Update 04.01.2018 21:29 Uhr
Äußerung zu Leistungseinbußen und Klarstellungen von Google
In einem
neuen Blog-Eintrag hat Google eigene Erfahrungen mit den Leistungseinbußen sowie Klarstellungen zu den drei Problemvarianten veröffentlicht. Man habe sowohl Page-Table Isolation (PTI) als auch eine Spectre-Gegenmaßnahme namens
Retpoline, die seit heute
auch von den Linux-Entwicklern diskutiert wird, auf allen Google-Servern (u.a. Search, Gmail, YouTube und Cloud Platform) eingespielt und anschließend nur vernachlässigbare („negligible“) Leistungseinbußen festgestellt. Jene könnten natürlich von Fall zu Fall abweichen, die Ergebnisse mancher Microbenchmarks seien aber mitnichten auf reale Anwendungen übertragbar.
Darüber hinaus hat Google ein paar Klarstellungen zu den drei Problemvarianten veröffentlicht. Klar ist der Fall bei Meltdown („Variant 3“): Von dieser einfach ausnutzbaren aber auch relativ einfach behhebbaren Sicherheitslücke sind ausschließlich Intel-CPUs betroffen und die PTI-Patches für Linux bzw. das heute veröffentlichte Windows-Update sorgen für Abhilfe.
Bei Spectre („Variant 1“ und „Variant 2“), wovon auch CPUs von AMD und ARM betroffen sind, ist die Sache komplizierter. „Variant 1 (bounds check bypass)“ könne nur entgegengewirkt werden, indem jede betroffene Anwendung einzeln angepasst wird. Deshalb werden beispielsweise Google Chrome und Firefox die weiter oben beschriebenen Updates erhalten. „Variant 2 (branch target injection)“ könne durch Microcode-Updates des CPU-Herstellers oder durch die neue „Retpoline“-Technik mitigiert werden. Jene könne dazu in betroffene Betriebssysteme, Hypervisors, Systemprogramme, Bibliotheken und Anwendungen eingebaut werden.