Willst du sagen, dass für Lenovo so wenig Geld rausspringt, dass die sowas nicht auf eigene Faust entwickeln können? Dann frag ich mich wie Apple das iphone entwickeln konnte. Damals waren sie ein bedeutungsloser Nischenhersteller ohne großen finanziellen Puffer.
Das ist korrekt. Die Margen pro verkauftes Laptop sind bei allen Herstellern, abgesehen von Apple, sehr klein.
Lenovo insgesamt hat eine Profitmarge von rund 4 %, was im Vergleich zu früheren Jahren schon viel ist.
Apple ist schon seit dem iPod kein Nischenhersteller mehr.
Ich habe noch keinen Kunden jammern hören weil ein Laptop kein Clickpad hat
Es geht nicht darum, ob sie jammern weil es kein Clickpad hat, da missverstehst du denn Sinn und Zweck von Clickpads komplett - Clickpads hat man nicht deshalb entwickelt, weil die Klick-Funktion den physischen Tasten überlegen ist, sondern weil man mit Clickpads die Touchpad-Oberfläche vergrößern kann.
Die Kunden jammern nicht wegen fehlenden Clickpads, sondern sie fordern größere Touchpads - so rum funktioniert das.
Das gleiche gilt auch bei externen Akkus: Kein Kunde verlangt interne Akkus. Was die Kunden aber verlangen, sind dünne und leichte Notebooks. Und externe Akkus stellen ein großes Problem dar, wenn man ein Laptop bauen will, was vergleichsweise dünn und leicht sein soll, denn sie führen zu dickeren und dadurch schweren Gehäusen.
Die Masse der Kunden bevorzugt eben ein Laptop, was die 99 % der Zeit, wo es ohne Probleme funktioniert, dünner und leichter ist, auch wenn es vielleicht 1 % der Zeit zu Problemen kommt, weil der Akku nicht schnell ausgetauscht werden kann. Das ist für die Kunden anscheinend besser, als 100 % der Zeit ein dickeres, schwereres Gerät rumzuschleppen.
Und behaupte nicht, das wäre "friss oder stirb". Es gab lange Zeit Optionen. Das ThinkPad T440p ohne internen Akku wurde parallel zum ThinkPad T440(s) mit internem Akku verkauft. Die Modelle mit Powerbridge gab es jahrelang noch optional ohne internen Akku. Aber wenn die Kunden diese Optionen eben nicht wahrnehmen, dann kann man, nein, muss man sie ökonomisch betrachtet weglassen.
Da gibt es keinen wirklichen Konkurrenzkampf. Die Geräte sind alle mehr oder weniger gleich und der Service ist bei allen gleich mittelmäßig - und deswegen entscheidet fast immer der Preis.
Ja, so ist nun mal die Realität des Laptop-Markts. Was glaubst du, warum IBM diesen Geschäftsbereich abgestoßen hat? Sicherlich nicht, weil sie keine Lust mehr drauf hatten,
sondern weil sie jedes Jahr viele Millionen Dollar mit dem Verkauf von ThinkPads verloren haben. Und damals hatten die ThinkPads all diese Features, deren Fehlen du heute anprangerst.
Wenn das Betriebssystem und die Prozessoren standardisiert sind, handelt es sich um ein Commodity-Markt. Die Hersteller sind austauschbar und müssen über den Preis konkurrieren. Das ist bei Laptops spätestens seit dem Jahr 2000 so. In diesem Markt zu operieren heißt, niedrige Profitmargen in Kauf zu nehmen, womit es sich verbietet, überflüssige Features in ein Laptop zu bauen, denn alles was das Laptop teurer macht, macht dich entweder teurer (und damit nicht konkurrenzfähig) oder frisst den dünnen Profit vollends auf.
Wer entscheidet, was überflüssig ist? Die Kunden.
Und die Kunden sind nicht die Enthusiasten hier im ThinkPad-Forum, oder deine älteren Leute, die gerne Tasten am Touchpad hätten, sondern große Firmenkunden, die tausende Geräte kaufen, wo es um jeden Dollar im Anschaffungspreis geht.
Wenn es ein Feature gibt, was die Kunden gerne haben wollen und wofür sie mehr bezahlen, wird es die Konkurrenz schnell auch einführen - zum Beispiel der ThinkShutter, die mechanische Kamera-Blende. Die hat Lenovo bei den ThinkPads zuerst eingeführt, ein Jahr später hatten Dell und HP es auch.
Es gibt keine Konkurrenz über Features bei Business-Laptops. Nur über den Preis.