Heute ist ein interessanter Artikel auf heise-open von thl, den ich voll unterschreiben kann:
http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Der-Desktop-zersplittert-1659952.html
Auf den ersten Blick ist Vielfalt natürlich gut. Die freie (vielfältige) Entwicklung ist gut und notwendig für den technischen Fortschritt, und der Linux-User (!) kann sich das aussuchen, was ihm persönlich am besten gefällt.
Aber was sagt der zweite Blick? Wenn die Statistiken stimmen, hat Linux auf dem Desktop global einen Anteil von um die 1%, jedenfalls deutlich unter 2%. (Wobei ich persönlich ja denke, dass er höher ist, aber das mag an meinem Umfeld liegen.) Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: für diese kleine "Gemeinde" stehen mindestens 6 Desktops zur Verfügung, und mehrere hundert Distris (wenn man mal bei distrowatch schaut). Ich bin nun wahrlich niemand, der fordert oder will, dass Linux Windows den Spitzenplatz streitig machen soll, aber so eine Zahl wie 10% wären schon so, dass Linux eine größere Bedeutung und damit auch eine langfristige Zukunftschance haben wird. Denn was passiert, wenn mal die Top-Entwickler (insbesondere beim Kernel) mal wegbrechen? Davon abgesehen bin ich davon überzeugt, dass Linux auch das Potential für so einen Anteil hätte. Denn zum einen hat ja OS-X einen Anteil, der in die Richtung geht (habe die Zahlen jetzt nicht nachgeschaut), und schließlich ist das als BSD-Derivat ja nicht sehr von Linux verschieden. Im Gegenteil hat Linux sogar einige Vorteile zu bieten. Sicher, die Verbeitung hat natürlich sehr mit dem Apple-Hipe zu tun. Aber ich denke, wenn Rechner auch mit vorinstalliertem Linux angeboten werden, würden auch viele ehemalige Windows-Nutzer zugreifen. Für die Pläne von Canonical kann man ihnen nur viel Erfolg wünschen; unrealistisch finde ich es nicht. Und wenn zudem auch mehr Spielehersteller zu Linux finden, wie das momentan ja zu beobachten ist, umso besser.
Aber zurück zur "Kritik". Ich sehe es so wie thl in seinem Artikel, dass die Zeit und Energie der Entwickler oftmals an Alternativprojekte (Forks etc.) gebunden ist, statt an *einem* Prestigeobjekt zu arbeiten. (Jetzt mal vereinfacht und idealisiert ausgedrückt.) Es ist ja nicht so, als wenn es schon einen (nahezu) perfekten Desktop gäbe. Und das gilt für viele andere Dinge auch. Und auch hier die Frage, was passiert, wenn die aktive Masse nicht mehr vorhanden sein wird? Man liest ja etwa, dass Gimp "Personal"probleme hat. (die Zahl der Wikipedia-Autoren lässt auch nach.) Wird es immer Leute wie in der Vergangenheit geben, die aus Idealismus und Enthusiasmus Software entwickeln wollen ohne materiellen Anreiz? Und die andere Gefahr, die ja von thl auch angesprochen wird, ist, dass der potentiell Interessierte an Linux vor lauter Wald die Bäume nicht sieht und das Interesse aufgibt.
Diese Gedanken zur Diskussion. Ich bin ja keineswegs gegen Vielfalt (im Gegenteil!), aber ich glaube auch die Gefahren zu sehen, wenn dies mit einer Zersplitterung nach der anderen übertrieben wird. Wie seht ihr das?
http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Der-Desktop-zersplittert-1659952.html
Auf den ersten Blick ist Vielfalt natürlich gut. Die freie (vielfältige) Entwicklung ist gut und notwendig für den technischen Fortschritt, und der Linux-User (!) kann sich das aussuchen, was ihm persönlich am besten gefällt.
Aber was sagt der zweite Blick? Wenn die Statistiken stimmen, hat Linux auf dem Desktop global einen Anteil von um die 1%, jedenfalls deutlich unter 2%. (Wobei ich persönlich ja denke, dass er höher ist, aber das mag an meinem Umfeld liegen.) Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: für diese kleine "Gemeinde" stehen mindestens 6 Desktops zur Verfügung, und mehrere hundert Distris (wenn man mal bei distrowatch schaut). Ich bin nun wahrlich niemand, der fordert oder will, dass Linux Windows den Spitzenplatz streitig machen soll, aber so eine Zahl wie 10% wären schon so, dass Linux eine größere Bedeutung und damit auch eine langfristige Zukunftschance haben wird. Denn was passiert, wenn mal die Top-Entwickler (insbesondere beim Kernel) mal wegbrechen? Davon abgesehen bin ich davon überzeugt, dass Linux auch das Potential für so einen Anteil hätte. Denn zum einen hat ja OS-X einen Anteil, der in die Richtung geht (habe die Zahlen jetzt nicht nachgeschaut), und schließlich ist das als BSD-Derivat ja nicht sehr von Linux verschieden. Im Gegenteil hat Linux sogar einige Vorteile zu bieten. Sicher, die Verbeitung hat natürlich sehr mit dem Apple-Hipe zu tun. Aber ich denke, wenn Rechner auch mit vorinstalliertem Linux angeboten werden, würden auch viele ehemalige Windows-Nutzer zugreifen. Für die Pläne von Canonical kann man ihnen nur viel Erfolg wünschen; unrealistisch finde ich es nicht. Und wenn zudem auch mehr Spielehersteller zu Linux finden, wie das momentan ja zu beobachten ist, umso besser.
Aber zurück zur "Kritik". Ich sehe es so wie thl in seinem Artikel, dass die Zeit und Energie der Entwickler oftmals an Alternativprojekte (Forks etc.) gebunden ist, statt an *einem* Prestigeobjekt zu arbeiten. (Jetzt mal vereinfacht und idealisiert ausgedrückt.) Es ist ja nicht so, als wenn es schon einen (nahezu) perfekten Desktop gäbe. Und das gilt für viele andere Dinge auch. Und auch hier die Frage, was passiert, wenn die aktive Masse nicht mehr vorhanden sein wird? Man liest ja etwa, dass Gimp "Personal"probleme hat. (die Zahl der Wikipedia-Autoren lässt auch nach.) Wird es immer Leute wie in der Vergangenheit geben, die aus Idealismus und Enthusiasmus Software entwickeln wollen ohne materiellen Anreiz? Und die andere Gefahr, die ja von thl auch angesprochen wird, ist, dass der potentiell Interessierte an Linux vor lauter Wald die Bäume nicht sieht und das Interesse aufgibt.
Diese Gedanken zur Diskussion. Ich bin ja keineswegs gegen Vielfalt (im Gegenteil!), aber ich glaube auch die Gefahren zu sehen, wenn dies mit einer Zersplitterung nach der anderen übertrieben wird. Wie seht ihr das?