Internet Störungen

Gut, ich gehöre zu den Leuten, die von Richtfunk auch nicht allzuviel halten. Ein bisschen mehr steht aber auch noch zwischen den Zeilen im verlinkten Text.

und ist ein mehrfach vermaschter Ring mit einer Gesamtkapazität vom mehreren gbit/s Übertragungsgeschwindigkeit
Man kann hier nun etwas drüber grübeln, wie viel denn nun mehrere GBit/s sind. Aber man kann sich das auch mal von der anderen Seite her ausrechnen:
50.000 MBit/s * 20 = 1 GBit/s. Würden also 20 Haushalte zur selben Zeit ihren Anschluss voll belasten, so würden sie ein GBit brauchen. Nur stellt man ja nicht unbedingt einen DSLAM für 20 Leute, sondern eher wegen >100.

Laut dem weiter vorne von mir verlinkten Forenpost:
Bei den Richtfunkstrecken trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen, denn während der eine Anbieter nur eine 5 GHz RiFu Strecke mit begrenzter Leistungsfähigkeit zur Anbindung nutzt (geringe Kosten), nutzt der andere professionellen RiFu mit Übertragungen von 300 Mbit/s bishin zu 1,2 GBit/s um die Outdoor DSLAMs anzubinden.
...kann auch so eine semiprofessionelle Lösung in Stoßzeiten schnell an ihre Grenzen stoßen. Mit Puffern, passendem Multiplexing, evtl. sogar Komprimierung kann man zwar auch aus einer einfachen Anbindung viel herausholen, aber irgendwann ist auch hier Ende.

Laut der Homepage von ACO-connect werden 32.000 Haushalte über 65 Funkmasten versorgt. Nicht jeder wird leitungsbedingt einen 50.000er bekommen, durchschnittlich sind 25.000 aber wohl realistisch. Nehmen wir mal an, in Stoßzeiten belastet jeder 10. Haushalt seinen Anschluss gerade voll. Das wäre dann ein Gesamtdatendurchsatz von rund 80 GBit/s. Selbst für einen "vermaschten Ring", wie er da gebaut wird, wäre das eine Menge Holz.


Grüße
Thomas
 
32.000 Haushalte über 65 Funkmasten macht 492 Haushalte pro Funkmast. Wenn wir mal vom schlechtesten Fall ausgehen, dass "mehrere Gbit/s" nur 2 Gbit/s entspricht, dann haben wir gut 4 Mbit/s, die jedem Haushalt garantiert zur Verfügung stehen, wenn alle Haushalte gleichzeitig ihre volle Bandbreite ausnutzen. Damit sind vermutlich viele ADSL Aco Connect Kunden eh schon an ihrem Limit von 3 Mbit/s ihres Anschlusses. VDSL ist bei Aco Connect schließlich auch lange nicht überall verfügbar - mal ganz davon abgesehen, dass viele Haushalte auch auf ADSL setzen, weil sie die Geschwindigkeit von VDSL nicht brauchen und daher den Aufpreis auch nicht ausgeben wollen.

Wenn man dann mal überlegt, wie oft man seinen Internetanschluss voll ausnutzt, sieht die Sache besser aus. Im Schnitt überträgt laut Drosselkom jeder Kunde ca. 15-20 GB pro Monat. Sagen wir mal, im Schnitt haben die User eine Bandbreite von 10Mbit/s zur Verfügung - denn es wird wohl einige mit 3000er oder 6000er Leitung geben, einige mit 16000er, die nicht voll ankommt und eben einige mit 50.000er. Also rechne ich jetzt einfach mal mit 10Mbit/s im Schnitt. Dann sind die Leitungen im Schnitt nur ca. 200-270 Minuten im Monat voll ausgelastet. Bei knapp 44.000 Minuten, die ein Monat hat, sind das nur 0,6% der Zeit, die ein Haushalt eine Leitung voll auslastet. Trotz Stoßzeiten - das liegt nicht bei allen Usern zur exakt gleichen Zeit ;)

Ich will das jetzt hier nicht schönrechnen, ich will nur zeigen, dass das durchaus funktionieren kann, wenn das alles gut geplant ist und entsprechend funktioniert.
Dass das hier ja offensichtlich nicht der Fall ist, zeigt der Ersteller des Threads. Vielleicht hängen an einigen Funkmasten nur 5 Haushalte, an anderen dafür 5.000. Vielleicht ist die Richtfunkstrecke nur bei gutem Wetter ok, bei der kleinsten Verschlechterung der Luftqualität aber ja vielleicht schon deutlich langsamer. Vielleicht ist auch der Anschluss an den Backbone des Internets beim Anbieter viel zu lahm eingekauft. Wer weiß das schon...
 
Hallo Zusammen, ich bin auch Kunde bei ACO und dieses Phänomen ist bereits seid Februar bei mir im Ort aufgetreten. Da wir "nur" knapp 150 Haushalte im Dorf haben und ich jeden persönlich kenne und dazu auch "fast" von jedem den Internetanbieter kenne bzw selbst eingerichtet habe :D weiss ich das es weniger als 5 Haushalte mit vdsl 50k sind. Meine Fritzbox zeigt auch volle 50mb an aber zu den stoßzeiten geht bei uns nichts mehr.
Keine Livestreams, kein Skype, keine Downloadspeed und kein Lag-Freies Zocken mehr. Da ich mit mehreren aus meinem Ort Abends nen ründchen spiele und dabei im Teamspeak bin können wir sehr schön beobachten wie unser Paketverlust zu Stoßzeit auf über 20% steigt. Ich stehe im Dauerkontakt mit ACO und nach den anfänglichen BlaBla... ihre Kabel usw. haben sie begriffen das ich mich doch etwas mehr mit der Sache beschäftige und sie versuchen mit Ping Tests usw. die Sache nachzuvollziehen. leider kämpfe ich seid einem halben Jahr jetzt mit der Firma und es wird eher schlechter als besser. Dazu kommt das wir Voip haben und somit ich auch nicht mehr Telefonieren kann wenn das Internet ausfällt, was mittlerweile fast jeden Sonntag passiert. Dazu kommt noch das die ihre Hotline auch nur Werkstags besetzt haben. "Unser" (vom Dorf) ist mittlerweile aufs äußerste gespannt, da wir aber außer LTE (mit Volumenbegrenzung) keine alternative haben ist ein Anbieterwechsel leider keine Option.
Gibt es Möglichkeiten das wir die Verbrauchschutzzentrale informieren können oder einfach mal 20% (die höher der nicht ankommenden Pakete) der Zahlung "nicht ankommen lassen".
Weil ich seh einfach kein weiterkommen in meinen Bemühungen.
 
Gibt es Möglichkeiten das wir die Verbrauchschutzzentrale informieren können oder einfach mal 20% (die höher der nicht ankommenden Pakete) der Zahlung "nicht ankommen lassen".
Weil ich seh einfach kein weiterkommen in meinen Bemühungen.
Verbraucherzentrale wäre ein erster Anlaufpunkt. Hilfreich ist es sicher, wenn alle Störungen genau protokolliert sind (auch durch die anderen betroffenen Kunden). Danach bleibt eigentlich nur noch der Rechtsweg.
 
Zuletzt bearbeitet:
+1! Wenn es wirklich so schlecht läuft, handelt es sich ja auch nicht mehr wirklich um eine Erfüllung des Vertrags.

Leider musste ich in einem ähnlichen Fall mal feststellen, dass der Anbieter am längeren Hebel sitzt. Entweder man nimmt die verminderte Leistung hin - oder man wirft dem Anbieter Nichterfüllung des Vertrags zu. Das kann der Anbieter dann auf drei Arten lösen.
- Möglichkeit 1: Das Problem selbst lösen. Das ist in so einem Fall aber mit immensen Kosten verbunden (neue Richtfunkstrecke bei euch? Bei uns wäre die Alternative ein neuer DSLAM näher am Kunden mit Glasfaser mit zum DSLAM gewesen). Dann schließt der Anbieter das aus.
- Möglichkeit 2: Kostenreduktion. Du zahlst weniger bzw. musst weniger zahlen. Problem: Das ist für den Anbieter ein großer Aufwand. In der Verwaltung, weil man dir einen Spezialtarif einräumen muss, sowie im Support, weil du dich bei jeder Verschlechterung wieder meldest - dann müssen sie entweder wieder den Preis senken oder wieder mal versuchen ein Problem zu beheben. Umgekehrt, wenn es ausnahmsweise mal besser läuft, muss der Anbieter das merken und dir wieder den vollen Betrag abknöpfen. Viel zu viel Aufwand. Daher nehmen die Anbieter dann meist die dritte Variante:
- Möglichkeit 3: Wenn der Anbieter den Vertrag nicht erfüllen kann, löst er den halt einfach auf. Damit sind dann beide Seiten von allen Pflichten entbunden. Tolle Sache für den Anbieter. Zwar fehlt ihm dann dein Geld, aber aufgrund des Ärgers hätte er bei dir eh nix verdient. Also ist er froh, dich los zu sein. Kein Ärger mehr für ihn, kein Support nötig, fertig. Nur du bist dann leider am Ar***. Denn dann hast du kein Breitband-Internet mehr. Du könntest jetzt klagen, ob die Auflösung des Vertrags rechtmäßig war. Aber was soll das Gericht denn sagen? Die sehen dann auch nur, dass es technisch nicht möglich ist, dir eine stabile Verbindung zu bringen - und dann bleibts dabei...

Uns wurde damals hinter hervorgehaltener Hand bzw. inoffiziell erzählt, dass wir unbedingt davon absehen sollten, beim Anbieter zu versuchen, die Leistung einzufordern oder den Geldbetrag zu kürzen, sonst würde man definitiv zu Möglichkeit 3 greifen. Daraufhin haben wir jahrelang mit hunderten Internetabbrüchen im Monat gelebt, manchmal ging es tagelang nicht. Einziger Wermutstropfen: Dank "echtem" Analoganschluss konnte man immerhin noch telefonieren!
Inzwischen hat dieser Anbieter nun doch DSLAMs vor Ort aufgebaut und mit Glasfaser angebunden. Seitdem gibts VDSL mit etwa 39k im Downstream und 2-3k im Upstream. Und keine Abbrüche mehr...
 
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