System (teils) verschlüsseln unter Linux ja oder nein?

nightpad

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Hallo.

Nachdem ich das zickige Windows auf dem T410 nun mit Linux endgültig ersetzen werde, frage ich mich eines im Bezug auf die Installation:
Verschlüsseln von Home ja oder nein?
Ich weiß nat., daß dies auch seine Vorteile hat. Die Frage aber ist - was überwiegt? Vor- oder Nachteile.
Wie komme ich im Fall eines Falles (unabhängig vom Backup) an meine Daten?

Ist das überhaupt sinnvoll oder nur pro Forma?

Wie haltet Ihr Linux-User das und was sind Eure Gründe?

LG
nightpad
 
Dass du dir keine sicheren Passwörter merken kannst, erschwert die Sache natürlich. ;)

Es geht bei der Datensicherung nicht nur um Diebstahl. Stell dir vor, deine Hardware wird von der Polizei beschlagnahmt. Du bist nicht verpflichtet, die Passwörter herauszugeben. Ok, das ist schon ein Extremfall, aber ich kenne jemanden, bei dem die Computer beschlagnahmt wurden, obwohl er nichts gemacht hat. Aber es gibt viele Diebstähle (nicht nur von mobilen Geräten) und ich möchte nicht, dass jemand Drittes auf meine privaten Daten zugreift. Viel kritischer ist es natürlich bei mobilen Geräten wie Smartphones oder Notebooks. Da eine Verschlüsselung bei der Einrichtung nur wenige Minuten und bei der Entsperrung nur wenige Sekunden braucht, ist dieses Verfahren äußerst günstig (denn auch während der Laufzeit hat man lediglich bei starkem sequentiellem Schreiben kleine Geschwindigkeitseinbußen).

Welche Mehrfach-Passworteingaben meinst du? Ich habe eines beim Booten und den Rest mache ich mit dem Fingerprintreader. Zertifikate und KeepassX sind sowieso unabhängig von der Benutzeranmeldung.
 
Hallo,

ich nutze auch Ubuntu mit Vollverschlüsselung.
Ausschlaggebend war/ist, dass mein Bruder vor einigen Jahren eine Hausdurchsuchung hatte (Banalität -> Filesharing).
Dabei habe ich mitbekommen wie hier vorgegangen wird: Die Bayrische Polizei hat dann ICQ-Logs ausgewertet und tatsächlich Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil auf einigen Bildern mein Bruder mit Kumpels und einem Joint zu sehen waren.
Es wurden alle PC-Teile inkl. Monitoren und Drucker eingesackt - und er sah nichts davon je wieder.

Mein Datensicherungskonzept sieht deshalb wie folgt aus:

- Vollverschlüsselung meines Hauptsystems (Ubuntu)
- Regelmäßig Datensicherung meines /home Verzeichnisses mit rsync auf eine verschlüsselte (TrueCrypt) externe Festplatte
- Zweite Datensicherungsplatte in meinem feuerfesten Tresor
- Um dem "Diebstahl" durch Behörden vorzubeugen: Dritte vollverschlüsselte Festplatte bei einem guten Kumpel zu Hause (Sicherungsintervall: ca. 1x im Monat)
- Laptop vollverschlüsselt (Win 8 für berufliche Zwecke, aber natürlich mit vielen persönlichen Daten) mit TrueCrypt

Ich fotografiere leidenschaftlich und würde wirklich sehr darunter leiden, wenn alle meine Aufnahmen (500GB) der letzten 5 Jahre weg wären. Ob dies nun wegen Hausbrand, Einbruch/Diebstahl oder wegen einer Hausdurchsung geschieht ist eigentlich egal.
Ferner habe ich selbst meinen HTPC (Ubuntu minimal) vollverschlüsselt, inklusive der daran hängenden Datenplatte (Truecrypt, mounten über SSH).

Das ganze hört sich sehr aufwändig an, ist es aber nicht. Aber ich fühle mich sicher. Keiner, der meine Rechner oder Platten an sich nimmt, kann damit was anfangen.

Übrigens: Unter Linux bzw. Ubuntu kann ich keine Performance Einbußen feststellen. Ich nutze eine Crucial M4 SSD als Systemplatte.
Lediglich mit meinem T500 und Windows 8 habe ich eine minimale Verzögerung beim Booten, es dauert vielleicht so 2-3 Sekunden länger bis das System "steht". Hier arbeite ich aber auch mit TrueCrypt.
 
Zuletzt bearbeitet:
- Um dem "Diebstahl" durch Behörden vorzubeugen: Dritte vollverschlüsselte Festplatte bei einem guten Kumpel zu Hause (Sicherungsintervall: ca. 1x im Monat)

Genauso mache ich es auch. Leder vergessen viele Leute das und dann sind entweder ihre Sicherungen mit beschlagnahmt oder verbrannt oder gestohlen.
 
Keiner, der meine Rechner oder Platten an sich nimmt, kann damit was anfangen.
Ich will dich jetzt nicht beunruhigen, aber bist du dir sicher, dass dein Passwort einer Brute-Force Attacke im Rechenzentrum eines Geheimdienstes mittels Hochleistungs-multi-GPU-Recheneinheiten standhält ;)
Meiner Meinung nach ist da eine zusätzliche Sicherung bei einem vertrauenswürdigen Verwandten zielführender,
da eine Vollverschlüsselung und fehlende Kooperation bei einer eventuellen Hausdurchsuchung, vermutlich für die Wiedererlangung der persönlichen Daten nicht gerade förderlich ist :rolleyes:
 
Ich bezweifle, dass die nötigen Resourcen für Personen wie uns zur Verfügung stehen. Mit einem Dateisystem != (NTFS | FAT) ist man oftmals schon auf der sicheren Seite. ;)
 
gegen brute force angriffe auf das passwort verwendet luks z.b. pbkdf#2 ("password based key derivation function 2"). dabei wird das passwort einige tausendmal durch einen algorithmus geschickt und dann erst verwendet. dadurch dauert ein brute force angriff auf das passwort erheblich länger als normal. wahrscheinlich sogar länger als ein angriff auf die verschlüsselung selber. das passwort sollte aber natürlich nicht gerade trivial sein.
 
Ich bezweifle, dass die nötigen Resourcen für Personen wie uns zur Verfügung stehen.
War ja klar dass so'n Kommentar kommt.

Ob Du als "interessant" deklariert wirst, hängt von den Algorithmen bei dem jeweiligen Geheimdienst ab. Schon mal was von "False Positives" gehört ? Es reicht Übrigens, wenn Dein Name bei Ermittlungen in Deiner Nähe auftauchen sollte. Stichwort "Andreas Türck"...

Mit einem Dateisystem != (NTFS | FAT) ist man oftmals schon auf der sicheren Seite. ;)
Hast Du Dir das von Peter Huth zusichern lassen ? :D


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Zuletzt bearbeitet:
Ich bezweifle, dass die nötigen Resourcen für Personen wie uns zur Verfügung stehen. Mit einem Dateisystem != (NTFS | FAT) ist man oftmals schon auf der sicheren Seite. ;)
das mag vielleicht beim dorfsheriff von nebenan funktionieren, für den windows und pc quasi dasselbe sind, aber gewiss nicht beim lka. außerdem gibt es durchaus bundesländer, in denen die polizeirechner mit linux laufen.
 
Man muss es halt realistisch sehen: Wer als "false positive" ein Staatsfeind wird, der hat sicherlich andere Probleme, als dass sich ein paar Beamte mit der privaten Pornosammlung belustigen.
 
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