Stromsparen: Überlegung wie Platte abschalten

hanseatic

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2 Mai 2007
Beiträge
145
Hallo,

das neue Lucid soll auf mein X61s.
Nun würde ich gerne das System so einrichten, dass die Platte im Akkubetrieb solange ich nicht Programme oder Dateien Aufrufe (speichere) möglichst ausgeschaltet bleibt.
Das Problem:
Das System (und indirekt der Benutzer) will alle naselang nach
/var/*
/tmp
/home/user/.*
(Firefox, Openoffice, etc,etc,etc caches)
(Was fällt euch noch ein?)
schreiben.
Die Überlegung:
Im Akkumodus eine Ramdisk so mounten, dass sie ähnlich wie das "casper-rw persistency file" eines Livesystems funktioniert. Es überlagert wie eine Klarsichtfolie das System, Dateien geschrieben werden dorthin, gelesen von der Platte, sofern nicht schon auf der Folie vorhanden. (AUFS)
Nun findet man zu Ramdisks auch diverse Howtos im Netz, insbesondere wollen USB/SSD Nutzer die Schreibvorgänge vermindern.
Aber wie bekommt man die Daten (z.B. logs und /home/user/.* schlussendlich auf die Platte zurück?
Wenn man selbst, oder das System bei kritischem Akkuladestand herunterfahren will, oder der Stromstecker angeschlossen wird, würde die "persistent ramdisk" ausgehängt, wieder geloopmountet, und mit dem System gesynct.
Wie könnte man Probleme umgehen, dass Anwendungen und Deamons dabei ihre eigentlich gelockten Dateien "unterm Hintern" weggezogen würden, wenn Netzstrom wieder da ist?
Laptop-mode tut ja ähnliches mit der dirty-writeback-time.
Will ich das Rad neu erfinden und gibt es derartiges schon zu Ende gedacht?

 
Also ich sehe da gar kein Rad. Bevor du dich mit Datenverlust rumaergerst, solltest du dir lieber eine SSD kaufen. Die gibt's inzwischen schon ab 100 €. Was aber durchaus sinnvoll sein kann, ist, etwas RAM ueber die fstab zu mounten und tmp, sowie den browser- oder andere oft genutzte caches, deren Inhalt dir unwichtig ist, auf diese ramdisk auszulagern.
Dienste, cronjobs und aehnliche Hintergrundprozesse zu deaktivieren hilft natuerlich auch.
Gruesse,
mikar
 
Hi hanseatic,

dein Vorhaben ist für die Gesundheit deiner Daten extrem riskant. Du verlierst mit 100%iger Sicherheit Daten, denn ich kenne kein System das 100% stabil läuft. Ich habe den Eindruck, daß Du die Rolle der Festplatte im Computer teilweise mißverstanden hast: die Festplatte - und nicht das RAM! - ist dazu da (Benutzer-)Daten (und Systeminfos) dauerhaft und sicher aufzubewahren. Anwendungen und System schreiben dazu auf die Festplatte. Daher muß sie laufen, nicht stehen. Im übrigen schließe ich mich mikars Empfehlungen an :D .
 
@hanseatic:

Jedenfalls hat Du damit 'ne gute Ausrede, warum Deine Diplomarbeit nicht rechtzeitig fertig geworden ist:

Versehentlich hibernate auf unendlich gestellt :D :D :D
 
SSD gibts vielleicht schon ab 100€ aber ich trage nun mal gerne 500GB+ intern mit mir rum.
Was ne Platte ist, ist mir klar.
Im Havariefall (System hängt sich auf, muss hart resettet werden, emergency shutdown schlägt fehl, Akku wird gezogen), wären letztendlich nur die Daten/Änderungen der letzten Stizung im Batteriebetrieb weg. Um dieses Risiko noch zu vermindern, könnte man den Syncprozess z.B. jede Stunde automatisch anstubsen.
Das Risiko wäre evtl. vertretbar.
 
Nichtsdestotrotz musst du doch aber in regelmäßigen Abständen von der Platte lesen, was genauso zu spin-ups führt.
Je nachdem, was du mit dem System machen willst, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, ein kleines Live-System in der Art von Puppy-Linux (Kernel, Browser, Abiword) bei jedem Systemstart von der Platte zu booten und komplett in den RAM zu laden. Dein bisheriges /home bzw. deine Festplatte könntest du dann ja entsprechend mounten und wichtige Daten per cronjob und übers shutdown-script synchronisieren.
 
hmmmm. mist! es gibt nen programm, welcher genau diesen modus/funktionalität bietet - änderungen am dateisystem werden im ram zwischengepuffert. laptopmode ?

(lass mich da nochmal was grübeln - vllt fällt mir der name ein)

edit: http://samwel.tk/laptop_mode/ BINGO!
 
Ich finde die Idee sehr gut! Vor einiger Zeit hab ich mich auch schon mal damit beschäftigt. http://forum.ubuntuusers.de/topic/festplattenzugriffe-reduzieren/ Es war aber so frustrierend, dass ich es aufgegeben hab.

Die laptop-mode-utils sind ja schön und gut bringen aber nur kaum etwas. Wobei ich gestehen muss, dass ich nicht jede Option verstehe. Es gibt so ein paar Anwendungen die wegen jedem kleinen Furz auf der Festplatte rumackern.
Ganz forne mit dabei ist Firefox. Der Browser fusht sogar am Cache vorbei und das nur wegen heißer Luft. Als ob es nichts wichtigeres gäbe als die Chronik.
Ebenso schlimm ist es mit Evolution. Auf meine eMail Konte greife ich via IMAP zu. Kicke ich nur auf die nächste eMail habe ich schon einen Spinup. Warum weil gconf den Klick sofort im .gvfs dokumentiert. Das ist doch beim besten Willen nicht nötig.

Klaro besteht die Gefahr von Datenverlust. Aber dazu muss man sich erst mal überlegen welche Daten verloren gehen können. Wenn die wirklich so wichtig sind kann man doch auch manuell einen sync machen oder von mir aus auch alle paar Minuten syncen. Anyway!

Mir ist dazu was eingefallen. Wenn man sein Home-Verzeichnis verschlüsselt, dann liegen doch alle Daten in einer Datei die beim Login gemountet wird. Wenn man jetzt alle schreibenden Zugriffe auf diese Datei cached könnte man doch schon mal ein paar Spinups sparen. Jedoch wird die Rechenpower zum entschlüsseln die Ersparnis wieder zu Nichte machen. Nur so eine Idee.

Gruß Stefan
 
[quote='maui_muc',index.php?page=Thread&postID=845865#post845865]Klaro besteht die Gefahr von Datenverlust. Aber dazu muss man sich erst mal überlegen welche Daten verloren gehen können. Wenn die wirklich so wichtig sind kann man doch auch manuell einen sync machen oder von mir aus auch alle paar Minuten syncen. Anyway!
[/quote]Ich würde sowas als "Schönwetter"-Risikomanagement bezeichnen.
 
[quote='linrunner',index.php?page=Thread&postID=846483#post846483]Ich würde sowas als "Schönwetter"-Risikomanagement bezeichnen. [/quote]Welche Risiken schweben Dir vor?
Kritisch wäre z.B. man benutzt POP3 und löscht nach dem Abruf der Mails diese von Server.
AUFS finde ich keinen schlechten Ansatz.
Wenn man dies auf /tmp/, /var/wasauchimmer/, /home/user/.alles beschränkt, hat man eigentlich schon alles erreicht. Es soll ja nicht darum gehen, dass die Datei, an der man seit 2 Stunden arbeitet in den ram geschrieben wird, sondern nur, dass die Platte nicht für jeden Pfutz den irgendein Deamon oder Anwendung lässt, Das System dies gern sofort auf die Platte loggen will, nicht jeder youtubeclip sofort auf der Platte landet oder .
Zu klären:
- wie "mountet" man ein aufs so, dass nicht /home/user sondern nur home/user/.* betroffen ist
- Anforderungen an sinnvolles Syncscript
 
[quote='hanseatic',index.php?page=Thread&postID=846740#post846740]
- wie "mountet" man ein aufs so, dass nicht /home/user sondern nur home/user/.* betroffen ist [/quote]


Alle einzeln nacheinander.

[quote='hanseatic',index.php?page=Thread&postID=846740#post846740]
- Anforderungen an sinnvolles Syncscript [/quote]


Na dann mach' dir mal Gedanken.


Ich kann mich in einem Punkt den diversen Leuten hier anschließen: Es ist nicht sinnvoll.

Aber weniger wegen des Risikos von Datenverlust, sondern einfach, weil der Ansatz Mist ist. Ich habe sowas schon hinter mir. Ging dabei um ein System mit Flash-Medium als HDD. Dabei sollten möglichst viele Schreibvorgänge gesammelt und gemeinsam übertragen werden. Funktioniert hat es, aber nicht zuverlässig. Zudem war ständig der RAM belegt.

Auf einer anderen Ebene hätte sowas durchaus Sinn, aber nicht auf der eines aufs/tmpfs.

Gruß
 
[quote='hanseatic',index.php?page=Thread&postID=846740#post846740]Welche Risiken schweben Dir vor?
[/quote]All die die Du im Fall der Fälle nicht bedacht haben wirst... ;)
 
Ist zwar ein etwas anderer Ansatz, aber im Geiste dieses Threads interessiert vielleicht jemanden, was Theodore Ts'o über fsync calls und laptop-mode-tools zu sagen hat:
http://thunk.org/tytso/blog/2009/03/15/dont-fear-the-fsync/
Der Nachteil ist, dass man bei der Umsetzung auf die Kernelhacker angewiesen ist. Einmal umgesetzt wäre es aber, wenn ich das richtig verstehe, bei sehr hoher Effizienz deutlich sicherer und einfacher Einzusetzen als ein Tmpfs-Vorhaben.

Grüße,
mikar
 
Ich bins noch mal. Die Idee, die Festplatte länger als 10 Sekunden zu schweigen zu bringen schwirrt immer noch in meinem Kopf umher. Dazu hab ich drei ganz interessante Sachen gefunden:
  • UnionFS
  • aufs
  • mhddfs
Leider hab ich keine Idee wie man das implementieren könnte.
 
Ein Ansatz zur Datensicherheit(?):
Das System hat 4GB Ram.
Man nehme eine 1GB Ramdisk und eine 1GB SDCard und mache daraus ein Software Raid auf dem das AUFS liegt.

Mein Englisch ist eigentlich nicht schlecht, aber durch das AUFS2 manual muss ich mich gerade durchkämpfen. Die Frage die sich stellt ist, wie man das AUFS wieder abschalten und mit /home/.* syncen kann, wärend diverse Dateien noch geöffnet sind.

Auf einer anderen Ebene hätte sowas durchaus Sinn, aber nicht auf der eines aufs/tmpfs.
Auf welcher, warum/was hat nicht zuverlässig funktioniert?
 
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