Milch-Streik

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xxx

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Themenstarter
Milch-Streik

Die aktuellen Nachrichten sagen alles!

ansonsten wie immer :D
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27827/1.html

Mein Smiley bedeutet nicht das ich das Thema lustig finde, im gegenteil!

Ich finde den Preiskampf der Discounter pervers! Und bin voll auf der Seite der Bauern die nur das fordern was gerecht ist!

Ich selbst kaufe seit 2 Jahren alle Milchprodukte im BIO Laden! Ich hoffe das ich damit etwas ändere und natürlich erleichtere ich damit auch mein Gewissen! Geb ich ehrlich zu!
 
Nicht die Discounter sind Schuld, sondern die Molkereien! Zumindest tragen die einen Großteil der Schuld.

Die Molkereien zahlen den Bauern nen Hungerlohn und erhöhen die Preise stärker als die Milchbauern. D.h. von den Preiserhöhungen, die wir Kunden tragen, gehen maximal 50% an den Bauern, obwohl die Preisanstiege mit den höheren Futterkosten usw begründet werden.

Gleichzeitig sind Markenprodukte ein gutes Stück teurer als die Billigmarken, obwohl genau das gleiche drin ist (zumindest bei der Milch und Sahne).

Ich bin dafür, dass die Molkereien endlich den Bauern soviel Geld geben, dass diese zumindest ihre Prokduktionskosten richtig decken können! Die Molkereien sind die dicksten Fische in dieser Kette und die mit der größten Gewinnspanne...Die Discounter und normalen Supermarktketten verdienen auch nicht unbedingt schlechte daran, aber die Bauern sind die angeschissenen.

Aber das kennen wir ja vom Strom/Gas-Markt...Rohstoffkosten steigen um 10% die Preise für den Kunden um 15% (d.h. man gibt nicht die 10% Mehrkosten weiter sondern ungefähr das doppelte davon und dann nochma 5% mehr). Fallen die Preise am Weltmarkt, wird dies nur extrem selten an den Kunden weitergegeben.

Die Dicken Firmen beuten die kleinen immer mehr aus und die Politik schaut zu...ich finde es sehr gut, dass die Bauern streiken und hoffentlich sehen ein paar Molkereien ein, dass sie scheiße bauen!

Den Discountern den schwarzen Peter zuzuschieben ist nur bedingt korrekt ;)
 
Im Grunde Stimme ich dir zu!!!

Aber die Discounter setzen die Molkereien unter Druck und die die Bauern!
 
Für die Arbeit die die Milchbauern haben, kann der Preis für den Endvrebraucher gerne um 0,10 EUR pro Lieter angehoben werden. Ich möchte mit keinem Milchbauern den Job tauschen.
Btw: Ich tinke mehr Wein & Bier als Milch. :P
 
hallo,
Also, Grundkurs Marktwirtschaft? :D
Streiken kann nur, wer lohnabhängig beschäftigt ist. Wär mir bei Landwirten neu. Also ist es ein Boykott.
Preisabsprachen sind unter Marktteilnehmern illegal. Darum scheint es sich hier zu handeln. Nicht das ich das nicht verstehen könnte oder gar eigentlich richtig fände, aber hier wird strenggenommen natürlich ein illegales Kartell aufgemacht. Den Bauern steht ein Streikrecht nämlich nicht zu. Wenn daher ein Unternehmerverband einseitig die Belieferung einstellt, ist dies wohl sehr schnell ein illegales Kartell.
Damit dürfte das hier bald ein Ende finden, spätestens nachdem der eine oder andere übliche Verdächtige durch einstweilige Unterlassungsverfügungen zum Boykottbruch gezwungen wird. Sonst ist er nämlich pleite und keiner der anderen Kartellangehörigen kann ihm helfen, da er dann auch fertig hat.
Es ist der ganz normale Lauf der Marktwirtschaft, das es kein "gerechtes" Einkommen gibt, sondern nur Konzentration und Wachstum der "Finanzkapitale". Die Menschen und die sogenannte "Umwelt" zählen dabei nicht.

Außerdem gibt es bereits genug arbeitende Armut iin Deutschland, für die Frischmilch eh ein teures
Gut ist. Auch von dieser Seite wird es immer genug Zustimmung geben für Preisdruck auf die "armen Bauern". Schön ist, das es der allherrschenden CSU im nächsten Bayernwahlkampf Probleme machen könnte, sind sie doch die Obereuropäer. Vielleicht gibts ja ne Neuauflage der BVP, das wär herrlich! 8o

mfG
Rudolf
 
Traurig aber war!

Leider ist das was du : rudolfka schreibst war!!! Und sehr traurig!!!

Aber wenn nicht wir als Verbrauer wer denn dann kann das ändern!!!????
 
[quote='dirk-w400',index.php?page=Thread&postID=384805#post384805]Für die Arbeit die die Milchbauern haben, kann der Preis für den Endvrebraucher gerne um 0,10 EUR pro Lieter angehoben werden. Ich möchte mit keinem Milchbauern den Job tauschen.
Btw: Ich tinke mehr Wein & Bier als Milch. :P[/quote]Das Problem ist, dass diese 10cent mehr nicht beim Bauern ankommen sondern maximal 2cent oder so...

Die Molkereien setzen die Bauern ohne Grund unter Druck...nur damit ihre künstliche gesteigerte Gewinnmarge nicht auf ein normales Maß zusammenschrumpft...aber naja, so ist die kapitalistische Marktwirtschaft...die Mächtigen bereichern sich immer mehr auf die Kosten der normalen Bürger.

Ich würde auch mehr für Milch zahlen, wenn dies direkt an den Bauern geht...vielleicht sollte man hier
 
Finde eure Meinung Toll!!!!!!!!!!!!

Als BIO Milch Käufer zahle ich ja SCHON Faire Preise, hoffe ich!!!
 
Hallo,

ich muss rudolfka ebenfalls voll und ganz zustimmen. Bei der Diskussion ist es wichtig die Emotionen außen vor zu lassen und sich sachlich daran zu begeben. Im Endeffekt trägt jeder einzelne von uns, der kein BIO kauft, genauso viel zu dem Dilemma bei wie Molkereien und Discounter.

Dass die Milchbauern erst jetzt reagieren, wo schon der ein oder andere Karren im Dreck steckt, ist deren eigene Schuld! Jahrelang haben sie das Preisdiktat von "oben" einfach mitgeschrieben. Steigende Produktionskosten sind fast überall gegeben und keine Eigenart der Milchproduktion - also absehbar!

Natürlich ist es so, dass die Verteilung der Gewinne derzeit moralisch zweifelhaft ist. Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr von den Gewinnen der Molkereien oder Discounter profitiertet? Das Phänomen, dass die "Stärkeren" eher an den Gewinnen verdienen nennt man im groben Kapitalismus, der in meinen Augen in einer Marktwirtschaft - auch wenn sie sozial heisst - völlig normal ist.

Soviel in Kürze! =)

MfG

vin
 
Ich persönlcih lebe Vegetarische und auch fast Laktosefrei... aber nun zum Thema: Die marktwirtschaftlichen Verhältnisse und Verstrickungen sollten den meisten halbwegs Gebildeten unter euch klar sein. Ich denke wir sollten das Problem nicht Wirtschaftlich sondern eher Philosophisch betrachten! Wenn der letzte Baum gefällt und das letzte Wasser verschmutzt, was wollt ihr dann von eurem GELD kaufen ? Fakt ist doch das profitmaximierung die alles bestimmende Devise in unserem heutigen Handelssystem darstellt, und das wiederrum bedeutet das Werte wie Nachhaltigkeit!, Umweltschutz und Würde von Tier, Planze, Natur und Mensch dabei auf der Strecke bleiben. ;(
Ich glaube fest daran das der Weg der Menschen sich in erster Linie nicht durch "äußere Sanktionen" verbessern wird, sondern durch spirituelles Erwachen des Einzelnen. Es müssen neue Lösungen zum Umweltschutz, alternative saubere Energiequellen, ökologische nachhaltige Landwirtschaft und ein reformiertes Bildungs,- und regierungswesen geschaffen werden, aber alle Entwicklung beginnt laut esoterischem Weltbild im "Innen", das heisst beim Einzelnen Individuum, und von "da" aus trägt/tragen sich neue Gedanken und Entwicklungen in die Welt! Deswegen ist es auch so wichtig das jeder Einzelne da wo er kann Verantwortung für seine Umwelt und sich übernimmt.
Dem entgegen steht eine Strömung des Exoterischen Denkens und Handelns, welche heute ihren bisherigen Höhepunkt erreicht hat, die Auswirkungen sind uns allen bekannt -Krieg, Hunger, Umweltzerstörung, Krankheit, Hass, Neid um nur einige wenige zu nennen. Die Buddhisten bezeichnen die Ursachen dafür als eine Krankheit des Denkens, und der Weg zur Gesundung ist damit auch der Weg zur Gesundung der Welt im "Außen". Den wir bestimmen ja mit der Beschaffenheit unserer Gedanken unser Handeln, und damit unserere Welt.

ps. meine Eltern betreiben ebenfalls einen landwirtschftlichen Betrieb in 4. Generation und ich verstehe die Bauern aber auch die Händler und Endverkäufer, jeder ob Bauer oder Händler muss auf grund des Markt-drucks versuchen max. Gewinnoptimierung anzustreben... gebe es keine EU Subventionen, würden wir unsere Milch schon lange in Afrika oder so produzieren lassen und importieren, das wäre dann nämlich noch billiger, da der Hauptteil des Geldes in Ländern wie Deutschland für Lohnkosten drauf geht.
 
Die Milchproduzenten bekommen einfach die Marktwirtschaft zu spueren, von der in dem Bereich jahrzehntelang nichts zu sehen war. Die Preise gehen runter und wenn man da nicht mithalten kann, muss man sich eben was anderes suchen. Warum soll das bei Milch anders sein als bei allen anderen Produkten?
 
[quote='EuleR60',index.php?page=Thread&postID=384923#post384923]Die Milchproduzenten bekommen einfach die Marktwirtschaft zu spueren, von der in dem Bereich jahr...[/quote]

du bist gut, in diesem Bereich sieht es schon seit dem frühen Mittelalter so aus. Die Bauern und heute Landwirte sind und waren es zumindest die letzten 2000 Jahre welche am meisten ausgebeutet wurden und am härtesten geschuftet haben damit "höhere" Geselschafts-klassen was zu fressen haben... so sieht sie halt aus die Geschichte... die reichen leben auf "Kosten" oder "Blut" der Armen. Früher hat sich der Bauer mit Heugabel erhoben und einen Sturm auf den Palast verübt, heute sind es eben Gewerkschaften, Streiks etc.
 
[quote='shapishico',index.php?page=Thread&postID=384926#post384926]
du bist gut, in diesem Bereich sieht es schon seit dem frühen Mittelalter so aus.
[/quote]Landwirte sind schon sein einiger Zeit keine Leibeigenen mehr. Sie sind selbstaendige Unternehmer, die eigenstaendige Entscheidungen treffen. Wenn die Milch nichts mehr einbringt, mussen sie eben auf andere Produkte ausweichen. Solche Probleme hat jeder andere Selbststaendige auch. Warum sollen Landwirte da anders behandelt werden als andere Selbstaendige?
 
@euler60 (gescheiter Einwurf) ich sagte ja auch nicht das sie Leibeigene wären... du hast recht sie sind eute Unternehmer wie alle anderen auch, ich habe mich nur daran gestoßen das du sagtest sie hätten Jahrzehntelang von dieser Entwicklung nichts gespürt, was ja Defakto falsch ist. Auch stimme ich mit dir darin überein das der Landwirt nicht anderen Berufsklassen gegenüber übervorteilt werden darf. Doch das bedeutet am Ende, wir werden unser letztes bisschen Landwirtschaft in Deutschland auf Bio umstellen (was sich nur wenige leisten können) und der Rest verliert seine Arbeit und ist gezwungen in urbane Ballungsräume umzusiedeln.
 
[quote='shapishico',index.php?page=Thread&postID=384934#post384934] ich habe mich nur daran gestoßen das du sagtest sie hätten Jahrzehntelang von dieser Entwicklung nichts gespürt, was ja Defakto falsch ist.
[/quote]Es gab immerhin jahrzehntelang EU-Subventionen. Durch diese Subventionen haben Landwirte eine Marktwirtschaft nie mit aller Haerte zu spueren bekommen. Diese Zeiten sind jetzt langsam vorbei.

Doch das bedeutet am Ende, wir werden unser letztes bisschen
Landwirtschaft in Deutschland auf Bio umstellen (was sich nur wenige
leisten können) und der Rest verliert seine Arbeit und ist gezwungen in
urbane Ballungsräume umzusiedeln.
Warum? Es gibt auch noch andere Produkte neben der Milch, die ein Landwirt herstellen kann. Es gibt durchaus Landwirte, die von ihrer Arbeit ein gutes Auskommen haben. Die reagieren aber auf veraenderte Maerkte und ihr passen ihr Produktsortiment an. Wer da nicht flexibel ist, und nur Milch und Kartoffeln produziert, weil das auf seinem Hof immer so war, ist irgentwann weg vom Fenster. Das Umstellen der Produktion kostet Geld, aber das Problem haben andere auch.
 
[quote='shapishico',index.php?page=Thread&postID=384914#post384914]Wenn der letzte Baum gefällt und das letzte Wasser verschmutzt, was wollt ihr dann von eurem GELD kaufen ? [/quote]
Erst wenn die letzte Tankstelle geschlossen,
und der letzte Bohrturm gesprengt wurde,
wird man feststellen,
daß man nachts bei Greenpeace kein Bier kaufen kann.

BLA!

Mein Vater ist im weitesten Sinne in der Backindustrie (Konstruktion der Industrieöfen) und erlebt daher mit wie ALDI&Co ihre Preise durchsetzen, Preise bei denen viele Bäcker nach kurzer Zeit die Segel streichen müssen, da es zum Verlustgeschäft wird. Untergehen werden die Bäcker nicht, sie suchen sich andere Märkte!
Ich habe vollstes Verständnis für die Milchbauern und bin auch bereit 10 wenn nicht gar 20 Cent mehr für meine Milchprodukte zu zahlen, insofern finde ich den "Streik" durchaus gerechtfertigt, ich wünsche den Bauern, dass sie so lange durchhalten bis sie den Preis erreicht haben den die Bevölkerung zu zahlen bereit ist, aber ob ich diesen Preis an deutsche Bauern zahle oder an afrikanische ist mir egal! Insofern muss ich Eule Recht geben, wir leben nun einmal in einer freien Marktwirtschaft und wenn deutsche Milch eben nicht konkurrenzfähig ist dann geht sie eben unter. Europa hat den Preis für Hähnchenfleisch so sehr gedrückt, dass afrikanische Hühnerbauern Konkurs gehen, warum sollte es andersrum besser gehen?

btw: Subventionen sind das schlimmste überhaupt, es gibt nichts was einem Markt einen verzerrenderen Spiegel vorhält als Subventionen

just my 0,02€


EDIT: gibt es kein "Dieser Beitrag wurde zuletzt editiert am... " mehr? Das ist nicht sonderlich gut...
 
[quote='xxx',index.php?page=Thread&postID=384897#post384897]Finde eure Meinung Toll!!!!!!!!!!!!

Als BIO Milch Käufer zahle ich ja SCHON Faire Preise, hoffe ich!!![/quote]Leider ist dies auch nicht immer der Fall...meistens sogar nicht, es hängt ganz von der Molkerei ab.

Es gibt einige Zwischenhändler, die sich das "Bio" und den Bio-Hype zu Nutze machen und höhere Preise verlangen, obwohl sie das gleiche an die Bauern zahlen...hab darüber mal ne Reportage gesehen.
Man muss wirklich aufpassen. Es gibt, soweit ich weiß, in Deutschland nur eine faire Molkerei, die den Bauern wirklich mehr gibt, da die Bio-Kosten höher sind.
 
[quote='reissdorf',index.php?page=Thread&postID=384952#post384952]
aber ob ich diesen Preis an deutsche Bauern zahle oder an afrikanische ist mir egal! Insofern muss ich Eule Recht geben, wir leben nun einmal in einer freien Marktwirtschaft und wenn deutsche Milch eben nicht konkurrenzfähig ist dann geht sie eben unter. Europa hat den Preis für Hähnchenfleisch so sehr gedrückt, dass afrikanische Hühnerbauern Konkurs gehen, warum sollte es andersrum besser gehen?

[/quote]
Was passiert dann mit dem Milchpreis in Afrika? Den können die Einwohner dort dann nicht mehr bezahlen... irgendwie auch keine smarte Lösung.

Ein paar wirre Gedanken von mir dazu...

Mir wäre eigentl. am liebsten, sämtl. Subventionen (ganz egal wofür) hören auf. Wer damit nicht klarkommt, wird mit der gesparten Kohle auf Hartz4-Basis auf Rente geschickt - auch wenn das vllt. noch erstmal richtig teuer ist. Aber diese "Marktbereiniung" tut not.

Andererseits - mit einem Blick nach England - ist das evtl. auch nicht so prall, wenn die Höfe stillgelegt werden und viele Bauern zu Museumsführern mutieren... ob das ein gangbarer Weg ist, wird man in 5-10 Jahren in England sehen.
 
das, was gerade bei uns hier in deutschland mit unseren bauern stattfindet, hat ende der 80er jahre schon in holland stattgefunden, nämlich die industriealisierung der landwirtschaft.
dort sind dann nur die großen betriebe, die industrieell und wirtschaftlich produzierten, übrig geblieben. viele kleine höfe wurde stillgelegt und reiche leute haben sich die höfe gekauft als altersruhesitz oder wochenendhäuschen.

leider lässt sich dieser prozess nicht aufhalten.

spätestens ende 2011 läuft die quotierung der milchliefermenge aus und jeder milchbauer kann dann die verträge mit den molkereien so gestalten, wie der markt es her gibt. ob dass dann zum vorteil für uns alle ist, wird sich dann zeigen.

gruß in't huus

gatasa


p.s.: leider kann nicht jeder bäuerlicher betrieb so einfach umschwenken auf eine andere erwerbsquelle (von milch auf schweinemast, von kartoffeln auf raps oder mais). das liegt teilweise am zuschnitt der äcker, an der bodenqualität sowie dem bereits vorhandenen fuhrpark. eine umstellung ist immer mit großen unwägbarkeiten verbunden und wenn mann bereits tief in der schuld der banken ist, finanzieren die bestimmt auch nicht so ohne weiteres einen anderen fuhrpark, stall oder so was.
 
So leid mir die Bauern auch tun, das ist halt Marktwirtschaft... wenn ein Überangebot besteht, fällt der Preis. Die Discounter gehen mit mehreren Molkereien in die Verhandlung, und wer weiterhin absetzen will, unterbietet den Anderen. Da müssen die Discounter gar nicht viel Druck ausüben. Wenn die Bauern gerechte Preise wollen, müssen sie (bzw die Molkereien, die letztendlich auf die Bauern angewiesen sind) die auch einfordern. Aber das tun sie offensichtlich nicht. Und der großteil der Kunden, die in Umfrangen für eine "gerechte Bezahlung" der Bauern stimmen, läuft am nächsten Tag zu Aldi, weil dort Schweinefleisch, Käse oder Milch im Angebot ist und er 10 cent sparen kann.

Mal übertragen: Ihr bezahlt doch auch einem Computerhändler nicht 30% mehr für ein Thinkpad, nur weil er am Hungertuch nagt und "weil der Preis für das Produkt gerechtfertigt ist". Ihr schaut euch verschiedene Anbieter im Internet an, wählt unter den günstig(st)en welche aus und die ganz schlauen schreiben dann noch ne e-mail a la "Das Gerät ist bei Händler xyz aber günstiger, wollen Sie da druntergehen?" Ähnliches lässt sich für alle Bereiche anführen... Nahezu alle erfolgreichen Autohersteller erpressen ihre Zulieferer und keinen stört es. Der Kunde entscheidet schließlich nach dem Endpreis.



edit: Ich zitiere dazu auch nochmal die FTD



Warum steigt der Milchpreis nicht?

Seit Monaten wird in Deutschland über hohe Lebensmittelpreise diskutiert. Vor allem steigende Preise für Rohstoffe und Öl verteuern die Produktion von Nahrungsmitteln.

Bei der Milch ist der Fall komplexer. Denn Hintergrund der derzeit niedrigen Preise sind paradoxerweise die Preissteigerungen vom Frühjahr 2007. Teurer wurde die Milch damals unter anderem, weil weltweit die Nachfrage stieg. Immer mehr deutsche Milch wird beispielsweise mittlerweile auch nach Asien geliefert.

Dies stachelte die deutschen Milchbauern an, mehr zu liefern - und die Misere nahm ihren Lauf. "Mit immer neuen positiven Prognosen für Marktentwicklung und Milchpreise haben viele Molkereien und landwirtschaftliche Berater die Milcherzeuger dazu animiert, ihre Kapazitäten auszuweiten und sehr viel mehr Milch zu produzieren, da der Markt diese Milch benötigen und 'aufsaugen' würde", moniert der Milchbauernverband BDM. Nordmilch beispielsweise habe eine Wachstumsprämie für die Genossenschaftsmitglieder angekündigt, die die Vorjahresmilchmenge um mehr als fünf Prozent überschreiten würden.

Doch auf den Höhenflug der Milchpreise folgte der Verfall. Nicht nur die steigende Produktion machte die Milch günstiger. Zusätzlichen Druck übte der wachsende Wert des Euro aus - denn dieser bremste den Milchexport. Deutsche Milch wurde außerhalb Europas immer teurer - das Angebot hierzulande wuchs weiter. Zusätzlich stieg die Milchquote
 
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