IdeaPad 5 Pro, WLAN unter Linux Mint geht nicht

tfugit

New member
Themenstarter
Registriert
2 Mai 2010
Beiträge
22
IdeaPad 5 Pro 14AR7H 82sj, Ryzen 5 6600

Hallo und Frohes Neues Jahr,

ich versuche jemandem zu helfen ein IdeaPad unter aktuellem Linux Mint, Kernel 5.15 ans laufen zu bekommen, ohne selbst das System zu kennen. Das Problem ist die WLAN-Karte. Original ist eine Realtek 8852BE, FRU 5W10V25844 verbaut - Mint erkennt sie überhaupt nicht, es gibt reichlich Berichte über schlechte/keine Unterstützung.

Daraufhin habe ich eine Intel AX200 ohne vpro besorgt, die gut unterstützt sein sollte. Mint erkennt sie, aktiviert das WLAN aber nicht, erkennt keine Netzwerke. Unter hardinfo wird sie gelistet. Gibt es bei diesem IdeaPad etwa BIOS-Whitelisting und deswegen funktioniert die AX200 nicht?

Was kann ich sonst tun um das Problem einzugrenzen und zu lösen?
Wie gesagt, kenne ich Linux nicht genug, bin aber lernbereit.

Grüße
tfugit
 
Zuletzt bearbeitet:
Im BIOS / UEFI nachsehen ob erkannt
mal einen WLAN -Stick probieren um grundsätzliche Konfigurationsfehler auszuschliessen
ein anderes BS probieren
hat das WLAN jemals funktioniert?
 
Whitelisting vermute ich jetzt mal nicht, da würde doch das gerät bereits beim Booten meckern. Entweder hast Du einen definitiv kompatiblen USB-Stick, der die Kiste überhaupt erst einmal in das Netz bringt, dann kannst Du über die Treiberverwaltung nach proprietären Komponenten wie eventuell fehlenden Firmwares suchen lassen. Ein anderer Weg wäre noch ein USB-LAN-Adapter. Notfalls kannst Du die aktuellste Firmware für das Modul auch direkt bei Intel laden und dann per USB-Stick auf das Book kopieren oder das Paket linux-firmware von hier passend zu Deiner Distri laden.

Die aktuellste Firmware direkt von Github sollte diese sein.

Falls das nicht hilft, poste doch bitte die Terminalausgabe von rfkill list.
 
Danke für Eure Rückmeldung.

Im BIOS wird die Karte erkannt. WLAN-Stick habe ich nicht, BIOS ist aber auf defaults.
Unter Ubuntu 22.10, Kernel 5.19 besteht das gleiche Problem.
Die Realtek-Karte hat unter Windows funktioniert, Windows ist aber schon platt, keine Parallel-Installation.

Über USB-Tethering ging es ins Netz, die Treiberverwaltung behauptet alles sei aktuell.
Fällt mir noch ein: Bei der Installation fragte Mint, ob die gefundene AX200 als Netzwerkgerät eingerichtet werden soll. Ähnlich Ubuntu 22.10, auch dort geht WLAN nicht.

rfkill list Ausgabe:

j@j-IdeaPad-5-Pro-14ARH7:~$ rfkill list
0: ideapad_wlan: Wireless LAN
Soft blocked: no
Hard blocked: no
1: ideapad_bluetooth: Bluetooth
Soft blocked: no
Hard blocked: no
2: hci0: Bluetooth
Soft blocked: no
Hard blocked: no
5: phy2: Wireless LAN
Soft blocked: no
Hard blocked: no

Ergebnis %22lspci%22:
01:00.0 Network controller: Intel Corporation Wi-Fi 6 AX200 (rev 1a)
02:00.0 SD Host controller: O2 Micro, Inc. SD/MMC Card Reader Controller (rev 01)

Habe versucht die passende Firmware von Intel iwlwifi-cc-46.3cfab8da.0.tgz so manuell zu installieren, udev ist installiert und aktuell:

j@j-IdeaPad-5-Pro-14ARH7:~$ cd Downloads
j@j-IdeaPad-5-Pro-14ARH7:~/Downloads$ cd iwlwifi-cc-46.3cfab8da.0/
j@j-IdeaPad-5-Pro-14ARH7:~/Downloads/iwlwifi-cc-46.3cfab8da.0$ sudo cp iwlwifi-cc-a0-46.ucode /lib/firmware
[sudo] password for j:
j@j-IdeaPad-5-Pro-14ARH7:~/Downloads/iwlwifi-cc-46.3cfab8da.0$

Ist das korrekt? Die Karte funktioniert leider weiter nicht.
Ergebniss der Installation im Anhang, habe den Eindruck, dass die Firmware nicht korrekt ins /lib/firmware übernommen wurde. Wie löst man das Problem?
 

Anhänge

Laut rfkill ist zumindest die Karte weder durch Softkey noch Schiebeschalter etcpp. blockiert und sollte eigentlich laufen. Laut dem Auszug ist die Firmware die Version 66, die aktuellste sollte aber Version iwlwifi-cc-a0-77.ucode sein. Wenn Du mit dem USB-Dongle grundsätzlich in das Netz kommst, kannst Du auch den kompletten Firmwaresatz mittels git clone direkt herunterladen und dann so installieren:


Ist zwar dann wie mit Kanonen auf Spatzen schießen, aber...

...bei dem Einrichten als Netzwerkgerät würde ich verneinen. Normal wird über den Networkmanager das Ding automatisch als WLAN erkannt und es sollte unter Mint gar nichts zu tun sein.
 
Guten Morgen,
leider immer noch keine Erfolgsmeldung.

Die Netzverbindung besteht übers USB-Tethering vom Handy, nicht WLAN-Stick, daher muss man mit Daten sparsam sein.
Ich habe die Firmware von Deinem Github-Link gezogen und mit den Befehlen wie oben versucht zu kopieren.

Die cc-a0-77 wird, wie die Intel 46-Version, nicht ins /lib/firmware übernommen! (Testweise auch secure boot deaktiviert.)
Wie kann das sein? Was kann man dagegen tun?

Auch eine Mint-Installation mit bereits aktiviertem Tethering war erfolglos.

Ich habe noch ein IdaPad 5 Pro 16 mit Ryzen 5000 und genau der gleichen Realtek-Karte im Zugriff - dort funktioniert alles einwandfrei. Kann es sein, dass es gar nicht an der Karte und Firmware liegt, sondern die Lenovo Ryzen 6000 Plattform (noch) nicht unterstützt wird? Was macht man dann?
 
Wie kann das sein? Was kann man dagegen tun?

???

Normalerweise sollte ein Schreiben mit root-Rechten problemlos möglich sein. Wenn das so nicht klappt, bin ich auch ratlos, weil ich ja nicht direkt vor der Kiste sitze?!

Das so etwas jetzt an der etwas aktuelleren Plattform liegen soll, kann ich mir eher nicht vorstellen, wenn die Komponente grundsätzlich woanders funktioniert. Vielleicht gibt es im UEFI noch etwas, was den Zugriff verhindert. Da kannst Du nur idiotensicher ggf. nach einem Update schauen und dann die einzelnen Sachen wie WLAN und BT einmal ab- und wieder anschalten. Andererseits sagt rfkill ja, dass nichts geblockt ist.

Was passiert eigentlich, wenn Du in Klickibunti-Manier den Firmware-Baum an einem anderen Ort entpackst, dann einen Dateimanager mit root-Rechten öffnest und von Hand hineinziehst? Dann müsste doch die Datei wenigstens im Ordner unter /lib/firmware zu sehen sein?

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir heir auf der komplett falschen baustelle sind und sehe leider den Wald vor lauter Bäumen nicht;-)

Edit: Was spuckt ein lsmod | grep iwl aus?
 
Klickibunti hat funktioniert, sowohl iwlwifi-cc-a0-46.ucode als auch a0-77 konnten so ins /lib/firmware geschrieben werden.

Leider gibt es immer noch keine Verbindung.

lsmod | grep iwl sagt:

j@j-IdeaPad-5-Pro-14ARH7:~$ lsmod | grep iwl
iwlmvm 569344 0
mac80211 1249280 1 iwlmvm
iwlwifi 450560 1 iwlmvm
cfg80211 974848 3 iwlmvm,iwlwifi,mac80211
 
sowohl iwlwifi-cc-a0-46.ucode als auch a0-77 konnten so ins /lib/firmware geschrieben werden.

Dann entferne bis auf die Version a0-77 alle Vorgänger von iwlwifi-cc-a0-xx.code. Danach machst Du entweder ganz oldschool den berühmten Neustart oder entlädst einmalig das Modul und lädst dann neu ein:

sudo rmmode iwlwifi

sudo modprobe iwlwifi


Dann sollte WLAN mal kurz weg sein und wieder kommen, dabei aber die aktuellste Firmware eingelesen werden. EIn Druck auf die WLAN-Taste (Flugmodus?) sollte dasselbe bewirken. Das wäre natürlich der Brüller, wenn diese die Ursache des Problems ist;-)

Laut lsmod sind jedenfalls alle erforderlichen Abhängigkeiten geladen. Wenn die Installation eine "normale" war, dann sollte ja auch wpa-supplicant usw. vorhanden sein.
 
Nach dem Löschen und Neustart ist WLAN aus den Netzwerkeinstellungen komplett verschwunden.

Bei rfkill list ist Punkt 5 verschwunden:

j@j-IdeaPad-5-Pro-14ARH7:~$ rfkill list
0: ideapad_wlan: Wireless LAN
Soft blocked: no
Hard blocked: no
1: ideapad_bluetooth: Bluetooth
Soft blocked: no
Hard blocked: no
2: hci0: Bluetooth
Soft blocked: no
Hard blocked: no

Auf den Flugzeugmodus reagiert rfkill list mit Soft blocked: yes

lsmod | grep iwl
iwlwifi 450560 0
cfg80211 974848 1 iwlwifi

lsmod reagiert nicht auf den Flugzeugmodus.

Nachtrag:
Bluetooth scheint zu funktionieren, Geräte sind sichtbar.

sudo rmmode iwlwifi
sudo: rmmode: Befehl nicht gefunden
sudo rmmod iwlwifi
rmmod: ERROR: Module iwlwifi is not currently loaded
sudo modprobe iwlwifi
$
- hier keine Rückmeldung, kein WLAN verfügbar.

dmesg | grep iwl sagt:
minimum version required: iwlwifi-cc-a0-39
maximum version supported: iwlwifi-cc-a0-73

Also an der Firmware-Version liegt es nicht, glaube ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich noch so herausgefunden habe, ist das Abschalten des Schnellstarts im UEFI und noch ein paar Lösungsansätze, die ich als Links einfach hier reinpflastere:





Was mir halt nicht in den Kopf will, dass die Karte/der Chipsatz seit Kernel 5.1 unterstützt wird und die aktuelle Firmwareversion inzwischen um Einiges über der von MINT gelieferten ist. Das "sollte" also eigentlich aus dem Stand laufen.

 
Hallo fakiauso,
vilen Dank für Deine unermüdliche Hilfe.

Deine letzte Antwort hat sich mit meinem letzten Bearbeitung überschnitten, das scheint mir wichtig:
dmesg | grep iwl
maximum version supported: iwlwifi-cc-a0-73

Bin alle Links durchgegangen, im wesentlichen haben wir das allermeiste schon gemacht, Fast Boot und Secure Boot sind aus, Akku abgeklemmt für eine Stunde, wpa-supplicant usw. waren vorhanden - hilft alles nichts.

Inzwischen konnte ich mehr ausprobieren. Weder aktuelles openSUSE Tumbleweed, Manjaro, Ubuntu, noch Debian live können WLAN aktivieren. Unter Win11 funktioniert es einwandfrei, es gab inzwischen ein BIOS-Update - habe ich gemacht.

Danach Mint neu installiert, Aktualisierung durchlaufen - keine Besserung. Dazu kommt noch, dass der Mauszeiger (am Touchpad) regelmäßig für ein paar Sekunden einfriert, ca. jede Minute.

Noch irgendwelche Ideen? Wen könnte man noch Fragen?
Sonst geht die Kiste zurück, so ein fail von Lenovo, mit jeder Iteration werden sie schlechter!

Nachtrag: Wenn der Mauszeiger einfriert, kann man auch im Terminal nicht tippen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch irgendwelche Ideen? Wen könnte man noch Fragen?

Idunno:-(

Mir gehen langsam die Ideen aus und entweder hängt das dann noch am Dualboot und dass der Flugmodus nur taugt, wenn unter Windows das Teil mit aktiviertem WLAN rebootet wird. Das sollte aber eigentlich ein Problem vergangener Zeiten sein und dem widerspricht auch die Ausgabe von rfkill.

Da das aber bei allen von der getesten Distris der Fall ist, scheint es da doch ein Book-spezifisches Problem zu sein.

OpenSuse Tumbleweed ist ja mit relativ aktuellem Kernel ausgerüstet und maximal das neuste Fedora könnte da noch etwas bringen. Da Manjaro auf Arch basiert, sehe ich aus dem Lameng auch keinen Vorteil, davon einen Test mit der aktuellen Live-ISO zu machen.

Im Arch-Wiki, welches sich vermutlich auf ein Vorgängermodell bezieht, ist zumindest eine Abhilfe für des Einfrieren beschrieben, denn das könnte das Problem mit dem S3-Modus sein:


Der Hardwareteil mit WLAN etcpp. wird jedoch als OOTB beschrieben.

Wenn unter WIndows etwas funktioniert, heisst es ja leider nicht, dass es unter Linux auch so ist. Kann natürlich sein, dass die Kiste doch einen Schuss hat und ein identisches Modell plötzlich funktioniert. Das findet man aber vermutlich nur im Laden mit einem Stick heraus.
 
Einen Dualboot hat es hier nie gegeben.

Fedora kann WLAN leider auch nicht aktivieren.
Es bringt iwlwifi von 46-73 mit, lädt am Start die 71.
Eine Ausgabe von lsmod und sehr lange von dmesg ist im Anhang.
 

Anhänge

Ich habe hier ein X13 Gen 1 mit der Intel Karte, und die lief mit Fedora 37 out-of-the-box einwandfrei.
03:00.0 Network controller: Intel Corporation Wi-Fi 6 AX200 (rev 1a)
Erkennt ein Fedora vom Live-USB-Stick die Karte grundsätzlich, wenn du es startest? Wenn es nur keine WLANs findet sind vielleicht die Antennen abgeknickt oder anderweitig beschädigt, was wäre das einzige, was mir noch einfallen würde.
 
Klar läuft X13 Gen 1, ist auch ein "altes" Intel System. Ein IdeaPad 5 Pro, Ryzen 5000 läuft auch ohne Probleme.

Fedora erkennt die Karte und lädt iwlwifi-cc-a0-71.ucode - siehe dmesg im Anhang mit etlichen Errors, nur erkennt danach keine Netzwerke. Die Antennen müssen i.O. sein, wenn Windows über zwei Stockwerke keine Probleme hat.

Meine inkompetente Vermutung ist, dass Lenovo bei der Ryzen 6000 Plattform irgendeinen Sonderweg geht ohne zur Linux-Entwicklung beizutragen oder den Enwicklern Informationen bereitzustellen. Oder die Plattform noch grundsätzlich zu neu ist, was mich wundern würde, denn eigentlich ist AMD um gute Unterstützung bemüht, wie ich mitbekommen habe.
 
Meine inkompetente Vermutung ist, dass Lenovo bei der Ryzen 6000 Plattform irgendeinen Sonderweg geht ohne zur Linux-Entwicklung beizutragen oder den Enwicklern Informationen bereitzustellen. Oder die Plattform noch grundsätzlich zu neu ist, was mich wundern würde, denn eigentlich ist AMD um gute Unterstützung bemüht, wie ich mitbekommen habe.

Halte ich nach wie vor für unwahrscheinlich - entweder das Ding geht oder es geht nicht.

Mit den Fehlermeldungen bin ich noch auf einen Thread gestossen im Arch-Forum, der als "Lösung" das Abkleben von Pins beschreibt, was aber bei der AX200 auch nicht geklappt hat bzw. sind die Kommentare da interessanter zur AX200. Das Fehlerbild ist aber ähnlich; die Karte wird erkannt, rfkill sagt, dass alles entsperrt ist und das Ding läuft nicht.



Ich vermute da nach wie vor irgendein Problem mit der Energieverwaltung o.ä. Das kann natürlich auch mit der evtl. nicht vollständigen Unterstützung des Chipsatzes zusammenhängen, will mir aber nicht so recht einleuchten. Wirklich dolle ist das natürlich nicht, wenn in einem neuen Book zu solchen Kniffs gegriffen werden muss.

Du kannst auch einmal gegen einen anderen Router testen oder so vorhanden, einen Stick mit WIFi6 versuchen - einfach aus Interesse.
 
Ich vermute da nach wie vor irgendein Problem mit der Energieverwaltung o.ä. Das kann natürlich auch mit der evtl. nicht vollständigen Unterstützung des Chipsatzes zusammenhängen...
Ich glaube Du hast das Problem eingekreist. Und genau das meinte ich mit Plattform nicht unterstützt und Lenovo Sonderweg. Deswegen funktioniert auch die ab Werk verbaute Realtek-Karte nicht.
Du kannst auch einmal gegen einen anderen Router testen oder so vorhanden, einen Stick mit WIFi6 versuchen - einfach aus Interesse.
Wie mache ich das, wenn keine Netzwerke erkannt werden, auch die der Nachbarn nicht?
Einen WiFi6-Stick habe ich nicht, GH listet nur 8 Modelle und keins davon ist vor Ort erhältlich. Hast Du eine Empfehlung für ein WiFi5-Stick unter Linux?

@All
Hat jemand ein Ryzen 6000 Notebook am Start und könnte bitte mit Live-Linux die grundsätzliche Funktonalität ausprobieren?

Edit: Habe gefunden, dass einige ThinkPads Ubuntu-zertifiziert sind, wenn auch nicht problemlos:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • ok1.de
  • ok2.de
  • thinkstore24.de
  • Preiswerte-IT - Gebrauchte Lenovo Notebooks kaufen

Werbung

Zurück
Oben