Die Kehrseite der Medaille in Bezug auf Schaltsteckdosen ist eine verringerte Lebensdauer des Elektrogeräts, wie ich jetzt bei einem Bekannten gesehen habe, der seinen sechs Jahre alten Flachbildfernseher immer über eine Schaltleiste ein und ausgeschaltet hat. Dort steht der Netz-ElKo auf der Netzteil-Platine kurz vorm Explodieren, macht jedenfalls dicke Backen und liefert nicht mehr die Soll-Spannung. Wenn ich nicht einigermaßen mit dem Lötkolben umgehen könnte, wäre jetzt eine neue Netzteil-Platine für um die 200-300 € "fällig". Das heißt, die Reparaturkosten "fressen" die Stromersparnis wieder auf.
Vernünftig konstruierte Geräte sorgen durch Bauteile vernünftiger Qualität und entsprechende Schaltungen (Kondensator nicht ohne Widerstand an voller Spannung aufladen) dafür, dass dies nicht passiert. Viele Geräte (gerade der besseren Art) haben sogar echte Netzschalter am/im Gerät und sind quasi dafür ausgelegt, dass man sie immer ein- und ausschaltet. Auch die alten Röhrenfernseher hatten eigentlich immer einen 100%igen Netzschalter... Heutige Geräte gehen noch einen Schritt weiter und senken z.B. wie bei unserem Fernseher oder meiner Stereoanlage den Stromverbrauch im Standby auf jeden Fall unter 1W, oft unter 100mW. Dann kann man den Komfort des Standbys behalten (Fernsteuerung über Fernbedienung weiterhin möglich) und trotzdem auf den Stromfresser verzichten.
Fernseher und co. klar ... aber das ist ja kein W-Lan Router!
Besonders wenn mehrere Leute im Haus wohnen mit Unterschiedlichen Arbeitszeiten. (Vielleicht will ja einer mal Nachts rein!) ;-)
Ansonsten Kannste ja gleich das Telefon/ die Telefonanlage ausstecken!
Vielleicht ist das bei dir so, aber wenn man alleine in einem Haus wohnt oder z.B. als Ehepaar mit festen Arbeitszeiten, dann braucht zwischen 23 und 7.00 Uhr nun mal niemand Internet. Das sind 8 Stunden jeden Tag, knapp 3000 Stunden im Jahr. Macht ca. 60kWh Verbrauch bei 20W, sind 15€. Und wie gesagt, das ist nur ein Gerät, wenn man mit allen weiteren Geräten auch so verfährt, dann summiert sich das schnell. Es sagt ja niemand hier, dass jeder seinen Router nachts ausstöpseln sollte
Aber für DIE Leute, die ihn NICHT brauchen, kann das Stromersparnis sein. Bewusster Umgang mit Energie nennt man das glaube ich
Und warum nicht Telefon/Telefonanlage ausstecken? Den meisten Leuten ist es zu "unsicher", da sie jederzeit für den Notfall erreichbar sein wollen. Aber z.B. die Fritzbox-Router bieten mit der "Nachtschaltungs-Funktion" ähnliche Sachen an, wie die, worüber wir gerade sprechen. z.B. das WLAN zu bestimmten Uhrzeiten autmatisch abzuschalten (sofern niemand mehr eingeloggt ist) und die Telefone mit einer Klingelsperre zu versehen. Das spart Strom und sorgt für Ruhe nachts. Spart nicht so viel wie ganz vom Netz trennen, aber doch ein bisschen. Und die Klingelsperre wäre mit einem Ausziehen von Telefon/Telefonanlage vergleichbar.
Wie gesagt, lange nicht jede Stromsparvariante kommt für jeden in Frage. Das Ausstöpseln des Internetrouters wohl nur für einige, das Ausziehen von Telefon/Telefonanlage für noch weniger. Dagegen kommt das Netztrennen von Stereoanlge, Fernseher, Radio, Computer, Laptop, Handynetzteil, oder auch Sachen wie Pumpe im Gartenteich oder oder oder... für nahezu jeden in Frage. Man muss sich immer überlegen, was man braucht und was daher laufen muss und was man eben nicht braucht. Wenn bei dir der Internetrouter immer gebraucht wird, dann lass ihn an! In meiner WG in Hannover wohnen wir mit drei Studenten. Da kann zu jeder Zeit jemand wach sein und das Internet brauchen. Ein Ausstöpseln des Routers oder eine WLAN-Abschaltung nachts kommt daher auf keinen Fall in Frage. Bei meinen Eltern dagegen wird immer zur gleichen Zeit ins Bett gegangen. Auch wenn es nicht mehr gemacht wird, dort kam es in Frage, nachts das Ding auszuschalten.
Nachdenken, Strom sparen und Geld sparen ist die Devise