Lange her, als wir noch unser „eigenes Internet“ gebaut haben …

andy

Administrator
Teammitglied
Themenstarter
Registriert
5 Feb. 2004
Beiträge
3.378
<3 archive.org .. viele alte Seiten von damals wiedergefunden ;)

Schon klasse solche Erinnerungen :))

Grüße
 
Hey, was'n Luxus den ihr da hattet. Vor 2000 gabs bei uns (ca. 60km nördlicher) keinerlei Internetmöglichkeit, und wenn, dann so langsam, dass Google 1-2 Minuten Ladezeit hatte (Aussage eines Zeitgenossen der grad neben mir sitzt :D)
 
Feine Sache. Jetzt weiß ich wenigstens, woher Dein Firmenname stammt ;)
 
sehr geil. :thumbsup:

Erinnert mich auch an die ganz, ganz alten Zeiten, als ich mit nicht zugelassenem (uuuuuh) 2400 Baud Modem auf lokalen Mailboxen "rumgesurft" habe...

Ach ja, die gute, alte Zeit. Wie hektisch seitdem alles geworden ist.

hajowito
 
Hey, was'n Luxus den ihr da hattet. Vor 2000 gabs bei uns (ca. 60km nördlicher) keinerlei Internetmöglichkeit, und wenn, dann so langsam, dass Google 1-2 Minuten Ladezeit hatte (Aussage eines Zeitgenossen der grad neben mir sitzt :D)
Ja das war schon Luxus, wir haben stolze 1200 DM / Monat bezahlt für eine 64K ISDN-Standleitung zur Uni in Regensburg um uns mit dem DFN zu verbinden :-)
 
Fantastisch-komische Sachen findet man da. Wenn ich mir manche Homepages von vor 15 Jahren angucke, staune ich, dass es immernoch hier und da Seiten gibt, die so aussehen... :)
 
Der beste Satz: "Optimiert für 800x600" ... da weiß man wirklich, aus welchem Zeitalter gewisse SEiten stammen :thumbup:
 
Verstehe ich das richtig, ihr habt da das Internet in eurer Gemeinde eigenständig verteilt? Und wie hat sich das rentiert, und was ist daraus geworden? Uiuiui, da muss ja interessant gewesen sein ...
 
Geil Andy .. ne Distributionsliste OHNE Ubuntu <3 Ein Traum :D Das ich das noch mal erleben darf :D

*gnihihi*
 
Ja, wie geil ist das denn? :thumbup:

Übrigens; einen solchen Rechner (P166) habe ich noch im Keller stehen; den sollte ich mal wieder anschmeißen.
 
Verstehe ich das richtig, ihr habt da das Internet in eurer Gemeinde eigenständig verteilt? Und wie hat sich das rentiert, und was ist daraus geworden? Uiuiui, da muss ja interessant gewesen sein ...

Damals gab es ja noch keine „Flatrates“ oder bundesweite Nummern die man zu einen niedrigen Preis anrufen konnte, die Verbindung wurde nach Zeit abgerechnet.

So war es erstrebenswert einen Einwahlpunkt zum Internet im Ortsnetzbereich der Telekom zu haben.

Das Bürgernetz war ein Projekt in Bayern mit dem Ziel in jedem Landkreis einen Einwahlknoten aufzubauen, über den die Leute preiswert Zugang zum Internet haben.

Der Internetzugang wurde über das damals schon an den UNIS verfügbare DFN ( Deutsches Forschungsnetz) realisiert. Da es hier im Landkreis keine Universität gibt mussten wir entsprechend mit einer Standleitung zur UNI nach Regensburg arbeiten.

Dummerweise waren die Ortsnetzbereiche der Telekom nicht deckungsgleich mit den Landkreisgrenzen, deshalb mussten wir dann später einen zweiten Einwahlknoten in Oberviechtach aufbauen und diesen mit einer Standleitung mit dem Knoten in Wackersdorf verbinden.

Später haben wir dann damit begonnen uns mit anderen Bürgernetzen zu organisieren und Standleitungen kreuz und quer durch Bayern zu planen um die Kosten zu senken und natürlich auch die Performance zu verbessern.
Das Projekt war schon recht weit fortgeschritten als dann die Telekom auf die Idee kann eine Bundesweite Telefonnummer für die Einwahl zum Internet zu schalten, ähnliche Angebote gab es dann kurz darauf auch von anderen großen Providern wie z.B. Compuserve.

Damit war es von einen Tag auf den andern wirtschaftlich uninteressant lokale Einwahlknoten zu betreiben – das war für viele Bürgernetzvereine das Ende.
 
Hm, das heißt also, die Leute surften dann zum Ortstarif, und nicht mit einem teureren? Und wie rechnete sich das dann für euch? Denn die Investitionen, welche da stehen, waren ja hoch, und so viele Nutzer waren das ja damals nicht, oder?
 
Mensch ja, da komme Erinnerungen hoch. Da wurden Minutenpreise von knapp 30 Pfennig (also etwa 15 Euro-Cent) aufgerufen. Und ein Download von 1 MB bei einer schmalbrüstigen Modemleitung hat schon einiges gedauert.....
 
Hm, das heißt also, die Leute surften dann zum Ortstarif, und nicht mit einem teureren? Und wie rechnete sich das dann für euch? Denn die Investitionen, welche da stehen, waren ja hoch, und so viele Nutzer waren das ja damals nicht, oder?

Wir haben mit dem Landrat eine „Kopfsteuer“ von glaube ich 10 Pfennig pro Einwohner ausgehandelt und jeder der den Einwahlknoten nutzen wollte musste einen kleinen Mitgliedsbeitrag bezahlen. Reich sind wir dabei nicht geworden, sonst müsst ich ja heute keine ThinkPads verkaufen ;-)
 
ich war damals auch bei einem ähnlichen provider in karlsruhe der als e.v. organisiert war
irgendwann gab es dann mal von den telekomikern eine wochenendflat für isdn
 
ah ja, an die Wochenendflat erinnere ich mich auch noch.
Davor war BTX/DatexJ mit einem Internetübergabepunkt, das war teuter... Meine höchste Telefonrechnung lag mal bei 900,- DM:pinch:
 
Mit Einführung der Flatrates haben sich damals auch die Anforderungen an die Provider schlagartig geändert. So lange der User pro Minute zahlen musste waren die Leute eben meist nur relativ kurz online. Wir hatten damals für fast 500 User 30 Einwahl-Ports, später dann 60.

Mit Einführung der Flatrate waren dann viele User plötzlich fast 24 Std Online, damit hätten wir pro User einen eigenen Port gebraucht.

Die dafür benötigte Hardware war richtig teuer, dazu kamen dann noch die Kosten für den „Primärmultiplex-Anschluss“ bei der Telekom - im Prinzip ein Telefonanschluss bei dem 30 Leute gleichzeitig anrufen können.

Ein weiteres Problem war die benötigte Bandbreite für die Internetanbindung. Mit sinkenden Kosten für die User ist natürlich das Datenvolumen für Downloads etc. extrem angestiegen. Das war mit dezentralen Einwahlknote auf Dauer nicht wirtschaftlich zu betreiben. Man hätte schnellere Standleitungen für die Anbindung des Einwahlknotens benötigt, möglichst verbunden mit einem, besser mehreren, der großen Knoten wie z.B. der DE-CIX in Frankfurt.

Zumindest für kleine Provider entstanden weitere Kosten für das Peering, sprich man konnte nicht einfach ein eigene Standleitung an einen der großen Internet-Knoten anschließen, man musste auch für den Traffic extra bezahlen. (Nur die großen Infrastrukturanbieter haben das untereinander normalerweise so geregelt, dass man für das Peering gegenseitig nichts berechnet hat.)

Mit Einführung der zentralen Einwahlnummern und Flatrates war die Zeit der kleinen Provider einfach vorbei.

Macht nichts es war eine spannende Zeit und hat Spaß gemacht …
 
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben