Kaufberatung NAS - Synology oder QNAP

Jojo_212

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Hallo und einen schönen dritten Advent,

ich plane den Kauf eines NAS.
Im Wesentlichen soll das meine mittlerweile einige TB große Foto/Videosammlung übers Netzwerk zur Verfügung stellen, um von mehreren Geräten einfach drauf zuzugreifen und damit zu arbeiten.
Dann soll es noch als Medienserver fungieren und ein Baustein der Backup-Strategie werden bzw. den Backup-Prozess vereinfachen.

In der engeren Auswahl stehen folgende Geräte:
-Synology DS920+
-QNAP TS-453D

Die Geräte erscheinen mir für meine Anforderungen ähnlich, aufgrund der folgenden zwei Punkte fällt mir die Entscheidung momentan aber schwer:

Der DSM von Synology scheint, nach dem, was man so im Internet liest, das bessere Betriebssystem für ein NAS zu sein. Es scheint sicherer, stabiler und einsteigerfreundlicher (also solchen würde ich mich bezeichnen, bisher habe ich nur NAS-Erfahrung mit einem ODROID und OpenMediaVault).

Allerdings hat das QNAP 2,5Gbit-Lan verbaut und ermöglicht, per PCIe-Karte bei Bedarf 10Gbit nachzurüsten. Da ich die Hardware gerne für eine längere Zeit nutzen möchte, erhoffe ich mir mit dem QNAP mehr Zukunftssicherheit. Aktuell ist mein Heimnetzwerk aber noch auf 1Gbit ausgelegt.

Wie seht ihr die oben genannten Punkte? Sind die bedenken bzgl. der Software gerechtfertigt? Und wie sehr wirkt sich 2,5 bzw. 10Gbit-Lan auf die tatsächliche Geschwindigkeit aus, wenn auch auf dem NAS liegende Fotos zugreifen und bearbeiten möchte? Und hat jemand Erfahrung damit, wie lange die Hersteller ihre NAS mit Softwareupdates versorgen? Da ich, wie gesagt, das NAS gerne langfristig nutzen möchte, ist das auch ein wesentlicher Punkt.

Vielleicht hat ja hier jemand Erfahrung mit den beiden Herstellern und vielleicht sogar mit den beiden NAS konkret und kann davon berichten oder mit bei meiner Entscheidung helfen.

Viele Grüße

Jojo

PS: Es stellt sich auch noch die Frage nach den Festplatten. Momentan schwanke ich zwischen 4x 8TB WD Redplus oder 4x 8TB Seagate Irowolf.
 
Ich denke welches Gerät ist eine Philosophie Frage. Ich habe mit beidem gearbeitet und beide Systeme werden deinen Aufgaben denke ich mal gerecht werden.
Allerdings hat Synology meiner Meinung nach einen Ticken die Nase vorn.

Die Frage ob 2,5Gbit sinnvoll sind würde ich klar mit nein beantworten. Lass die zwei 1Gbit Schnittstellen der Synology als BOND laufen und du bekommst ähnliche Geschwindigkeiten (Vorausgesetzt der Switch an dem die NAS hängt kann LACP).

Bei den Platten ist es ebenfalls je nach Meinung eine andere. Wobei mir bei persönlich von den WD Red Pro's schon einige verreckt sind...

Edit: 10G sehe ich im Heimanwenderbereich noch nicht -> Irgendwann sind dann die HDDs der Flaschenhals
 
Bei mir waren es tatsächlich insg. 12 WD Red Pro in 6 TB.... leider nicht so ein guter Schnitt.
Die Ironwolf Pro haben bisher nur 1 Platte im Ausfall gehabt.

In dem NAS das bei meinen Eltern steht laufen WD Green mit 3 TB... die sind seit 8 Jahren ohne Probleme im Dauerbetrieb und bestehen auch mal 3-4 Stunden off-Time.
 
Die Synologie hat für das Backup-Strategie noch den Vorteil des mitgelieferte, sehr einfachen und komfortablen "Active Backup for Business", solange nur Windows-Systeme gesichert werden sollen.
Linux wird aktuell nur per rsync ins Backup mit eingebunden, aber die nächste Version soll auch einen eigenständigen Linux-Agent mitbringen.
 
2x 1Gbit LACP sind nicht "gleichwertig" zu einem 2,5Gbit Anschluss - die Geschwindigkeit bleibt immer auf 1Gbit begrenzt - wenn auch für zwei unabhängige Computer.
Dennoch würde ich nicht zuviel darauf geben - zum einen sind 2,5Gbit Switche relativ selten, zum anderen wird als Heimanwender nur selten die Notwendigkeit bestehen mehr als 100MB/s zu benötigen. Ja, es geht anfallsweise schneller (ein Backup beispielweise) - aber typischerweise ist es nicht so relevant. 10Gbit ist dann schon etwas anderes - allerdings verbraucht es recht viel Strom. Zudem brauchst du dann auch SSDs im System, ansonsten wirst du nur einen Bruchteil der Leistung nutzen können da HDDs im RAID nicht auf die erforderlichen Zugriffszeiten kommen (außer bei Dateien am "Stück").

Als Privatperson würde ich also - wenn du keine Anwendung hast welche von 10Gbit profitiert (Videoschnitt?) - keinen Wert auf die besseren Netzwerkinterfaces legen und das Synology nehmen (bessere Software, mehr Möglichkeiten).
Im Falle das die Anforderungen sich ändern kannst du dieses dann immer noch verkaufen und dir ein passendes suchen (mit SSD Cache oder SSD Only, kann die Synology übrigens auch)
 
Eine Zusatzfrage: bei welchem der beiden ist es einfacher die Platten aus dem nas am PC auszulesen.

@Martina hast du Erfahrung mit dem active backup
 
Gut dass Du fragst, Du hast demnach ein Backup eingeplant, falls die Elektronik des nas stirbt. Sehr löblich!
 
https://www.synology.com/de-de/dsm/packages/ActiveBackup

Active Backup geht nur bei "+" oder "Play" Diskstations.
Ich denke der TE sollte sich einfach mal überlegen ob er mehr "Server"- Funktionalität von dem NAS möchte oder nicht.
Sollen Servergesteuert Backups gemacht werden, werden bestimme Pakete auf dem NAS benötitgt, etc...
Hardwarefunktionalität gewinnt meiner Meinung nach QNAP, wenn es nach der Softwarequalität und Einfachheit für den normalen Enduser geht, eher Synology.
10GBIT bringt dir auch nur etwas wenn du wirklich basteln willst und auch Desktops hast.
Für Notebooks gibt es nur bis 2,5 GBIT sinnvolle und bezahlbare Lösungen.

Bis sich 10GBIT über Kupfer oder Glasfaser durchsetzt und auch wirklich bei den Geräten ankommt die man im Heimumfeld nutzt, dauert es wahrscheinlich noch so lang das man bis dahin sowieso wieder ein neues NAS anschaffen möchte.

https://c2.synology.com/en-us/storage#plan

Das ist für Backup-Lösungen auch recht interessant...
 
Gut dass Du fragst, Du hast demnach ein Backup eingeplant, falls die Elektronik des nas stirbt. Sehr löblich!
Alles andere wäre auch nicht vorteilhaft. Ein RAID ist eine Redundanz und kein Backup. Das vergessen bei einem NAS leider sehr viele....

Das ist für Backup-Lösungen auch recht interessant...

Finde ich leider sehr teuer. Die HiDrive von Strato wäre eine Alternative.
 
Alles andere wäre auch nicht vorteilhaft. Ein RAID ist eine Redundanz und kein Backup. Das vergessen bei einem NAS leider sehr viele....

Danke! Du nimmst mir die Worte von der Zunge.

Raid 0 ist in anderer Bedeutung redundant, jedoch nicht im Sinn gesteigerter Verfügbarkeit

Der TO scheint das noch nicht bedacht zu haben.

BackupTipp für Windows
Veeam Agent - kostenlos
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

danke für die Antworten.

Für den Videoschnitt werde ich das jeweilige Projekt + Medien für den Zeitraum der Bearbeitung wahrscheinlich lokal auf dem Rechner (SSD) liegen haben. Aber die Fotos (aktuell 24 Mpx RAWs) sollen wenn möglich direkt auf dem NAS liegend, bearbeitet werden. Bringt da das schnellere Netzwerk irgendwann Vorteile? Zur Info: Momentan liegen die Fotos auf einer internen 2,5"-HDD mit 5400U/min.

Als Backup-Lösung habe ich mir gedacht, dass die Rechner+Tablets(alle Windows) ihre Backups täglich aufs NAS machen und ich das NAS wöchentlich im Wechsel auf zwei externen HDD sichere, die ich dann im Wechsel in meinem Schreibtisch in der Firma lagere.

Viele Grüße
 
(also solchen würde ich mich bezeichnen, bisher habe ich nur NAS-Erfahrung mit einem ODROID und OpenMediaVault).

Hallo Jojo_212,

was gefällt dir dan OpenMediaVault nicht mehr?

Was verspricht Du dir von einem proprietärem System mehr?

h ttps://www.heise.de/news/Synology-Kritische-Luecken-aus-Disk-Station-Manager-und-Safe-Access-beseitigt-4971807.htm

26.11.2020 15:39 Uhr
Security

In zwei aktuellen Sicherheitshinweisen warnt Hersteller Synology vor mehreren kritischen Sicherheitslücken. Sie stecken im webbasierten Betriebssystem DiskStation Manager (DSM) für Synology-Netzwerkspeicher (NAS) sowie in Safe Access, einer Software für Netzwerkschutz und Gerätemanagement in Verbindung mit Synology-Routern. Die Informationen in den Sicherheitshinweisen lesen sich leider sehr vage: Demnach könnten Angreifer die Lücken ausnutzen, um aus der Ferne beliebigen Programmcode auf den Geräten auszuführen.

Synology hatte schon öfter Probleme mit DSM.

MfG

xsid
 
Zuletzt bearbeitet:
was gefällt dir dan OpenMediaVault nicht mehr?

Was verspricht Du dir von einem proprietärem System mehr?

An sich gefällt mir OMV ganz gut und ich habe recht lange überlegt, ob ich nicht ein DIY-NAS bauen soll. Allerdings habe ich kein Mainboard bzw. passendes Gehäuse gefunden, dass ähnlich kompakt wie die genannten NAS sind. Platz ist bei uns in der Wohnung Mangelware...
Von einem proprietärem System erhoffe ich mir, dass es weniger Aufwand bei der Administration macht, alles etwas reibungsloser läuft und ich weniger eingreifen muss, nachdem alles einmal eingerichtet ist.
Und ich denke, dass ich bei OMV mit meinem Halbwissen mehr "kaputt" machen kann. Ich fange gern an, zu experimentieren und herum zu spielen, wenn das System die Möglichkeit bietet, und probiere Sachen aus, von denen ich lieber die Finger gelassen hätte. Ich kann garnicht zählen, wie oft ich schon mein OMV zerschossen habe und von Glück reden kann, immer eine MicroSD mit einer fertig konfigurierten Installation als Backup gehabt zu haben...
Ich hoffe, dass mir ein proprietäres erst garnicht soviele Möglichkeiten bietet.
Und am Ende ist es auch eine Zeitfrage. Wenn ich mehr Zeit hätte, mich intensiv damit zu beschäftigen, dann würde ich glaube ich tatsächlich eine DIY-Lösung nehmen. Aber das spielen wohl Familie, andere Hobbys und nicht zuletzt der Job nicht mit...
 
Überschätze die bastelsicherheit nicht..
Qnap und syno können ssh
 
Was als Nutzungszenario beschrieben wird ist das kleinste Einmaleins das jedes NAS stemmen wird.

Bei den größeren Systemen von Synology lässt sie sich die Software fürstlich bezahlen. Dabei ist der Preis nicht mal übertrieben. Je nach dem welche und wie viele Feature man nutzt ist es sogar ein ausgesprochenes Schnächen. Während Synology sich immer mehr zur Softwarefirma entwickelt die Referenzhardware baut scheint sich QNAP als Hardwarehersteller zu sehen der die notwendige Software halt entwickelt weil man die Geräte ohne sie nicht verkaufen kann.

1+ GBIT/s ist so eine Sache. Ich habe bereits alle Geräte die ich brauche und würde keine mehr mit nur 1 GBIT/s kaufen, um die bereits vorhandene zu ersetzen. Andererseits darf man keine Wunder erwarten. Wenn man gewohnt ist wie praktisch jedes Gerät ins 1 GBIT/s Limit reinrechnet staunt man schon heftig wie selbst 4+ GHz PCs bei bestimmten Szenrarien Mühe haben mehr als 2 GBIT/s über das Netz zu schieben. Wenn man das weiss, wird man die ARMchen, Atömchen und Celerönchen die im NAS mit kaum Strom werkeln unter anderem Licht sehen. Obwohl, bei SMB wurde gezaubert. Unglaublich welchen Durchsatz man mit minimalen Rechenleistungen herausgekitzelt hat.

Link Aggregation bietet in den seltensten Fällen bei Heinanwender und Arbeitsgruppen einen Mehrwert. Als Failover fragwürdig weil Netzwerkkomponenten sehr zuverlässig sind und unkompliziert getauscht falls doch kaputt. Ist die Last so hoch, dass ein Port nicht ausreicht ist man bereits im Bereich von Batchjobs wo es egal ist ob der Rechner 5 Minuten im Hintergrund unbemerkt rödelt oder 10.

Wenn ich jetzt sofort einen kaufen müsste würde ich zu Synology neigen weil mich lieber in das Gerät einlogge als in ein QNAP Gerät. Noch lieber würde ich aber auf ein 10 GBE Gerät von Synology warten aber die kommen wohl allerfrühestens in zwei Jahren...

Noch lieber mag ich meinen Debian Server. :)
 
Nicht vergessen dass die Unterschiede in der Konfiguration und im Betriebssystem wirklich nicht oft zu Tage kommen.. Mein NAS habe ich nach der Einrichtung gar nicht mehr "besuchen" müssen, lediglich die übers Netzwerk eingebundene Festplatte.

Tatsächlich haben viele Kleincomputer Probleme eine Gigabit-Schnittstelle voll auszureizen. Das hat aber damit zu tun, dass dann keine dedizierte Schnittstelle eingebaut ist, sondern sie sich z.B. den USB-Bus teilen muss. Bei meinem jetzigen Odroid HC2 komme ich auf die vollen 112 MB/s, was ziemlich genau 1GBit enspricht, sowohl von der ARM-CPU als von der Schnittstelle her.

Auswirkungen auf die Geschwindigkeit kannst du dir ja selbst ausrechnen. Wenn du dir ein 50MB Foto laden willst, dauert das ~0,5 Sekunden. Bearbeiten passiert bei dir am PC. Speichern dauert dann wieder dementsprechend 0,5 Sekunden. Beim Backup kommst du dann auch auf ca. 112 MB/s. Wenn die Festplatte mehr kann wird sie ausgebremst. Wenn die Schnittstelle mehr kann und die Festplatte nur 120MB/s packt, wird die Schnittstelle ausgebremst. Usw. Bei 2,5GBit ist es unwahrscheinlich, dass eine 3,5" Festplatte da mit halten kann. Hier braucht es eine SSD. Also macht alles > 1 GBit nur sinn, wenn du SSDs verbaust oder recht schnelle Festplatten hast und dir die extra 20-30 MB/s wichtig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

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