ODF: weitaus mehr als nur ein Dateiformat - ein Baustein für verlässliche digitale Identität

saint_nabor

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ODF - mehr als ein Dateiformat - ein Baustein für verlässliche digitale Identität :: Sind unsere digitalen Identitäten wirklich so sicher, wie wir glauben? Viele Identitätssysteme kämpfen mit intransparenten Dokumentformaten und schwer prüfbaren Strukturen. Hier setzt ODF echt Zeichen und bietet einen klaren Gegenentwurf: offen, maschinenlesbar, verifizierbar. Ein genauer Blick darauf lohnt sich – besonders, wenn Vertrauen kein Nice-to-have ist.


Liebe Community - hallo liebe Thinkpad-Freunde :);)


vorweg zwei Punkte: 1.krieg diesen Quasi-Fettdruck im Moment leider nicht weg. !?:)
2. weil das hier ggf. doch mehr Relevanz hat - und ein m.E. wichtiges Thema ist - wollte ich das nicht "untergehen" lassen in dem Sammelthread ;)



....in einem ganz aktuellen Artikel geht Italo Vignoi auf das Thema ein...The Role of ODF in Digital Identity and Authentication ... gepostet in LibreOffice, Open Document Format By Italo Vignoli am November 28, 2025 The Role of ODF in Digital Identity and Authentication - The Document Foundation Blog

hier die Übersetzung: ... Italo im Zitat:

"Zuverlässige Datenflüsse, verifizierbare Signaturen und vorhersehbare Strukturen sind unerlässlich für digitale Identitätssysteme, die jeden Aspekt des modernen digitalen Lebens berühren. Sie autorisieren Transaktionen, bestätigen Anfragen und gewährleisten Sicherheitsrichtlinien. In diesem Kontext bietet das Open Document Format (ODF) eine transparente, maschinenlesbare Grundlage zur Überprüfung der Authentizität von Dokumenten und zur Sicherstellung ihrer langfristigen Integrität.
Jede ODF-Datei ist ein strukturierter ZIP-Container mit einem einheitlichen internen Aufbau. Sie enthält eine Reihe von XML-Dateien, die sich stets am selben Ort befinden. Diese Dateien umfassen meta.xml für Metadaten, manifest.xml für die Liste der Dateien und Beziehungen, content.xml für Dokumentdaten und styles.xml für Darstellungsregeln. Die Dateien liegen entweder im ODT-Format (Text), ODS-Format (Tabellenkalkulationen), ODP-Format (Präsentationen) oder ODG-Format (Zeichnungen) vor. Da alle Daten im XML-Format vorliegen und sich am selben Ort befinden, können Identitätssysteme den Inhalt analysieren, ohne ihn wie bei OOXML-Dateien suchen zu müssen. OOXML-Dateien unterscheiden sich stark je nach verwendeter Anwendung. Identitätssysteme können sich daher auf bestimmte Teile einer Datei konzentrieren, anstatt die in OOXML-Dateien enthaltenen binären Rohdatenblöcke zu durchsuchen.
Dies ist wichtig für die Signierung, Integritätsprüfung, Metadatenextraktion und Richtliniendurchsetzung. Beim Transfer von Dokumenten zwischen verschiedenen Identitätsplattformen können APIs ODF-Elemente stabil zuordnen, wodurch Mehrdeutigkeiten reduziert und die Verifizierungsgeschwindigkeit erhöht wird.

Dokumentensignatur
ODF unterstützt die Standards für XML-Signatur und XML-Verschlüsselung über die Datei META-INF/documentsignatures.xml. Diese Datei kann mehrere unabhängige Signaturen enthalten, die sich jeweils auf bestimmte Teile des Dokuments beziehen. Die Signatur verweist auf einen expliziten Pfad innerhalb des ZIP-Containers, was die automatische Überprüfung vereinfacht und Verwirrung durch Fehlermeldungen aufgrund von Layoutänderungen vermeidet.
Jedes Dokument kann Benutzersignaturen, Organisationssiegel, Zeitstempel und Workflow-Bestätigungen enthalten. Jede Signatur kann zudem eine eigene Zertifikatskette, Sperrinformationen und Richtlinien enthalten.
ODF ist mit Standard-X.509-Zertifikaten kompatibel und ermöglicht so die Nutzung nationaler eIDAS-Identifizierungssysteme und unternehmensinterner PKI-Systeme. Verifizierungsprozesse können dieselben Vertrauensregeln anwenden wie für signierte E-Mails oder verschlüsselte Kommunikation.."

....Ende des Zitats

mehr hier: The Role of ODF in Digital Identity and Authentication ... in LibreOffice, Open Document Format von Italo Vignoli am November 28, 2025 Link The Role of ODF in Digital Identity and Authentication - The Document Foundation Blog

und noch mehr hier: Open Document Format (ODF), the document standard – LibreOffice Conference 2024

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A talk from the LibreOffice and Open Source Conference 2024, which took place in Luxembourg in October. Presenter: Italo Vignoli

Zu ODF (OpenDocument Format) ist ein offenes, ja ein quelloffenes Dateiformat für Office-Anwendungen wie Textdokumente, Tabellen und Präsentationen. Also offenes Format leistet es viel und dient dem plattformunabhängigen Austausch von Dokumenten und kann mit verschiedenen Programmen, insbesondere kostenlosen wie LibreOffice, geöffnet und bearbeitet werden

Euch allen auf dem Thinkpad-Forum noch einen schönen Freitag - und auch einen tollen Einstieg ins Wochenende - das erste Adventswochenende. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
1.krieg diesen Quasi-Fettdruck im Moment leider nicht weg. !?
Genau, wie beim Erstellen: Markieren und Schalter "F" - ansonsten von Hand nach Klick auf Schalter "[ ]"

Zum Thema:
Die Microsoft - Format .docx, .xlsx, ppsx etc. sind ähnlich aufgebaut und stellen nach außen einen ZIP-Container dar. Mit 7-Zip o.ä. kann man diese öffnen und einsehen. (Deshalb reicht es nicht aus, beispielsweise eine .doc in .docx umzubenennen).
 
hallo u. guten Abend Mornsgrans:)

vielen Dank für diene Rückmeldung - den Tipp zum Formatieren!(y)

Die Microsoft - Format .docx, .xlsx, ppsx etc. sind ähnlich aufgebaut und stellen nach außen einen ZIP-Container dar. Mit 7-Zip o.ä. kann man diese öffnen und einsehen. (Deshalb reicht es nicht aus, beispielsweise eine .doc in .docx umzubenennen).
Danke... !!

Viele Grüße
Saint_Nabor:)
 
Moin @all :)


Danke für die Rückmeldungen

@zwieblum

Sind unsere digitalen Identitäten wirklich so sicher, wie wir glauben?

ich hab das als Teaser halt mal überspitzt...

Aehm ... wer glaubt das bitte?

Aber - klar: viele machen das nicht mehr. Da tut sich momentan was - siehe unten....

Zum Thema:
Die Microsoft - Format .docx, .xlsx, ppsx etc. sind ähnlich aufgebaut und stellen nach außen einen ZIP-Container dar. Mit 7-Zip o.ä. kann man diese öffnen und einsehen. (Deshalb reicht es nicht aus, beispielsweise eine .doc in .docx umzubenennen).

Stimmt scho, sowohl OOXML (docx/xlsx/pptx) als auch ODF bestehen aus ZIP-Containern mit XML-Dateien – und OOXML ist gewissermaßen auch ( formal ) standardisiert. Der entscheidende Punkt ist aber imho ein anderer: Microsoft Office speichert standardmäßig nicht das ISO-konforme OOXML-„Strict“, sondern m.E. halt viel eher als „Transitional“ plus zusätzliche Microsoft-Erweiterungen. Diese entsprechen zwar grundsätzlich OOXML, aber nicht dem strikt geprüften ISO-Standard. Und das ist dann doch ein Unterschied. Denn dadurch wird halt eine echte Standardvalidierung iwie praktisch unmöglich und die Interoperabilität entsprechend erschwert. Darüber hinaus auch die Langzeitstabilität unsicherer, weil Microsoft das Schema erweitern oder verändern kann - und das auch schon getan hat (s.u). Das - das treibt immer mehr zu "offenen" Austauchformaten - zumindest siehts für mich danach aus. (vgl. auch unten mehr).

ODF hingegen setzt genau hier an diesem Punkt an und - hmm sagen wir mal - versuchts anders zu machen: ein einziges, offenes, vollständig dokumentiertes und über 20 Jahre rückwärtskompatibles Schema – ohne proprietäre Abzweigungen. Darum empfehlen viele Behörden ODF für Archivierung, Behördenkommunikation und inzwischen auch für sichere Identitäts- und Prüfprozesse.

Also ich denke mal, das ist hier wohl kaum böse Absicht, sondern hier gehts wohl viel eher um so etwas wie, sagen wir mal "fehlende Transparenz" und daraus abgeleitet haben wirs dann halt konsequenterweise zu tun mit einer hmmm mangelnden Schema-Stabilität .
Aber genau da hat ODF halt dann doch vielleicht echt strukturelle Vorteile. Mit "Schema-Stabilität" - mein ich halt, hat man viel erreicht … Änderungen, die haben es in sich. zu denen "Schema-Änderungen" kams ja immer wieder, weil Microsoft das Transitional-Schema jederzeit erweitern oder verändern kann (und es in der Vergangenheit getan hat), dadurch entstehen halt konsequenterweise langfristig Inkompatibilitäten zwischen Office-Versionen – trotz „offenem Standard“.

Und - so hab ich Italo wenigstens verstanden - ODF ist da im Vergleich halt etwas anders unterwegs - und verfolgt eine andere Strategie: ein einziges, vollständig offenes, öffentlich gepflegtes Schema das wie folgt sich darstellt: Es ist klar(er) versioniert, darüber hinaus ziemlich stabil gehalten - und seit 20 Jahren rückwärtskompatibel - last but not least ohne proprietäre Sonderwege

Deshalb, so Italo eignet sich ODF in Verwaltungen, Archiven und Identitätssystemen besser für verlässliche Langzeitlesbarkeit, maschinelle Prüfung und Signaturprozesse. Und das ist jetzt nicht nur Italo - sondern - das sehen die Leut🧑‍🤝‍🧑👫👬 in der Verwaltung (s.u.) mittlerweile sehr ähnlich:

Also @zwieblum - du hast natürlich schon Recht: viele machen das nicht mehr. Da tut sich momentan was..



sic: (eine kursorische Suche in weit weniger als einer halben Minute) .... zeigts : ..wie Recht zwieblum hat... :)

a. Öffentliche Verwaltung steigt auf ODF um ( 30.04.2025 ) Der IT-Planungsrat in Deutschland hat beschlossen, das Open Document Format (ODF) bis 2027 zum Standard für den Dokumentenaustausch in der öffentlichen Verwaltung zu machen. Auch mit dem Dokumentenaustausch per E-Mail möchte das Gremium Schluss machen.
Die Umstellung auf offene Formate wird als wesentlicher Baustein im Transformationsprozess der deutschen Verwaltung betrachtet. Das 17-köpfige Gremium, bestehend aus Vertretern der Bundesregierung und der Landesregierungen, reagiert damit auch auf einen entsprechenden Beschluss der Digitalministerkonferenz und beauftragt das Standardisierungsboard mit der Umsetzung dieses Vorhabens.

b. Offene Austauschformate IT-Planungsrat | 26.03.2025 | 46. Sitzung | Beschluss 2025/06
Der IT-Planungsrat stellt fest, dass für die bundesweite Zusammenarbeit offene Austauschformate notwendig sind und begrüßt den Beschluss der Digitalministerkonferenz. Offene Formate und offene Schnittstellen sind ein wichtiger Baustein für den notwendigen Transformationsprozess der Öffentlichen Verwaltung in Deutschland auf dem Weg zu mehr Digitaler Souveränität und Innovationen.

c. "Meilenstein für digitale Souveränität": 20 Jahre Open Document Format (ODF)
The Document Foundation feiert den 20. Jahrestag der Festlegung von ODF als OASIS-Standard. Dieser fördere global digitale Unabhängigkeit und Interoperabilität.

d. Deutschland verpflichtet sich ODF und offenen Dokumentstandards (Umstellung bis 2027) - mit insgesamt 110 Kommentare
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schönen Mittwoch euch allen :)

Saint_Nabor
 
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