Musikinstrumente - Regelung im Mietvertrag

iYassin

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15 Mai 2009
Beiträge
10.187
Hallo zusammen,

ja, nicht gerade ein Thinkpad-Thema, aber ich bin ja in WSNP und da die Erfahrungen diesbezüglich hier definitiv größer sind als bei mir, dachte ich, frage ich trotzdem mal mein Lieblingsforum :)

Folgende Situation: Ich habe im August ohne Einwände beim Vermieter den Mietvertrag für meine neue Wohnung unterschrieben. Nun ist es so, dass ich schon seit längerer Zeit darüber nachdenke, wieder ein Instrument (Cembalo) zu spielen und das (bereits vorher vorhandene) Instrument nun seit Weihnachten auch in meiner Wohnung steht. Da ich bei der Vertragsunterzeichnung aber nicht davon ausging, dass sich das so schnell wieder ergibt, habe ich im August bei der Vertragsunterzeichnung nicht sonderlich darauf geachtet, dass darin steht:

"Musizieren ist nur in der Zeit von 10 - 12 Uhr oder von 15 - 17 Uhr an Werktagen für die Dauer von maximal zwei Stunden täglich gestattet."

Für mich als Studenten also relativ unpraktikabel, da ich meistens ab 18 Uhr zuhause bin, oder eben am Wochenende ganztägig - beides nicht von der Regelung eingeschlossen.

Ich habe nun mal online recherchiert und im Wesentlichen nur gelesen, dass das Musizieren von 13-15 Uhr sowie von 22-7 Uhr verboten werden kann, weiterhin eine nach dem allgemeinen Verständnis von Rücksichtnahme nachvollziehbare Zeitbegrenzung von üblicherweise 2-3 Stunden genannt werden kann und das ganze in möglichst leiser Art und Weise (Fenster geschlossen etc.) stattzufinden hat - also eigentlich alles ziemlich selbstverständliche Dinge. Nirgends gefunden habe ich allerdings, dass eine Einschränkung des Musizierens auf einen (willkürlich) festgelegten Zeitrahmen zulässig ist.

Mit den anderen Mietparteien zu reden, wäre wohl verschwendete Zeit (zwei Parteien wäre das egal und im UG eh außer Hörweite, die dritte ist eh fast nie da und bei der vierten macht es wenig Sinn, da sie, wie ich mittlerweile weiß, den Inhalt meiner Mülltüten auf korrekte Trennung kontrolliert und die Laufzeiten meiner Waschmaschine protokolliert) - daher werde ich mich direkt an den Vermieter wenden. Wenn ich da aber nicht völlig unbedarft anrufe, sind meine Erfolgschancen evtl. größer - daher die Frage:

Kennt da jemand die genaue Sachlage, was erlaubt ist? Hatte evtl. schonmal jemand eine ähnliche Situation und weiß, wie es damit tatsächlich aussieht?

Vielen Dank schonmal!
 
Grundsätzlich ist die Nachtruhe zwischen 22.00 Uhr und 07.00 Uhr einzuhalten.
Dann gibt es eine Mittagsruhe, dessen Zeit in der Stadtsatzung festgelegt worden ist. Gibt es keine Stadtsatzung, ist die allgemeine Mittagsruhe (durch Rechtssprechung hat sich die von Dir genannte Zeit von 13-15 Uhr durchgesetzt). http://www.gesetze-im-internet.de/bimschg/
Jetzt zu Deinem Problem:
Ich habe nur das BGH-Urteil aus dem Jahr 1978 gefunden und die daraus resulierende Erklärung, siehe: http://www.internetratgeber-recht.d...recht.de/MietrechtAllgemein/Laerm/lsa1-04.htm
Leider hast Du den Mietvertrag so unterschrieben, so dass eine nachträgliche Änderung schon sehr kompliziert werden könnte.

Gruß in't Huus

gatasa
 
Wahrscheinlich ist so, oder so Ärger vorprogrammiert.
Ein Bekannter von mir ist Musiklehrer und hat keine solche Floskel
im Mietvertrag aber einen Flügel im Wohnzimmer stehen. Jedoch... :wacko:
 
AFAIK ist Samstag ein Werktag.
Japp, da erinnerst Du Dich richtig - von dem her also einfach am Samstag spielen... ;)
Wahrscheinlich ist so, oder so Ärger vorprogrammiert.
Ein Bekannter von mir ist Musiklehrer und hat keine solche Floskel
im Mietvertrag aber einen Flügel im Wohnzimmer stehen. Jedoch... :wacko:
Ganz ehrlich - ein Klavier ist aber auch sau laut. Wir haben eine Familie im dritten Stock mit Klavier und wenn die in die Tasten hauen, dann kann man das noch im Keller hören. Und wenn ich mir vorstelle, wie lange bei einem Klavierleherer gespielt wird und welche "Künstler" dann da an den Tasten sitzen, kann ich die Nachbarn durchaus verstehen :rolleyes:
 
Wie in den von mir zitierten Seiten geschrieben: auch 2 Stunden Klavier mit 30 Minuten monotoner Fingerübungen ist Lärm.
 
auch 2 Stunden Klavier mit 30 Minuten monotoner Fingerübungen ist Lärm.
Kann ich aus eigener Erfahrung absolut bestätigen. GsD sind die Jungs aus dem dritten Stock nicht sehr ausdauernd, was das Üben angeht - dafür spielen sie dann aber umso schlechter, so daß da schon kurze Übungseinheiten in Lärm ausarten können :facepalm: :pinch:
 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass üben zu Hause durch nichts zu ersetzen ist als durch noch mehr üben.:) Und auch nicht durch langes vorspielen bei Klavierlehrer (bei mir war es Akkordeon:facepalm:), aber jetzt ist es zu spät.;)

Edit:
Die Nachbarn bis zu 5 Häuser weiter hatten immer mal wieder was von uns (mein Bruder und ich waren die Übeltäter) und wir haben sehr schlecht gespielt.
 
Mit Ausdauernd meinte ich übrigens am Stück - über den Tag verteilt kommen sie dann schon auf ihre Zeiten. Und das kann dann auch schon Mal am Sonntag früh um 07:00 Uhr beginnen und am gleichen Tag erst um 21:00 Uhr Enden. Immer mal wieder, vollkommen erratisch über den Tage verteilt 15 Minuten am Stück.

Kann zuweilen auch ziemlich Anstrengend sein, da sie leider trotz allen Übens wirklich, wirklich schlecht spielen... :rolleyes:
 
Instrument (Cembalo)

Ich weiß das klingt evtl. doof, aber ein Keyboard für abends unter der Woche täte es nicht?
Dann kannst du ja Samtags immer noch auf dem Original Instrument spielen und ein Keyboard gibts ja durchaus schon recht günstig, auch gebraucht.
 
und welche "Künstler" dann da an den Tasten sitzen, kann ich die Nachbarn durchaus verstehen

:D

Allerdings!
Wohnraum ist Wohnraum - bin in letzter Zeit auch ein wenig allergisch geworden bei Lärm, der mich nach Feierabend oder am WE noch in den eigenen vier Wänden verfolgt.
 
wie gatasa schon schrub: Deine Chancen sind da sehr, sehr schlecht - ich weiß, wovon ich rede, da ich selber Vermieter bin. Gerade bei "Hausmusik" reagieren viele allergisch und die zitierten Zeiten sind schon ok so, auch, wenn es nicht in Deinen Zeitplan paßt.
 
Ich hab' ein paar Jahre direkt über einem Querflötisten der hiesigen Oper gewohnt und fand das cool, weil der saugut spielte. Der fragte immer wieder ganz schüchtern, ob es wirklich nicht stört, was ich immer wieder negierte.

Bon, das ist auch ein verhältnismäßig leises Instrument, was ich persönlich gern höre... bei 'ner Trompete hätte das vermutl. anders ausgesehen :D
 
Bon, das ist auch ein verhältnismäßig leises Instrument, was ich persönlich gern höre... bei 'ner Trompete hätte das vermutl. anders ausgesehen :D

Mit einem guten Übungsdämpfer hört man auch eine Trompete kaum durch Pappwände. Spielt sich halt aber auch sehr anders als ohne.

Wie schon gesagt wurde: wenn eine Hausordnung unterschrieben wurde, hat man sich daran zu halten. Persönlich hätte ich wenig gegen Musizieren (oder Arbeits-Baulärm), sofern es nicht ausartet, das ist ja immerhin "Eigenleistung" - der Bass des Nachbarn, gerne mal nachts um 3, geht mir aber erheblich auf den Sack. Oder lautstarkes Telefonieren wie ein Marktschreier zu ähnlich abartigen Zeiten.

Damit kein böses Blut aufkocht, würde ich einfach mit den Nachbarn reden und die danach fragen, was evtl. auch außerhalb der Hausordnung akzeptiert werden würde. Damit verbunden natürlich das Angebot, dass die Leute sich jederzeit bitte beschweren sollen, wenn es doch nervig wird - damit kann man die Wogen u.U. so glätten, dass sich erst keiner aufregt.
 
Mit den Nachbarn abklären. Das ist der einzig vernünftige Weg. Die beeinträchtigt es nämlich. Dem Vermieter kann es letztendlich egal sein. Sich da auf irgendwelche ggf. bestehenden Regelungen berufen zu wollen ist der erste Weg zum schönen Nachbarschaftsstreit. Anscheinend hast du ja nur eine Partei, die du wirklich überzeugen musst.
 
Dem Vermieter kann es letztendlich egal sein

Eben nicht! Denn der hat den ganzen Ärger mit den ach-so-unzufriedenen Mietparteien am Hals! Ganz abgesehen von den netten Gesprächen mit den Mietern und Rechtsanwälten.... :(


Mit den Nachbarn abklären.

Damit sollte man vernünftigerweise anfangen und könnte dadurch viel Ärger im haus vermeiden. Wenn seine Problempartei aber nicht mitspielt, hat er leider verloren...
 
Vielen Dank Euch allen für die Antworten!

Dann werde ich mich wohl damit abfinden müssen... Thomebaus Vorschlag mit dem gebrauchten Keyboard zum Üben ist eigentlich eine echt gute Idee, auch wenn es sich ganz "anders" spielt, ist die Spielweise ja doch die gleiche.

Eventuell frage ich wirklich bei der "Problempartei" nochmal nach, aber dann auch erst in 1-2 Monaten, momentan rechne ich mir da keine allzu großen Chancen aus...
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben nicht! Denn der hat den ganzen Ärger mit den ach-so-unzufriedenen Mietparteien am Hals! Ganz abgesehen von den netten Gesprächen mit den Mietern und Rechtsanwälten.... :(

Das meinte ich doch so: Nur die Nachbarn sind entscheindend. Wem da schon Gegenwind entgegenbläst, der wird sich auch innerhalb erlaubter Zeiten keine Freunde machen, auch wenn's offiziell gestattet ist.

Eventuell frage ich wirklich bei der "Problempartei" nochmal nach, aber dann auch erst in 1-2 Monaten, momentan rechne ich mir da keine allzu großen Chancen aus...

Jeder hat meist einen Blockwart im Haus. Reden kann jedoch mit (fast) jedem. Wahrscheinlich wirst über deinen Schatten und dir auf die Zunge beißen müssen, aber wer nicht wagt... :thumbup:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jeder hat meist einen Blockwart im Haus. Reden kann jedoch mit (fast) jedem. Wahrscheinlich wirst über deinen Schatten und dir auf die Zunge beißen müssen, aber wer nicht wagt...
Tolle Einstellung - nur sich jemand von lauter Musik gestört fühlt, hat er gleich eine Blockwartmentalität. Aber so ist's richtig, nur keine Rücksicht auf die Mitmenschen nehmen, wo kämen wir denn da auch hin... :facepalm:

@iYassin: mit meiner obigen Bemerkung meine ich nicht Dich! Im Gegenteil, ich finde es toll, daß Du Dir vor dem musizieren drüber Gedanken machst!
 
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