- Registriert
- 14 Nov. 2004
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Hallo ins Forum:
Aus aktuellem Anlass stelle ich ein Thema zur Diskussion, das uns wohl mehrmals am Tag begegnet - die Umgangsformen bei Nutzung der elektronischen Kommunikation.
Vielleicht kennen einige von Euch noch die "berühmt-berüchtigten" Flame-Wars im Heise-Forum. Üblicherweise wurden diese am Freitag gestartet, gewissermaßen als Vorbereitung auf das Wochenende. Ob diese Diskussionen immer noch bestehen, das weiß ich nicht. Was mich aber damals immer wieder gestört und geärgert hatte war, dass die Diskussionen teilweise "unterhalb der Gürtellinie" geführt wurden und sprachlich auf einem Niveau verlief, das sich jenseits jeglicher Grammatik- und Rechtschreibregeln befand.
Jeder macht einmal Fehler, da nehme ich mich nicht aus. Aber weshalb man bei der elektronischen Kommunikation sehr oft auf sprachliche Korrektheit verzichtet, das mag sich mir nicht erschließen.
Übrigens: Bzgl. der Etikette, sei es nun sprachlicher oder inhaltlicher Bezug, empfinde ich dieses Forum immer noch als positive Ausnahme.
Meine Ideen zum Thema:
Ich würde mich über Eure Ergänzungen, Hinweise und Erfahrungen aus dem täglichen Umgang mit der elektronischen Kommunikation freuen.
Danke und Grüße,
Ingolf.
P.S.: Ich weiß, dass es im deutschen Sprachraum nicht üblich ist, zwischen "... Grüße, Ingolf" das Komma zu setzen. Diese Schreibweise ist noch ein Überbleibsel aus frühen Zeiten der Kommunikation, die überwiegend im englischen Sprachraum erfolgte.
Aus aktuellem Anlass stelle ich ein Thema zur Diskussion, das uns wohl mehrmals am Tag begegnet - die Umgangsformen bei Nutzung der elektronischen Kommunikation.
Vielleicht kennen einige von Euch noch die "berühmt-berüchtigten" Flame-Wars im Heise-Forum. Üblicherweise wurden diese am Freitag gestartet, gewissermaßen als Vorbereitung auf das Wochenende. Ob diese Diskussionen immer noch bestehen, das weiß ich nicht. Was mich aber damals immer wieder gestört und geärgert hatte war, dass die Diskussionen teilweise "unterhalb der Gürtellinie" geführt wurden und sprachlich auf einem Niveau verlief, das sich jenseits jeglicher Grammatik- und Rechtschreibregeln befand.
Jeder macht einmal Fehler, da nehme ich mich nicht aus. Aber weshalb man bei der elektronischen Kommunikation sehr oft auf sprachliche Korrektheit verzichtet, das mag sich mir nicht erschließen.
Übrigens: Bzgl. der Etikette, sei es nun sprachlicher oder inhaltlicher Bezug, empfinde ich dieses Forum immer noch als positive Ausnahme.
Meine Ideen zum Thema:
- Beiträge in Foren: Es wäre hilfreich, wenn man bei Forenbeiträgen auf Groß- und Kleinschreibung achtet. Das Schreiben mit aktivierter Umschalttaste sollte, außer bei gewollter Hervorhebung, nicht der Regelfall sein. Eine gewisse Strukturierung mit Hilfe von Absätzen macht es den anderen Mitgliedern des Forums mit dem Lesen ein wenig einfacher. Als unschön empfinde ich zudem, wenn ein Beitrag so verfasst ist, als würde man sich zu einem Thema Frust von der Seele schreiben wollen.
- SMS oder andere Kurznachrichten: Ich bin nicht unbedingt ein Freund der SMS-Nachrichten. Obwohl sie manchmal durchaus ihren Nutzen haben, so ist das Fummeln auf der winzigen Tastatur (ob echte Tastatur oder Bildschirm-Tastatur) für mich eine eher unangenehme Art des Schreibens. Aus meiner Sicht kann man bei SMS durchaus ein wenig abkürzen und die Groß- und Kleinschreibung vernachlässigen. Nicht verzichten sollte man allerdings auf die Beachtung der Zielgruppe: Eine SMS, die in einem geschäftlichen/beruflichen Bezug steht, sollte auch sprachlich entsprechend formuliert werden (Alternative: Persönlicher Anruf). Eine SMS wie z.B. "stehe im stau Ankunft 20min spaeter" ist aus meiner Sicht durchaus zulässig. Was in diesem Zusammenhang aber nicht vergessen werden sollte, ist die Nennung des Absenders, da ich nicht davon ausgehen kann, dass jeder berufliche Kontakt meine Telefonnummer in seinen Kontaktdaten führt und die SMS entsprechend zuordnen kann.
- EMail: Diese Form der Kommunikation ist mein "aktueller Anlass". Ich möchte hier private EMails explizit ausschließen, da sich in diesem Kontext der Knigge einfach aus dem Adressaten ergibt. Aktuell stelle ich aber fest, dass sich Form und Stil der geschäftlichen/beruflichen EMails in den letzten Jahren verändert hat. Waren EMails anfangs noch eher im Stil eines Briefs verfasst, d.h. es wurde sprachlicher Stil, Grammatik und Rechtschreibung einigermaßen beachtet, so finden hier mittlerweile Elemente aus Kurznachrichten zunehmend Verbreitung. Meine nachfolgenden Kritikpunkte beziehen sich ausschließlich(!) auf geschäftliche/berufliche Mails:
- Grammatik und Rechtschreibung: Auf diese beiden Aspekte einer Mail wird zunehmend weniger Wert gelegt. Obwohl viele Mail-Programme eine integrierte Rechtschreibprüfung beinhalten, erhalte ich sehr oft Mails, die gelegentlich nahezu unleserlich sind. Es werden Worte und Sätze aneinander gereiht, keinerlei Zusammenhang aufweisen.
- Groß- und Kleinschreibung: Einige Mail-Schreiber scheinen über defekte Tastaturen zu verfügen. Entweder lässt sich die Großschreibung nicht aktivieren oder nicht deaktivieren.
- Betreff: Manchmal bin ich froh, wenn eine EMail einen Betreff aufweist. Ansonsten geht der Schreiber davon aus, dass ich mir selbst den Bezug herstelle. Einen weiteren Fehler in der Betreffzeile sehe ich in den "Re:Re:Re:..."-Kaskaden. Hier entsteht bei mir der Eindruck, dass eine EMail als Chat missverstanden wird.
- Anrede: Die Formulierung "Guten Tag" wird von mir häufig verwendet. Die klassische Form "Sehr geehrte/Sehr geehrter" nutze ich nur noch dann, wenn es wirklich eine sehr formale EMail ist. Formulierungen wie "Hallo" oder "Hi" haben im Geschäftsalltag meiner Meinung nach nichts zu suchen, selbst dann nicht, wenn ich den Adressaten persönlich kenne und mit ihm "per Du" bin.
- Abschluss/Grußformel: Für mich bedeutet eine EMail immer noch eine persönliche Nachricht an einen oder mehrere Adressaten. Eine Mail mit einem "Danke für Eure Bemühungen" oder einer ähnlichen Formulierung abzuschließen, sollte auch bei vielen Mails pro Tag zeitlich machbar sein. Eine Grußformel wie "LG (= liebe Grüße)" oder "VG (= viele Grüße)" signalisiert mir, dass sich der Schreiber möglichst schnell aus der Mail verabschieden will und sich die Zeit für die ausgeschriebene Grußformel spart. Wird ein Gruß dann auch noch mit einem Namenskürzel oder einem Spitznamen unterschrieben, dann wird die Sache gänzlich peinlich. Wenn z.B. ein Kollege mit dem Namen "Friedrich" als Grußformel "Gruß Fritzle" schreiben würde, dann sollte dieser Kollege noch einmal darüber nachdenken, in welchem Zusammenhang er die Mail verfasst hat.
- Signatur: Eine geschäftliche/berufliche EMail ohne angefügte Signatur sollte nicht mehr vorkommen. Nicht immer kann ich davon ausgehen, dass ein Adressat über meine Kontaktdaten verfügt. Will der Adressat z.B. auf eine Mail mit einem Rückruf reagieren, dann verwehre ich ihm durch eine fehlende oder unvollständige Signatur diese Möglichkeit.
Ich würde mich über Eure Ergänzungen, Hinweise und Erfahrungen aus dem täglichen Umgang mit der elektronischen Kommunikation freuen.
Danke und Grüße,
Ingolf.
P.S.: Ich weiß, dass es im deutschen Sprachraum nicht üblich ist, zwischen "... Grüße, Ingolf" das Komma zu setzen. Diese Schreibweise ist noch ein Überbleibsel aus frühen Zeiten der Kommunikation, die überwiegend im englischen Sprachraum erfolgte.