Pragmatisch vorgehen
Zuerst sollte man festlegen, welches CAD-Programm benutzt werden soll. Bei Autocad z.B. lohnt sich dann ein Aufruf der dortigen Hardware-Support-Seite. Man findet dort die certifizierten Grafikkarten bzw. -chips. Das ist extrem wichtig! Bei anderen Herstellern ist das ähnlich.
(Ein Beispiel: Ich habe einen uralten Thinkpad A31p mit nur 2 GB RAM unter XP. Damit lässt sich sogar mit CAD in 3D arbeiten, wenn man die certifizierten Treiber nimmt. Die Steigerung zum Normal-Treiber beträgt etwa 10-fach. Der gute alte Flexview-Bildschirm ist auch heute noch absolute Spitze. Eine im Caddy eingeschobene 1TB-Festplatte nimmt er problemlos und in der der Docking ist nochmal so eine drin.)
Normale Treiber für normale Grafikkarten sind meist ausreichend schnell; nur die Darstellungsqualität lässt zu wünschen übrig. Man kann manchmal einzelne Linien nicht mehr anklicken, sondern muss "daneben klicken". Beim Zoomen bleiben Zeichnungreste auf dem Bildschirm. Kann man vergessen! Priorität muss immer eine 100%-ig genaue Bildschirmdarstellung sein. Das ist z.B. bei Nvidia-Quadro oder bei AMD firepro (hier - wie man hört, etwas weniger) der Fall. Wichtig ist auch, dass sie die Anforderungen des CAD-Programms in OpenGL oder Direktx erfüllen. Eine Suche nach "Bandwidth" des Grafikkchips gibt auch gute Hinweie über die Leistungsfähigkeit.
Die Zeit, die man verliert, weil man am verkorksten Bildschirminhalt nicht mehr weiter arbeiten kann (neu booten, damit der Grafikkartentreiber wieder läuft, evtl. Datenverlust, weil abspeichern nicht mehr anklickbar ist usw.) ist erheblich. Mein Tip: Nur certifizierte Grafikkarten ins Auge fassen, da erspart man sich viel Zeit und Verdruss. Eine nur halb abgespeicherte Arbeit ist mitunter Schrott, und man darf nochmal beginnen...
Es gibt auch hochwertige Thinkpads gebraucht zu einem Preis, wo man in den Geiz-ist-geil-Läden nicht mal einen Einsteiger-Notebook bekommt. Mit der noch aktuellen Thinkpad W500-Serie ist man gut aufgehoben. Unter Win 7 mit 8GB RAM und Quadro kommt man sehr weit.
Ich habe vor kurzen einen T61p erworben, Dual Core, mit Docking, 1920x1200 Pixel voll funktionsfähig, läuft tadellos, ist für Autocad ausreichend schnell und das für 170(!) euronen. Allerdings ist die Nvidia FX570 zwar leistungsfähig, aber durch flexing berühmt. Doch kann man z.B. mit TP-Fan-Control den Lüfter etwas stärker drehen lassen, dann bekommt man die GPU-Temperatur unter 60°C und das Risiko wird kalkulierbar.
Thinkpads sind durch das erhältliche Hardware-Maintenance-Manual (HMM) auch leicht selbst zu zerlegen und wieder zusammenzubauen. Kühler reinigen - kein Problem.
Also: Vorher sachkundig machen, Liste mit für das CAD brauchbaren Notebooks zusammenstellen und dann in der Bucht oder hier nachschauen - lohnt sich. Und Finger weg von nicht CAD-certifizierten Grafikchips.
LG mccs