Handschriftliche Notizen für den Studenten

So, ich muss jetzt hier auch mal noch eine Lanze für das digitale (Mit-)Schreiben brechen ;)

Das erste Convertible habe ich mir in der Oberstufe zugelegt. Nutzen durfte ich es da leider nur für einige Fächer. In der Uni blieb es dann erstmal beim X61t, als ich mit dem Studium angefangen habe. Jedoch hatte ich meist dann noch zusätzlich mein X201 dabei, weil mir die Leistung des X61t nicht ausgereicht hat, weshalb ich dann doch relativ schnell auf ein X201t umgestiegen bin und dieses auch als Hauptrechner genutzt habe. In der Uni aber auch wirklich für alles - also Vorlesungsmitschriebe, Übungsblätter (diese wurden dann auch per Mail an den Übungsleiter geschickt) und die Klausurvorbereitung, dabei dann mit einem zweiten Bildschirm (Lenovo LT1421) für die Vorlesungsfolien. Gerade in den Vorlesungen war das Convertible doppelt praktisch, weil ich bei sehr detailreichen Passagen auch mal per Tastatur mitgeschrieben habe, aber dennoch für Zeichnungen schnell in den Tabletmodus wechseln konnte. Insgesamt war ich mit der Lösung immer sehr zufrieden. Man muss morgens nur das Notebook einpacken (vergessen habe ich das auch nie, musste ja schließlich nur das einpacken) und hat immer alles dabei - die Vorlesungsfolien, Mitschriebe von den vergangenen Semestern, wenn man darauf mal zurückgreifen will und als eBook verfügbare Lehrbücher. Strom war bei den von mir genutzten Thinkpads auch nie ein Problem, beim X61t hatte ich zwei Akkus, beim X201t und beim X230t hat der große Akku jeweils für einen Tag ausgereicht.
Da ich privat für Foto- und Bildbearbeitung nochmal mehr Leistung gebraucht habe und das Convertible ja mein Hauptrechner war, kam dann irgendwann noch ein X230t. Anfang dieses Jahres habe ich mich dann entschieden, mein Setup nochmal zu ändern, weil ich im Prinzip nur noch tippe (und dafür gerne einen größeren Bildschirm hätte) oder kurze Skizzen/Notizen mache. Daher habe ich mir ein T430s als Hauptrechner und ein Thinkpad Tablet 2 (das die gleiche Wacom EMR-Technik wie die X-Convertibles nutzt) für die handschriftlichen Notizen gekauft und bin damit sehr zufrieden.

Ein Convertible bzw. Tablet ist für mich einfach eine superpraktische Lösung, um die ganzen Unterlagen zu organisieren - Papier habe ich während des Studiums bisher eigentlich nur während Praktika verwendet, damit im Labor nichts an den Rechner kommt und ich nicht ständig die Handschuhe ausziehen muss, wenn ich den Stift anfasse. Notizen verwalte ich in OneNote, was auch mit jeder Version besser wird. Probleme hatte ich eigentlich nur damals mit 2007 selten (da haben sich immer mal wieder plätzlich Textpassagen verschoben - das musste man aber nur rechtzeitig merken, um es per "Rückgängig" zu korrigieren), 2013 und nun 2016 laufen absolut einwandfrei. Seit 2010 hat man dank OneDrive auch noch direkt ein Backup und eine einfache Synchronisierung zwischen mehreren Rechnern. Andere Leute schwören auf Evernote oder einfach auf das Mitschreiben per PDF-Editor in den Folien bzw. im Skript - das geht natürlich auch, für mich hat sich einfach OneNote bewährt.

Zum Thema Technik - ich persönlich bin ein Fan der "alten" EMR-Technik. Die Stifte sind leichter, günstiger (dann kann man sich einfach mal noch einen zweiten Stift zulegen, den man z.B. zuhause lässt, dann läuft man keine Gefahr, den aus dem Notebook zu vergessen) und für mich liegt der Stift der Geräte vom X60t bis X230t einfach perfekt in der Hand, daher nutze ich einen solchen auch noch jetzt mit dem TPT2, das mit einem kleineren Stift (ohne Radierer) ausgeliefert wird. Das ist wohl einfach Gewöhnung, wie auch die Verwendung des Radierers (es gibt ja in Onenote eine Radierertaste, die kann man natürlich auch nutzen) - aber ich habe mich da einfach so dran gewöhnt, dass ich das ab und zu auch mit Kulis mache :D Zudem kann bei den AES-Stiften natürlich der Akku leer gehen, aber die lassen sich ja meistens sehr schnell aufladen.
Zum Thema Randungenauigkeit bzw. Versatz - meiner Meinung nach gewöhnt man sich beim Mitschreiben auf dem Tablet eh daran, dass man auf den Cursor (bzw. Punkt bei Stiftbenutzung) und nicht auf die Stiftspitze schaut, dann ist das kein Problem. Natürlich ist es besser, wenn man das nicht hat und die neuen Stifte haben auch mehr Druckstufen (AFAIK 2048 vs. 512), das ist aber ehrlich gesagt nur für Photoshop bzw. digitales Zeichnen relevant, zum Schreiben reichen 512 Druckstufen mehr als aus.

Zu den Geräten... ja, das X1 Tablet etc. ist cool, keine Frage. Es ist aber ein großer Batzen Geld und wenn du noch nicht weißt, ob das so perfekt in deinen Workflow passt, würde ich nicht damit anfangen, sondern erstmal ein älteres Gerät kaufen, das das alles aber trotzdem etwa genauso gut kann, und wenn du merkst, dass das Arbeiten mit dem Tablet für dich gut klappt, dann eventuell das Gerät wieder verkaufen und auf ein neues Modell umsteigen.
Wenn du eigentlich in Richtung Tablet gehen willst, ist dir ein X220t/X230t vermutlich zu dick und zu schwer. Falls nicht - schau dir die auf jeden Fall an. Sie sind nicht perfekt, aber im großen und ganzen sehr robuste und zuverlässige Begleiter. Auch als Hauptrechner wären sie aufgrund der Standard-CPUs ebenfalls gut geeigenet, einem Core M sind sie leistungsmäßig noch deutlich voraus, verbrauchen aber auch deutlich mehr Strom. Dank tauschbarem Akku aber kein Problem.
Sonst würde ich, wenn das Gerät als Hauptrechner dienen soll, das Thinkpad Helix (1. Generation) oder das Yoga (ebenfalls 1. Generation) in Erwägung ziehen. Beide dürftest du relativ günstig bekommen, solange es nicht Vollausstattung haben soll. Dazu eben eventuell noch einen "vollwertigen" Stift mit Radierer. Bei beiden sind jedoch die Akkus nicht mehr austauschbar. Zum Yoga sollte man außerdem sagen, dass auf dem Display eine matte Folie ist, die man nicht entfernen kann und die früher oder später zumindest leichte Kratzer sammelt.
Wenn das Gerät nur zum Schreiben dienen soll, kämen noch das Thinkpad Tablet 2 und das Tablet 10 in Frage - da ist die Leistung aber aufgrund der Atom-CPUs doch sehr stark begrenzt. Für Onenote ist das kein Problem, aber ein Firefox mit 10 Tabs bringt das TPT2 an seine Grenze.

Damit würde ich dann einfach mal 1-2 Monate arbeiten und wenn du merkst, dass das Arbeiten mit dem Tablet in deinen Workflow passt, kannst du natürlich einfach bei dem Gerät bleiben, oder du verkaufst es mehr oder weniger zum gleichen Preis weiter und steigst z.B. auf ein X1 Tablet um.
 
Dazu eben eventuell noch einen "vollwertigen" Stift mit Radierer.
Die Ausführungen kann ich in Gänze nachvollziehen - ich arbeite mit Yoga 1 und Thinkpad Tablet 2 nahezu genauso!

Aber welchen vollwertigen Stift _mit_ Radierer gibt es dazu - kannst du hier vielleicht eine Bezugsquelle nennen?
Ich habe zwar einen Wacom - aber einen Stift zum Umdrehen mit Radierende wäre schon schön.
 
Schau mal z.B. hier: http://cgi.ebay.de/121828256283
Es gibt auch viel günstigere Angebote, der aus dem Link sieht aber definitiv nach einem Original aus. Nachteil ist natürlich, dass er nicht in die Stifthalterungen am TPT2 bzw. Yoga 1 passt - aber ich hab den einfach so zusätzlich dabei.
 
Hi Mardley,

habe mir ein X1Y geholt und mache beides: Hand schriftliche Notizen und Notizen in Onenote. Hat beides seine Vor- und Nachteile. Jedenfalls kann ich meine Notizen immer ein und speichere sie in OneNote ab, um alles an einer Stelle zu haben. Es sei aber angemerkt, dass es sich mit einem schönen Füller und guten Papier auf jeden Fall besser und ermüdungsfreier schreibt, als auf einem Display. Außerdem erkennt keine Software meine Handschrift.
Bei Kundenbesuchen macht es sich aber gut, wenn man den X1Y rausholt, um Notizen zu machen...
 
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