Fotografie-Experten: ISO und Exposure bei modernen Knipsen

bemymonkey

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So, mal was für die Fotografie-Experten:

1. Wie wird an einem modernen Kamera-Sensor (CMOS oder CCD) die ISO Empfindlichkeit verstellt? Wie kann man sich das vorstellen?

Ist das:

a) Eine Art Verstärker mit justierbarem Gain, der hinter dem Sensor sitzt? Bei CCDs gibt es ja auf jeden Fall einen solchen Verstärker (siehe hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Charge-coupled_device unter "Basics of operation"), aber ist es tatsächlich der Verstärkungsfaktor dessen, der durch die ISO Einstellung gesteuert wird? Wieso wird dann nicht der "Stream" schon vor dem Verstärker abgefangen, so dass man direkt an diesem arbeiten kann und die Verstärkung dann nachher in aller Ruhe einstellen kann?
b) Eine Stellgröße am Sensor selbst (wobei ich mir nicht vorstellen könnte, was - so etwas wie ne Betriebsspannung gibt es da ja nicht, oder?)?
c) Digitale Nachbearbeitung in der Kamera selbst? Glaube ich auch eher weniger, da sonst ja niemand sich schon beim Fotografieren darauf festlegen wollen würde.

Oder doch etwas ganz Anderes?


2. Welchen Einfluss hat die "Exposure" Einstellung bei modernen Digitalkameras (auch Kompakt-Knipsen)?

Ist das:

a) Eine Zielvorgabe für die Helligkeit, welche durch automatische Einstellung von Blende, ISO-Empfindlichkeit und Belichtungszeit erreicht werden sollte?
b) Eine weitere Stellgröße an dem Sensor selbst?



Kann das jemand in kurzen Worten erklären, die man auch versteht, ohne sich erst mal komplett in die Funktionsweise von CCD und CMOS Sensoren einzulesen?

Die ganzen Artikel zu ISO Empfindlichkeit bei Digitalkameras, die ich bis jetzt gefunden habe, beziehen sich nur auf die Praxis beim Fotografieren... das ist ja langweilig :p

Danke im Voraus :D


-edit- Kann's sein, dass die Exposure Einstellung in Knipsen grundsätzlich eigentlich nur eine Exposure Compensation ist? Auch dann würde allerdings noch die obige Frage gelten... :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ilford Fp4 gibts noch zu Hauf :thumbup:

Meine Erfahrung sagt mir auch, dass nachträgliche Bearbeitung mehr Rauschen produziert als richtige Belichtung von Anfang an. Selbst bei High Iso jenseits von 800 ist Rauschen oftmals bei genauer Belichtung sehr gering. Zudem ist das Rauschen auch eine Frage der Ausgabegröße - auf 20x30cm Abzügen sieht man er sehr spät wirklich rauschen. Und wer lässt idR größer ausbelichten?
 
Dummerweise ist das ganze Dunkelkammerzeugs, was ich früher benutzen durfte, bei meinen Eltern... auf nem anderen Kontinent :facepalm:. Und mit nem Stapel 6x4er kann ich eigentlich nicht viel anfangen :(

Was nehmen denn heutzutage Fotoläden für's direkte Digitalisieren einer Rolle 35er?
 
Ob etwas rauscht oder nicht hängt heutzutage massiv von der Qualität, Größe und Pixeldichte des Sensors ab. Somit lassen sich Aussagen wie etwa "Es rauscht ab ISO800" überhaupt nicht treffen. Mit einem guten 24x36 Sensor lässt sich auch bei ISO 3200 noch bestens und rauscharm fotografieren. Mit einer billigen Digitalknipse sieht das natürlich ganz anders aus denn je kleiner der Sensor wird um so schwieriger wird es.

Auch die hier verbreitete Meinung das man eher unterbelichten soillte ist genau verkehrt. Denn Unterbelichtung führt zu massivem Rauschen. Daher immer tendenziell bei höheren ISO überbelichten und mittels EBV korrigieren. Das bringt die besseren Ergebnisse. Und in Grenzbereichen natürlich immer Raw wenn die Kamera das unterstützt.

Übrigens sollte man auch in der EBV wissen was man tut. Man kann zwar schnell ein paar Schalter drücken und Regler verschieben aber so sehen die Bilder dann häufig auch aus.
 
Auch die hier verbreitete Meinung das man eher unterbelichten soillte ist genau verkehrt. Denn Unterbelichtung führt zu massivem Rauschen. Daher immer tendenziell bei höheren ISO überbelichten und mittels EBV korrigieren. Das bringt die besseren Ergebnisse. Und in Grenzbereichen natürlich immer Raw wenn die Kamera das unterstützt.

Kannst Du das begründen? :)
 
Auch die hier verbreitete Meinung das man eher unterbelichten soillte ist genau verkehrt. Denn Unterbelichtung führt zu massivem Rauschen. Daher immer tendenziell bei höheren ISO überbelichten und mittels EBV korrigieren. Das bringt die besseren Ergebnisse.

Das halte ich für einen gefährlichen Tipp, wenn man seine Kamera nicht genau kennt - obwohl ich dir im Grundsatz zustimme. Unterbelichten ist meiner Erfahrung nach nicht sinnvoll. ABER die Reserven im nachhinein ein überbelichtetes Bild, jpg oder raw, runterzuziehen sind sehr gering und man läuft Gefahr ausgefressene und nicht mehr wiederherstellbare hellle Partien zu bekommen.

Aber ich kann nur für meine Kameras sprechen, ne K10D Pentax einst und aktuell eine Nikon D700.
 
Ich habe auch eine D700 und seit 2 Wochen eine D4.

Du sagst es selber, unterbelichten ist nicht sinnvoll. Das lernt jeder Fotograf bereits in der Ausbildung. Lieber überbelichten. Zudem ist es ein gewaltiger Unterschied ob die Tiefen oder die Lichter ausgefressen sind. Im Falle der Tiefen erhält der Sensor praktisch kein Signal. Bei den Lichtern sehr wohl.

Es gibt EBV Techniken die es erlauben aus völlig überbelichten Flächen die nur noch reines Weiss enthalten, Strukturen wieder herzustellen. Aber das erfordert eine Menge Wissen, Können und vor allem Zeit. Von daher ist ein halbwegs richtig belichtet Bild immer noch anzustreben.

Ich mache sehr häufig Konzertfotos. Da arbeite ich permanent im Grenzbereich, selbst mit den Lichtstärksten Objektiven. Ich kann nur sagen, Unterbelichtung rauscht deutlich mehr selbst bei Spitzenkameras. Von daher ist die Empfehlung auch nicht gefährlich. Aber man kann das sehr leicht selbst ausprobieren. Konstante, schlechte Lichtverhältnisse. Kamera auf Stativ und ein paar Vergleichsaufnahmen machen. Versuch macht klug.
 
Willst Du damit sagen, dass der limitierende Faktor die Bittiefe der AD-Wandlung ist? Das könnte ich wohl gerade so noch nachvollziehen... :)




Alles klar... in Full-Manual existiert die Einstellung dann wohl gar nicht, oder wie? Ich merke langsam, ich brauch mal ne richtige Kamera...
Klar, sind die Werte erstmal digitalisiert und die Information weg, bekommt man sienauch mit der besten Software nicht wieder. Das gilt auch für das Überbelichten. Ich stimme tendenziell zu lieber etwas mehr belichten als zu wenig, aber auch nicht übertreiben. Denn irgendwann ist der Maximalwert erreicht und alles was drüberliegt bekommt den Wert. Da kannst du auch hinterher nichts mehr retten. Manche Kameras zeigen dir das auch mit blinkendem Weiss bzw Schwarz an.

Und genau, im M Modus ist EC inaktiv. Die meisten Kameras nutzen die Anzeige trotzdem und sagen dir welcher Abweichung von ihrer Messung die aktuelle Belichtungseinstellung entspricht.
 
Ich denke, damit sind (zumindest was meine Neugierde angeht) meine Fragen schon mal ausreichend beantwortet - an dieser Stelle also ein dickes Danke an die Fotografen hier im Forum :)

Soll aber nicht heissen, dass ich nicht auch noch weiter interessiert das Fachgesimpel hier lesen werde :D
 
Das mit dem Unterbelichten ist auch kein genereller Rat, sondern eine Möglichkeit, noch aus der Hand zu fotografieren, wenns eng wird...

Tendenziell über- oder unterzubelichten ist eine Frage des individuellen Sensors und seiner dynamischen Möglichkeiten.

Gruß

Thomas
 
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