Lüge des Ingenieurmangels

Overlord

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Da hier bestimmt auch viele Ingenieure in dem Forum unterwegs sind, dachte ich mir, ich poste mal diesen Beitrag des ARD. Ich studiere selbst gerade den Bachelor Elektrotechnik an der TUM in München und beginne bald mit dem Master. Uns wird auch überall verkündet, dass wir später überall einen Job bekommen, man sagte sogar, die Firmen bewerben sich bei der Uni oft um die Absolventen. Dieser Beitrag spricht aber etwas anderes und dies macht mir Sorgen:

http://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/report-muenchen-ingenieure100.html

Länge: 5:31 min


Was denkt ihr über diese Lage?
 
Ja, das wird natürlich jede FH anders handhaben - je nachdem wie motiviert die Professoren sind, die Lehrpläne umzustellen :)
Was du auf jeden Fall mal vergleichen musst ist einfach die bloße Anzahl der Semesterwochenstunden. Und da war es bei meiner FH (und eigentlich sollte das auch auf die anderen FHs zutreffen) so, dass sich so gut wie nichts verändert hat. Ich glaube sogar, dass man im Bachelor etwas mehr Vorlesungszeit hatte als im Diplom (bin mir aber nicht mehr sicher). Gibt ja auch sonst keinen Grund, wieso man im Bachelor in 6 Vorlesungssemester weniger Stoff haben sollte als in 6 Vorlesungssemestern Diplom.

Der schlechte Ruf des Bachelors kommt imo von der Umstellung auf der Uni, wo eben der bachelor kein Vergleich mehr ist zum Uni-Diplom und man praktisch noch den Master draufsetzen muss, um einen ähnlich guten Abschluss zu haben.
Und dass ein Uni-Diplom wesentlich schwerer zu erreichen ist als ein FH-Abschluss, ist sowieso schon immer so gewesen :)
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Firmen bei der Einstellung nicht zwischen (Uni-) Bachelor und Master unterscheiden, da der Master nur als wissenschaftliche Vertiefung angesehen wird und nicht besser für die Industrie qualifiziert. Außerdem hört der Fachkräfte- / Ingenierusmangel immer dann auf, wenn Personaler mit im Spiel sind und über Einstellungen, Laufzeit etc mit entscheiden.

Entgegen einiger Stimmen hier, ist (meiner bescheidenen Erfahrung nach) eine hohe Reisebereitschaft und räumliche Flexibilität keine k.o. Kriterium. Auch wenn man regional gebunden ist, finden sich bei guter Qualifikation immer noch schöne Jobs. Eventuell muss man beim Gehalt etwas Abstriche machen, aber was einem dann wichtiger ist, darf jeder für sich entscheiden. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, kommt halt dann schwer drauf an wo du regional gebunden bist. In Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg wirds jetzt nicht unbedingt ein Mangel an irgendwelchen Absolventen herrschen - die Leute dort haben nicht sehr viele Möglichkeiten.
 
An der Uni war es vorher so: 4 Semester Vordiplom, weitere 6 Semester (=10) bis zum Abschluss (Diplom)
Jetzt ist es so: 6 (zum Teil 7) Semester bis zum Bachelor, 4 (bei 7-semestrigem Bachelor nur 3) Semester bis zum Master. Daher ist der Bachelor der Uni eben nicht das alte Diplom und niemand hört an der Uni nach dem Bachelor auf. Der Master entspricht dann dem alten Diplom, nur dass das Studium vorher weniger flexibel war.
 
Das was ich zum Thema Bachelor/Master Uni/FH gehört habe von Personalern und auch Komillitonen ist das es heute weniger darauf ankommt welchen Abschluss man hat, sondern eher die spätere Entwicklung im Unternehmen. So unterscheidet sich das Einstiegsgehalt vieleicht im Durchschnitt um 2000€-4000€ im Jahr, aber das kann sich nach oben offen verändern.

Sicherlich brauch man aber den Master wenn man in die Forschung einsteigen möchte..
 
So unterscheidet sich das Einstiegsgehalt vieleicht im Durchschnitt um 2000€-4000€ im Jahr...
meine Erfahrung: nicht mal das. Gut, bei uns in der Abteilung haben wir noch keinen mit Bachelorabschluss, aber bis dato ist es auch egal ob Du ein FH oder ein Unidiplom hast. Einzig ein Dr. steigert bereits das Einstiegsgehalt um ein paar Kröten :)
 
So ein Unfug... Als wär der Bac wertlos? Dabei ist der Inhalt exakt der gleiche, wie früher bei nem Diplomstudiengang (FH). Und der war ja auch völlig untauglich für ne Bewerbung :facepalm:

Ich kann das nur aus meinem Studiengang sagen: Wenn ich den Master in der Tasche habe, hatte ich 6 Vorlesungen, die sich epxlizit mit KFZ beschäftigt haben. Davon liegt genau _EINE_ im Bachelor. In meiner Fachrichtung ist ein Bachelor damit schlicht und einfach wertlos. Das gilt aber für so ziemliche jede andere Vertiefungsrichtung bei uns an der Uni, und ich denke keiner meiner Kommilitonen wird mit nach dem Bachelor gehen. Für uns entspricht der Bachelor in etwa dem Vordiplom vorm Hauptstudium.
 
servus,

ist jetzt zwar OT aber: der bachelor wurde nicht als diplom ersatz eingefuehrt, sondern als erster berufsqualifizierender abschluss. erst der master entspricht ungefaehr dem diplom! soweit ich das mitbekommen habe war es von der politik angedacht dem 'angelsaechsischen modell' zu folgen, bei dem man nach dem bachelor erst ein paar jahre arbeitet und anschliessend den master drausetzt um in die 'fuehrungspositionen' zu gelangen. allerdings kommt das ganz stark auf das fach an, in manchen funktioniert es, bei anderen nicht ;) da die universitaeten und fachhochschulen in der gestaltung ihrer 'lehrplaene' frei sind, hat die umstellung diplom => bachelor/master jede hochschule anders geregelt, es laesst sich also nicht pauschalisieren sondern muss fuer jede differenziert betrachtet werden.

zum thema: ob der ingenieurmangel besteht oder nicht ist nicht so einfach zu beantworten. grosse unternehmen in den staedten haben es sicherlich leichter an die benoetigten ingeneure zu kommen, der kleine metallbauer im hinteren schwarzwald wird vermutlich bereits verzweifeln (es gibt betriebe die kaum leute finden, da es in der gegend einfach zu wenig leute gibt und viele nicht bereit sind in solche kleinen ortschaften umzuziehen). andererseits muss man daran denken, dass ingeneure bzw. der technische fortschritt das einzige ist, was eine wirtschaft langfristig wachsen laesst. von daher kann es nie genug ingeneure geben.

zum thema:
 
Jaja die Inschenjöre.. :) uns arme Naturwissenschaftler lässt man immer außen vor, obwohl die Ing. ohne die Grundlagenforschung (wobei da auch einige Ing. beteiligt sind - die denken häufig etwas praxisorientierter :)) könnten die Ingenieure auch keine Hexenwerke vollbringen.
 
Meine Beobachtung ist, dass heutzutage sehr viel genauer auf die Qualifikationen des Bewerbers geachtet wird und Abweichungen davon immer weniger hingenommen werden. Die Vorstellungen der Personaler sind sehr viel konkreter, der Bewerber muss z.B. alle Softwareprodukte können (Hard skills), eine Anlernphase fällt aus.

Meistens rührt das von Seiten der Fachabteilungen her, die, wenn sie jemanden brauchen (und die Stelle genehmigt wird), kurzfristig einen Strauß an Anforderungen aufstellen (der in der Regel durch das aktuelle Geschäft stark beeinflusst wird), in der schlecht abgewogen wird, was optional bzw. leicht erlernbar ist. Der Personaler wiederum kann diese Anforderungen häufig nicht einschätzen, schließlich kann er nicht alle Programme und Prozesse in einem ggf. sehr großen Unternehmen kennen. Folglich wird schon in der ersten Auswahl stark gesiebt: Bewerber X kann Software Y nicht. Dass Software Y aber der Software Z in Funktion und Umfang stark ähnelt, die X kann, bleibt außen vor.

Die davon abzuleitenden Forderungen sind klar: Fach- und Personalabteilung müssen enger zusammenarbeiten, Filter weniger restriktiv eingesetzt werden. Darüberhinaus sollte man die Anlernphase berücksichtigen und Personalbedarf frühzeitig anmelden. Eine intensive Einarbeitung kann mehr zur Mitarbeiterbindung beitragen als einige Euro mehr auf dem Konto.
 
Jaja die Inschenjöre.. :) uns arme Naturwissenschaftler lässt man immer außen vor, obwohl die Ing. ohne die Grundlagenforschung (wobei da auch einige Ing. beteiligt sind - die denken häufig etwas praxisorientierter :)) könnten die Ingenieure auch keine Hexenwerke vollbringen.


Jaja, ihr Naturwissenschaftler... :) uns arme Mathematiker lässt man immer außen vor, obwohl die Naturwissenschaften ohne die Mathematik (wobei da auch einige Ing. beteiligt sind - die denken häufig etwas praxisorientierter :)) könnten die Naturwissenschaftller auch keine Grundlagenforschung vollbringen.

/Off Topic and Fixed :eek: ;)
 
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