssen, siehst
Du an der neuen Buchse
- nun kommt etwas Wichtiges, Prüfung auf Kurzschluß, zwischen den mittleren Pins beider Buchsen darf es keine Verbindung geben, wenn Du ein Meßgerät
mit "Signalisierungston hast", ich nehme Fluke 75, dann diese Funktion verwenden.:

- linker Pin zu 2. Pin nur Kurzton bei Kontakt
- linker Pin zu 3. Pin nur Kurzton bei Kontakt
- linker Pin zu 4. Pin nur Kurzton bei Kontakt
- rechter Pin zu 3. Pin nur Kurzton bei Kontakt
- rechter Pin zu 2. Pin nur Kurzton bei Kontakt
- rechter Pin zu 1. Pin nur Kurzton bei Kontakt (hatten wir schon :))
- 2. Pin zu 3. Pin kein To, auf alle Fälle kein Dauerton !

- Das für beide Buchsen prüfen.
- Neue Buchse einsetzen.
- Nur die elektrischen Anschlüsse verlöten.
- Kurzschlußprüfung !
- Dann "Blechkontakte" einlöten.

Zum Saubermachen empfehlen sich Q-Tips mit reinem Alkohol. Wer Druckluft (nicht aus der Dose und auch ölfrei) hat, sollte dann noch das Board insbesondere alle Steckanschlüsse freipusten.

Und den Beitrag schreibe ich gerade auf dem reparierten R500.

ATh.
 
Ich hab mir eine Doppelbuchse (Original-Ersatzteil) geordert für ca. 3€. Ein Kumpel brauchte auch noch zwei Buchsen, von daher ein lohnende Bestellung.

An die Kurzschlussprüfung hab ich jetzt gar nicht gedacht... Fluke habe ich aber auch. Aber es ist schon so, dass die Buchsen ab Werk ganz normal, über Lötaugen, verlötet sind, oder? Genau hab ich es mir noch nicht angeschaut, aber wäre ein einfaches Entlöten machbar? Und dann halt entsprechend die fertige Buchse zu wechseln.

Eine Buchse konnte ich temporär durch Einkleben und Zurechtbiegen der Kontakte retten, jedoch ist seit einiger Zeit keine Datenübertragung mehr möglich, sondern nur noch Strom... reicht aber aus, da an dieser mein Notebookkühler hängt. ;)

Die ausführliche Aufstellung der Signalisierungstön ist schon mal wahres Gold wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, 10 Lötpunkte, je 4 Kontakte + linkes Außenblech + rechtes Außenblech. Ist aber halt Industrielot, fluxmittelfrei, daher etwas aufwändiger zu entlöten. Auf die Kurzschlußprüfung bin ich vor 2 Jahren gekommen, danach wollte ein T400 nicht mehr starten. Mußte dann die Buchse nochmal komplett rausnehmen weil der Kurzschluß auf der Boardoberseite war.

ATh.
 
Was versteht man denn genau unter "Industrielot" bzw. wo ist der Unterschied zu "normalem" Lot? Hauptsächlich wird ja immer von bleihaltig und bleifrei gesprochen, wobei letzteres den Schmelzpunkt 50°C höher setzt. Was hat denn das Industrielot schätzungsweise für einen Schmelzpunkt?
 
Hast schon richtig zusammengefasst. Lötkolben, habe Wellerlötstation, auf 400°C. Zusatzlötzinn ist von Conrad, 0,5mm dick.

ATh.
 
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