Aber was hätten sie davon? Schade dass man nicht weiß, was gesetzt wurde...
Na ja, die deutschen Provider haben einfach nichts zu bieten, außer einer Internetverbindung: Alle Updates, Dienste, Anwendungen, Betriebssysteme etc. laufen über amerikanische Server, in Deutschland klicken die Anwender im wesentlichen wenige Nachrichtenseiten an. Meine Wasserwerke bieten mir eine Wasserleitung und deutsches Wasser an, (analog Strom, Gas, Telefon), aber deutsche Internet-Provider bieten für Normaluser hauptsächlich Verbindungen zu auswärtigen Diensten: Google- Suche, Maps, Apple, Microsoft, Android, etc.
Zum zweiten kann man über die DNS-Server ermitteln, auf welchen Seiten sich die Anwender aufhalten, welche Suchmaschinen sie benutzen, welche Email-Provider etc. Da haben wir das berühmte Sammeln von META-Kundendaten. Wenn man die IP auch noch dazu ermittelt, kann man herausfinden, auf welchen Seiten auch Personen oder Haushalte surfen. Das ist ein sogenannter juristischer Graubereich, denn DNS-Server sollten immer neutral sein...
Zum dritten hat Google die Bildersuche so verändert, dass Bilder anzeigt werden, ohne die Urheber-Website anzusteuern. Viele Künstler gerade aus Deutschland haben beklagt, dass ihre Fotos/Bilder nun einfach heruntergeladen werden können, ohne dass der Betreffende die Website des Urhebers ansteuert: Keine Klickzahlen, keine Anfragen, keine Verkäufe. Wenn der Provider sich nun "zum Kumpel der Google-Künstler macht", (man denke an die youtube-GEMA-Sperre für Rechteinhaber von Musik), kann man die Suche absichtlich verlangsamen und auf diese Art unattraktiv machen, und dies erreicht man über verlangsamte DNS-Server, die von einem Fernwartungsprotokoll zwangsweise eingesetzt werden. Das also hätten sie davon...
Zum vierten würden die deutschen Provider gerne mit hochauflösendem TV-Material Geld verdienen, aber das Geschäft liegt bei Netflix, amazon etc. Diese Dienste und vor allem youtube verstopfen mit ihrem immensen Stream-Traffic die Leitungen, vor allem dann, wenn sie von massenhaften DNS-Anfragen überschwemmt werden, wie sie die Bildersuche nun mal erzeugt. Die Telekom hat vor Jahren, das war noch vor den Streamingdiensten, einmal öffentlich beklagt, dass der Traffic auf ihren Leitungen zu einem großen Prozentsatz auf youtube-Streams von Jugendlichen besteht.
Bei allem bleibt immer der Begriff "Netzneutralität" auf der Strecke, wenn bestimmte Dienste, Provider, kommerzielle Anwendungen oder auch Notdienste bevorzugt werden. Und so lange sich die Internentwicklung weltweit auf dem Niveau der Jungsteinzeit bewegt, wird das auch so bleiben. Eines Tages werden auf Welt überall Glasfasernetze herumliegen, so wie heute die Strommasten stehen, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg...