Projektvorstellung: Window Maker Live

rumbero

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Hallo allerseits,

die letzten Wochen war ich dem Forum ziemlich untreu, was vor allem dadurch begründet ist, dass ich den Grossteil der mir zur Verfügung stehenden Zeit in eines meiner eigenen Lieblingsprojekte investiert habe. Ich habe mir auf Basis von Debian/unstable und mit Hilfe der durch das Debian Live Build Project bereit gestellten Software eine Linux-Distribution gebastelt, die vor allem meiner eigenen Vorstellung eines sinnvoll brauchbaren Systems nahekommt. Ich arbeite seit bereits fast einem Jahr an dieser Idee, und nach einem etwas verunglückten Umweg über Ubuntu als anfänglicher Arbeitsbasis, bin ich nun vor einigen Wochen beim wesentlich flexibler einsetzbaren Debian als Projektgrundlage gelandet.

Die Grundidee des Window Maker Live Projekts besteht darin, eine Debian Live CD (inklusive normaler Installationsroutine aus der Live-Session heraus) zu erstellen, deren Standardoberfläche ganz auf den Window-Manager Window Maker als Alleinstellungsmerkmal setzt, und welcher "form follows function" als Hauptentwicklungsprinzip dient. Die Abwesenheit jeglichen weitergehenden "eye candy" mag sich zwar für so manchen als ziemlich (er)nüchtern(d) darstellen, aber genau dies ist durchaus beabsichtigt.

Weiterhin ist es ein vorrangiges Ziel, ein möglichst direkt produktiv nutzbares Gesamtsystem bereitzustellen, ohne dem Anwender erst grossartige Konfigurationsorgien zumuten zu müssen. So wurden die aktuellen Versionen 10.0.2esr sowohl des Firefox als auch des Thunderbird bereits im Voraus mit einer Reihe von sinnvollen Addons ausgestattet. Im Falle von Thunderbird handelt es sich dabei unter anderem um die durch das Lightning-Addon bereitgestellte, zunehmend wichtiger gewordene Kalender- und Aufgabenplanerfunktion, welche meiner Meinung nach eigentlich seitens Mozilla zum grundlegenden Lieferumfang gehören sollte.

Als langjähriger, fast ausschliesslicher Linux-Nutzer seit Ende 1994, und auch als Debian-Anwender und zeitweise offizieller Maintainer diverser Pakete im Rahmen des Debian-Projekts seit Ende der 90er Jahre bis vor etwa zwei Jahren (oder so), habe ich schon so einige Umwälzungen im Linux-Lager miterlebt. Die allergrösste Umwälzung war und ist in diesem Zusammenhang aber aus Anwendersicht der immer wichtiger gewordene Desktop, bei dem sich über all diese Jahre hinweg eine schier unglaubliche Vielfalt und Verbesserung entwickelte.

Aus meiner persönlichen Sicht heraus gilt das sowohl im Guten, als in letzter Zeit auch zunehmend in einer Umkehrung zum Schlechten (wobei dies sicher vor allem eine Frage der eigenen Perspektive ist). Ich selbst konnte mich als alter Linux-Haudegen eigentlich noch nie wirklich auf eine allumfassende Desktop-Umgebung wie Gnome, KDE oder auch XFCE einlassen, einfach weil ich durch den Window-Manager Window Maker eine Kernflexibilität gewohnt war, die meines Erachtens trotz aller Fortschritte bei den grossen Desktop-Umgebungen zunehmend verloren ging. Den letzten Stoss haben mir dann sowohl die aktuellen KDE-Varianten und Gnome3 versetzt, die mich eher an eine Smartphone-Oberfläche als einen brauchbaren Linux-Desktop erinnern. Das mag aus der Sicht so mancher Linux-Anwender sicher eine diskussionswürdige Einstellung sein, aber diese Diskussion gehört hier einfach nicht mehr hin, denn jetzt wurden Nägel mit Köpfen gemacht.

Mehr möchte ich erstmal garnicht weiter breittreten, denn das Ergebnis meiner Entwicklungen sollte erstmal für sich sprechen, indem es von geneigten Interessenten in genauere Anschauung genommen wird. Somit also hier einfach mal die wichtigsten Links zum Projekt und den verfügbaren Downloads:

Projekt-Webseite: wmlive.sourceforge.net
Projekt-Hauptseite: sourceforge.net/projects/wmlive
Projekt-Downloads: sourceforge.net/projects/wmlive/files

Ich bitte schon mal im Voraus um Vergebung dafür, dass es sich um ein rein englischsprachiges Projekt handelt. Innerhalb der internationalen Window Maker Entwicklerkreise ist das Projekt schon seit längerem bekannt, und dies hier ist die allererste Ankündigung im deutschsprachigen Raum. Ich plane zwar, in Zukunft neben Englisch auch noch Deutsch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch als zusätzliche Sprachen zu integrieren, aber das ist in Anbetracht des verfügbaren Platzes eines CD-Rohlings erstmal von minderer Bedeutung.

Auch sei daran erinnert, dass es sich trotz aller erreichten Stabilität noch keinesfalls um ein fertiges Produkt handelt, solange es noch nicht von viel mehr Anwendern getestet wurde. Zudem beruhen sowohl der Kernel 3.2.7 als auch der Grossteil der verwendeten Debian-Pakete auf dem debian/unstable-Bereich, so dass sicher in manchen, von mir leider nicht voraussehbaren Konstellationen für manche Anwender so einige überraschungen zu erwarten sind, die ich dann aber bitte, mir mitzuteilen.

Ich bitte also zu bedenken, dass es sich noch um eine rein experimentelle Live CD handelt, und in diesem Sinne gilt bereits andernorts zu diesem Thema gesagtes:

Most likely it will break. More than in one place. Eating your data, letting
the magic smoke out of your harddisk, driving your dog mad and causing global
warming. You are warned. (Alexander Viro on the linux-kernel list)

Und was hat das jetzt alles mit Thinkpads zu tun? Die ganze Entwicklungsarbeit wurde auf und durch meinen heissgeliebten T61+ Frankenpad geleistet. Ist das nicht Grund genug?

Ich wünsche dann erstmal viel Vergnügen beim Ausprobieren und freue mich auf Feedback, Anregungen und Verbesserungsvorschläge.

EDIT: Window Maker Live wmlive_0.95.6-1 ab sofort verfügbar
 
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Das Spiel geht heiter weiter: Habe gerade eben die englischsprachige Ankündigung über die sofortige Verfügbarkeit von Window Maker Live 2012-03-18 an die entsprechenden Mailinglists rausgeschickt. ISO-Dateien sowohl für i386 (32 Bit) als auch amd64 (64 Bit) sind ab sofort von sourceforge.net/projects/wmlive/files herunter zu laden.

Es hat sich so einiges getan in der neuen Version, allem voran ist die nun neben dem "universalen" Englisch vorhandene Sprachunterstützung für Deutsch, Französisch, Portugiesisch und Spanisch zu nennen. Es ist nun also endlich auch möglich, ein lokalisiertes System mit diesen Sprachen zu installieren. Ja, das schliesst sogar auch Deutsch ein, wenn man nicht auf diese schöne Sprache mit ihren überlangen Wörtern und Satzgebilden verzichten mag. ;) Wer sich für die abseits der erfolgten Fehlerkorrekturen vorgenommenen detaillierten Änderungen und Verbesserungen interessiert, der sei auf die in der oben genannten Sourceforge-Addresse ebenfalls verfügbare README bzw. das ChangeLog verwiesen.

Einschränkend sei bemerkt, dass sowohl Firefox als auch Thunderbird selbst nachträglich durch eine entsprechend lokalisierte Version, welche bei den Mozilla-Machern selbst herunterzuladen wäre, ersetzt werden müssten, falls Bedarf dafür bestünde. Leider gibt es seitens Mozilla nur monolithische Sprachversionen, die man nicht einfach so auf eine andere Sprache umstellen kann, so wie man das unter Linux meist gewohnt ist. Zudem gibt es von den für Window Maker Live relevanten Distributionskanälen keine geeigneten Debian-Pakete (entweder nicht aktuell genug, oder umgepackt in umbenannter Form, oder um zusätzliche Desktop-Abhängigkeiten erweitert), so dass ich sowohl privat als auch für diese Window Maker Live ISO doch lieber auf das Mozilla-Original setze.

Ich denke, dass Window Maker Live sich nun relativ stabilisiert hat, so dass ich damit erstmal etwas langsamer treten werde. Neuere Versionen werden erst dann verfügbar gemacht werden, wenn eine neue offizielle Version des Window Maker Fensterverwalters von dessen Entwicklern veröffentlicht wurde, oder auch falls eine interessante neue Ausgabe des Linux-Kernels bzw. irgendwelche wirklich wichtigen Fehlerkorrekturen anstehen.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich mich angesichts der Anzahl der Downloads auch aus dem deutschsprachigen Raum eher darüber wundere, so wenig Rückmeldungen erhalten zu haben. Obwohl geäußertes Lob sicher dem eigenen Ego ein angenehmes Kitzeln verpasst, sind es doch die berechtigten Kritiken und Beschwerden, welche die Entwicklung letztendlich tatsächlich voranbringen. Wie ich dank der weniger als zehn Feedback-Mails vorwiegend aus dem englischsprachigen Sprachraum feststellen konnte, helfen mir solche Kritiken und Beschwerden tatsächlich sehr über meine eigene Betriebsblindheit hinweg, und haben bisher maßgeblich zu fundamentalen Verbesserungen beigetragen. Bitte mehr davon!

Also bitte keine falsche Scheu oder gar vollkommen unangebrachten Respekt, sondern bitte frei Schnauze raus mit der Kritik und den Verbesserungsvorschlägen!

EDIT: Bevor ich es vergesse: Die notwendigen Konfigurationsdateien, um sich diese ISO's mittels live-build selbst zu basteln, sind natürlich auch bei Sourceforge als wmlive-debian-config_2012-03-18.tar.gz verfügbar. Die mittlerweile doch schon recht umfangreiche Dokumentation auf live-manual.debian.net/manual dürfte dabei sicher sehr hilfreich sein. Neben der massgeblichen englischsprachigen Grundvariante gibt es dort auch diverse Übersetzungen, von denen Französich, Italienisch und Spanisch schon ziemlich umfangreich, wenn nicht sogar vollständig zu sein scheinen. Portugiesisch und Rumänisch scheinen sich erst noch in den Übersetzungsanfängen zu befinden, während das Schlusslicht Deutsch dagegen leider ziemlich vernachlässigt zu sein scheint.
 
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Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich mich angesichts der Anzahl der Downloads auch aus dem deutschsprachigen Raum eher darüber wundere, so wenig Rückmeldungen erhalten zu haben.

Da musst du dich gar nicht wundern. Bei einem meiner Projekte (gestartet 2009) gibt es bereits über 15000 Downloads und keine einzige Rückmeldung. Am meisten Feedback bekomme ich von tpfanco-Benutzern, aber auch da handelts es zu 80-90% um Fehlermeldungen. Ist halt so, schließlich macht man das selbst nicht anders. Oder hast du schon mal alle Autoren deiner Lieblings-Software einfach so angeschrieben und sie für ihre Arbeit gelobt? ;)
 
Danke, dass du soviel deiner Zeit in die Entwicklung von Linuxartigen Programmen steckst. Ohne Leute wie dich gaebe es die wundervolle Community wohl nicht.

Mach weiter so und lass dich nicht von fehlendem Feedback entmutigen.
 
Oder hast du schon mal alle Autoren deiner Lieblings-Software einfach so angeschrieben und sie für ihre Arbeit gelobt? ;)
Um Lob geht es mir eigentlich eher garnicht, denn an positiver Motivation zur Weiterentwicklung mangelt es mir als hauptsächlich von Window Maker Live profitierendem Nutzer eigentlich nicht im Mindesten.

Lob ist im Grunde zwar sicher ganz nett, aber trotz aller freundlichen Absicht der Lobenden letztendlich doch leider nicht wirklich von echtem Nutzen. Wie bereits vorher geschrieben, geht es mir tatsächlich vor allem um echte Kritik, brauchbare Verbesserungsvorschläge und auch weitere Ideen, wenn nicht sogar gleich handfeste Code-Beiträge, denn nur dies bringt mich bei der Entwicklung wirklich voran.

Jeder, der seine Zeit in derartige Unternehmungen investiert, leidet aufgrund seiner tiefergehenden Kenntnis der zugrundliegenden Projektstrukturen leider unter einer gewissen Betriebsblindheit, die erfahrungsgemäss doch ziemlich kontraproduktiv sein kann. Von daher ist die Perspektive der von Aussenstehenden gemachten Erfahrungen einfach wahnsinning hilfreich, um die eigene perspektivische Beschränkheit zu überwinden. Wie halt auch im echten Leben! ;)
 
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Ob es sich um Lob oder konstruktives Feedback handelt, spielt eigentlich keine Rolle. Tatsache ist,
dass die meisten Anwender, auch Linuxer, einfach nur funktionierende Programme
wollen. Funktioniert die Software nicht wie gewünscht, wird es eben runtergeschmissen und durch was anderes
ersetzt. Nur die wenigsten suchen direkten Kontakt zum Entwickler, um das Problem gemeinsam zu lösen. Das ist die Realität und damit muss man (leider) leben.
 
Nur die wenigsten suchen direkten Kontakt zum Entwickler, um das Problem gemeinsam zu lösen.
Da scheint sich innerhalb des letzten Jahrzehnts wohl ziemlich viel gewandelt zu haben im Linux-Lager, und meine Vorstellungen und Erwartungen sind dann wohl mittlerweile etwas antiquiert. Wenn sich das allgemeine Nutzerprofil der Linux-Anwender vorwiegend zum reinen Konsumenten verschoben haben sollte, dann wäre das allerdings eher sehr bedauerlich. Wenigstens scheinen zumindest Linux-Nutzer aus dem englischsprachigen Sprachraum da noch etwas anders drauf zu sein, denn von dort bekam ich bisher immer noch das brauchbarste Feedback.
 
Wie bereits vorher geschrieben, geht es mir tatsächlich vor allem um echte Kritik, brauchbare Verbesserungsvorschläge und auch weitere Ideen, wenn nicht sogar gleich handfeste Code-Beiträge, denn nur dies bringt mich bei der Entwicklung wirklich voran.
Kann ich aus Entwicklersicht voll bestätigen. Durch Benutzerfeedback lerne ich am meisten – oft mehr als der Fragesteller ;). Ein einfaches Lob nehme ich aber auch sehr gerne entgegen :).

Wenn sich das allgemeine Nutzerprofil der Linux-Anwender vorwiegend zum reinen Konsumenten verschoben haben sollte, dann wäre das allerdings eher sehr bedauerlich.
Ich empfinde das gar nicht als bedauerlich, sondern im Gegenteil als unausweichliche und positive Begleiterscheinung der stetig zunehmenden Reife und Verbreitung von Linux. Da muß zwangsläufig die Anzahl der Nur-Benutzer steigen. Ich kann auch mein Auto nicht mehr selbst reparieren. Natürlich steigen dadurch die Ansprüche an Design und Qualität der Software und somit an die Entwickler enorm.
 
Wenigstens scheinen zumindest Linux-Nutzer aus dem englischsprachigen Sprachraum da noch etwas anders drauf zu sein, denn von dort bekam ich bisher immer noch das brauchbarste Feedback.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass speziell die Amerikaner sich sehr leicht begeistern lassen und daraufhin versuchen, nach Kräften mitzuhelfen. Lieder lässt bei ihnen der Eifer ziemlich schnell nach, sodass viele Helfer nach 1-2 Wochen komplett von der Bildfläche verschwinden. Deutschsprachinge Benutzer sind beim Mithelfen eher zögerlich, aber wenn sie schon mal dabei sind, dann eher dauerhaft. Das sind aber alles nur meine eigenen Erfahrungen aus einigen FOSS-Projekten, also bitte nicht falsch verstehen ;)
 
Klar ist das eventuell dafür geeignet, habe es hier selbst auch auf einem T23 mit 1,2GHHz PIII, aber 1GB RAM laufen. Was nützt dir aber eine ressourcenschonender Window-Manager auf so alter Hardware, wenn die eigentlichen Ressourcenfresser in Form diverser Anwendungen sowieso nicht zu vermeiden sind? Schliesslich ist so ein Window-Manager doch kein Selbstzweck sondern dient doch "nur" der Fensterverwaltung.

Das würde ich so nicht unterschreiben wollen. Ich habe ein altes 600e mit
ein bischen zusätzlichem Speicher, das funktioniert eigentlich ganz
ordentlich, auch wenn alles einen Hauch länger dauert, als auf modernerer
Hardware. Windowmanager ist mwm auf Xfree 4, benutzen tue ich das Ding
meistens für latex, troff, gimp (das ist logischerweise lahm), audacity
und firefox. Der eigentliche Flschenhals, mal abgesehen davon daß 220MB
heutzutage eben knapp bemessen sind, ist die fürchterliche Neomagic
Grafikkarte: Flash macht damit keinen Spass, und jQuery-lastige Webseiten
auch nicht.

Mit KDE in jeder Version seit 1.irgendwas ist an ernsthaftes Arbeiten
nicht zu denken gewesen, alleine das Starten hat Ewigkeiten gedauert,
und die Oberfläche war ungefähr so agil wie ein Ötanker.

Mit einer anständigen Oberfläche, wie zum Beispiel wm, vorzugsweise ohne
die Einmischeung von Windowsleuten programmiert (tragisches Beispiel: xfce),
bleibt so eine Hardware durchaus benutzbar.
 
Mittlerweile gab es schon ein nicht weiter von mir bekannt gegebenes Interim-Release 2012-03-27, welches dementsprechend nur ein paar dutzen Mal heruntergeladen wurde. Ich hatte es eigentlich nur deswegen mal flott auf den Sourceforge-Server geschoben, weil ich eine verbesserte Version als Demonstrationsgrundlage für ein Bewerbungsgespräch bei einer IT-Firma in Barcelona brauchte, vor allem um mein Bestehen auf einem landesunüblich deutlich höheren Gehalt besser vermitteln zu können. Ergebnis: Morgen schon fange ich in dieser Firma an, und meine Rückkehr in deutsche Gefilde ist bis auf weiteres erstmal wieder erfolgreich vermieden worden, ohne dafür finanzielle Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.

Nichtsdestotrotz habe ich gerade mein Aprilscherz-Release, bei welchem es sich tatsächlich aber keinesfalls um einen derartigen handelt, auf die Sourceforge-Server hochzuladen begonnen. Die ganz kleinen Dateien und Archive, insbesondere das Archiv mit der für den eigenen Bau eines derartigen ISO-Images notwendigen Script-Infrastruktur, sind schon zum Herunterladen verfügbar. Die ISO-Images brauchen aufgrund ihres Volumens und meiner bescheidenen Netzwerkanbindung sicher leider noch mehrere Stunden, bis sie allgemein verfügbar werden.

Falls also jemand Interesse haben sollte, und morgen mal reinschauen mag, hier werden Sie geholfen: sourceforge.net/projects/wmlive/files/wmlive_2012-04-01

Mittlerweile habe ich auch begriffen, warum viele Entwickler den ganzen alten Schmonzes, der eigentlich nicht mehr eines Downloads würdig ist, nicht einfach von dem Server löschen. Es ruiniert nämlich die ganzen Download-Statistiken, die man ansonsten mehr oder minder stolz vorweisen könnte. Und wie ich gerade ebenso feststellte, bewirkt ein ordnungsbewusstes Aufräumen der ganzen Dateienstruktur durch Zusammenfassen und Verschieben von Dateien in eigens dafür neu angelegte Unterordner genau dasselbe. Sehr schade!
 
Glückwunsch zum neuen Job.

Ich habe es heute installiert auf dem T60. Folgendes ist mir aufgefallen:
  • cpufrequtils wird nicht installiert, dadurch werden keine Kernelmodule für den Scaling Governor geladen – auf Notebooks ein No Go
  • keine Scrollfunktion für den Trackpoint – auf ThinkPads ein No Go
  • ich hab im Installer das deutsche Keyboardlayout ausgewählt, das zieht aber erst nach der Installation, nicht während (z.B. in einer anderen Konsole)
  • avahi-daemon und avahi-autoipd werden nicht installiert – das ist heutzutage Standard und nützlich dazu

ps. und TLP fehlt natürlich, auch in /etc/apt/sources.list.d/ ... ;)
 
Ich habe es heute installiert auf dem T60. Folgendes ist mir aufgefallen:
Wow! Endlich mal ein wirklich brauchbares Feedback! Auf welche wmlive-Version beziehst Du Dich genau?

Das mit den cpufrequtils hatte ich bis jetzt noch garnicht realisiert, danke für den Hinweis. Bezüglich der Trackpoint-Scroll-Funktion ist mir gerade aufgefallen, dass das eigentlich genau dafür gedachte AutoStart-Script "$HOME/GNUstep/AutoStart/Enabled/60_track-point-scrolling" nicht funktionieren kann, weil das xinput-Paket nicht installiert ist. Sobald xinput installiert ist, und das genannte AutoStart-Script aktiviert wurde, dann geht es. Das mit dem Keyboard-Layout ist natürlich etwas störend, aber leider ist debian-live noch nicht wirklich auf die Unterstützung multipler Tastaturbelegungen ausgerichtet. Es bedarf dafür eines erst vor kurzem auf der Mailingliste veröffentlichen Hacks, welchen ich dann mal beizeiten einarbeiten werde. Das avahi-Zeugs halte ich persönlich allerdings nicht für so essentiell wichtig (ich selbst nutze es nicht), als dass ich dafür auf was anderes verzichte wollte, und weswegen ich es einfach mal beiseite liess. Mit TLP hatte ich mich offengestanden mangels Eigenbedarf (ich nutze meine Thinkpads eigentlich fast nur stationär) noch nicht auseinandergesetzt, werde es aber wohl mal beizeiten nachholen.

Dank Deines hervorragenden Feedbacks habe den Upload der ISO-Images kurzerhand abgebrochen, und baue erstmal welche mit den cpufrequtils und xinput Paketen. Den Upload der korrigierten ISO-Images werde ich dann die Nacht über laufen lassen. Vielen herzlichen Dank!
 
Sorry, ich vergaß: wmlive_2012-03-27-amd64.iso

Bei der Scrollfunktion ziehe ich die xorg.conf.d-Methode vor. Die Datei /usr/share/X11/xorg.conf.d/20-trackpoint.conf aus dem uu-Wiki erkennt per Match alle Arten von Trackpoints – auch nachträglich angesteckte ext. Keyboards – automatisch. Mit xinput ist das aufwendiger.

EDITH:

Security-Themen

Es wird ein unkonfiguriertes postfix installiert und autom. gestartet (fiel mir zuerst auf, weil ich beim Update gefragt wurde welche Config ich denn haben möchte):
tcp 0 0 0.0.0.0:25 0.0.0.0:* LISTEN 12448/master
tcp6 0 0 :::25 :::* LISTEN 12448/master

gdm horcht (nur) an IPv6:
udp6 0 0 :::177 :::* 1482/gdm
Vielleicht ist das aber auch nur ein Socket für abgehende Verbindungen.

Kleinkram

Das hier sollte vielleicht nach der HDD-Installation noch rausfliegen:
/etc/rcS.d/S01live-config
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bitte um Nachsicht für meine späte Kenntnisnahme, bedanke mich aber schon mal herzlich für diese überaus wertvollen Hinweise! Habe sie bereits entsprechend eingearbeitet, so dass sie in einem zukünftigen Upload bereits enthalten sein werden.
 
Neue Window Maker Version, neues Spiel: Habe gerade eben den Upload und den Versand der Release-Ankündigung von wmlive 2012-06-02 erledigt.

Die neue Version 2012-06-02 kann ab sofort von sourceforge.net/projects/wmlive/files/wmlive_2012-06-02 heruntergeladen werden. Das ChangeLog und README finden sich ebenfalls dort.

Es ist nichts sonderlich weltbewegendes ausser ein paar Fehlerbehebungen, Paketaktualisierungen und Umsetzung der bisher angefallenen Anregungen (Danke, linrunner!) vorgenommen worden. Das i386 ISO setzt nun nicht mehr auf einen PAE-Kernel, sondern auf eine auch für ältere Rechner brauchbare 486er Variante, so dass man also auch noch ältere Thinkpads als die T2x-Generation damit bestücken können sollte. Selbstverständlich findet sich nach wie vor eine amd64-Variante für richtige Rechner.

Diesmal stammen die Pakete zum grössten Teil aus Debian/unstable (sid), mit einigen wenigen handverlesenen Paketen aus abgehangeneren Quellen. Neben dem schon bisher obligatorischen tp-smapi ist nun auch TLP als fester Bestandteil der Paketauswahl hinzugefügt worden. Also sollte wmlive allgemein durchaus gut für Thinkpads geeignet sein.

Die zur Erstellung der ISO's verwendeten Konfigurationsskripte sind ebenfalls dort erhältlich. Wer also auf dieser Basis lieber seine eigene wmlive-Variante basteln möchte, eventuell sogar in einer weitaus umfangreicheren DVD-Version, der sollte damit eine gute Ausgangsbasis haben.
 
Habe mal den Wiki-Eintrag mit der Beschreibung von Window Maker Live etwas auf Vordermann gebracht. Entgegen der bisherigen Beschreibung kommt die letzte bisher verfügbare Version in einer Variante mit einem 486-Kernel daher, und sollte deswegen ganz wunderbar auch auf Thinkpads ohne PAE-CPU laufen.

Habe die letzten beiden Wochen ziemlich intensiv an einem neuen Release gearbeitet, bei dem ziemlich viele Korrekturen und Bugfixes unter der Haube vorgenommen wurden. Ich warte eigentlich nur noch darauf, dass Window Maker endlich in Version 0.95.4 releast wird, um dann neue ISO-Images von wmlive zur Verfügung zu stellen.
 
Die neue Version von Window Maker Live ist endlich raus und steht ab sofort auf sourceforge.net/projects/wmlive/files/wmlive_2013-03-06/ zum Herunterladen zu Verfügung. Habe gerade eben die Webseite wmlive.sourceforge.net mit den Informationen über das neue Release aktualisiert.

Diese Ausgabe sollte sich deutlich leichter als alle bisherigen Vorgänger installieren lassen, vor allem da die Installationsroutine am Ende nicht mehr so wie früher eines Eingriffs seitens des Benutzers bedarfs.Obwohl Englisch die eigentliche Hauptsprache des Systems ist, lässt sich das Ganze nachträglich beim Login via GDM auf Deutsch (bzw. Französisch, Portugiesisch, Spanisch) umstellen, für diejenigen die es brauchen.

Die Installation der 32bit Variante beruht auf einem i486 Kernel und dürfte deshalb auch auf Thinkpads installierbar sein, die keine CPU mit PAE aufweisen. Sobald das System fertig installiert ist, steht allerdings auch noch parallel ein i686 Kernel mit PAE und MultiCore-Unterstützung im Boot-Menü zur Auswahl. Die 64bit Variante kommt neben dem 3.2.x Kernel auch noch parallel mit einem 3.8.x Kernel aus dem experimental-Bereich von Debian daher.

Ein weteres für Thinkpad spezifisches Merkmal ist die automatische Installation und Inbetriebnahme von tp-smapi. Systeme mit SSD's anstelle einer HDD erhalten automatisch ein paar angepasste Einstellungen. Abiword, Gnumeric und VLC sind übrigens rausgeflogen, da der Platz dafür benötigt wurde, das ISO-Image auf der Grösse einer CD-ROM belassen zu können.

Für Windows-Nutzer ist auch so einiges an Bord. Um zum Beispiel ein Windows-Dateisystem auf eine andere Platte zu verfrachten, stehen die ntfs-utils bereit. Darüber hinaus ist allerdings auch noch ein kleines Progrämmchen namens ntfsfixboot enthalten, mit dem man den Startsektor einer geklonten Windows-Installation nachträglich korrigieren kann. Hat mir schon so manche gute Dienste geleistet.

Gestest habe ich das ganze bisher vor allem mit KVM und VirtualBox, und auf jeweils einem T60 und einem T61. Bin mittlerweile ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis, aber vielleicht sehen das andere Leute aus einer anderen Perspektive. Dafür bräuchte ich natürlich entsprechendes Feedback von interessierten Testern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe vor ein paar Stunden wieder mal eine neue Version von Window Maker Live auf sourceforge.net/projects/wmlive/files/wmlive_2013-06-05 zur Verfügung gestellt. Werde demnächst noch die Webseite wmlive.sourceforge.net entsprechend aktualisieren.

An der Benutzeroberfläche hat sich nichts auffallendes geändert, dafür umso mehr unter der Haube. So beruht WMLive nun fast vollständig auf Debian/Wheezy, mit nur ein paar wenigen ausgesuchten Anleihen von Squeeze als auch experimental und unstable. Vor allem lag es mir aber sehr am Herzen, das Build-System des Live ISO soweit zu optimieren, dass die Live CD sich damit möglichst ohne grössere Eingriffe seitens des Endanwenders selbst reproduzieren kann. Das ist schon ganz gut geworden, aber so ganz ohne Eingriffe und Anpassungen seitens des Endanwenders wird sich das ISO nicht bauen lassen.

Wichtig war mir auch, der Tatsache vozubeugen, dass eine Live CD letztlich doch immer ruckzuck veraltet, was ganz besonders für Firefox/Thunderbird gilt. Diese beiden Programme werden deswegen auch nicht mehr direkt in das Live System eingebaut, sondern erst beim Start von CD von derselben nachgeladen und ins System installiert. Die Idee dahinter war, dass man somit die separat auf dem ISO-Image vorliegenden orignalen Firefox/Thunderbird Installationsarchive durch neuere Versionen oder andere Sprachvarianten ersetzen kann, indem man das ISO-Image mit einem Programm wie "isomaster " selbst remastert. Weiterhin lassen sich dadurch auch nachträglich eigene Konfigurationsdateien oder auch notwendige Korrekturen aufpfropfen.

Auch die i386-Variante wurde nun mit einem zusätzlichen 3.8-2 Kernel bestückt, so wie das bisher nur bei der amd64-Version der Fall war. Der Installationskernel der i386-Version ist aber weiterhin ein 486-Kernel, um auch die Installation auf älteren Kisten zu unterstützen.

Speziell für Thinkpads sind natürlich die im Kontext dieses Projektes entstandenen ultrabay-scripts und das unverzichtbare tp-smapi mit eingebaut.
 
Ich bin leicht schockiert: Angeblich gab es seit der gestrigen Bekanntgabe insgesamt schon über 1400 Downloads für die beiden ISO Varianten. Für die vorherige Version hat es über drei Monate gebraucht, bis sich die Anzahl der Downloads auf insgesamt 1760 steigerte. Kann man den Download-Statistiken von Sourceforge vertrauen?
 
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