Hi,
also aus meiner Sicht sieht die Lage ungefähr so aus: Natürlich sind die Zahlen je nach Auftraggeber gefärbt, natürlich rechnet der VDI (industrienah) gerne möglichst hoch, um den Mangel darzustellen. Andererseits ist auch klar, das die Agentur für Arbeit jegliches multiplizieren für Teufelswerk hält. Und es ist sicher nicht so, dass man einfach nur mit nem Schild "Ingenieur sucht Job" auf den Marienplatz stellen muss und von Firmen überrannt wird.
Mein persönlicher Eindruck ist wie folgt: Mit einem soliden Studium ist eine gute Grundlage für den Arbeitsmarkt da (Bachelor oder Master ist ziemlich egal, außer man will in die Forschung). Kommt noch Erfahrung und Weiterbildung dazu, sind die Jobchancen gerade im Bereich E-Technik sehr gut (natürlich auch in anderen Bereichen wie IT oder Maschinenbau).
Aber: Es reicht eben nicht, ein Studium zu haben. Man muss in vielerlei Hinsicht flexibel sein, sei es beim Einkommen, beim Ort oder den Arbeitsbedingungen. Dazu kommen soziale Kompetenzen welche heutzutage eben auch gefordert sind, z.B. sich selbst in einem Vorstellungsgespräch verkaufen zu können und auf die Anforderungen der potentiellen Arbeitgeber richtig zu reagieren.
Kurzum: Wer heute noch den Job sucht, der bis zur Rente dauert und exakt den eigenen Interessen entspricht, ohne Flexibilität zeigen zu müssen, wird sehr lange suchen. Leider. Wer aber flexibel ist, beim Begriff "Reisebereitschaft" nicht gleich die weiße Fahne schwenkt und auch neue Themen schnell (und natürlich in seiner Freizeit) aufnimmt und sich weiterbildet, hat richtig gute Chancen.