Original von schmolch
Genau, weil es dir gerade nicht in den Kram passt, weil es dir zu unkomfortabel ist. Das muss aber nicht auf alle anderen zutreffen und deswegen von "ideologischer Verblendung" zu sprechen ist absurd
Software ist kein Selbstzweck.
Software ist dazu da, um mit der vorhandenen Hardware eine bestimmte Aufgabe zu erledigen.
Wenn man aber wegen des Beharrens darauf, daß man nur freie Software benutzen will, Möglichkeiten der Hardware brach liegen lässt, dann ist das nicht effizient.
D.h. dieser Anspruch, nur freie Software zu benutzen, hat keinen technisch bedingten, sondern einen ideologischen Hintergrund.
Und wenn man dann Pseudo-Argumente bringt, wie z.B., daß die Hardwareunterstützung bei Debian besser sei als bei Ubuntu (Beispiele), obwohl Vanilla-Debian durch den Verzicht auf die proprietären Treiber von z.B. ATI und Nvidia in Sachen Unterstützung von diesen Grafikkarten offensichtlich schlechter darsteht, dann kommt die Verblendung ins Spiel.
Erzähl mir mal, wie ein Distribution, die auf Debian aufbaut, zusätzlich neue Kernel benutzt (die ja immer mal neue Hardware unterstützen) und noch zusätzliche Treiber und Programme reinnimmt, weniger Hardware unterstützen kann?
In der Logik ist nunmal ein offensichtlicher Bruch.
Ich habe kein Problem damit, wenn jemand eine 'wirklich freie' Distribution entwickeln oder verwenden will.
Ich habe aber ein Problem damit, wenn als Vorteile dieser Lösung Argumente gebracht werden, die einfach nicht stimmen (können).
Original von schmolch
2. Pragmatismus
Freie Software als unpragmatisch abzutun ist einfach nur dumm.
Boah, Junge, lern mal bitte lesen.
Ich habe NIRGENDWO gegen freie Software gesprochen.
(Ich habe unter anderem erwähnt, daß ich selber Ubuntu nutze. Wäre ja etwas schizophren, gegen freie Software zu sprechen sie aber selber zu nutzen.)
Ich habe gegen die Meinung gesprochen, daß es einen Vorteil bringt, eine 'wirklich freie' Distribution zu nutzen.
Pragmatisch ist es, die Vorteile von freier und kommerzieller Software zu verbinden.
Auf die Vorteile kommerzieller Software zu verzichten, weil man ein ideologisches problem damit hat, ist das gute Recht jedes Einzelnen, aber eben nicht pragmatisch.
Original von schmolch
GNU hat uns soweit gebracht das wir ein Betriebssystem aus großteils freier Software benutzen können.
Öhm.. nur mal so als Hinweis: Weder Linux noch BSD sind von GNU entwickelt worden.
Allerdings werden beide mit einer ganzen Reihe von Programmen zusammen verwendet, die vom GNU-Projekt entwickelt worden sind.
Ich sehe ja ein, daß die Bezeichung 'Linux' an sich irreführend ist, und man mit 'GNU/Linux' etwas genauer den Zusammenhang beschreibt, aber Linux ganz rauslassen ist auch der falsche Weg.
GNUs HURD-Kernel ist ja nicht so wirklich der Renner.
Original von schmolch
Ideologische Verblendung wäre es gewesen wenn man diese Ideale ohne erkennbaren Grund verfolgt hätte, einfach nur der Ideale wegen, das ist aber nicht der Fall.
Ideologische Verblendung ist es, wenn man eine Lizenz, die dazu gedacht ist, die freie Weitergabe von Software zu ermöglichen, ohne daß diese in unangebrachter Weise von kommerziellen interessen vereinnahmt wird (GPL1/2) dazu missbraucht, um die eigenen Ansichten in anderen Bereichen (DRM, z.B.) anderen aufzuzwingen (GPL3).
Original von schmolch
Freiheit hat seine Vorteile und auch wenn sie dich nicht kümmern sind sie für andere sehr wichtig und essentiell für ihre Arbeit und das Streben danach folglich pragmatisch.
Und genau diese angeblichen Vorteile würden mich interessieren.
Das, was ich bisher hier an so genannten Vorteilen gelesen habe, überzeugt mich nun mal nicht.
Und schade auch, daß du nicht auf den Unterscheid der Freiheit nach GPL-Definition und der Freiheit nach BSD eingehst...
Die GPL ist sehr erfolgreich und hat extrem viel dafür getan, daß wir nicht mehr überwiegend von kommerzieller Software abhängen.
Aber 'wirkliche Freiheit' bietet sie auch nicht.
Dafür ist sie viel zu restriktiv und führt von Version zu Version immer mehr Restriktionen ein.
Original von schmolch
Du hast nun 2 Möglichkeiten, entweder du heulst wieder weil ich ein gemeines Wort verwendet habe (dumm) und kuckst wie du über etwas aus dem Kontext gerissenes herfallen kannst oder du siehst wenigstens ein wie unangebracht es war von "ideologischer Verblendung" zu reden wenn jemand/eine_Distri versucht ausschliesslich freie Software zu verwenden, und damit komme ich dir schon ziemlich entgegen.
Ich heule sicher nicht, wenn mal jemand eine Aussage von mir dumm nennt. Da wurde mir schon weitaus Schlimmeres an den Kopf geworfen.
Aber ich habe ein Problem damit, wenn jemand seine Meinung mit Pseudoargumenten untermauern will.
Und (und damit kommen wir wieder mehr zum Thema des Threads zurück), es ist nun mal seltsam, als Vorteil von Sidux bessere Hardwareunterstützung zu nennen oder ein Script, daß Otto Normaluser einmal im Monat braucht (wenn es hochkommt) oder Stabilität, wenn Sidux offensichtlich häufiger wenig geprüfte Kernelupdates einpflegt.
das geht sich nun mal alles nicht auf.