Gewaltverherrlichende Spiele

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thinkmachine

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Ein gemeinsamer Test (wenn Euch das zu doof ist, dann löscht dieses Posting, kein Problem)

Zunächst mein Gedankengang:

Wenn ich in einem Internetcafé bin, treffe sehr oft auf Jugendliche die "gewaltverherrlichende" Spiele spielen. Und ich rege mich jedesmal auf, und kann den Mund nicht halten, wenn ich so etwas sehe. Wenn ich dann etwas sage, endet es schließlich damit, daß ich mir folgende Kommentare anhöre:

"Wir spielen doch nur, ist doch egal, sonst ist mir langweilig."

"Leck mich am Arsch, kümmer Dich um Deinen eigenen Scheiß."

"Du kannst doch nicht sagen, daß jemand der Counterstrike, Battlefield oder Command & Conquer spielt, das auch in der Realität umsetzen würde."

Susanne, das kannst Du doch nicht verallgemeinern, es sind schließlich auch und vor allem Strategiespiele"

Die Kommentare dienen eigentlich der sog. Rechtfertigung, daß man ja blutige Ballerspiele spielen kann, und das so etwas schließlich überhaupt nichts mit der Realität zu tun hat. Klar ist es eine Verallgemeinerung, was ich im Rahmen meiner Meckerei und meines Unverständnisses von mir gebe, und was mir schließlich Angst macht. Aber gestern war ich bei Saturn am Alex, einem sog. Riesen Elektronik und Technik Markt, genau wie es der Media Markt ist. Dort lagen Unmengen dieser Spiele, die im großem Rahmen beworben wurden.

Neben einem neuen Spiel stand eine lebensgroße Schaufensterpuppe im Kampfanzug, bärtig, mit Stirnband und mit einer Pistole mit Schalldämpfer in der Hand - das war in meinen Augen der überschrittene Grenzbereich.

Zusammen mit dem Schulmassaker war das der Initialzünder, diese Seiten jetzt endlich fertig zu machen. Schließlich kann es ja auch sein, daß ich unrecht habe, und solche Spiele doch keine Auswirkung auf die Realität haben.

Falls Ihr Eltern seid, und im Zweifelsfall nicht wißt, was da so alles gespielt wird, vor allem aber wie beliebt solche Spiele sind, dann möchte ich Euch hier mal eine kleine Auswahl dessen zeigen, was mir im Verlauf meiner Surferei über den Weg gelaufen ist, und was die Grundlage für unseren Test sein soll.

Der gemeinsame Test

Zusätzliche zu den Seiten erstelle ich eine Art Kommentarbuch auf jeder Seite für alle Spiele. Ich möchte Euch jetzt bitten (wenn Ihr überhaupt wollt), die Spiele einmal nacheinander durchzuspielen und Euren Kommentar anschließend ruhig anonym und möglichst wertfrei von meiner voreingenommene Meckerei einzutragen.

Es sind sehr unterschiedliche und auch heftige Spiele und Animationen dabei und ebenso welche, die den Anschein von Witzigkeit erwecken. Daneben denke ich, daß man auch nicht so sehr auf die funktionale oder grafische Qualität der Spiele achten sollte, sondern eher auf das, was man dabei empfindet, oder an wen oder was man eventuell denkt, wenn man reagiert oder ballert:

http://www.susannealbers.de/04psycho-gewalt1.html
 
Die Internetseite ist 1. schlecht gemacht, 2. vollgestopft mit irgendwelchen Sachen wie Musik und einem Wasweißich, weil mir das Plugin dazu fehlt.

Ehrlich gesagt kann ich sowas nicht ernst nehmen :) Damit könnte man höchstens bei Beckstein Bonuspunkte sammeln.

Und dann auch noch Strategiespiele - da gehts ums Denken und nicht ums Sinnlos töten wie z.B. bei Postal (welches bei uns übrigens nie verkauft wurde - also hat der Gesetzgeber schon vernünftig gehandelt).

Bei uns im Saturn steht auch Batman in seiner Uniform - werden wir jetzt auch alle im Umhang durch die Gegend fliegen und Bösewichte umbringen, ohne die Justiz zu bemühen?

Lachend,

schmatzler
 
moin,

nimm auch die mickey maus hefte und alle möglichen zeichentrick serien mit in deinen angst-index - denn die strotzen allesamt nur so vor gewalt.

ich glaube übrigens nicht, dass diese dinge gewalt auslösen. viel wahrscheinlicher ist brot als auslöser.
99,9% aller attentäter, vergewaltiger , kriegsverbrecher usw. essen brot!
brot ist somit eindeutig wahrscheinlicher die ursache, als viele andere hirngespinste!

kann aber auch andere ursachen haben, wie z.b. fleisch.
das würde dann auch erklären, warum manchmal hunde zubeissen und aggressiv sind, die esssen das auch.

gruß
 
Dir ist schon klar, das die Spiele die du meinst, Spiele sind die FSK-18 sind und so oder so nichts bei Kids zu suchen haben. Daher find ich die Aktion ein weni unnötig. Und wenn du versuchst leuten vorzuschreiben was sie machen dürfen und was nicht in deinen Augen find ich das doch schon ein wenig Frech ;)
Achja ist zwar alt aber als BibelfesterLeser kann ich dir garantieren das Filme wie Sin CIty oder Spiele wie GTA im vergleich zur Bibel harmlos ist. Und Postal ist aufem Index.
 
Naja, wenn du virtuell schon Probleme damit hast, das auf Menschen geschossen wird, was wirst du dann erst zu einem aktiven Turnierpaintballer wie mir sagen? Wir simulieren ja nicht nur am PC, wir schiessen ja sogar real aufeinander :thumbsup:


Und wenn dir Gamer am PC Angst machen, dann wundert es mich tatsächlich, das du nach 8 Uhr noch vor die Tür gehst. Denn was manchmal nachts am Busbahnhof im Nachbardorf abgeht, das macht mir - und sollte dir erst recht - viel mehr Angst machen. Denn das ist real, und das ganze am PC nicht wirklich.
Und das steht in keinerlei zusammenhang, denn die Leute die da nachts abgehen, sind nicht die Gamernerds, das sind ganz andere Jugendliche. :|
 
@Dorfi: signed.

Im wahren Leben passiert echt schlimmeres, wenn man mit offenen Augen durchs Leben läuft, als mit verschlossenen Augen wo man schon vor Spielen angst bekommt, welche nur eine andere visualisierung haben als Schach.
 
Ich dachte diese hetzerei hört mal auf.

Habe mit realistischen Killerspielen angefangen, da war ich vielleicht 8 Jahre oder oder noch Jünger. Haben damals noch an der frischen Luft mit unseren Fingern als Pistolen, bzw. auch mit Plastikpistolen die aussahen wie echte, auf uns geschossen und sind ganz realistisch "gestorben", auch ohne Computer. Inzwischen habe ich Frau und Kind und Spiele solche "Gewaltspiele", oder besser gesagt Egoshooter, öfters abends mit Freunden. Keiner von uns ist auch nur annähernd gewalttätig.

Ganz im Gegenteil, ich kenne Leute die kein Computerspiel anfassen, trotzdem aggresiv sind. Und durch was? Durch Fußball, zumindest ist das der Vorwand.

Also lasst doch bitte die Computerspieler endlich in Ruhe, die haben noch nie jemanden was getan und werden auch nie jemanden was tun.
 
gewalttätig waren bei uns in der schule damals nur kinder mit müttern wie dir die alles verboten haben ;)
 
[quote='kipsta',index.php?page=Thread&postID=812459#post812459][...] wo man schon vor Spielen angst bekommt, welche nur eine andere visualisierung haben als Schach.[/quote]

Schach ist gewaltverherrlichend und realistisch und sollte sofort verboten werden.

Schaut euch nur einmal die detailreichen Waffen von Lego-Schach an:

http://www.bricklog.de/wp-content/uploads/2009/01/img_3213.jpg
 
jawoll, killerspiele gehören verboten
und amerikanische krimiserien
boxen und vor allem fußball
schnaps
die bundeswehr
und die nachrichten auf RTL

achja, früh aufstehen gehört auch verboten, das macht mich immer unheimlich aggressiv


gruß wursti
 
Hallo!

Nichts für ungut und bei allem Respekt für Deine Intention, aber ich glaube, das führt in die falsche Richtung. Mit ambitionierten Flashseiten und einer unstrukturierten Umfrage a la "an wen denkt und was fühlt Ihr?" kommt man einem so komplexen Phänomen nicht auf die Schliche.

Es gibt viele, wirklich viele wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Phänomen; die Behauptung, daß "Killerspiele" agressiv machen und zur Nachahmung anregen, ist ja wahrlich nicht neu und wird immer wieder dann durch's Dorf getrieben, wenn beispielsweise ein überforderter junger Mensch seine Schule bedroht.
Dazu kommt, daß Shooter, Taktikshooter, MMORPGs, Echtzeit-Strategie etc. völlig unterschiedliche Wirkmechanismen haben. Nur, weil in all diesen Spielen gestorben wird, kann man ihre möglichen Auswirkungen nicht vereinheitlichen.

Ich bin nicht auf dem allerneuesten Stand und eine Menge Untersuchungen scheinen auch Widersprüchliches zu Tage zu fördern, aber in etwa ist die Quintessenz diese:

-Shooter erhöhen in einem gewissen Alter das Agressionsniveau der Spieler tatsächlich meßbar. Dieser Effekt ist aber eher kurzlebig und auf eine bis drei Stunden begrenzt.
-Es gibt keinen statistischen Zusammenhang zwischen Spielzeit und Gewalt- oder Straftaten. Es gibt sehr wohl einen solchen zwischen sozialer Eingruppierung und Gewalttaten sowie einen, jedoch erheblich schwächeren, zwischen sozialer Gruppierung und dem Spielekonsum.
-Es gibt mindestens eine Untersuchung, die dem Spielen einen Katharsis-Effekt unterstellt; demnach würde das Spielen die vorhandenen Agressionen kanalisieren und "echte" Gewalttaten sogar eher verhindern.
-Es gibt eindeutig positive Effekte auf Konzentrationsvermögen und Entscheidungsfähigkeit unter Druck bei Echtzeitsimulationen,
-sowie ebenso eindeutig negative ebensolche Effekte auf das Konzentrationsvermögen in reizarmen Situationen.
-Intensiv spielende Menschen bewegen sich weniger und sind weniger gesund. Quel Surprise.

Ich kenne viele, jetzt oder früher, intensiv spielende Menschen. Manche sind oder waren süchtig samt ernsthafter Folgen, gewalttätig ist keiner ...

Was folgt daraus nun?
"Killerspiele machen Killer" ist Quatsch. Der Angriffspunkt ist nicht die Art der Spiele, sondern die Art der konsumierenden Freizeitbeschäftigung sowie, vor allem, die soziale Eingruppierung. Hier wäre der richtige Hebel. Ein generelles Problem ist die Reizüberflutung, aber hier ist es wurscht, ob es Counter Strike, WoW oder das Fernsehen ist.

Eine andere Baustelle sind MMORPGs. Völlig unabhängig vom Gewaltpotential allerdings; die Dinger machen einfach süchtig. Seit etwa zwei Jahren gibt es z.B. eine eigene Suchtambulanz für Online-Spieler (die allermeisten sind WoW-Kunden), und Blizzard weiß GENAU, was sie da machen. Die vermuteten Fallzahlen in Deutschland sind hoch fünf- oder sogar sechsstellig.

Was es also braucht, sind Medienkompetenz, Bildungs- und Aufstiegschancen und in erster Linie eine Perspektive, aber das ist natürlich sehr viel komplizierter und teurer als z.B. Verbotsdiskussionen.

Gruß

Quichote

PS: Bestätigen kann ich allerdings, das Diskussionen über z.B. die unleugenbaren Gefahren mit der Klientel sinnlos sind. Für Gamer sind Menschen ü40 beispielsweise schlicht keine Referenz, egal wie oft ich erzähle, welche Nächte ich in Wolfenstein verbracht habe ...
 
[quote='Iveau',index.php?page=Thread&postID=812460#post812460]Keiner von uns ist auch nur annähernd gewalttätig.[/quote]
Das behauptest du.
 
Wieso steht da auf der Seite 'Psychologie'? Küchenpsychologie wäre wohl passender.
 
Nichts gegen jene die diese "Killerspiele" (krieg schon brechreiz bei dem Wort) nicht mögen, aber so langsam nervt es ein wenig ehrlich gesagt.

Wenn es Eltern gibt die nicht wollen das ihre Kinder so etwas spielen dann ist das Sache der Eltern und nicht des Gesetzes, Erziehung ist Familiensache! Ausserdem muss ich ganz ehrlich sagen (ohne jemanden beleidigen zu wollen) es wirkt mittlerweile ein wenig Populistisch oder Aufmerksamkeitsgeil wie sich manche auf das Thema stürzen, es gab mal irgendwo im TV einen Test bei dem Eltern unter allem vor das Prestigeobjekt der "Killerspiele" schlechthin gesetzt wurden nämlich Counter Strike. Ausnahmslos alle kommentierten das Spiel mit Aussagen wie "So heftig ist das ja gar nicht".

Und genau so wie ich (ich Spiele im übrigen auch solche bösen Spiele ;)) mittlerweile von dieser ewigen Diskussion total entnervt bin sind das fast alle anderen die diese Spiele spielen. Da musst du dich nicht wundern wenn du solche Antworten bekommst. Wie würdest du dich Fühlen wenn du Raucher wärest und es käme jedes mal wenn du dir eine rauchst irgendwer den du nicht kennst und plappert dich zu wie ungesund und gefährlich Rauchen doch ist?
 
[quote='Quichote',index.php?page=Thread&postID=812475#post812475]Eine andere Baustelle sind MMORPGs. Völlig unabhängig vom Gewaltpotential allerdings; die Dinger machen einfach süchtig. Seit etwa zwei Jahren gibt es z.B. eine eigene Suchtambulanz für Online-Spieler (die allermeisten sind WoW-Kunden), und Blizzard weiß GENAU, was sie da machen. Die vermuteten Fallzahlen in Deutschland sind hoch fünf- oder sogar sechsstellig.
[/quote]

Aber das lässt sich nicht gut verkaufen, deswegen hört man davon so gut wie garnichts. Aber "Killerspiele" ist ein Schlagwort womit die Politik auf Wählerfang gehen kann. Vor allem da die "Killerspieler" keine Lobby haben. Ich versteh immernoch nicht wie man LAN Partys mit Riesen Sponsoren wie Intel absagen kann wegen dieser Diskussion und zeitgleich Waffenmessen stattfinden die keinen Politiker interessieren. Langsam glaub ich, dass die Amokläufer mit Spiele-DVDs und Spielehüllen um sich geschossen haben und nicht mit Waffen...
 
ich bin raucher

hey neghtraven, da hast du recht... wenn ständig jemand wegen meiner raucherei meckern würde, bekäme ich auch eine sinnkrise :P
 
Hallo!

Schon richtig, das Thema ist populistisch ausgenudelt, und was von der CSU vertreten wird, wird selten richtig sein ...
Ich finde aber, daß es ein Unterschied ist, ob man populistisch punkten möchte oder als beispielsweise besorgte Mutter, nun, besorgt ist. Letzteres kann ich eventuell mit Argumenten entkräften oder zumindest die Wahrnehmung schärfen, ohne gleich in verhärtete Positionen springen zu müssen. Ersteres kann ich eigentlich nicht mit Argumenten entkräften, aber vielleicht dadurch die öffentliche Meinung insoweit bewegen, daß auch ohne Einsicht eben diese populistischen Vertreter ihre Position nicht mehr halten wollen.

Gruß

Quichote
 
moin,

übung macht den meister.

und das stimmt in soweit auch bei diesen spielen, als das diese das reaktionsvermögen und die schnelle auffassungsgabe trainiert wird.

diese spiele retten also indirekt leben unschuldiger.

wer sowas nämlich trainiert hat, kann schneller bremsen, besser ausweichen, und überfährt so im strassenverkehr keine radfahrer oder muetter mit kindern, die internetcafes aufsuchen um kindern ihre spiele wegzunehmen..

[quote='Quichote',index.php?page=Thread&postID=812489#post812489]Ich finde aber, daß es ein Unterschied ist, ob man populistisch punkten möchte oder als beispielsweise besorgte Mutter, nun, besorgt ist. Letzteres kann ich eventuell mit Argumenten entkräften oder zumindest die Wahrnehmung schärfen, ohne gleich in verhärtete Positionen springen zu müssen.[/quote]

ob eine schärfung der wahrnehmung gegen phobien hilft, wage ich zu bezweifeln.

gruß
 
[quote='Quichote',index.php?page=Thread&postID=812475#post812475]-Es gibt mindestens eine Untersuchung, die dem Spielen einen Katharsis-Effekt unterstellt; demnach würde das Spielen die vorhandenen Agressionen kanalisieren und "echte" Gewalttaten sogar eher verhindern.[/quote]IMHO ist der Effekt das solche Leute mit Aggressionen viel besser umgehen können und in Situationen in denen Gewalt angewandt wird einen kühlen Kopf bewahren noch interessanter. ;)
 
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