Verstehe ich das richtig, ihr habt da das Internet in eurer Gemeinde eigenständig verteilt? Und wie hat sich das rentiert, und was ist daraus geworden? Uiuiui, da muss ja interessant gewesen sein ...
Damals gab es ja noch keine „Flatrates“ oder bundesweite Nummern die man zu einen niedrigen Preis anrufen konnte, die Verbindung wurde nach Zeit abgerechnet.
So war es erstrebenswert einen Einwahlpunkt zum Internet im Ortsnetzbereich der Telekom zu haben.
Das Bürgernetz war ein Projekt in Bayern mit dem Ziel in jedem Landkreis einen Einwahlknoten aufzubauen, über den die Leute preiswert Zugang zum Internet haben.
Der Internetzugang wurde über das damals schon an den UNIS verfügbare DFN ( Deutsches Forschungsnetz) realisiert. Da es hier im Landkreis keine Universität gibt mussten wir entsprechend mit einer Standleitung zur UNI nach Regensburg arbeiten.
Dummerweise waren die Ortsnetzbereiche der Telekom nicht deckungsgleich mit den Landkreisgrenzen, deshalb mussten wir dann später einen zweiten Einwahlknoten in Oberviechtach aufbauen und diesen mit einer Standleitung mit dem Knoten in Wackersdorf verbinden.
Später haben wir dann damit begonnen uns mit anderen Bürgernetzen zu organisieren und Standleitungen kreuz und quer durch Bayern zu planen um die Kosten zu senken und natürlich auch die Performance zu verbessern.
Das Projekt war schon recht weit fortgeschritten als dann die Telekom auf die Idee kann eine Bundesweite Telefonnummer für die Einwahl zum Internet zu schalten, ähnliche Angebote gab es dann kurz darauf auch von anderen großen Providern wie z.B. Compuserve.
Damit war es von einen Tag auf den andern wirtschaftlich uninteressant lokale Einwahlknoten zu betreiben – das war für viele Bürgernetzvereine das Ende.