Foxconn hat bei 1,2 Millionen Mitarbeitern einen Umsatz von 60 Mrd. USD. Apple hat bei 60.000 Angestellten einen Umsatz von 108 Mrd. Dollar.
Wenn Foxconn sagt "Wir streiken 4 Wochen", könnte Apple/Lenovo seine Produkte irgendwo anders fertigen lassen. Kann sein, dass das Produkt dann 2% mehr kostet. Foxconn geht aber auf jeden Fall pleite, wenn sie keine Aufträge an Land ziehen. Es gibt genug andere Fabs, wo man Notebooks/andere Komponenten herstellen lassen kann - und notfalls baut man sich halt so eine Fabrik selbst hin. Die Mitarbeiterzahlen von Foxconn sind auch deshalb so hoch, weil da echt teilweise noch eine absolute Steinzeitfertigung betrieben wird - Menschen z.B. zum Bestücken von Bauteilen sind wesentlich billiger als Maschinen, also genau das Gegenteil wie in Europa. Zum Vergleich: Eine Fertigungslinie von Fujitsu hatte 6-8 Mitarbeiter, vergleichbare Linien in China brauchen fast 50 Arbeiter, um auf die selben Fertigungszahlen zu kommen (nur als exemplarisches Beispiel). Ich hab mal so eine Customer-Mainboardfertigung in einem TV-Bericht gesehen - da gruselt es einen richtig....
Inwieweit Fujitsu-Books der Konkurrenz hinterherhinken, kann ich schlecht beurteilen - habe ein älteres Fujitsu Lifebook, das aus meiner Sicht auf jeden Fall konkurrenzfähig ist. Aber sei es drum:
Du hast die Wahl zwischen einem Fujitsu-Book, das zwar in ein paar Eigenschaften schlechter ist (z.B. langsamer, teurere Akkus, schlechtere Tastatur, blödes Design) - von dem du aber weisst, dass es (zum Großteil) von Menschen produziert wurde, die eine Krankenversicherung haben und auf der Arbeit miteinander sprechen dürfen. Auf der anderen Seite ein Laptop (Apple/Lenovo/HP), der dir besser gefällt, vllt auch bessere Eigenschaften hat - aber in einem Staat wie China entstanden ist, wo die Arbeiter viel weniger Rechte haben und ausgebeutet werden.
So und du nimmst nun den Apple/Lenovo/HP - nachvollziehbar. Aber genau dann zeigst du dem Hersteller ganz klar, dass für dich andere Sachen wichtiger und damit kaufentscheidend sind, und die Arbeitsbedingungen der Hersteller nicht ausschlaggebend sind. Und dementsprechend werden die Geräte auch produziert. Der Verbraucher bekommt das, was er will. Das ist dann demokratischer Konsum sozusagen.