Volker1965

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Hallo zusammen,

derzeit beschäftige ich mich ernsthaft mit der Beschaffung eines Lenovo Smart Paper, Remarkable2, Kindle Scribe oder eines vergleichbaren Systems.
Je mehr Tests und Reviews ich lese, desto sicherer bin ich, dass ich mich schlussendlich für das falsche System entscheinden werde. Deshalb hoffe ich, dass hier jemand echte eigene Praxiserfahrungen aus der täglichen Verwendung teilen kann!

Ich bin sowohl im Beruf, wie auch ehrenamtlich ein echter Vielschreiber (Notizen und Protokolle aus Sitzungen, jours fixe, Ortsterminen, Baustellenbegehungen usw.). Ich schreibe dabei oft seitenweise in ganzen Sätzen und nicht nur in Stichworten.
Nachdem ich jahrelang Kisten mit Blöcken und Notizbüchern gefüllt habe, bin ich 2019 auf ein iPad mit Pen und Tastatur umgestiegen. Das geht mittelmäßig gut. Wenn es nicht sehr mobil sien muss, nutze ich das Notebook. Jetzt habe ich mir schon etwas in denKopf gesetzt, dass so eine "papiernahe" Geschichte für mich eine gute Lösung sein könnte. Weil ich das Geld meines Arbeitgebers nicht sinnlos ausgeben möchte, würde ich mich über echte Praxiserfahrungen wirklich freuen.

Vorab schon vielen Dank!

Herzliche Grüße
Volker



 
Jetzt habe ich mir schon etwas in den Kopf gesetzt, dass so eine "papiernahe" Geschichte für mich eine gute Lösung sein könnte.

Ich bin nach über 30 Jahren, angefangen beim Newton und geendet beim Kindle Scribe, immer wieder auf dem Papier gelandet. (Von allen eInk-Notizblöcken hat mir immer noch das Yoga Book C930 gefallen, aber niemand klappt so ein Teil wirklich auf, wenn es etwas zu notieren gibt.)

Das Papier wird dann tagsüber mit einem mobilen Scanner eingescannt und abends in Ordner sortiert. Handschrifterkennung braucht kein Mensch mehr, seit es Speech-to-Text gibt, selbst WhatsApp beherrscht das.
 
Zum Kindle Scribe hatte ich mal ein par Reviews gesehen. Bemängelt wurde hauptsächlich, dass gerade die selbsterstellten Notizen nicht! einfach expodiert werden könnten. Was irgendwie doch nach absoluten No-go klingt. Nachdem ich das Gerät aber selbst nicht kenne, würde ich da einfach noch mal auf Reviews bei Youtube verweisen.

Ich selbst habe ein Remarkable 2 und mag es eigentlich sehr. Was mir persönlich (als Nerd) am Besten gefällt, ist die Tatsache, dass es mit einem Linux läuft, auf das man mit Root Rechten SSH Zugriff hat, so dass man (wenn man halt Nerd ist :), sich softwareseitig das Geräte selbst erweitern kann. Bei GitHub gibts dazu eine Reihe einschlägiger Repositories mit Hacks.

Das führt mich aber auch zum Negatvien. Wäre ich nicht der Nerd, der sich auch selbst Software schreiben kann, wäre ich vermutlich mit dem ab Werk mitgelieferten Funktionsumfang (bei dem Preis) unzufrieden. Vorallem der Dateiaustausch mit dem Computer entweder nur über eigene Cloud, oder bei USB Kabel/Wifi über so ne "App" im Browser mit nahezu keinem Funktionsumfang. Ich würde mir ein einfaches "Einhängen als Datenträger" (unter Linux) wünschen. Liegt vermutlich daran das die Remarkable eigenen Formate umgewandelt werden müssen, aber trotzdem. So mach ich es halt per Script über SSH.

Hardwareseitig fehlt mir persönlich eine Hintergrundbeleuchtung. Langfristig hoffe ich, darauf dass es auch bald Color Ink Displays geben wird (aktuell ja noch nicht wirklich vorhanden) und vor allem auch größere Zollzahlen (auch die gibt es bisher nirgends). So DIN A4 Analog, also ungefähr 14 Zoll wäre toll.
 
Die Frage wäre hier wohl wirklich, was dich am iPad konkret stört, wenn du sagst, es geht so mittelmäßig?
Welche Software nutzt du am iPad für Notizen? Welchen Stift?

Ich nutze seit nun knapp 15 Jahren Digitizer-Geräte und habe da auch so gut wie alle Bauformen durch. Mein Favorit sind mittlerweile tatsächlich Tablets wie das Samsung Galaxy Tab oder das iPad, einfach aufgrund des "einfachen" Workflows. Die E-Ink-Geräte sind meiner Meinung nach ein sehr spezieller Anwendungsfall - sie können nicht viel besser als andere Geräte, im Gegenteil, sie können tatsächlich einiges schlechter. Der riesige Vorteil ist eben, dass das Display sehr angenehm für die Augen und das Schreibgefühl wie Papier ist (wobei letzteres auf einem iPad einfach mit einer Paperlike-Folie emuliert werden kann, und ähnliches gibt es auch für Android-Tablets) - und zudem hält durch die E-Ink-Technik der Akku ewig. Ansonsten ist der Funktionsumfang doch sehr beschränkt. Und insbesondere vom Lenovo Smart Paper würde ich abraten, schau dir gern mein Review dazu auf nbreview.de an (wurde auch weiter oben schon verlinkt) - die Hardware ist toll, aber die Software hat einige große Macken sowie fehlende Features.
 
Ich würde bei dem Prozess auch mehrere Stufen durchgehen:
- Will ich unbedingt ein E-Ink-Display. Im Endeffekt aus den Gründen, die iYassin aufgezählt hat: Weil angenehmer für die Augen (eher subjektiv als wirklich erwiesen), extrem lange Akkulaufzeit, dazu noch "ablenkungsfrei", angenehme Stifte ohne Akku
ja: Dann weiter schauen.
nein: iPad oder ein Android-Pendant.

Wenn ja:

Was soll das Gerät können?
a) möglichst reduziert, nur Note-Taking
b) möglichst offen, viele Funktionen, Apps installierbar
c) Möglichst billig


a) wären halt Remarkable, das Lenovo und das Scribe. Gibt da auch noch ein paar exotischere Geräte. Das Remarkable ist hier das ausgereifteste, allerdings hat es, ähnlich wie das Lenovo, auch ne inkludierte Abofalle. Das Lenovo würde ich nicht nehmen, das Scribe hat wohl auch seine Probleme.
b) Wären die Boox-Tablets und (mit Einschränkungen) Supernote.
Die Boox-Geräte haben gewisse Sicherheitsbedenken (China, telefoniert nach Hause), außerdem gibt es, meinem Gefühl nach, relativ häufig Berichte über Bildschirmschäden ohne äußeren Einfluss. Sind aber definitiv die "freiesten" Geräte, was Apps angeht, haben Onenote-Support (halbwegs), die Apps sind sehr funktional, man kann Android-Apps installieren. Stift wird dort aber bis auf die wenigen offiziellen Apps eher schlecht funktionieren. Mit den Tab-Modellen wohl auch mehr oder minder die schnellsten im Markt. Die Geräte werden hinsichtlich Software recht lange unterstützt, aber das bezieht sich nicht auf Android-Updates, d.h. man bleibt meist auf der Android-Version, die installiert wurde & Sicherheitsupdates gibt es, meiner Erfahrung nach eher auch nie. Es kann auch ziemlich lange dauern, bis Bugs gefixt sind (Monate).
Supernote steht im Ruf, die ausgereifteste Software zu haben. So Sachen wie Digest sind schon ziemlich genial: https://support.supernote.com/en_US/Tools-Features/1735114-digest (hatte so ein Gerät leider noch nicht in der Hand, bisher nur Boox-Geräte)
Allerdings gibt es keinen Appstoresupport, es wird aber wohl daran gearbeitet.
c) Wäre vmtl. das Scribe oder das Kobo-Gerät, im Sale. Ich meine, das Scribe refurbished schon für so 250€ gesehen zu haben, das ist natürlich unschlagbar.

Ich persönlich nutze 2 Booxgeräte, das eine hatte einen Displayschaden (repariert durch Gewährleistung) - ein Max Lumi. Gott hat das lange gedauert, Display musste aus China kommen, war aber einmal direkt kaputt xD. Habe auch ein iPad, da treibt mich der Stift aber in die Verzweiflung, der ist gefühlt immer alle. EMR ist so praktsich ....

Aber ich würde halt wirklich nur ein E-Ink-Gerät nehmen, wenn du E-Ink willst.
 
Ah. dachte Farbe und A4 seien zwei unterschiedliche Wünsche. My bad.
 
Hallo und veielen Dank für Eure Erfahrungen!

Das iPad (dort nutze ich dienstlich MS OneNote und privat GoodNotes) funktioniert ja schon gut, nur stellt sihc bei mir nie das "richtige Schreibgefühl" ein, sodass ich auch gerne darauf schrieben möchte. Als Stifte setze ich den originalne Apple Pen und den Crayon von Logitech ein. Zur "Verbesserung" des Schreibgefühls habe ich mal PaperLike Folien angeschafft. Mein Schreiben wird mit den Folien langsamer, das Gefühl jedoch nicht analoger. Für Notizen funktioniert das wirklich gut, jours fixe und Besprechungsnotizen möchte ich icht mehr asnalog machen müssen. Ich möchte aber auch mal längere Texte und Entwürfe schreiben, das macht mich aber auf dem iPad nicht an.

Mein Chef hat sich inzwischen vom iPad auf ein samsung S9 Tab gewechselt. Er ist davon ziemlich begeistert und meinte, dass das Samsung als Notizblock deutlch praktikabler und der Workflow "geschmeidiger" als beim iPad sei. Ist wirklich nett, die Unterschiede würden bei mir jedoch noch keinen Umstieg von iOS auf Android rechtfertigen. Ist das Samsung auf Dauer wirklich besser als Notizblock?

Gruß
Volker
 
Ist das Samsung auf Dauer wirklich besser als Notizblock?
Würde ich so nicht sehen. Im Generellen sind die Apps für iPads deutlich besser für diese optimiert als Android-Apps für Tablets. Hauptunterschied, wie gut man sowas nutzen kann, liegt tendenziell eh in der Appnutzung - d.h. ich kann mir vorstellen, dass der Chef mit einem App-Wechsel auf dem iPad nochmal bessere Erfahrungen gemacht hätte. Es gibt für iPads so geile Apps, wie z.B. Marginnote, aber auch Kalender mit Pen-Support, für die es in der Form für Android einfach keine Alternativen gibt.

Den Hauptvorteil beim Samsung würde ich aber beim Pen sehen. Das kann tatsächlich den Unterschied machen. Beim iPad hast du einen Pen mit Batterie zur Auswahl, der geladen werden muss. Beim iPad Pro hast du zumindest "automatische" Ladung. Beim normalen iPad musst du immer mit Kabeln rumfummeln oder ihn reinstecken. Und das ist nicht wie bei den normalen AES-Pens, die man alle Jubeljahre mal laden muss. Beim Samsung Tablet sollte das ganze auf Wacom EMR basieren, damit steht dir ein ganzer Zoo an Stiften zur Verfügung, inkl. einem Lamy-Stift (der quasi exakt wie ein Füller geformt ist), einer der typischen Bleistifte, verschiedenste andere Stifte. Sind vielleicht nicht ganz so genau, aber zum schreiben völlig ausreichend. Ach und magnetempfindlich, was manchmal nervt.
 
Kit hat gestern in einem Livestream zwei Stunden lang die aktuellen E-Ink basierten Tabletts verglichen und Fragen beantwortet
 
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