An die Sache mit der "Grafikkarte in der Dock" habe ich noch gar nicht gedacht, aber das duerfte ja dann bei moderneren weniger der Fall sein.
So pauschal kann man es nicht sagen. Es kommt eher darauf an, was für ein Datenformat über den USB-C-Stecker gesprochen wird. Denn USB-C ist eben nur eine elektrische Verbindung, wie die Daten darüber übertragen werden, ist dabei nicht fix vorgegeben. Vereinfacht gesagt können für die Docking-Stationen USB, DisplayPort und Thunderbolt darüber gesprochen werden, sowie auch Kombinationen davon. Wird nur USB darüber gesprochen, muss die Dock eine eigene Grafikkarte haben. Das geschieht dann meist über DisplayLink, was für den Laien vielleicht ganz gut aussieht, aber technisch eher nicht so toll ist. Solche DockingStations erkennt man daran, dass sie ausschließlich oder alternativ per USB-A-Stecker mit dem Rechner verbunden werden können, außerdem tauchen sie auf der DisplayLink-Website auf. Sie haben also immer eine eigene (schlechte) Grafikkarte drin.
DockingStations, die sich Bild (zusätzliche) per DisplayPort "holen", sind z.B. die Side-Docks. Diese haben nie eine eigene Grafikkarte, aber eine Art "Splitter", der die DisplayPort-Daten auf mehrere Ausgänge quasi aufteilt. In der Regel erfordert das am wenigsten Software bzw. Betriebssystemkompatibilität, sondern "funktioniert einfach".
Thunderbolt-Docks erkennt man u.A. daran, dass sie selbst einen Thunderbolt-Ausgang bieten und in der Regel per Kabel verbunden werden, auf dem entsprechenden Anschluss ist der Thunderbolt-Blitz abgebildet. Die Bilddaten werden auch hier quasi per DisplayPort übertragen und eben in Thunderbolt "getunnelt", in der Dock dann "aufgesplittet", ähnlich den SideDocks, erfordern ggf. aber Thunderbolt-Software im Betriebssystem. Eine eigene Grafikkarte ist hier in der Regel auch nicht vorhanden - es gibt aber durchaus Modelle, die die Möglichkeit von Thunderbolt, PCIe-Lanes durchzuleiten, nutzen, um so eine "echte" externe Grafikkarte anzubinden. Vorteil: Mehr Grafikleistung als die Grafikkarte im Laptop, außerdem vernünftige Anbindung, daher keine Einbußen bei der Qualität des Grafiksignals wie bei DisplayLink. Nachteil: Selten, teuer, stromhungrig. In der Regel haben die Thunderbolt-Docks aber keine eigene Grafikkarte.
Den Gedanken, dass die modernen Docks inzwischen ja auch am USB-C-Port andocken, hatte ich naemlich auch schon, das bedeutet ja dann auch, dass bei einer modernen USB-C-Dock dann das, was aus den Ports herauskommt, recht identisch sein duerfte zu dem, was aus einer aktuellen "Side-Dock", wie Du sie nennst (ist das der offizielle Begriff? nie gehoert), herauskommt. Oder?
Ja, kann man denke ich so sagen. "reine" USB-C-Docks ohne DisplayLink haben also in der Regel wenig Unterschiede zu den Thunderbolt-Docks, weil eben das, was aus den (gleichen) Ports kommt, recht identisch ist. Thunderbolt ist halt das noch eine Stufe "bessere"/schnellere Protokoll, aber es wird nur ein Port genutzt. Die Side-Docks nutzen zwar die Thunderbolt-Vorteile nicht, dafür aber zwei Ports (+ den propietären LAN-Anschluss). Die praktischen Unterschiede am Ende liegen dann wie gesagt in absoluten Detailpunkten und beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, bei denen es dann auf den jeweiligen Einsatzzweck ankommt.
Ob "Side-Dock" der offizielle Begriff ist, ist eine gute Frage
Ich habe ihn jedenfalls häufiger gelesen und so in meinen persönlichen Wortschatz übernommen. Aufgrund des Andockens von der Seite (gegenüber dem alten Docking-Anschluss "früher" von unten) ist das denke ich auch eine schöne bildliche Umschreibung.