Ideapad L340 15IWL: Löschtaste "betätigt sich selbst"

Ibu

Member
Themenstarter
Registriert
20 Sep. 2007
Beiträge
39
Moin.

Ich helfe gerade meiner Tante bei ihrem Ideapad L340 15IWL.

Es gibt ein merkwürdiges Phänomen, welches ich noch nie beobachtet habe.

Situation
Win 11 Home mit allen aktuellen Updates.
Lenovo Vantage mit allen Systemaktualisierungen inkl. aktuellem BIOS.
8GB RAM

Test 1
Start in den BIOS. Versuch ein Adminpasswort zu setzen. Eingabe mit der Tastatur funktioniert völlig einwandfrei.

Test 2
Start von Win 11.
Versuch die PIN im Loginfeld einzugeben. Direkt nach Eingabe einer Ziffer, bewegt sich der Cursor nach links, als ob die Löschtaste betätigt wird.
Nach zig Versuchen, möglichst schnell, gelingt es manchmal die Eingabe zu vollenden und der Rechner startet.
Der gleiche Effekt tritt überall auf, wo man Text eingeben kann. Beispiel Textedit.

Test 3
Gerätemanager > Tastatur > Treiber aktualisieren
Resultat: "Sie haben den neuesten Treiber"


Kommen euch solche Symptome bekannt vor? Welche Fehlereingrenzung würde ihr als nächstes Durchführen (bevor man den Rechner komplett neu aufsetzt)?

Danke.

Edit

Ich führe hier alle Schritte bis zur Lösung auf, damit es übersichtlich bleibt.

Test 4
Start in BIOS. Eingabe eines Adminpasswortes.
Taugt nicht als Test, weil dort die Löschtaste nicht wirksam ist.

Test 5
System komplett neu aufsetzen vom Stick.
Auch wieder zusätzlich Lenovo Vantage.
Keine Änderung.

Test 6
Löschtaste an allen 4 Kanten leicht anheben und kräftig mit Druckluftspraydose reinpusten.
Resultat: Geht für einige Stunden. Dann tritt der Effekt wieder auf.
Mehrmalige Wiedholung mit mehreren Stunden Abstand.

Lösung
Gehäuseboden abschrauben und abheben.
Ausbau der SDD.
Ausbau des Akkus.
Trennen des Anschlusskabels der Tastatur. Siehe Foto.
Abkleben des Endes des Anschlusskabels mit Tesa.
Einbau von SDD und Akku.
Gehäuseboden anschrauben.
Externe Tastatur anschließen.
Rechner mit Büroklammer durch Öffnung an linker Seite starten, weil die Einschalttaste Teil der abgeklemmten internen Tastatur ist.

Man kann problemlos Text in Eingabefeldern mit der externen Tastatur schreiben. Nichts wird mehr automatisch gelöscht.

IMG_7079.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst es eingrenzen durch öffnen und abziehen des Steckers der Tastatur. Tritt das dann auch mit einer externen Tastatur auf, dann ist es ein Windows-Problem. Wenn nicht hat deine Tastatur einen Schaden. Ich hatte sowas kürzlich erst an einem Gerät und werde dort die Tastatur tauschen müssen.
 
Ich hatte bei meinem Ideapad mal ähnliche Probleme, allerdings nicht immer, sondern nur ab und zu. Es waren zwei oder drei Tasten, die sich ab und an "selber feststellten" und so ihren Inhalt unentwegt in jedes Texteingabefeld ballerten. Schlußendlich hat sich bei mir rausgestellt, das es von meinen Perlenarbeiten ein paar winzig kleine Perlchen in die Tastatur geschafft hatten. Dort saßen sie dann gut versteckt unter der Tastenkappe und je nachdem, wie ich die Taste mal ein wenig weiter links oder rechts drückte, schoben sie sich in der Mechanik hin oder her und manchmal war die Taste halt dauerhaft gedrückt :D
Lange Rede kurzer Sinn: bei mir war es ein rein mechanisches Problem, daher würde ich mittlerweile bei solchen Effekten auch kontrollieren, ob irgendwas unter der Tastenkappe sitzt, was da nicht hingehört.
 
Würde ich auch sagen. Nur handelt es sich nicht um die Löschtaste ("Entf"), sondern die Backspace-Taste ("Rück-Taste"
225px-ISO_7000_-_Ref-No_2023.svg.png
)
 
Du kannst es eingrenzen durch öffnen und abziehen des Steckers der Tastatur.
1
Gibt es keinen anderen Weg die interne Tastatur zu deaktivieren? Das wäre ja generell, also auch für künftige vergleichbare Situationen, eine wichtige Eingrenzungsmethode.

Ich schrieb ja weiter oben, dass ich die Tastatur im BIOS ausprobiert hatte, wo es zu keinen "automatischen Löschungen links vom Cursor" kam.

2
Flüssigkeitsschaden ist ausgeschlossen. Habe extra nochmal bei der Tante nachgefragt.

3
Wird beim Betrieb im zugeklappten Zustand mit externen Display und externer Tastatur bei angeschlossener Stromversorgung die interne Tastatur automatisch deaktiviert?
Dazu muss man irgendwo in den Energieeinstellungen was konfigurieren, richtig?

4
daher würde ich mittlerweile bei solchen Effekten auch kontrollieren, ob irgendwas unter der Tastenkappe sitzt, was da nicht hingehört.

Worauf muss man bei Entfernen der Tastenkappe bitte achten, damit nix kaputt geht?

5
Unabhängig vom Thema, am Rande:

Wie findet man schnell und zuverlässig heraus, wieviel RAM-Steckplätze ein Lenovo-Modell, hier Ideapad L340 15IWL, hat.

Auf der Lenovo Webpage fand ich bei der Eingabe der Modellbezeichnung gar nix.

Auch nicht mit der Seriennummer Edit by Mornsgrans: Seriennummer entfernt
oder der Produktnummer "81LG00Q8GE".

Wie geht ihr da vor?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu Deinen Fragen:
1. Nein, gibt es nicht.
Das BIOS ist kein Maßstab, da dort keine Texteingaben stattfinden, auf die die Backspace-Taste einwirken kann.
Du könntest allenfalls ein Linux von einem bootfähigen Bootstick starten und dort das Verhalten testen.
2. ok
3. Nein, es gibt keine Tastaturabschaltung bei geschlossenem Deckel.
4. einen konkreten Tipp gibt es nicht, nur, dass man die Tastenkappe gerade und gleichmäßig nach oben abziehen sollte. Es kann dennoch zum abbrechen einer Nase der Mechanik kommen.
5.
Produktnummer "81LG00Q8GE".
Das PSREF sagt:
16GB max offering / 2133MHz DDR4 (Celeron or Pentium model) or
2400MHz DDR4 (Core i3/i5/i7 model),
optional 4GB memory soldered to systemboard, one DDR4 SO-DIMM socket
Zum Modell 81LG00Q8GE sagt das PSREF:
8GB SO-DIMM DDR4-2400
ohne "soldered".

Oder Du schaust ins Wiki unter
Modellabfrage für ThinkPad Modelle ab Generation T420 (gilt auch für andere Lenovo-Modellreihen)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Ibu
Worauf muss man bei Entfernen der Tastenkappe bitte achten, damit nix kaputt geht?

Tja, das ist ein Riesenproblem, zumindest dann, wenn Dein Ideapad eine "eigentlich überhaupt nicht wechselbare" Tastatur hat, wie mein ehemaliges Ideapad. Da sind Thinkpads wesentlich angenehmer, zumindest die älteren.

Hier hatte ich mal ein wenig beschrieben, wo die Probleme liegen und habe ein Video verlinkt, aber letztendlich hat es nicht geholfen und der User aus dem Thread hat sich die Taste kaputtgemacht. Aber vielleicht kannst Du das Video oder irgendwas von meinem Geschreibsel ja brauchen.
 
Ganz herzlichen Dank für eure ausführlichen und hilfreichen Antworten! Echt nett! : )

Fazit!
Ich werde den Rechner öffnen (Thinkbooks habe ich bereits mehrere erfolgreich geöffnet), den Stecker der internen Tastatur abziehen und die externe anstecken.
Dann kann ich auch checken ob wirklich nur ein einziger Slot für RAM existiert.
Etwas ärgerlich in so einem riesigen Gehäuse. Mal sehen, ob ich günstig einen gebrauchten 16GB-Riegel auftreiben kann.

Vorher werde ich nochmal frisch vom Stick Win 11 installieren. Das OK habe ich von der Tante dazu schon.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Man kann mit einem flachen Kunststoffspatel die Tastaturkappen gut auf einer Seite etwas anheben - ohne sie zu lösen. So entsteht ein 3mm großer Spalt. Lohnt sich das Pusten mit Druckluft?
Ich würde ungern Einwegdruckluft kaufen. Gibt es für solche Zwecke irgendeine günstige Hardware, was man vorher einen Druckbehälter "aufpumpt" und wo dann mit ordentlich Wums Luft rauskommt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde den Rechner öffnen
Anleitung: Hardware Maintenance Manual

Die Druckluft-Spraydosen sind sicher die günstigste und sinnvollste Alternative. Meine Spraydose ist seit über 10 Jahren in Gebrauch und jetzt knapp halbvoll. Damit blase ich gerne den Staub aus den Kühler-Lamellen. Andere "Hardware" wäre zu aufwändig und teuer.
 
Danke, ich wußte nicht, dass eine Druckluftdose so lange hält. Ist bestellt. Bin gespannt.

Danke auch für den Link zum Wartungshandbuch. Beim Aufhebeln des Bodens habe ich immer Schiß, dass ich Nasen abbreche und frage mich, warum die Konstrukteure so eine Lösung wählen, wo doch eh geschraubt ist.

Aus Neugier: versteht jemand von euch das Motiv?
 
Wenn Du die Gehäuseteile nur schraubst, bleiben Lücken, wo Krümel, Staub und Fusslen hinein kriechen können. Wenn Du klemmst und dann schraubst, ist das Gehäuse ordentlich zu.
 
Aber müsste bei einer wartungsfreundlichen Konstruktuion bei Klemmungen nicht jede Klemme auf dem Boden gekennzeichnet sein, damit man sie eindrücken kann. Und müsste die Eindrücktiefe nicht begrenzt sein, damit ausgeschlosse ist, dass die Klemme abgebrochen werden kann?
 
Aber müsste bei einer wartungsfreundlichen Konstruktuion bei Klemmungen nicht jede Klemme auf dem Boden gekennzeichnet sein, damit man sie eindrücken kann. Und müsste die Eindrücktiefe nicht begrenzt sein, damit ausgeschlosse ist, dass die Klemme abgebrochen werden kann?
Jein. Nimm mich als absoluten DAU. Irgendwann bekam ich die Idee, ich könnte Thinkpads reparieren ...

Ohne jetzt darauf einzugehen, wie ich zu der Erkenntnis kam kam, das ich das doch nicht kann :D :
Ich habe vor dieser Erkenntnis diverse Thinkpads gekauft, meist 10-30€ Teile von Kleinanzeigen.
Beim ersten öffnen/schließen von einem Gerät hatte ich einen Puls, wie andere beim entschärfen von Bomben.
Aber mit jedem Mal hat sich das verringert. Und irgendwann fühlt man einfach, wo die Nasen sind und wo nicht.

Das ist dasselbe, wie mit den Tastenkappen: am Anfang habe ich 4 oder 5 Kappen/Mechaniken zerstört. Am Ende habe ich alle Tastenkappen und Mechaniken abgenommen, wenn ich ein neues altes Gerät bekam, einfach zum reinigen. Und das hat dann eigentlich problemlos geklappt, weil ich mittlerweile Routine hatte und das notwendige Gefühl.
 
@LisaE

Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Ich habe auf das Thema einen anderen Blick. Ich mag Technik (egal in welchem Lebensbereich) die von der Konstruktion her wartungsfreundlich ist. Dazu gehört auch, dass Gehäuse auch dann zerstörungsfrei geöffnet werden können, wenn jemand dies das erste Mal macht und normal vorsichtig ist.

Wartungsfreundlichkeit trägt zur Ressourcenschonung bei.

Wenn Reparierende ein Gehäuse/Tastenkappen erst nach langem Üben zerstörungsfrei öffnen/abziehen können und es keine absolut zwingenden technischen Gründe für die fragile, hochempfindliche Verbindungstechnik gibt, dann haben die Konstruierenden nicht gut gearbeitet. IMHO.
 
Wenn Reparierende ein Gehäuse/Tastenkappen erst nach langem Üben zerstörungsfrei öffnen/abziehen können und es keine absolut zwingenden technischen Gründe für die fragile, hochempfindliche Verbindungstechnik gibt, dann haben die Konstruierenden nicht gut gearbeitet. IMHO.
Nur zu meiner (und vielleicht auch der Hersteller) Ehrenrettung: Nasen habe selbst ich als DAU keine abgebrochen. Da haben wirklich (sehr viel) Vorsicht und Fingerspitzengefühl von Anfang an gereicht. Und Tastenkappen sind ja "eigentlich" nicht für die Demontage vorgesehen.
 
Ich habe vorhin mit einer Druckluftspraydose die Löschtaste von allen Seiten behandelt.
Seitdem wird nicht mehr "automatisch gelöscht".

Der Rechner ist wieder benutzbar. Yippee!

Danke schonmal an alle, die hier so nett beigetragen haben! : )

16GB Riegel ist bereits bestellt. Meine Mail an die Lenovo-Geschäftsführung ist raus ; ) Sie werden sicher meine überzeugenden Argumente gutheißen und künftig nur noch Laptops mit 2 Steckplätzen ausliefern.
 
  • ok1.de
  • IT Refresh - IT Teile & mehr
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben