Schwarmwissen : ein Notebook komplett testen

Schwarzmetaller

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Ihr kennt das sicherlich... Diverse Laptops gehen einem durch die Hände, ohne dass man sich so tiefgehend damit beschäftigt, dass man sie in- und auswendig kennt.... Und dann ist es Zeit, dass sie weiter wandern.
Wie teste ich ein solches Gerät auf Herz und Nieren und dokumentiere den Zustand und das auf eine nachvollziehbare Art und Weise - also so dass der neue Besitzer es anhand einer Checkliste oä. nachvollziehen kann.
Daher kam ich auf den Gedanken, dass man ja im Forum das Schwarmwissen nutzen kann, um eine Liste zusammenzustellen, die man dann anpinnen könnte.
Edit - ich füge an dieser Stelle den aktuellen gesammelten Stand ein:



Mechanischer Zustand:
  • Prüfen ob Gerät vollständig ist.
  • Prüfung auf des äußeren Zustandes:
  • ->optische Beschädigungen (Brüche oä)
  • ->Scharniere ok?
  • ->welche Gebrauchsspuren sind vorhanden
  • ->Geruchsprüfung.
  • -> Alle externen Ports augenscheinlich ok (z.B. abgebrochene USB-Zungen, verbogene RJ-45-Pins)?
  • Sind Schäden bekannt? Wenn ja, also z.B. Risse, wo sind diese, wie gut sind diese bereits Dokumentiert (z.B. mit Fotos)? Gab es evtl. Transportschäden? Wenn ja, braucht man natürlich Bilder vom Vorbesitzer...
  • Gerät leicht klopfen und schütteln, ob hier Probleme auftreten.Hört man etwas klappern? Wenn ja, anschauen und fragen, ob solches bekannt ist. Wenn nicht, evtl. Transportschaden (Betonung liegt auf Leicht :D)
  • Prüfung des Ladekabels. Kabel beschädigt, geknickt, Kabelbruch?

Technischer Zustand:
  • Die ThinkPads und Dells haben doch auch ein eingebauten Selbsttest. Den kann man durchlaufen lassen. Also als ein Punkt auf der Liste "Selbsttest" und dann als Unterpunkte die einzelnen Untertests aufführen, CPU, Lüfter, Batterie, RAM, HDD, Lautsprecher und Mikrofon.
  • CPU und GPU kann man mal unter Last mit Prime95 und Furmark testen und so auch die Stabilität des Geräts sowie die Kühlung und Wärmeleitpaste testen.
  • CPUID als .html speichern. Überprüfen ob das Gerät tatsächlich auch mit dem übereinstimmt, was drin sein sollte (RAM-Größe, SSD-Größe).
  • Fehlpixel im Display? (fünf einfarbige Bilder im Vollbild: RGBSW - auch Backlight-Bleeding fällt so auf)
  • Auslesen der Akkudaten. Akku einmal entleeren, ob Akkudaten tatsächlich nachvollziehbar.
  • Tipptest ob alle Tasten funktionieren (falls Vorhanden auch Beleuchtung)
  • Test LAN, WLAN, alle externen Ports, Kamera, Mikrofon, Lautsprecher
  • Lüfter ggf. ausblasen und schauen, wie viel Staub rauskommt. Davon kann man den Dreck im restlichen Gerät ggf. schätzen (betrifft nur ältere Geräte). Geräuschprüfung Lüfter.
  • Mit Live-Linux booten. Schauen, ob beim Boot irgendwelche Merkwürdigkeiten auftreten (dazu ist es gut, wenn man den Bootvorgang seines Systems möglichst gut kennt).
  • Akku entfernen und schauen ob CMOS-Batterie noch funktioniert (betrifft nur ältere Geräte).
  • Prüfung der Dockingstation (falls vorhanden).
  • Dazu dann mit CrystalDiskInfo (oder ähnlich) den Zustand des SSD dokumentieren. Zustand der SSD mit badblocks prüfen falls möglich (zerstörungsfreier Test möglich - immer mit Backup!).
  • sind Passwörter gesetzt?
To be continued
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Beträge bisher und einen Extradank für @thom53281 für das Compilieren. Ich habe den Beitrag mal in den Eröffnungspost editiert (und das Schütteln und Klopfen mal in die mechanische Prüfung geschoben.)
 
Moin Moin,

hier mal von von meiner Seite ein paar Prüfungen, die ich an reparierten Notebooks vornehme. Einfach aus dem Gedächtnis herunter getippt und ohne Reihenfolge.


- Gerätemanager öffnen, schauen ob alle Treiber installiert sind oder Ausrufezeichen da sind. Insbesondere den Grafiktreiber checken, kann nämlich auch einfach "Windows Display Treiber" heißen
- Funktioniert die Webcam? (unter Windows Kamera App öffnen und checken ob man sich selbst sieht)
- Funktioniert WLAN? (Verbindung zum Router checken)
- Funktioniert Bluetooth (Kopfhörer oä. verbinden)
- Falls LAN-Buches vorhanden ist, ein Netzwerkkabel einstecken und Internet Zugriff prüfen
- Funktionieren alle USB-Anschlüsse? (einfach USB Stick einstecken und schauen ob dieser erkannt wird)
- Youtube Video abspielen, checken ob Ton kommt und ob Video anständig und ruckelfrei abspielt
- Display checken mit dem "Eizo Monitor Test"
- Bei USB-C Anschlüssen diese mit einem USB-C Meter checken, ob auch 19V verhandelt werden
- Wird der Akku geladen? Zustand des Akkus kann mit Aida64 ausgelesen werden. Leider in der Testversion einiges nicht lesbar, aber das wichtigste ist lesbar
- Alle Tasten auf der Tastatur funktionieren? Beleuchtung der Tastatur (falls vorhanden) funktioniert? Funktionstasten (lautstärke, Flugmodus, Displayhelligkeit) tun etwas?
- Touchpad funktioniert? Auch Doppel tippen testen
- Falls ein Kartenleser vorhanden ist, dort eine SD-Karte einlegen und checken ob diese angezeigt wird
 
[*]CPU und GPU kann man mal unter Last mit Prime95 und Furmark testen und so auch die Stabilität des Geräts sowie die Kühlung und Wärmeleitpaste testen.
Das ist die Windowslösung.
Unter Linux gibt es "mprime". Das macht genau das Gleiche wie Prime95 unter Windows, nur nicht ganz so bunt. Alternativ könnte man auch "stress" bzw. "stress-ng" benutzen. Allerdings belasten beide die CPU nicht so stark wie Prime. Dafür lassen sich beide direkt aus "s-tui" starten und stoppen. Die GPU kann man mit "glmark2" stressen.


[*]Lüfter ggf. ausblasen und schauen, wie viel Staub rauskommt. Davon kann man den Dreck im restlichen Gerät ggf. schätzen (betrifft nur ältere Geräte). Geräuschprüfung Lüfter.
Bevor ich in den Lüfter blase, würde ich lieber das Gerät öffnen. Dann hat man die "unbekannte Gemengelage" 1. nicht direkt im Gesicht, und 2. nicht gleich im Zimmer verteilt, sondern kann sich erst mal ein Bild machen, ob man den ABC-Anzug aus dem Schrank holen sollte bevor man fortfährt.

badblocks kann auch mit den richtigen Parametern zerstörungsfrei testen.
badblocks läuft ohne "-w" rein lesend, aber ohne Schreibtest ist das eigentlich kein richtiger Test.
Mit "-n" macht es einen (theoretisch) zerstörungsfreien Schreibtest, indem es zuerst den Originalinhalt eines Sektors ausliest, als Nächstes das Testmuster schreibt, dann das Testmuster wieder liest und zum Schluss den Originalinhalt wieder zurückschreibt. Wegen der doppelten Lese-und Schreiboperationen dauert das aber auch doppelt so lange. Jetzt kann sich ja mal jeder ausrechnen, wie lange es dauert seinen Datenträger je fünf bzw. acht* mal (badblocks testet standardmäßig vier Muster) komplett zu lesen und zu schreiben.

Ein Backup sollte man aber trotzdem haben.
Sowieso. ;)


*) Ich weiß nicht genau, wie "badblocks -n" arbeitet.
 
Klar dauert der Test natürlich deutlich länger. Das muss man dann eben abwägen, ob man denn das nun testen möchte oder nicht. Man kann das im Idealfall durchaus auch mit anderen Tests ggf. kombinieren, z. B. in der Zeit den Akku rekalibrieren lassen.

Außerdem sehe ich das eher so: Wenn dann läuft so ein Test über Nacht durch. Wenn ich jetzt Daten drauf habe, dann wäre die Alternative zum nichtdestruktiven Test ein destruktiver Test und danach Backup zurückspielen. Das mag zwar einzeln insgesamt vielleicht ein wenig schneller gehen, allerdings muss ich zwischendrin nochmal Hand anlegen. Heißt, ich kann diesen Test nicht über Nacht durchlaufen lassen bzw. brauche zwei Nächte.

Bevor ich in den Lüfter blase, würde ich lieber das Gerät öffnen. Dann hat man die "unbekannte Gemengelage" 1. nicht direkt im Gesicht, und 2. nicht gleich im Zimmer verteilt, sondern kann sich erst mal ein Bild machen, ob man den ABC-Anzug aus dem Schrank holen sollte bevor man fortfährt.
Ja, auch das ist eine Möglichkeit. Nur möchte nicht jeder sein Gerät zerlegen bzw. ist diese Prüfungsliste auch durchaus für andere Hersteller abseits von Lenovo und Dell hilfreich und da zerlegt es sich nicht immer ganz so leicht.

Vielleicht sollte man das auf ein "Lüfer anschauen ob verdreckt, dann ggf. ausblasen" ändern.
 
Just for the record, den (blockierten!) Lüfter solltet Ihr besser aus hoffentlich offensichtlichen Gründen von innen(!) saugen,
ofc erst nachdem ihr mit der Pinzette die Herde Wollmäuse gefangen habt.
 
Das bleibt dir überlassen, ich prügel da ja nicht mit Gewalt drauf, aber mit dem Handballen 'nen festen Stoß muss das Ding schon abkönnen :)
Geschüttelt wird es ja spätestens auch mal, wenn es auf dem Schoß liegt, abgelegt wird oder mal transportiert wird.

Das nennt man übrigens destruktives Testen, wenn es dann nicht abstürzt, kann man sich relativ sicher sein, dass es nicht einen versteckten Mangel dieser Form hat... und wenn da irgendwas durch einen Stoß kaputt ginge, war es kein Thinkpad oder es wäre eh kaputt gegangen.

Nichts anderes machst du ja auch bei einem Full Test deiner Hardware, sie wird belastet, das muss sie - im gewissen Rahmen - aushalten.

Bisher hat sich noch keiner über ein gekauftes ThinkPad beschwert bei mir :)
Das muss das Boot abkönnen ... ;)
 
@hha81667 und @ubu

Hier ein Grund, weshalb ich meine Geräte zum Testen etwas rabiater behandele. Am RAM liegt es ausnahmsweise nicht bei diesem X-Modell :-)

 
Hier ein Grund, weshalb ich meine Geräte zum Testen etwas rabiater behandele. Am RAM liegt es ausnahmsweise nicht bei diesem X-Modell :)
(...)

:oops:

Ich hatte exakt dasselbe mit meinem X270 mit Greencell Nachbau Akku (der war beim Kauf schon dabei). Der lief allerdings 2 Jahre lang problemlos und hatte noch volle Kapazität. Mit Sanyo Zellen nichtmal China Billig Kram.
Im Zuge der Fehlersuche habe ich auch noch das Board gekillt (wahrscheinlich durch Abziehen der internen Batterie ohne Deaktivieren im BIOS).
Ich dachte mir: Egal, war eh kaputt. Bis der Fehler mit dem neuen Board auch auftrat - und da wurde ich stutzig.
 
Hier sind SMP Zellen verbaut, macht so auch einen guten Eindruck, nur halt etwas schwierig einzusetzen.
Habe leider keinen original Akku zum testen, werde das X250 mit dem Fehler hier bald inserieren..

Ein Board killen möchte ich nicht, mir tut noch immer das X230 mit der Spannungsspitze am LAN-Port weh und das ist Jahre her.
 
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