Kleinanzeigen und Klarna

boletusmaximus

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4 Juli 2020
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Werde ich paranoid?
Ich habe vor kurzem mein "neues" Mobiltelefon Samsung S23 eingerichtet und die Daten vom uralten Samsung J5 übertragen.
Jetzt habe ich einen (thinkpadrelevanten) Kauf über (eBay) Kleinanzeigen am Laptop getätigt. Dort musste ich erst mal meinen Account reaktivieren, ist ja kein großes Ding.
Da ich feststellen musste, dass ich nicht über PayPal zahlen konnte, bin ich über den Dienst von Klarna gegangen.
Dort konnte ich meine Bank auswählen und mich mit meinem Benutzernamen und Login einloggen (analog zu dem Prozess mit dem ich mich auf der Seite meiner Bank einlogge). Anschließend konnte ich die Transaktion mit der Nummer, den mein PhotoTAN-Gerät beim Scannen des eingeblendeten bunten Codes ausspuckte, bestätigen. Soweit so gut.
Zudem musste ich einen von Klarna übermittelten sechsstelligen Sicherheitscode eingeben, den Klarna mir nach Angabe meiner Mobilfunknummer zugeschickt hat.
Und nun finde ich das Ganze doch ein bisschen grotesk:
Wie ich feststellte, läuft die Kommunikation nicht mehr klassisch über SMS, sondern wahlweise über Google Messages oder Samsung Messages.
Zusätzlich bekam ich den Code aber auch noch über WhatsApp was bekanntlich zu Facebook gehört (wo ich bis heute keinen Account habe, aber das nur nebenbei).
Was finde ich daran merkwürdig? Das insgesamt folgende Unternehmen an der Angelegenheit beteiligt waren:
- Kleinanzeigen
- Klarna
- meine Bank
- Google
- Samsung
- WhatsApp
- Facebook (indirekt).
Wie zahlt ihr den bei Kleinanzeigen? Gibt es da je nach Verkäufer unterschiedlich viele Optionen? Falls die Frage dämlich erscheint: Ich bin viel bei eBay, Amazon und diversen Händlershops unterwegs aber praktisch gar nicht bei Kleinanzeigen. Kreditkarte kann ich nicht verwenden, weil ich keine habe.
 
Von Klarna lasse ich die Finger.

Es wird ständig davon abgeraten (unter anderem von c't), sich mit seinen Bankzugangsdaten(!) auf irgendwelchen fremden Webseiten einzuloggen. Einerseits aus Sicherheitsgründen, und andererseits spionieren sie dann Eure Gewohnheiten aus und legen Profile an [Analyse aller Zahlungen]. Wenn deren Dienst nur so funktioniert, dann eben ohne mich. Die Behauptung, alles sei "ganz doll sicher", haben wir schon 1000 Mal gehört und sind ähnlich oft enttäuscht worden.

Dass die SMS durch den Nachfolger RCS ersetzt wurde, stimmt und ist keine Verschlechterung gegenüber vorher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie zahlt ihr den bei Kleinanzeigen?
Bar bei Abholung, Kreditkarte (über die Kaufabwicklung von Kleinanzeigen) oder manchmal auch per Überweisung (bei kleineren Beträgen und nach Bauchgefühl bezüglich der Seriosität des Verkäufers). Damit bin ich bisher sehr gut gefahren.

Sowas wie Klarna würde ich nie benutzen, da ich es nicht einsähe, die Zugangsdaten meines Kontos an Dritte weiterzugeben und ihnen somit Vollzugriff zu gewähren. Aber das muß jeder selber wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bezüglich Klarna muss man sich auch bewusst sein dass man im Prinzip einen Kredit eingeht .
Selbst wenn man den Kauf rückabwickelt können da noch Kosten für den dann nicht mehr benötigten Kredit anfallen !

Gruss Uwe
 
Selbst wenn man den Kauf rückabwickelt können da noch Kosten für den dann nicht mehr benötigten Kredit anfallen !
In dem Fall scheint Klarna aber eher ein vermittelnder Dienstleister zu sein, da für meine beiden Transaktionen jeweils ein Login bei meiner Bank notwendig war, nur eben über die Klarna-Seite, oder sehe ich das falsch? Klarna bekommt dafür eine Vermittlungsgebühr. Aber es kann auch sein, dass ich das falsch verstanden habe, denn ich kenne mich damit überhaupt nicht aus. Lasst mir gerne weitere Informationen zukommen, das Thema interessiert mich.
Interessanterweise wurden beide Transaktionen vom Käufer abgelehnt, sodass nun eine Rückabwicklung von Kleinanzeigen angekündigt wurde. Ich bin nun gespannt, wann welche Zahlungsströme über das Bankkonto laufen.
Nur nebenbei: Es handelt sich um Kleinbeträge. Somit halten sich meine Sorgen in Grenzen.
Evtl. lösche ich danach den Klarnazugang auch gleich wieder. Das ganz Konstrukt gefällt mir auch nicht wirklich.
 
In dem Fall scheint Klarna aber eher ein vermittelnder Dienstleister zu sein, da für meine beiden Transaktionen jeweils ein Login bei meiner Bank notwendig war, nur eben über die Klarna-Seite, oder sehe ich das falsch?
Klarna sagt: Wir regeln diesen Kauf hier für Dich, reichen das Geld an den Verkäufer weiter, auf Wunsch mit Kredit und Käuferschutz und pi-pa-po, aber dafür bräuchten wir den Zugang zu Deinem Online-Banking.

Wer Klarna nutzt, sagt: Alles klar, kein Ding, hier sind meine Onlinebanking-Zugangsdaten, guckt Euch in meinem Online-Banking ruhig um und schreibt fleißig mit, speichert Euch an Daten ab, was ihr interessant findet, bucht ihr mir dann das Geld ab und gebt es dem Verkäufer.

Daher auch die breite Ablehnung gegen diesen Dienst hier im Forum.

Edit: Und ja, Klarna kassiert natürlich Gebühren dafür. Nicht von Dir, aber vom Verkäufer. Shops, die Klarna anbieten, müssen daher tendenziell etwas höhere Preise aufrufen als solche, wo Du zum Beispiel gebührenfrei per Überweisung zahlst.
 
Bevor ich über Klarna zahle, würde ich mich lieber nackt auf den Marktplatz stellen. [1][2] Da gebe ich weniger von mir preis.
Merke: Nicht nur, dass eine Firma wie Klarna auf deinem Konto rumschnüffelt, sondern allein die Tatsache, dass dies technisch und juristisch überhaupt möglich ist, sollte dir zu denken geben!
Allein die Vorstellung, einem Dritten die Zugangsdaten zu seinem Konto zu geben ist völlig hirnrissig. Gemäß gängiger Bank-AGB darf ja nicht mal deine Ehefrau die PIN deiner EC-Karte kennen.

[1] https://www.golem.de/news/verbrauch...-kontoauszuege-seiner-nutzer-2412-191477.html
[2] https://www.heise.de/news/Klarna-muss-doch-hoehere-Datenschutzstrafe-zahlen-9651859.html
 
Bezüglich Klarna muss man sich auch bewusst sein dass man im Prinzip einen Kredit eingeht .
Kannst du das mal erläutern. Wenn du mittels Klarna Sofortüberweisung bezahlst, wird dein Konto direkt belastet.

Begzüglich Krediten sind Klarna in Verruf geraten, weil man bei Klarna sich auch für Ratenzahlung entscheiden kann. Das sind dann Kredite, die auch in der Schufa stehen, was den Kunden nie deutlich vermittelt wurde.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Bevor ich über Klarna zahle, würde ich mich lieber nackt auf den Marktplatz stellen. [1][2] Da gebe ich weniger von mir preis.
Merke: Nicht nur, dass eine Firma wie Klarna auf deinem Konto rumschnüffelt, sondern allein die Tatsache, dass dies technisch und juristisch überhaupt möglich ist, sollte dir zu denken geben!
Allein die Vorstellung, einem Dritten die Zugangsdaten zu seinem Konto zu geben ist völlig hirnrissig. Gemäß gängiger Bank-AGB darf ja nicht mal deine Ehefrau die PIN deiner EC-Karte kennen.

[1] https://www.golem.de/news/verbrauch...-kontoauszuege-seiner-nutzer-2412-191477.html
[2] https://www.heise.de/news/Klarna-muss-doch-hoehere-Datenschutzstrafe-zahlen-9651859.html
Naja, das Banken anderen APIs Anbieten, um ihre Dienste mit Banken zu verknüpfen ist durchaus sinnvoll. Vor allem die Banken sind hier aber doch die Schuldigen, dass ihre APIs überhaupt so viel Zugriff zulassen.
 
lieber nackt auf den Marktplatz stellen.
 
Naja, das Banken anderen APIs Anbieten, um ihre Dienste mit Banken zu verknüpfen ist durchaus sinnvoll. Vor allem die Banken sind hier aber doch die Schuldigen, dass ihre APIs überhaupt so viel Zugriff zulassen.
Sinnvoll? Je nach Standpunkt schon, ähnlich wie die EPA.
PSD2 war schon eine "tolle" Idee. Es hat jedenfalls seinen Grund, warum ich ein eigenes Konto ausschließlich für Online-Käufe habe.
 
Naja, ganz ohne API Schnittstelle könnte es gar keine anderen Zahlungsdienstleister beim online Kauf geben, als die Banken selbst. Selbst Paypal braucht ne API der Bank. 😉
Auser du zahlst jetzt nur noch mit Western Union. 😬
 
Ich zahle per PayPal und PayPal Freunde.
Wenn das nicht moeglich ist verzichte ich auch gern auf einen Kaufabschluß.
Ich finde es gut, dass meine Bankdaten nur PayPal hat.
 
Das Stichwort ist "Datensparsamkeit". An gewissen Diensten kommt man nicht vorbei, wenn man nicht gigantischen Aufwand betreiben will. So versuche ich inzwischen, mich beim Onlineshopping auf Amazon und Ebay zu beschränken.
Auch Paypal gehört aus meiner Sicht dazu - es ermöglicht dafür, dass ich viele andere Dienste nutzen kann, bei denen ich dann nicht meine Bankdaten angeben muss. Außerdem kann man mittlerweile viele Zahlungen mit Paypal tätigen, wo man früher die Kreditkarte nutzen musste.
Bei Kleinanzeigen zahle ich entweder bar oder per PayPal (bei kleinen Beiträgen normalerweise F&F). Überweisung wäre auch okay, hatte ich in den letzten Jahren aber nur sehr selten.
Klarna ist mir von Grund auf unsympathisch - aus den bereits genannten Gründen, sowohl als reinen Zahlungsdienstleister (@mtu hat es schön zusammengefasst) als auch wegen der Kreditthenatik. Wer mal den Schufa-Auszug eines regelmäßigen Nutzers von Klarna gesehen hat, nutzt das allein deswegen schon nicht mehr freiwillig.
 
Dass die SMS durch den Nachfolger RCS ersetzt wurde, stimmt und ist keine Verschlechterung gegenüber vorher.
Auch wenn es hier nicht so richtig zum Thema gehört: Ich finde es ist eine deutliche Verschlechterung gegenüber vorher, wenn ein netzbetreiber- und geräteübergreifender Standard gegen einen Pseudo-Standard ersetzt wird, der nur mit Apple und Google Apps funktioniert. Samsung stellt übrigens die Unterstützung von RCS in seiner eigenen SMS-App demnächst ein, damit bleiben aktuell nur die offiziellen Apple und Google Apps dafür übrig. Dass alternative Betriebssysteme und Dumbphones aussen vor sind, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Und dass die Provider SMS möglicherweise irgendwann nicht mehr anbieten, weil es ja einen tollen neuen Pseudo-Standard gibt, wohl ebenfalls nicht.
Leider sind die allermeisten technologischen Innovationen der letzten 10 Jahre definitiv zu ungunsten der Verbraucher, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen. Und es ist erschreckend, dass Politik und Behörden weder die Abhängigkeiten und die massiven Verbraucherschutz- und Datenschutzproblematiken erkennen, noch etwas dagegen unternehmen. Verzeiht mir meinen ausufernden Hasspost, aber die Monopolstellungen der Big-Tech-Konzerne und die permanent ausufernde Appedemie haben nunmal massive negative Auswirkungen auf unser aller Leben, und wir sind defacto kaum noch in der Position, noch entscheiden zu können, welche Dienste wir wirklich nutzen wollen oder nicht.
 
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