Windows Microsoft prüft SSD-Ausfälle durch Windows-Update (KB5063878)

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Mornsgrans

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Entwarnung in Beitrag #15

Einige SSD-Modelle bereiten beim Windows Update KB5063878 Probleme:

Signifikant:
In den Update-Notizen vermerkt Microsoft bei KB5063878 und KB5062660 eigentlich nur die Behebung von Sicherheitsproblemen unter Windows. Die CSV-Liste zu den enthaltenen Dateien enthält allerdings über 50.000 Zeilen, darunter zahlreiche Einträge zu NVMe. NVMe ist das Datenprotokoll für SSDs – Microsoft scheint daran also gefeilt zu haben.

Laut Igoris Lab sind besonders betroffen:
Die betroffenen SSDs basieren teilweise auf Phison PS5012-E12 oder ähnlichen Plattformen. Eine erste inoffizielle Liste betroffener Modelle umfasst u. a.:
  • Corsair Force MP600
  • KIOXIA Exceria Plus G4
  • SanDisk Extreme PRO M.2 NVMe 3D
  • Fikwot FN955
  • Diverse Laufwerke mit Phison-Controllern
Auch einige HDDs zeigen ähnliche Symptome, was auf einen generischen I/O-Stack-Fehler oder eine Regression im Storage-Subsystem hindeuten könnte. Die Tatsache, dass keine einheitliche Firmware oder ein spezifischer Hersteller betroffen ist, verstärkt den Verdacht auf ein Windows-eigenes Problem.
wccftech.com führt mehr SSD-Modelle auf:
  • Corsair Force MP600
  • Phison PS5012-E12 controller-equipped SSD
  • KIOXIA EXCERIA PLUS G4
  • Fikwot FN955
  • SSD with InnoGrit controller
  • Maxio SSD
  • KIOXIA M.2 SSD
  • SanDisk Extreme PRO M.2 NVMe 3D SSD
Bei Notebookcheck werden noch diese Modelle genannt, die aber angeblich nach einem Reboot wieder funktionieren sollen:
  • WD Blue SN5000 2 TB (Polaris 3 Controller)
  • WD Red SA500 2 TB SATA (Marvell 88SS1074)
  • Corsair MP510 960 GB (Phison PS5012-E12 Controller)
  • Crucial P3 Plus (Phison E21T Controller)
Am Ende der Notebookcheck-Seite ist eine Tabelle abgebildet, aus der SSD vervorgehen, die keine Probleme hatten und solche, die zeitweilig bis ganz "ausgestiegen" sind.

Die gute Nachricht aus Redmond geht hingegen fast unter:

Ob die Behebung des Problems die SSD-Ausfälle wettmacht? 😇
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr verwechselt Kausalität mit Korrelation. Nur, weil der SSD-Ausfall passiert ist, als das Windows-Update eingespielt wurde, heißt es nicht, dass es daran lag. Der nächste spielt Adobe-Reader ein, hat dann einen Ausfall und macht dann Adobe dafür verantwortlich? Die SSDs werden also nicht nur mit Windows 11 warm, sondern immer, wenn sie genutzt werden. Man muss sie daher auch nicht vor einem Update besser kühlen und sie waren auch nicht vor dem Update kühler. Warum war noch nie was? Weil jetzt auch nichts ist.
Wir brauchen hier auch gar nicht so tun, als hätten wir nichts gesehen. Wo es nichts zu sehen gibt, braucht man auch nicht wegzugucken.
 
Eigentlich ist die ganze Geschichte mal wieder ein Lehrstück über die Verbreitung von Bullshit im Internet.

Alle schreiben von einem angeblichen Problem. Alle schreiben voneinander ab. Igor's Lab verweist auf wccftech. Die nennen als Quelle NichePCGamer. Dort wird als Quelle ein X User necoru_cat genannt. Heise nennt ebenfalls diesen User als Quelle. Borncity verweist auf NeoWin, welche wieder necoru_cat als Quelle nennen. Und der (die? das?) will es selbst erlebt haben.

Die gesamten weltweiten Berichte quer durch jegliche Medien beziehen sich also auf einen Twitter...äh... X Posting EINES EINZIGEN USERS!
So eine Reichweite möchte ich auch mal haben, wenn meine SSD Husten haben sollte. :-D
 
Das Problem ist heute eher, dass eine einzelne Stimme reicht, um entsprechende Gerüchte in die Welt zu setzen. Blogs und Newsseiten nehmen so etwas gerne auf, multiplizieren es, um Klickzahlen zu bekommen und damit Geld zu verdienen. Nutzer verbreiten es gerne weiter, ohne selbst betroffen zu sein, weil man sich gerade mal über irgendwen geärgert hat. Und am Ende?


...ist das Problem nicht einmal mit tausenden von Teststunden vom angeblich hauptsächlich betroffenen Controller-Hersteller nachvollziehbar!

Also: offenbar mal wieder nur heiße Luft! Oder schlicht eine Ente!

Naja, bei dem Track Record von Microsoft braucht man sich nicht wundern, dass der größte, absurdeste Mist ziemlich plausibel klingt...
 
Da hat MS mal wieder transparent agiert...

Ich kann das jetzt unter Debian nicht testen und in Japan bin ich auch nicht.

'Mit dem Preview-Update KB5064081 vom 29. August 2025 hat Microsoft offenbar einen stillen Fix ausgeliefert, der speziell japanische Systeme stabilisiert. Betroffene Installationen werden damit auf Build 26100.5074 angehoben, während die fehleranfällige Version 26100.4946 durch das frühere Sicherheitsupdate verteilt wurde.

Wie Günter Born herausgefunden hat, bringt das neue Update die für japanische Windows-Versionen entscheidenden Dateisystem-Komponenten zurück - ein Detail, das erklärt, warum gerade dort die Probleme besonders gravierend ware...'


 
Also doch keine "Blase" eines einzigen Users...
 
Klingt alles noch ein wenig seltsam. Wenn aus irgendeinem Grund bei dem angeblich problematischen Update die Unterstützung für Double-Byte Dateinamen rausgeflogen wäre, warum sollte sich das Problem erst bei Datenmengen über 50 GB zeigen? Das müsste doch sofort auffallen!?
 
Seltsam ist das Ganze allemal, besonders, dass es offenbar still und leise Updates dafür gab. Es muss also "etwas" gewesen sein, das derartige Aktivitäten doch hervorgerufen hat.
 
Ich gehe eher davon aus, dass es dieses DBCS-Problem gegeben hat, es aber schlicht nichts mit irgendwelchen Abstürzen zu tun hatte. Zudem die meisten Programme sowie das System selbst heute eh Unicode verwenden.


Die Abstürze scheinen ja auch eher mit den Temperaturen der SSDs zu tun zu haben, als mit irgendeinem Update.

Und dass beides irgendeinen Zusammenhang hätte, ist dann halt die Behauptung der einzelnen japanischen Quelle und weiterhin nirgendwo nachgewiesen.
 
Möglichwerweise sind die erneuerten Komponenten auch nur ein provisorischer Testballon, um zu prüfen ob es dadurch Verbesserungen für potentielle gefährdete Systeme gibt. Wenn man auf dem aktuellen Stand keine Probleme nachvollziehen kann, muss man ja was verändern, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Grüße Thomas
 
Sehr interessant! Konnten auch europäische Rechner mit Dateinamen mit Umlauten vom Single-statt-Double-Byte-Dateisystem-Versehen betroffen sein?
 
OK, danke. Allerdings wird im Artikel von Borncity auch jemand mit 6 PCs mit Samsung-SSDs erwähnt, scheinbar aus Deutschland, von denen 4 gleich weg waren:
Interessant ist dieser Kommentar von Lars, der seine Beobachtung schildert. Er gibt an, "letzten Samstag" (30. August 2025) sechs identische Rechner beim Kunden eingebunden zu haben. Am Montag, den 1. September 2025 hatte vier dieser System das Problem, dass ein Reboot ins BIOS führte, weil die NVMe mit dem Betriebssystem vom BIOS nicht mehr erkannt wurde. Lars schrieb, dass – entgegen vieler Behauptungen – auch Samsung betroffen sei, da alle sechs Rechner Samsung 990Pro 1TB SSDs verwendeten.
Und:
Im eingebetteten Tweet von @rei_claude heißt es: "Wenn während der Installation dieser beiden Updates kontinuierlich große Datenmengen (mehrere Dutzend GB) geschrieben werden, können bestimmte SSDs irreparabel beschädigt werden, wodurch der Rechner unbrauchbar wird. Dies sei keine Hypothese, sondern führt tatsächlich zu einer Zerstörung der SSD.
So war es bei mir: Während eines Voll-Images der Systempartition C: (Samsung SSD) am 23.08.25 auf ein NAS, Datenmenge ca. 180 GB, lief wohl im Hintergrund ein Update an, und plötzlich war das System nach ca. 60 GB eingefroren. D.h. es betrifft womöglich auch nicht nur Datenmengen, die auf SSDs geschrieben werden, sondern auch solche, die gelesen bzw. auf ein anderes Medium geschrieben werden.

Für mich sieht es so aus, als wenn Microsoft einen schwerwiegenden Bug verursacht hat und ihn unbedingt vertuschen will. Das betroffene, fehlerhafte Update KB5063878 ist zumindest bei mir nach Installation des optionalen Updates KB5064081 auch plötzlich nachträglich aus der Updatehistorie verschwunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach den ganzen Beschreibungen im Netz, waren die Samsung SSDs ja gar nicht betroffen. Die verwenden auch keinen Phison Controller. Wenn deine SSD einfriert, wird sie vermutlich einfach zu warm.

Und Phison hat jetzt wohl doch eine Charge von SSDs gefunden, die mit einer fehlerhaften Preview-Firmware ausgeliefert wurden und auf denen das Problem tatsächlich nachvollziehbar ist:


Hat also immer noch nichts mit irgendwelchen Windows Updates zu tun.
 
Hat also immer noch nichts mit irgendwelchen Windows Updates zu tun.
Es geht ja sogar noch weiter. Wenn MS nun dennoch potentiell betroffene Systeme "patcht", handeln sie ja quasi proaktiv, um das mögliche Risiko auf den betroffenen Systemen zu vermindern. Man könnte das sogar vorbildlich nennen ...

Grüße Thomas
 
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