NYTimes: Foxconn-Artikel

Lenovo ist sicher nicht besser :(
bei KEINEM hüpfen die Arbeiter freudestrahlend und singend durch die Produktionshallen. Von daher ist das mit Sicherheit kein Apple-Problem, sondern betrifft alle Großen (vor allen Dingen die, die auch bei Foxconn fertigen lassen)
 
Bleak working conditions have been documented at factories manufacturing products for Dell, Hewlett-Packard, I.B.M., Lenovo, Motorola, Nokia, Sony, Toshiba and others.

Ist eigentlich wurscht, von wem man kauft. Wahrscheinlich müssten Produkte doppelt so teuer sein, damit sie "ethisch sauber" hergestellt werden können...
 
Was ist denn mit euch los?
1. Der Artikel ist ein guter Einstieg für Leute, die sich bisher noch nicht mit dem Thema auseinander gesetzt haben.
2. Wenn euch das alles und noch mehr bekannt ist: Woher kommt dieser Fatalismus? Ihr tut alle so, als könnte man dagegen gar nichts machen.


Wahrscheinlich müssten Produkte doppelt so teuer sein, damit sie "ethisch sauber" hergestellt werden können...
Beim iPhone sind es wohl ca. 60$, würde man es in den USA herstellen (von den Rohstoffen mal abgesehen). Würde man die Bedingungen der chinesischen Arbeiter verbessern, würde das vermutlich deutlicher weniger kosten.
 
Laut Greenpeace (oder so) ist Apple auch einer der dreckigsten Konzerne was Umweltbelange angeht - werben die nicht immer mit Grün?
 
Ist eigentlich wurscht, von wem man kauft. Wahrscheinlich müssten Produkte doppelt so teuer sein, damit sie "ethisch sauber" hergestellt werden können...

Das ist völlig falsch. Ich habs zwar schon öfter geschrieben, aber bei solchen Threads ist es immer wieder angebracht:
Fujitsu fertig sämtliche PCs und Server, die für Europa/Asien/Afrika bestimmt sind, in Deutschland (Augsburg). Sind ca. 8000 PCs + 1000 Server pro Tag (!). Und die Business-Notebooks, die auch in der selben Preisklasse wie Lenovo/HP spielen, werden entweder in Augsburg gefertigt oder in Japan. Und in Japan herrschen auch deutlich bessere Arbeitsbedingungen als in China bei Foxconn. In Deutschland sowieso (IG-Metall-Betrieb, teilweise AT).
Produktentwicklungen und Forschung sind auch in Deutschland angesiedelt (bieten auch viele Plätze für Praktikanten und Werkstudenten).

Der einzige Grund, wieso es solche Drecksfabriken wie Foxconn gibt, ist, dass es den Verbrauchern (uns) völlig scheissegal ist, wie die Dinger hergestellt werden. Und deshalb ist es den Unternehmen auch egal. Wenn wir uns wirklich dafür interessieren würden, ob der Arbeiter, der uns die Notebooks zusammenbaut, eine Krankenversicherung hat, humane Arbeitszeiten oder auf der Arbeit sprechen darf, könnten wir schonmal anfangen nur noch Fujistu-Geräte zu kaufen. Dann würde Lenovo/HP/Apple auch überlegen, ob es sich noch lohnt, eine eigene Fabrik in Europa zu unterhalten.
Aber da wir hier in einem Thinkpad-Forum sind, und ich auch selbst ein Thinkpad gekauft habe, sollten wir uns schon an die eigene Nase fassen. Und dieses Märchen von wegen "wenn es nicht in China gefertig werden würde, könnte es sich keiner leisten" trifft auf viele Komponenten im IT-Bereich überhaupt nicht zu.

// edit:
Hier ganz interessante Einblicke in die Fertigung:
http://www.pcgameshardware.de/aid,6...ion-in-exklusiven-Bildern/Komplett-PC/Wissen/
 
Zuletzt bearbeitet:
@blubbla,
nur am Rande: Lenovo will übrigens bald Werke in China und Argentinien eröffnen. Was FSC angeht: Das Werk mag zwar in Augsburg sein, aber die Teile an sich kommen immer noch an China, in Augsburg werden sie eben nur zusammengesetzt. Solange die Zulieferer dort sitzen führt an China kein Weg vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi blubbla,

Ib Think hat (leider) recht:
Die Geräte werden zwar in Augsburg endgefertigt (deshalb darf da "Made in Germany" drauf stehen), aber die Mobo Herstellung selber
erfolgt in den Fabriken der üblichen Verdächtigen.
Habe gerade mal ein S710 aufgeschraubt und als Hersteller des Boards ist HannStar draufgedruckt.....
 
@blubbla,
Was FSC angeht: Das Werk mag zwar in Augsburg sein, aber die Teile an sich kommen immer noch an China, in Augsburg werden sie eben nur zusammengesetzt. Solange die Zulieferer dort sitzen führt an China kein Weg vorbei.

Dem muss ich - als Ex-Praktikant in der Systemboard-Fertigung in Augsburg - energisch widersprechen :):
Es werden pro Tag ca. 8.000 "normale" Mainboards und ca. 1.000 Server-Boards in Augsburg hergestellt. Wie viele Materalien jetzt da aus China kommen und wieviele aus Europa, kann ich natürlich nicht genau sagen, es sind aber definitiv viele Zuliferer aus Deutschland beteiligt. Die Mainboards werden auch von Grund auf dort hergestellt, also nicht nur einfach in die fertigen PCs eingebaut damit MadeInGermany draufstehen darf. In dem Zusammenhang kann ich z.B. auch auf Global Foundries, Continental, Infineon Regensburg etc. verweisen, die eine Menge IT-Komponenten in Deutschland herstellen, von denen man eigentlich denkt sie müsste zwingend aus Asien kommen.

Wieso in dem Lifebook ein Mainboard von HannStar drinsteht - da bin ich überfragt. Mein letzter Stand war, dass Augsburg eher den Serverbau übernehmen sollte und in Japan eben Notebooks hergestellt werden sollen. Falls da nun auch solche Komponenten verwendet werden - schade, denn bis vor ein paar Jahren war das definitiv noch nicht so (zumindest im Business-Bereich).
Die Mainboard in PCs und Servern sind aber auf jeden Fall Made in Germany, und nicht "irgendwoher".
Aber selbst wenn in den Lifebooks nun die Mainboards aus China kommen und die Endfertigung in Japan stattfindet - das wäre immer noch besser als ein komplett in China gebautes Produkt.
Den Privatanwender ist sowas aber völlig egal, und auch Fujitsu hätte viel mehr Probleme ein Werk in Europa zu erhalten, wenn öffentliche Einrichtungen nicht einen großen Kundenkreis ausmachen würden - ganz abgesehen von Subventionen natürlich.

//edit:
Das Mainboard vom Lifebook AH530 kommt - wenn man ein paar testberichten im Internet glauben schenken darf - aus Aachen.
 
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Was mich manches mal stört ist die Abwälzung der Verantwortung an die Kunden, sprich Apple, Lenovo, HP usw., denn zwar haben die sicherleich eine gewisse Macht als Großkunden die Arbeitsbedingungen zu diktieren, jedoch warum sollte sich ein Weltkonzern darum kümmern? Denn deren Hauptziel ist es doch möglichst günstig und zuverlässig die Gerät produziert zu bekommen und das möglichst schnell.
Da sollte doch eher die Volksrepublik oder der Konzern Foxcon (und andere, die tun sich vermutlich nicht viel) etwas ändern und nicht darauf warten, das Apple (astellvertretent hier genannt) das macht.
Nun mag man Apple zwar vorwerfen, das die - wohlwissend um die Umstände - unter diesen Bedingungen produzieren lassen, aber dann sind wir mindestens genauso schuldig, die deren Produkte blind kaufen und dazu genüßlich eine Tasse Kaffee von glücklichen Bauern geniessen.

Mit anderen Worten, gebt dem Staat(en) die Schuld, den produzierenden Konzern(en), den Konsumenten, aber nicht den Herstellern, die nur das Angebot annehmen, was denen gemacht wurde - so funktioniert die Marktwirtschaft.

Also Apple, HP und Co: Macht weiter so, denn Ihr habt nicht mehr schuld als alle anderen, wenn nicht sogar noch weniger. Die Verantwortung liegt bei den Leuten, die so etwas zulassen und den Konsumenten, die das ebenfalls gern in Kauf nehmen.
Denn ein jeder will eine bessere Welt, sofern er selbst nicht dafür zurückstecken muss -> also (annähernd) keiner.

Grüße
 
Die Mainboards und CPU eventuell, andere Komponenten wie Display, Akku, Laufwerke, Gehäusematerialen usw. kommen aber immer von den üblichen Verdächtigen aus China.
 
Hallo,

eine wirklich interessante Diskussion.
So recht kann ich es nicht verstehen, warum alles nach China verlagert wird bzw dort produziert wird.
Da finde ich den FSC Weg schon etwas besser. Das nicht alles in Deutschland/Europa/Japan oder den USA hergestellt wird, finde ich jetzt nicht unbedingt das Problem. Die Mainboardfertigung ist schon einmal ein großer Schritt. Display-Fab´s gibt es fast nur in Asien und deswegen wird man das Problem erstmal nicht so schnell lösen können.
Das man die Gehäusematerialien nicht in den eigenen Ländern fertigt, versteh ich wiederum nicht :(


Mir persönlich wäre es wichtig, dass ich ein Produkt aus humaner Produktion bekomme, jedoch sagen mir die FSC Notebooks gar nicht zu.
Wie HEAD schon angesprochen hat, die Unternehmen funktionieren halt nach der Marktwirtschaft und diese können gar nichts dagegen machen. Letztlich entscheidet der Staat über die Arbeitsbedingungen und der Kunde kann mit seinem Kaufinteresse die Konzerne etwas lenken. Wenn da jedoch im Jahr nur 1% der Kunden sich äußert bzw dies bemängelt, dann geht das leider unter.

Grüße
 
Mit anderen Worten, gebt dem Staat(en) die Schuld, den produzierenden Konzern(en), den Konsumenten, aber nicht den Herstellern, die nur das Angebot annehmen, was denen gemacht wurde - so funktioniert die Marktwirtschaft.

Also Apple, HP und Co: Macht weiter so, denn Ihr habt nicht mehr schuld als alle anderen, wenn nicht sogar noch weniger. Die Verantwortung liegt bei den Leuten, die so etwas zulassen und den Konsumenten, die das ebenfalls gern in Kauf nehmen.
Denn ein jeder will eine bessere Welt, sofern er selbst nicht dafür zurückstecken muss -> also (annähernd) keiner.

Grüße

Der Konzern Apple ist wirtschaftlich gesehen viel stärker als die Hersteller, die für ihn arbeiten. Gerade Apple hat bei seinen Produkten eine so hohe Gewinnmarge, das es absolut kein Problem wäre, woanders zu produzieren.

Und wieso sollte man dem Staat oder den Produzenten die schuld geben? Die Produzenten produzieren das, was nachgefragt wird. Es werden Notebooks nachgefragt, die hübsch aussehen, schnell und robust und billig sind (oder was man eben auch immer haben mag). Bei der Nachfrage spielt es überhaupt keine Rolle, wo das Gerät gefertigt wurde, ob die Arbeiter in Wohnheimen wohnen oder zuhause, ob sie 7 oder 5 Tage die Woche arbeiten, ob sich da 10 oder 100 Menschen selbst umbringen. Also spielt das für Lenovo/HP/Apple... auch überhaupt keine Rolle. Sollten die Konsumenten irgendwann mal darauf achten, wo die Dinge hergestellt/zusammengebaut werden, und sollten sie ihr Kaufverhalten dahingehend ändern, dann wird Apple/Lenovo/HP auch wieder in Länder mit größeren Arbeitnehmerrechten produzieren. Fujitsu-Siemens ist doch exemplarisch dafür: Die Produkte im Business-Bereich waren nie wesentlich schlechter als die Konkurrenz, und preislich gesehen auch nicht astronomisch teuer. Aber keiner hat sich ein FSC Notebook geholt, weil es in Deutschland produziert wurde (bzw. die wenigsten). Macht ja jetzt auch keiner - weil es uns egal ist.
Und der Staat kann nur versuchen,hier mit Subventionen etwas entgegenzuhalten. Weil Politiker eben auch wissen, dass es den Menschen völlig egal ist, unter welchen Umständen irgendwelche Produkte hergestellt werden.

@IbThink:
Bei Akkus bin ich mir nicht sicher - der Rest kommt sicher aus China/Taiwan. Aber was ist besser, wenn man sich Produktionsbedingungen/Arbeitnehmerrechte anschaut: Fujitsu oder Lenovo/HP/Toshiba/Apple? Aber interessieren tut das logischweise keinen (hab selbst ein Thinkpad).
 
Weil die Verantwortlich der Hersteller (Ursache der Zustände) und der Staat sind, denn letzterer sollte eine beschützende und verantwortliche Rolle seinen Bürgern gegenüber einnehmen.
Und richtig, es wird das produziert wonach gefragt ist. Dabei interessiert es Apple aber nicht wirklich, wie die eigtentliche Produktion aussieht, denn es interessiert erstmal nur, was hinten rauskommt.

Und richtig, das es bei der momentan Nachfrage keine Rolle spielt, aber wir dürfen das nicht Apple vorwerfen. Wie die meisten Konzerne haben sie nur eine Verantwortung sich und der Aktionären gegenüber und da geht es um Zahlen, nicht um Schicksale - so traurig das klingen mag. Wenn, dann müssen wir halt die Schuld bei den ursächlich Verantwortlichen suchen, was in erster Linie der eigentliche Hersteller und der dahinterstehende Staat ist und letzten Endes der Konsument, der die moderne Sklaverei durch Konsum billigt.

Und ob Apple wirtschaftlich wirklich stärker als Apple ist?! Foxconn hat ca. 1,2 Mio Mitarbeiter und dürfte einen Großteil aller IT-Elektronik herstellen. Wenn die morgen sagen "Wir streiken nun mal für 4 Wochen", würde die wirtschaftliche Macht der Großen Konzerne wie HP, Apple, Lenovo etc wohl recht klein werden...Wer kann denn mal eben solch ein Produktionsvolumen und Anspruch an die Qualität liefern?! Denn Produzieren können viele, aber auch in der Menge, zu den Preisen und in der Qualität?!

Auf dem Blatt magst du recht haben, wobei ich nicht weiss, wie das mit dem Kommunistischen China aussieht mit deren Zahlen und Bilanzen - könnte man das vergleichen?!

"Aber keiner hat sich ein FSC Notebook geholt, weil es in Deutschland produziert wurde (bzw. die wenigsten). Macht ja jetzt auch keiner - weil es uns egal ist."
Nein, weil FSC Notebooks der Konkurrenz hinterher hinken. Sicher hätte ich mit eins von FSC geholt, denn wenn ich die Wahl hätte zwischen zwei ähnlichen Produkten, eins Made in Germany und eins Made in China, würde ich mich für das deutsche Gerät entscheiden. Leider sind sie nicht gleich und nur weil Made in Germany draufsteht, kaufe ich nicht das minderwertigere Produkt!

"Und der Staat kann nur versuchen,hier mit Subventionen etwas entgegenzuhalten. Weil Politiker eben auch wissen, dass es den Menschen völlig egal ist, unter welchen Umständen irgendwelche Produkte hergestellt werden."
Nein, denn wir sind keine Sklaven mehr, unsere zeit der Industrialisierung ist abgeschlossen. Wobei wir deutschen uns im europäischen Vergleich noch leicht ausbeuten lassen, dafür aber auch noch einen recht positiven Arbeitsmarkt haben. Dank des nicht vorhandenem Mindestlohn und einer glücklicherweise starken Industrie sind wir noch eine der stärkeren in Europa und können uns da noch glücklich schätzen, zwischen Ausbeutung und Sozialstaat einen aktuell recht angenehmen Kompromiss zu fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ob Apple wirtschaftlich wirklich stärker als Apple ist?! Foxconn hat ca. 1,2 Mio Mitarbeiter und dürfte einen Großteil aller IT-Elektronik herstellen. Wenn die morgen sagen "Wir streiken nun mal für 4 Wochen", würde die wirtschaftliche Macht der Großen Konzerne wie HP, Apple, Lenovo etc wohl recht klein werden...Wer kann denn mal eben solch ein Produktionsvolumen und Anspruch an die Qualität liefern?! Denn Produzieren können viele, aber auch in der Menge, zu den Preisen und in der Qualität?!
Apple ist aber auch kein gutes Beispiel für die PC-Hersteller. Kein anderer Hersteller steht in einem so starken Abhängigkeitsverhältnis zu einem einzigen Lieferanten, in dem Fall Hon-Hai Industries aka. Foxconn. Die anderen haben verschiedenste Lieferanten z.B. Quanta, Pegatron usw. oder stellen teilweise auch selbst her wie Lenovo oder Panasonic (lenovo hat übrigens just ein Werk in Chendu fertiggestellt was im April mit der Fertigung von Notebooks und PCs beginnt).
 
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Es ist auch Teil unserer "Geiz ist geil" Mentalität. Wer einen Pullover für 5€ kaufen möchte, einen Toaster für 5€ oder einen Hartschalen Trolley für 25€ muss halt wissen, dass der Preis halt auf Kosten anderer so niedrig gehalten ist.

Was aber einen dann eher verärgert ist, dass auch Firmen, die "Premium" Ware anbieten und zu "Premium" Preisen verkaufen, genau die gleichen Bedingungen an Produktionskosten stellen, wie halt KIK. Da geht es nur noch um Gewinnmaximierung für den Großkonzern.

Das gleiche kann man übrigens auch auf alle anderen Industrien beziehen. Unser Fleisch auf dem Teller muss alltäglich und möglichst billig auf dem Teller landen. Und danach tut man so auf überrascht, wenn man sich die "Lebens"bedingungen der Tiere ansieht oder liest, was so alles für Müll und Medikamente in die Tiernahrung einfliesst.
Das gilt für überall wie gesagt. Nicht nur für Elektronik.
 
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