Frage eines Neulings: X60t und Stiftgenauigkeit

[Sizemo]

Hallo Forum!

Ich habe vor kurzem beschlossen mir (endlich) einen Tablet-PC zu kaufen. Momentan ist der X60t mein Favorit (ansonsten käme nur noch das hp tx2140eg in Frage), vorallem des SXGA+-Displays und der versprochenen Batterielaufzeit wegen. Und die Verarbeitung meines alten R50p hat mich auch nie enttäuscht...

Allerdings bleiben da auch nach dem Lesen diverser Testberichte und dem Durchstöbern dieses Forums noch ein paar Fragen. Allen voran, was die Eingabegenauigkeit des Stifts angeht.
In der c`t 04/07 ist von einer Abweichung von bis zu 3mm die Rede. Dass es bei schräger Sicht zu Parallaxenfehlern kommt ist eigentlich klar, aber das ist hier wohl nicht gemeint? Deshalb meine Frage hier an die User, wie genau/ ungenau die Stifteingabe beim x60t mit sxga+-display wirklich ist. Zum geplanten verwendungszweck: Ich habe vor das Tablet für handschriftliche Notizen zu benutzen, aber auch Skizzen und einfache technische Zeichnugen damit anzufertigen, so wie kleinere Bildbearbeitungen.

Danke im Vorraus,
Sebastian

 

[T42p]

Stiftabweichung

Habe versucht die Punkte auf den Kreuzen zu machen, sowie einige Kästchen nachzuzeichnen. Ergebnis:



Wie man sieht habe ich erstaunlicher Weise nur auf der rechten Seite (Akku-Seite) eine erhebliche Abweichung. War aber auch schwer zu testen, da ich normaler Weise auf den Cursor gucke und nicht auf die Stiftspitze und mich daher sehr konzentrieren musste. Die schlechte Qualität kommt von der Tiff-Konvertierung.
Das Original gibt es hier: http://www.files.to/get/305887/a8x3lfy41x

 

[ZDragon]

Ich hab ein X60t mit SXGA und dort kann ich ehrlich gesagt keinerlei Ungenauigkeit feststellen, egal wo auf dem Bildschirm sich der Stift befindet! Musste dazu nicht mal kalibirieren, schon von Anfang an ist das so gewesen. Da mein X60t neu ist vermute ich mal, dass neuere Revisionen keine Problem mehr mit der Genauigkeit haben.

 

[T42p]

[quote='ZDragon',index.php?page=Thread&postID=394270#post394270]Ich hab ein X60t mit SXGA und dort kann ich ehrlich gesagt keinerlei Ungenauigkeit feststellen, egal wo auf dem Bildschirm sich der Stift befindet! Musste dazu nicht mal kalibirieren, schon von Anfang an ist das so gewesen. Da mein X60t neu ist vermute ich mal, dass neuere Revisionen keine Problem mehr mit der Genauigkeit haben.[/quote]

Scheint auch Zufall zu sein wie stark es abweicht. Das X61t ist jedenfalls definitiv neuer
Die Abweichung kommt durch den Abstand von Digitizer-Schicht und Panel.

 

[pibach]

@T42p: Danke, das Stiftabweichung-Kästchenbild gibt doch einen gewissen Eindruck, werde ich auch mal machen...

Ansonsten hier mein Verständnis, wodurch die Stiftabweichung entsteht:

Ursache:
* der Digitizer liegt hinter der TFT-Ebene (nicht wie man zunächst vermutet davor)
* die Transistoren des TFT, die Kabelführungen hierzu sowie das Scharnier haben dadurch einen gewissen Einfluss auf das vom Digitizer erzeugte wechselnde Magnetfeld, dieses ist also inhomogen
* deshalb muss man in jedem Fall gegenkalibrieren und zwar mit deutlich mehr als 4 Stützstellen. Andernfalls kann der Digitizer gar nicht genau sein
* hiergegen gibt es in irgendeiner Form eine pre-calibration. Wo und wie ist mir nicht näher bekannt. Vermutlich aber durch eine Datei in der Lenovo Preload (Vista selber und Treiber scheiden ja aus, da die pre-calibration Gerätetyp-spezifisch sein muss)
* beim Einbau des Panels und anziehen der Schrauben etc gibt es Fertigungsabweichungen die dafür sorgen, dass die Inhomogenität des Magnetfeldes nicht bei allen individuellen Geräten gleich ist, sondern leicht schwankt
* hierdurch ist die pre-calibration nicht immer genau genug und es kommt zu Abweichungen
* es könnte auch sein, dass die pre-calibration für die XGA, MV/MT, SXGA+ (standard) sowie SXGA+ (Superview) alle die selben sind. Da die aber vermutlich leicht unterschiedliche Kabelführungen haben kommt es u.U. zu systematischen Fehlern bei bestimmten Modellen

Mögliche Gegenmassnahmen:
* Wenn dies so stimmt, könnte ein Update der pre-calibration (Datei mit Stützstellen) die Abweichungen reduzieren. Also ggf. kommt es auf das Datum der preload an.
* Ansonsten könnte ein Zerlegen des Displays und präzieser Wiedereinbau exakt nach Herstellerangaben (HMMs?) etwas bringen
* eine geeignete Abschirmung z.B. mit Alufolie entweder um das Bezel oder innen drin könnte auch helfen. Hier ist dann wohl einiges Rumprobieren nötig

 

[T42p]

Ich habe ja quasi nur eine Abweichung auf der rechten Seite, also da wo das Scharnier ist. Denke mal das ist der Störfaktor, und natürlich die Displaykabel. Jetzt verstehe ich auch warum im X6*t kein reines Metallscharnier zum Einsatz kommt.
Apropos Pre-Calibration, es kann ja durchaus sein dass die 4 Messpunkte nur zur Anpassung der Pre-Calibration dienen und sie daher nur zum Teil in die Kalibrierung einfließen.

 

[Sizemo]

So, ich habe das X60t jetzt seit Freitag, und bin voll und ganz zufrieden. Abweichung ist (mit Originalkalibrierung) nirgends größer als 1mm. Und da ich sowieso immer auf den Cursor schaue ist das auch nicht wweiter schlimm. Scheint also auch innerhalb der Modellreihe eine gewisse Streuung zu geben.
Bin jedenfalls sehr glücklich mit dem x60t

 

[pibach]

hier meine Karopapier-Testdatei (Fette Kästchen nach Rekalibrieren). Akku war dabei links. Ich habe offenbar also die stärksten Abweichungen auf der anderen Seite als ihr. Man sieht auch gut, daß dort einige Kästchen breiter dargestellt werden, als ich sie zeichne, es kommt dort also zu Verzerrungen. Komisch ist, daß dies unter Linux nicht der Fall ist.

 

[T42p]

Das ist ja mal wirklich eigenartig!

 

[pibach]

[quote='T42p',index.php?page=Thread&postID=394482#post394482]Das ist ja mal wirklich eigenartig![/quote]
Allerdings.
Mir ist grad noch aufgefallen, dass an einigen Stellen die angezeigte Position vom Winkel abhängt, in dem ich den Stift halte. An einigen Stellen aber nicht!

 

[T42p]

Ja die Winkelabhängigkeit ist mir bekannt. Ich teste mal ob sich eine Neuinstallation des Wacom- und Display-Treibers auswirkt.

 

[pibach]

[quote='T42p',index.php?page=Thread&postID=394511#post394511]Ja die Winkelabhängigkeit ist mir bekannt.[/quote]
schon, aber ich meine das etwas anders. Wenn ich den Stift an einer Stelle kippe, also den Winkel verändere, wandert dort der erfasste Punkt, logo. Dies ist aber nicht überall so! Ein vielen Stellen ist es völlig egal, in welchem Winkel man den Stift hält. Dies deutet darauf hin, dass eine Gegenrechnung des Stiftwinkels erfolgt. Die allerdings aufgrund irgendwelcher Störungen nicht überall funktioniert. Dies hab ich jetzt unter Linux getestet. Mal schaun, ob das unter Vista auch so ist...

Es wäre auch interssant, Bilder von einem offenen Display zu sehen, wo man die Kabelführung und ggf. Einflüsse auf den Digitizer erkennen kann.

 

[T42p]

Ja das habe ich auch so verstanden. Dass dies ortsabhängig ist, war mir aber auch neu.

 

[T42p]

Nach Neuinstallation der Touchpanel-Treiber und des Monitor-Files, sieht es nun so bei mir aus:

 

[pibach]

[quote='T42p',index.php?page=Thread&postID=394806#post394806]Nach Neuinstallation der Touchpanel-Treiber und des Monitor-Files, sieht es nun so bei mir aus:[/quote]
Hm, muss man da jetzt einen Unterschied sehen?
Ich glaube wir müssen erstmal rauskriegen, wo diese pre-calibration rumliegt. Auf tabletpcreview gabs dazu einige Postings...

Ansonsten habe ich das Gefühl, dass das unter Linux wieder ganz anders funktioniert ?(

 

[T42p]

Ja, die Abweichung auf der rechten Seite war vorher deutlich stärker, ich habe nun das Gefühl ein besser kalibriertes Display zu haben. Das mit Linux würde ich gerne mal testen, nur fehlt mir im Moment die Zeit dazu.

 

[pibach]

Hab im Wacom Driver Manual was interessantes dazu gefunden:

"This command enables or disables tilt mode.
d = 1 enables tilt mode
d = 0 disables tilt mode
In tilt mode the tablet transmits the angle between the stylus and a vertical line
perbindicular to the tablet surface in addition to the coordinate and switch data
of the WACOM IV binary data format. The format used in tilt mode is:
WACOM IV extended (W IVe).
Tilt values range from -64 to +63 in both x- and y-direction. The tilt resolution
is in 1 unit incriments.
"

Das heißt, der Stiftwinkel wird genau erkannt und kann zum gegenkalibrieren softwareseitig benutzt werden. Es gibt in der Registry offenbar einen Eintrag dazu, der das in Windows konfiguriert (unter XP Tablet PC Edition: HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\TabletPC\Pen TiltData) Genaueres zu dem Wert hab ich bisher nicht rausbekommen...

Man kann damit aber interessante sachen machen, z.B. das GUI um eine Tilt Erkennung erweitern, siehe Paper von Nokia

 

[Bovery]

Lenovo

Hallo.

hab zwar immernoch keinen Tablet aber das wird noch.

Hab mal wegen der Genauigkeit an Lenovo geschrieben. Ich denke mal das nimmt mir keiner krumm.

Hier die Mails und die kurze Antwort (ich schick denen auch gern den Link ins Forum, in der Hoffnung dass das was bringt):

Guten Tag.
Ich habe eine Frage bezüglich der Genauigkeit der Eingabe mit dem Stift auf einem X60t/X61t.
Gibt es Abweichungen je nach Bauart? Also ob nun XGA Auflösung oder SXGA, Bildschirme mit Multitouch oder ohne.
Laut User-Berichten in Foren wird die Genauigkeit zum Bildschirmrand hin schlechter.
Wenn es kleine Tricks gibt das zu korrigieren wäre es super diese zu kennen.
Es wird auch diskutiert ob es Betriebssystemabhängig ist. Ein User nutzt Linux und Win. Vista und dieser meint seine Abweichung sei unter Linux geringer.
Für Informationen diesbezüglich wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort:

Eine Abweichung wäre uns nicht bekannt aber wir werden es überprüfen.

Vielen Dank für den Hinweis.

Mit freundlichen Grüßen / Regards

Lenovo Support
Lenovo (Deutschland) GmbH

 

[pibach]

RE: Lenovo

[quote='Bovery',index.php?page=Thread&postID=465906#post465906]
Hab mal wegen der Genauigkeit an Lenovo geschrieben. [/quote]
Ich schätze nicht, dass Lenovo hier helfen kann und vermutlich sogar noch nicht mal das Problem versteht. Ggf. kann man sich an Wacom wenden. Die besten Chancen auf gute Antwort würde ich im Open Source Bereich des Wacom Treibers erwarten.