mal wieder Gemecker über die GEZ (aus: Der "Kurze Fragen - kurze Antworten" - Thread)

Aviator

Meisterhoppler
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mal wieder Gemecker über die GEZ (aus: Der "Kurze Fragen - kurze Antworten" - Thread)

Wie kann man am besten gegen die GEZ beziehungsweise öffentlich rechtliche Sender wie die ARD vorgehen?

Nachdem heute mal wieder ein in der ARD gezeigter Film wegen "rechtlicher Gründe" nicht im ARD-Livestream verfügbar war, habe ich echt die Nase voll und bin nicht mehr gewillt, mich systematisch von diesem Verein benachteiligen lassen zu müssen, weil ich zum Fernsehen einen Laptop und keinen TV nutze. Das kann doch nicht rechtens sein.
 
Du willst mir aber jetzt nicht wirklich erzählen, dass die ÖR-Sender keine Möglichkeit haben, an die Rechte für die Online-Ausstrahlung ranzukommen, oder? Genau das glaube ich nämlich nicht.

Klingt komisch, ist aber so. Ich vermute, gegen entsprechende Beträge könnten sie schon, aber dann kommt wieder das Thema "sachgerechte Verwendung der Beiträge" ins Spiel. Die Rechteinhaber wollen halt erheblich mehr Geld dafür, dass ein Film nicht nur im TV, sondern auch in der Mediathek gezeigt werden darf - und um die Kosten nicht in schwindelerregende Höhen zu treiben, machen die ÖR das halt nicht für jedes Zweitligaspiel, sondern nur für ein paar Spiele von der WM (um mal beim Fußball-Beispiel zu bleiben)

Trotzdem: Du hast durch die Bezahlung des Rundfunkbeitrages nicht das Recht erwoben, die Inhalte auf jedem denkbaren Gerät zu konsumieren. Überspitzt gesagt könntest du ja sonst auch noch deinen Internetzugang kündigen und die ÖR auffordern, dir alle Inhalte auf DVD nach Hause zu liefern.
 
Ich bin meistens zufrieden mit dem Angebot, den die öffentlich-rechlichen Rundfunkanstalten anbieten. Und ich bin glücklich, dass ich so ein Angebot an Vielfalt überhaupt sehen kann. Eine nicht von mir gewünschte Alternative ist die Fernsehlandschaft in den USA. Da würde ich vermutlich komplett auf TV verzichten.

Wenn ein Film in den Mediatheken nicht angeboten wird, ärgert mich das auch, da ich seltenst am Tag der Ausstrahlung Filme oder Dokumentationen sehe. Meisten lade ich mir die Filme/Dokus per MediathekView herunter.

Wenn man hier jemanden einen Vorwurf machen will, dann nicht den ÖR-Sendern, sondern dem zur Zeit gültigen Staatsvertrag und dem dazugehörenden Telemedienkonzept sowie Zitat: "Neben dem Telemedienkonzept beschränkt auch der sogenannte Beihilfekompromiss der EU-Kommission die Mediatheken. Laut dieser Regelung dürfen öffentlich-rechtliche Angebote „nicht in Konkurrenz zu kommerziellen Video-on-Demand-Angeboten“ treten, wie zum Beispiel Netflix oder Amazon."

Also eher das Ergebnis von massiver Einflussnahme der privaten Anbietern von Content. Wenn Dich das interessiert, dann schaue mal in den bereits 3 Jahren Link von Heise.
 
Beruhigt euch doch alle mal!

Aviator, folge dem Tipp der Wohnsitzverlagerung von Edit by Mornsgrans: Da verstehe ich keinen Spaß!! (VORSICHT: SPASS!!!) oder nehme in Kauf, mehrmals im Jahr in Beugehaft genommen zu werden. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht, sofern du nicht sehr viel Zeit mit Anwälten (in Gerichten) verbringen möchtest.
 
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Moinsen!

Eigentlich erstaunlich, wie gesittet eine Diskussion zu diesem Thema ablaufen kann. Ich bin einigermaßen begeistert! :thumbsup: Andernorts hätte man sicher schon von "Systemhu..." usw. usf. gelesen. Daher gefällt mir hier der sachliche und moderat moderierte Ton recht gut. Ich zahle gerne die "Zwangsgebühr". Die ist nämlich einigermaßen zweckgebunden. Bei den Steuern sieht das anders aus: Was der Scheuer-Andi da schon rausgeballert hat, geht auf keine Kuhhaut. Oder Flinten-Uschi. Oderoderoder. Ist aber anscheinend so abstrakt (ob der verpulverten Beträge?), dass "Michel Deutsch" das nicht erfasst und sich lieber über den Rundfunkbeitrag aufregt.

Wie sage ich (leider immer wieder): Ich reeech mich nimmi uff! ;)


Gruß,

Kai
 
Warum nimmt sich keiner der etablierten Parteien dieser Sache an? Wie ist das denn in anderen Ländern geregelt?
Etablierte Parteien? Die dürfen seit dem Jahr 2014 nach einem Urteil des BVG höchstens noch mit einem Drittel in den Kontrollgremien des ÖR vertreten sein, dann kommen Gewerkschaften und ähnliche Gruppen. Die werden nicht den Ast absägen, auf dem ausrangierte und niedere Chargen sitzen.
Das deutsche System der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender wurde 1945 nach dem Beispiel der BBC aufgebaut. Ähnliche System gibt es in der Schweiz und Österreich.
Auch in anderen europäischen Ländern plus der Türkei gibt es ähnliche Systeme bzw. wurden diese in den letzten Jahren wie in der Türkei, Ungarn ud Polen mehr unter Staatsaufsicht gestellt.
Gerade noch mal etwas in Wikipedia nachgelesen und festgestellt, dass das ÖR Sender teils gebühren- aber auch durch staatliche Mittel finanziert in vielen Ländern exsistieren.
 
Ich bin meistens zufrieden mit dem Angebot, den die öffentlich-rechlichen Rundfunkanstalten anbieten. Und ich bin glücklich, dass ich so ein Angebot an Vielfalt überhaupt sehen kann. Eine nicht von mir gewünschte Alternative ist die Fernsehlandschaft in den USA. Da würde ich vermutlich komplett auf TV verzichten.

Nicht jeder hat halt das Glück, dass man seinen Geschmack bedient findet.

So wie es dir mit dem Angebot in USA geht, geht es mir mit dem was ich hier angeboten bekomme. Nur muss ich hier dafür zahlen und dazu beitragen, dass der zumindest aus meiner Prespektive, Schrott den man verabscheut, immer mehr wird. Wäre so als müsstest du fur das Programm in USA zahlen wo du dann lieber ganz auf das Fernsehen verzichten würdest.
 
Aus Gründen der Neutralität hatte man mal das Ansinnen, daß der ÖR eben nicht durch Steuern finanziert wird....was u.a. eben zu diesen Murmeltier-Gebesmühlen-Beschwerden und der bekannten "Ich nutze es doch aber nicht"-Diskussion führt. Im Grunde kann man es aber als Quasi-Steuer sehen...und auch da sind eben viele "inklusive" die man nicht braucht, bzw. sogar völlig ablehnt.
Um nur mal im "Kultur-Bereich" zu bleiben.
Es werden über ganz normale Steuertöpfe Polizisten für Fussballevents bezahlt, die Bayreuther Festpsiele subventioniert, Uwe-Boll-Filme und RTL-Produktionen mitfinanziert usw usw usw....nur hier ist es weniger offensichtlich....und man stelle sich vor, die werden dann auch nicht konstenlos gestreamt....SKANDAL!
 
Mein Geschmack ist hier nicht die Frage des Threads, aber trotzdem eine Antwort:
Ich finde auf keinen Fall alles an dem Angebot gut, aber ich schaue halt keine/kaum Krimis (4.500 Morde pro Jahr :facepalm:), Unterhaltungssendungen wie Deutschland sucht den.... empfinde ich als reine Zeitverschwendung.

Ich bin aber mit dem Informationsgehalt von Dokumentationen eher zufrieden, als es private Medienanstalten so rüberbringen. Allein bei Tierdokumentationen können National Geographic und BBC mithalten bzw. sind besser. Nur die sind meistens nicht im Angebot der ÖR.

Auch in den USA gibt es ein durch Kongressmitteln finanzierten Rundfunk.
 
Es werden über ganz normale Steuertöpfe Polizisten für Fussballevents bezahlt, die Bayreuther Festpsiele subventioniert, Uwe-Boll-Filme und RTL-Produktionen mitfinanziert usw usw usw....nur hier ist es weniger offensichtlich....und man stelle sich vor, die werden dann auch nicht konstenlos gestreamt....SKANDAL!
Nur um Zweifel auszuräumen, bekommen RTL und Co. auch etwas direkt aus dem Topf der gesammelten Rundfunkgebühren überwiesen?

Oder meinst du dass sie indirekt von dem Pool von Talenten profitieren die durch Gebühren am Leben gehalten werden?

Bisher ging ich davon aus, dass sie nur das ausgeben was sie verdienen und war recht gnädig was sie abliefern denn einem geschenkten Gaul schaute man nicht so genau ...

Was Subventionen betrifft, wahrscheinlich hast du recht. Bei den Gebühren weiss man ganz genau was man überwiesen hat während die Kulturförderung nebulös blieb.
 
Nicht jeder hat halt das Glück, dass man seinen Geschmack bedient findet.

So wie es dir mit dem Angebot in USA geht, geht es mir mit dem was ich hier angeboten bekomme. Nur muss ich hier dafür zahlen und dazu beitragen, dass der zumindest aus meiner Prespektive, Schrott den man verabscheut, immer mehr wird. Wäre so als müsstest du fur das Programm in USA zahlen wo du dann lieber ganz auf das Fernsehen verzichten würdest.

+2.0, Seit etlichen Jahren fernsehfrei, das Gefühl wenn Du es geschafft hast davon loszukommen ist unbezahlbar,
da zahl ich gern den mtl Beitrag um das nie mehr ertragen zu müssen.
(jk, das BVerfG hat imho schon grundsätzlich, mal wieder, nicht im Interesse des Bürgers entschieden,
ausserdem keine Anpassung ans Einkommen)
 
Nur um Zweifel auszuräumen, bekommen RTL und Co. auch etwas direkt aus dem Topf der gesammelten Rundfunkgebühren überwiesen?
Nein.
Filmförderungen kommen (neben anderen Quellen) aus Steuern, zusätzlich gibt es dann noch zahlreiche Steuersparmodelle. Man spart sich so Kohle für die Produktion, aber die Einnahmen muss man deshalb trotzdem nicht abgeben ;-) Somit ist sichergestellt, daß auch die Privaten wertvolle kulturelle Beiträge wie "Hai-Alarm auf Mallorca" dem geneigeten Zuschauer anbieten können.
 
Nicht jeder hat halt das Glück, dass man seinen Geschmack bedient findet.

So ist das halt in vielen Dingen. Ich bräuchte auch viele Sachen nicht, die von öffentlichen Geldern finanziert werden.

Auch wenn ich nicht immer in allen Belangen mit der Berichterstattung zufrieden bin, sind die ÖR-Medien immernoch in vielen Punkten die verlässlichsten Nachrichten und bieten damit auch z.T. Grundlage für viele andere Medien (werden ja durchaus aufgegriffen, in diversen Ländern sind Korrespondenten und ich will nicht wissen, wie viel Infrastruktur im Nachrichtenbereich über die finanzielle Beteiligung der ÖR sicher gestellt werden). Dokus und investigative Untersuchungen sind auch sehr wertvoll. Ich konsumiere auch nicht das lineare Fernsehen, aber z.B. ein paar Sachen aus den Mediatheken (Satire vor allem) plus diverse Funk-Kanäle (z.B. Mailab) und ich nutze auch gerne die Meldungen in schriftlicher Form um mal was auf die schnelle zu checken, wenn mal wieder irgend ne Sau durchs Dorf getrieben wird, die am Ende Fake ist.

Gerade in einer Zeit, wo viele sich aus einem vernünftigen Diskurs verabschieden, wo viele Medien nur noch auf den schnellen Klick aus sind (auch vermeintlich "seriöse"), damit sie doch noch Gewinn machen, da ist sowas einfach essentiell, auch wenn es nicht von allen geschaut wird. Ja auch die ÖR sind nicht "neutral" (was quasi unmöglich ist ...), aber immernoch besser als wenn Einzelpersonen/Geldhaber die Entscheidungsgewalt haben.

Das einzig wirklich bedauerliche ist meiner Meinung nach, dass es diesen unangepassten Beitrag gibt - und das hat meiner Meinung nach nicht viel mit Unabhängigkeit zu tun - man könnte ja problemlos einfach nen Betrag festsetzen, der jährlich aus Steuergeldern überwiesen wird, ähnlich wie auch jetzt über die jeweilige Anpassung des Beitrages diskutiert wird. So werden halt einkommensschwache Einkommen stark benachteiligt. Aber ist ja ähnlich bei Krankenkassenbeiträgen u.ä. (ich sage nur "Beitragsbemessungsgrenze"), wenn auch nicht so krass.
 
Wenn es in irgendeiner Art und Weise steuerfinanziert wäre, dann wäre es aber ein staatlicher Rundfunk. Der Sinn der Gebühr ist es ja gerade, die Kontrolle durch den Staat zu umgehen.

Als jemand, der selber im Bereich Medien arbeitet: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist die einzige Möglichkeit, qualitativ hochwertiges Informationsfernsehen (und auch Radio) zu haben. Auf dem freien Markt trägt sich das sonst nämlich einfach nicht, was man mit Blick auf die privaten Fernsehsender auch sehen kann. Die Gebührenfinanzierung ist dabei der einzige Weg- bei Steuern hat man staatliche Kontrolle und bei einer freiwilligen Gebühr würde auch nicht genug Geld zusammenkommen.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man einen Fernsehgarten braucht oder die Musikantenstadl - sich aber darüber aufzuregen, dass es einen Film online nicht gibt, macht auch wenig Sinn. Unbegrenzt sind die Mittel des ÖR halt nicht und das hat mit dem Kernauftrag dann auch wenig zu tun, wenn man da übermäßig viel für die Online-Rechte für zahlen würde.

Wir können hier in Deutschland für den ÖR sehr dankbar sein. Dass es ihn gibt, ist schließlich auch eine Lehre aus der Nazizeit und der damaligen Nutzung des Rundfunks für Propaganda.
 
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Wenn es in irgendeiner Art und Weise steuerfinanziert wäre, dann wäre es aber ein staatlicher Rundfunk. Der Sinn der Gebühr ist es ja gerade, die Kontrolle durch den Staat zu umgehen.
Und wo wäre real der Unterschied dazu, dass im Gesetzt steht, dass 9.1 Milliarden € (wohl das Gesamtbudget) an die Anstalten überwiesen wird? Ein wenig politische Einflussnahme gibt es - und muss es geben, siehe die aktuelle Diskussion über die Erhöhung des Beitrages, was ja auch durch die Parlamente muss. So muss halt jemand der/die zum Mindestlohn arbeitet mind. 2h arbeiten (wenns ums Netto geht), während es andere halt weitaus weniger belastet. Das halte ich nicht wirklich für fair ;).

Abgesehen davon kostet dieser ganze Gebühreneinsammlungskram vmtl. ein großen Haufen Kohle, gerade wegen den Verweigerern, Reichsbürgern usw. usf..


Sonst geb ich dir aber Recht - es ist gut, dass die nicht direkt den Weisungen unterworfen sind :).
 
Er hätte den Film auf irgendeinem seiner Endgeräte auch einfach über den Livestream eines Drittanbieters sehen können, beispielsweise Zattoo. In der Grundversion absolut kostenlos.

So mache ich das schon länger seitdem ich die ach so tollen Privatsender aus meiner Fernsehlandschaft verbannt habe. Deren überwiegendes Tagesprogramm ist eh nur für Leute mit IQ unter Zimmertemperatur geeignet Und auf das bisschen Rest verzichte ich gerne. Ich bin aber mal gespannt wieviele Zuschauer die überhaupt noch haben, wenn sie die SD-Abschaltung irgendwann endlich mal durchziehen und sich hinter ihrer Paywall verstecken. Vermutlich nicht mehr viele.
 
Und wo wäre real der Unterschied dazu, dass im Gesetzt steht, dass 9.1 Milliarden € (wohl das Gesamtbudget) an die Anstalten überwiesen wird?
Bei allen Steuermitteln auf Bundesebene liegt das Haushaltsrecht beim Bundestag. Man könnte also mit einer einzigen Abstimmung mit einfacher Mehrheit die Finanzierung kappen und zwar jederzeit.

Natürlich ist der Rundfunk auch durch die Gebühr nicht vollkommen vom staatlichen Einfluss entbunden. Allerdings entscheiden bei der Gebühr eben die Parlamente - im Plural, weil die 16 Landesparlamente gemeint sind. Und das auch nur, nachdem sich alle Ministerpräsidenten geeinigt haben. Das macht politische Einflussnahme deutlich schwieriger, verglichen mit einer Finanzierung per Steuern, denn das ist deutlich langwieriger und es muss Konsens herrschen (alle Länderparlamente müssen zustimmen, also einstimmig). Außerdem passiert die Gebührenanpassung nur alle paar Jahre, während sich der Haushalt aus Steuern jedes Jahr ändert.
 
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