Nachhaltigkeit: Wie die Industrie Reparaturen sabotiert

Ich zitiere mal aus der Studie:
"Reparieren schont nicht nur Ressourcen und schützt das Klima, sondern bietet auch ein riesiges Job-Potential. Eine neue Studie der Global alliance for incinerator alternatives (Globale Allianz für Alternativen zu Müllverbrennungsanlagen, GAIA) berechnet, dass pro 10.000 Tonnen Material 200 mal mehr Arbeitsplätze im Reparaturbereich als in der Mülldeponierung oder -verbrennung geschaffen werden könnten."

Denke, so werden dann auch Gewinne generiert. Vermutlich sind diese neuen Arbeitsplätze auch höher qualifiziert, als die in der Abfallwirtschaft. Und wenn Framdfirmen auf einmal Reparaturen machen, dann werden die Hersteller es wohl selbst merken, dass sie da Geld verschenken, wenn sie weiterhin "Wegwerfprodukte" basteln und keine Reparaturen anbieten.
 
Das stimmt schon alles. Das Problem ist nur, dass die Politik die Weichen stellen muss. Und die Heuschrecken, die grad' an der Macht sind, werden da bestens verschlimmbessern. z.B. "nur vom Hersteller zertifizierte Reperaturshops" ... hoppala, das System haben wir ja schon ...
 
Nicht so schwarz sehen! Wir können ja noch mit den Füßen abstimmen. :cool:
 
Dann sollten wir Verbrauchende mehr Druck aufbauen, sowohl bei der Politik, z.B. Mails an den/die Bundestagsabgerodneten am Wohnort schicken und, wie @mcb gerade schrub, mit den Füßen abstimmen.

Im Cargobikeforum wird das so ähnlich für die Verkehrswende auch gerade diskutiert.
 
Leider habe ich mit meinem X220 ein Problem, welches ich noch nicht lokalisiert habe. Wenn ich das Teil zuklappe, gehts nicht in den Standby, sondern es geht danach ganz aus. Das ist aber nicht so eingestellt in den Systemeinstellungen. Vermutlich hats irgendwo einen Wackelkontakt am Akku oder der Platine oder sonst wo. Eine Reparatur wäre nur schwer möglich für mich und wohl auch kaum lohnenswert, immerhin ist das Teil urmelalt.
 
Ich habe drei Beiträge entfernt, die das ganze Thema zu sehr ins Politische abdriften ließen.
Bitte bleibt beim ursprünglichen Thema und lasst das "Geschwurbel".
 
Sagen wir's mal so; der Verbraucher honoriert Nachhaltigkeit nicht. Vor allem, wenn sie etwas kostet. Nicht umsonst sind die Stückzahlen eines Fairphone marginal.
 
ich glaube, wir sollten nicht immer nur andere Menschen für unser eigenes Verhalten verantwortlich machen. Neue, schnelle Technik ist nun einfach auch "sexy". Und fast jeder - gerade hier in einem technikaffinem Forum - kann von der Verlockung ein Lied singen. Ich muss nur einmal in einem Hörsaal den Blick schweifen lassen; so gut wie keiner der Studierenden wird auch nur annähernd die Rechenleistung ihrer Laptops ausnutzen. Mit einem einzigen von diesen Teilen könnte man ein Raketenabwehrsystem steuern und laufen tut darauf OpenOffice und Youtube.
 
Sagen wir's mal so; der Verbraucher honoriert Nachhaltigkeit nicht. Vor allem, wenn sie etwas kostet. Nicht umsonst sind die Stückzahlen eines Fairphone marginal.
Die werben selber damit, daß Fairness im Fokus steht (https://shop.fairphone.com/de/?ref=header). Und nicht jeder ist willens 579 Euro für ein Telefon zu bezahlen. Nachhaltigkeit kann man für deutlich weniger Geld bekommen, z.B. mit einem gebrauchten LG G3 was man mit einem kleinen Schraubenzieher komplett zerlegen kann. Sowas bekommt man gebraucht schon für 50 Euro.
 
Stimmt; aber halt mit einem uralten Android ohne Sicherheitspatches. Was ich aber eher meinte ist, daß ein fairphone so um die 100.- Euro mehr kostet als ein technisch vergleichbares anderes Smartphone. Und das wollen die Verbraucher halt nicht ausgeben.
 
nur leider kann man sich das Wahlprogramm nicht frei zusammenstellen... das kann hässliche Nebenwirkungen haben...
Mit den Füßen abstimmen -> die Produkte bei denen es komplett falsch läuft nicht kaufen ... gut unbegrenzte Wahlmöglichkeit hat man auch nicht und meine Geldvorräte sind leider endlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch für den Chipsatz? Das hatte ich bisher auch noch nicht auf dem Schirm.
Was meinst du mit "Auch für den Chipsatz?". Das Gerät war für mich genauso nutzbar wie mit dem originalen Android. Das Problem mit LineageOS ist, daß das alles auf Freiwilligenarbeit beruht und zeitweise keine Images für bestimmte Geräte wie z.B. das LG G4 verfügbar sind. Ich würde auch was dafür bezahlen, aber meines Wissens gibt es da derzeit keinen funktionierenden Mechanismus.
 
Ich glaube hier werden ein paar Sachen durcheinandergebracht:
Wartbarkeit, Reparaturfähigkeit und Modularität stehen in keinem direkten Zusammenhang zu einem fairen Produktionsprozess.
Das Weiterverwenden von älteren Geräten ist kein grundsätzliches Prinzip sondern sollte nur möglich sein, wenn gewollt. Es soll damit kein Fortschritt verhindert oder schlecht gemacht werden.
 
Letztendlich ist es einfach so, dass die Reparierbarkeit und der leichte Austausch von Komponenten in der Regel nicht im Lastenheft steht, anhand dessen ein Produkt entwickelt wird. Die Anforderungen darin kommen von Leuten, die glauben zu wissen, was der Markt verlangt und umgekehrt natürlich auch versuchen, die Kunden gemäß ihrer Produktpolitik zu erziehen. Das funktioniert auch in den meisten Fällen - die Smartphones mit nicht wechselbarem Akku, die Laptops mit fest verlöteter SSD usw. werden ja weiterhin ungebremst gekauft.
Für den allergrößten Teil der Leute spielen derartige Dinge schlicht keine Rolle, weil sie nach Zeitraum X sowieso die Lust an dem Gerät verlieren und sich an den Tausch eines RAM-Riegels auch gar nicht ran trauen. Ihr dürft nicht vergessen, dass wir hier immer noch in einem "Nerdforum" sind, in dem es völlig normal ist, selbst Adapterkabel anzufertigen und in stundenlanger Kleinarbeit verklebte Displays aufzubereiten, um in ein Gerät ein Display einzubauen, das der Hersteller so nicht vorgesehen hat. Es ist bei vielen weder das Wissen noch die Risikobereitschaft vorhanden, sich mit derartigen Dingen zu beschäftigen. Und damit meine ich nicht mal Extreme wie "Chantal, 20, blond, lange Fingernägel" oder "Gertrud, 68, ist froh dass sie ihr Smartphone einschalten und Whatsapp schreiben kann" sondern auch völlig normale, vernünftige Leute in normalem Alter, teilweise sogar mit technischem Hintergrund und ganz gutem Allgemeinwissen. Und diese Leute (plus Chantal und Gertrud) stellen den größten Anteil der Käuferschicht für solche Geräte dar. Die können damit leben, alle zwei Jahre ein neues Smartphone zu kaufen und finden nichts schlimmes dabei.

Für die oben erwähnte "Abstimmung mit den Füßen" braucht es hier aber ein gesamtgesellschaftliches Umdenken - dass also "alle", auch Chantal und Gertrud, Wert darauf legen, die Geräte möglichst lange nutzen und Reparaturen vornehmen zu können und dann auch in der Lage sowie dazu bereit sind, diese Reparaturen selbst auszuführen.
 
Ihr dürft nicht vergessen, dass wir hier immer noch in einem "Nerdforum" sind, ...

Genau so hatte ich es ja auch schon gepostet. Siehe Beitrag #48 "Nicht umsonst hat hier fast jeder von uns mehrere Rechner regelmäßig in Pflege."

Grüße Thomas
 
Genau so hatte ich es ja auch schon gepostet. Siehe Beitrag #48 "Nicht umsonst hat hier fast jeder von uns mehrere Rechner regelmäßig in Pflege."

Grüße Thomas
nicht nur das! wir geben dafür sogar noch Geld aus :) ich denke da grad an meinen mac Mini aus 2011, den ich vor 2 Monaten gekauft habe. ;)
 
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