Das ThinkPad-Forums-eigene Review zum ThinkPad Edge (NUE2UGE):
Hintergrund ist dass dieses Review nicht von einem neutralen Beobachter sondern einem langjährigen ThinkPad-User geschrieben wird, aus deren Sicht ja immer schon etwas andere Kriterien für die Beurteilung von Laptops galten.
Kaufgrund für meinen Egde war der Wunsch nach mehr mobilen Einsatzmöglichkeiten als bei meinem alten R61 aber auch mehr Performance als bei einem Netbook. Bisher gab es in dieser Größe nur das X301 dessen Preis ja jenseits von Gut und Böse liegt.
Jetzt Also zum Edge:
Der erste Eindruck: begeistert. Ein ThinkPad der gut aussieht und gleichzeitig klassisch funktional ist, das gab es noch nie. Auch nach 2 Tagen bleibt dieser Eindruck. Man merkt zwar bei längerem Arbeiten damit dass die technische Grundlage wohl eher die ideaPad-Baureihen waren als die echten ThinkPads, jedoch wurden viele Features deutlich aufgewertet. Die Tastatur ist ThinkPad-typisch einfach genial, das neue Touchpad ist sehr präzise, lediglich der Trackpoint rutscht mit dem Zeiger manchmal weiter als er soll (das gleiche Phänomen ist aber auch am T400s zu sehen, was hier wieder für gemeinsame Komponenten mit „großen“ ThinkPads spricht).
Lenovo reagiert hier wohl auch ein bisschen auf den Wunsch von Business-Kunden ein bisschen mehr Multimedia-Features zu bekommen, denn auch auf einer Geschäftsreise zählen nicht nur Emails und Textdokumente sondern gelegentlich auch mal Videos oder Musik. Der Edge hat einen HDMI-Ausgang und das AMD-Modell den ATI 3200 HD Grafikchip mit 256 MB shared memory. Dieser spielt zwar HD-Filmmaterial in 720p am HDMI in 1920x1080 flüssig und ohne gigantische Hitzeentwicklung ab, allerdings bei echtem 1080 Material fängt (je nach Player) entweder das Bild oder der Ton an zu stocken. Das ist besonders ärgerlich weil hier nicht viel fehlt um auch Full-HD flüssig abzuspielen, vielleicht hilft also hier noch ein künftiges Treiberupdate (Recherchen in US-Foren meinen dass der Edge schon 1080 Material schafft, lag also bei mir vielleicht nur an ungünstigen Codecs). Die Ansteuerung eines externen Fernsehers zur Wiedergabe von Filmmaterial funktioniert reibungslos: Fernseher einstecken ? Bild wird in 1366x768 übertragen ? Mediaplayer öffnen und auf Vollbild schalten ? Displaydeckel schließen ? Auflösung wird automatisch an den Fernseher angepasst (bei Full-HD also 1920x1080) und Bild und Ton laufen wie von einem DVD-Player auf dem Fernseher. Genau dieses Feature hat mir bei ThinkPads seit Jahren gefehlt. Die integrierten Lautsprecher sind ein Graus, der Audio-Controller an sich aber durchaus hochwertig (merkt man natürlich nur an externen Geräten).
Die Arbeitsgeschwindigkeit mit Productivity-Software ist gut. Nur gut, weil klar sein dürfte dass der kleine AMD Neo nicht mit großen Core 2 Duo's mithalten kann, dennoch wird man beim arbeiten mit Emails/Internet/Dokumenten nicht durch lange Verzögerungen behindert. Erfüllt also absolut seinen Zweck. Natürlich trägt auch das mitgelieferte Windows 7 64 und der 4 GB Arbeitsspeicher zum flüssigen Ablauf bei. Als Bremse entpuppt sich die langsame Festplatte; hier wurde wohl kräftig gespart um den Preis niedrig zu halten. Bei einfacheren Arbeiten fällt das nicht auf, aber bei Programminstallationen oder dem Öffnen von größeren Dokumenten merkt man deutlich wie der ganze Rest des Systems nur auf die Festplatte wartet. Ein Upgrade auf 7200 rpm oder eine SSD könnte hier Wunder wirken … werde ich evtl. testen.
Mit dem 6-Zellen Akku schafft das AMD-Modell bei ständigem Arbeiten gerade mal 3,5 Std. Und auch beim Betrieb vom Akku (bei Netzbetrieb sowieso) ist die Wärmeentwicklung – hauptsächlich in der Gegend um den Lüfterauslass – ganz schön beachtlich; es ist noch nicht zu heiß dass man ihn nicht mehr anlangen könnte, aber auf dem Schoß kann das dann doch unangenehm sein, ich will da mal nicht weiter an heiße Tage im Sommer im Auto denken. Wer also mehr Akkulaufzeit braucht und ein Problem mit der Schoßheizung hat ist definitiv mit dem Intel-Modell besser beraten. Das Netzteil hat den klassischen 20V-Stecker, somit ist die Verwendung des Lenovo KFZ-Netzteils möglich. Da ich den Edge eigentlich immer mit Netzteil betreibe und die Akkulaufzeit für mich daher keine Rolle spielt überlege ich ernsthaft den kleinen Akku zu verwenden weil er dann gerade am Tisch steht (es fällt zwar nicht besonders auf, aber optisch stört es doch ein bisschen dass der Akku dicker ist wie der Rest des Laptops).
Wenn man die Überlegung ob der Edge nun ein echter ThinkPad oder doch nur ein ideaPad mit rotem Punkt auf der Tastatur ist außen vor lässt, macht ihn das vorhanden Sein der kompletten ThinkVantage-Software doch zu einem echten Arbeitsgerät. Insbesondere bei der Verwendung des integrierten UMTS-Moduls zeigen sich die Qualitäten von AccessConnections und auch der Energie-Manager wäre ein Grund einen Laptop fremder Hersteller nicht zu kaufen.
Das integrierte UMTS-Modul ist von Qualcomm und beherrscht HSDPA mit 7,2 Mbit/s. Wie gehabt wird das Modul zwar von Vodafone gesponsort, lässt sich aber auch mit anderen Betreibern benutzen – in meinem Fall funktioniert es mit O2 einwandfrei. Und um mit der Verwirrung auch bei einigen Händlern auf zu räumen: das WLAN-Modul ist definitiv ein b/g/n- Modul. Zwar nur 2,4 GHz aber dennoch ist n-draft damit möglich.
Das Display ist einfach nur schön. Zwar könnten die Betrachtungswinkel besser sein und im Freien nerven die starken Spiegelungen ein bisschen, aber die enorme Helligkeit und die tollen Kontraste machen das alles wieder gut. Zusammen mit dem zarten Gehäuse und niedrigen Gewicht macht es ständig Spaß den Edge in den Händen zu haben.
Fazit: Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt in jedem Fall. Man muss sich aber auch im Klaren sein dass für dieses Geld kein Hochleistungs-PC zu erwarten ist, und andersrum als reiner Netbook ist er zu teuer. Für vielfältige Standardaufgaben trifft er genau ins Schwarze und ist damit für Anwender jeglicher Art die einen ordentlichen und zuverlässigen Laptop brauchen ideal, denn bei der Qualität liegt er auf jeden Fall über dem allgemeinen Durchschnitt.
Bilder:
Hintergrund ist dass dieses Review nicht von einem neutralen Beobachter sondern einem langjährigen ThinkPad-User geschrieben wird, aus deren Sicht ja immer schon etwas andere Kriterien für die Beurteilung von Laptops galten.
Kaufgrund für meinen Egde war der Wunsch nach mehr mobilen Einsatzmöglichkeiten als bei meinem alten R61 aber auch mehr Performance als bei einem Netbook. Bisher gab es in dieser Größe nur das X301 dessen Preis ja jenseits von Gut und Böse liegt.
Jetzt Also zum Edge:
Der erste Eindruck: begeistert. Ein ThinkPad der gut aussieht und gleichzeitig klassisch funktional ist, das gab es noch nie. Auch nach 2 Tagen bleibt dieser Eindruck. Man merkt zwar bei längerem Arbeiten damit dass die technische Grundlage wohl eher die ideaPad-Baureihen waren als die echten ThinkPads, jedoch wurden viele Features deutlich aufgewertet. Die Tastatur ist ThinkPad-typisch einfach genial, das neue Touchpad ist sehr präzise, lediglich der Trackpoint rutscht mit dem Zeiger manchmal weiter als er soll (das gleiche Phänomen ist aber auch am T400s zu sehen, was hier wieder für gemeinsame Komponenten mit „großen“ ThinkPads spricht).
Lenovo reagiert hier wohl auch ein bisschen auf den Wunsch von Business-Kunden ein bisschen mehr Multimedia-Features zu bekommen, denn auch auf einer Geschäftsreise zählen nicht nur Emails und Textdokumente sondern gelegentlich auch mal Videos oder Musik. Der Edge hat einen HDMI-Ausgang und das AMD-Modell den ATI 3200 HD Grafikchip mit 256 MB shared memory. Dieser spielt zwar HD-Filmmaterial in 720p am HDMI in 1920x1080 flüssig und ohne gigantische Hitzeentwicklung ab, allerdings bei echtem 1080 Material fängt (je nach Player) entweder das Bild oder der Ton an zu stocken. Das ist besonders ärgerlich weil hier nicht viel fehlt um auch Full-HD flüssig abzuspielen, vielleicht hilft also hier noch ein künftiges Treiberupdate (Recherchen in US-Foren meinen dass der Edge schon 1080 Material schafft, lag also bei mir vielleicht nur an ungünstigen Codecs). Die Ansteuerung eines externen Fernsehers zur Wiedergabe von Filmmaterial funktioniert reibungslos: Fernseher einstecken ? Bild wird in 1366x768 übertragen ? Mediaplayer öffnen und auf Vollbild schalten ? Displaydeckel schließen ? Auflösung wird automatisch an den Fernseher angepasst (bei Full-HD also 1920x1080) und Bild und Ton laufen wie von einem DVD-Player auf dem Fernseher. Genau dieses Feature hat mir bei ThinkPads seit Jahren gefehlt. Die integrierten Lautsprecher sind ein Graus, der Audio-Controller an sich aber durchaus hochwertig (merkt man natürlich nur an externen Geräten).
Die Arbeitsgeschwindigkeit mit Productivity-Software ist gut. Nur gut, weil klar sein dürfte dass der kleine AMD Neo nicht mit großen Core 2 Duo's mithalten kann, dennoch wird man beim arbeiten mit Emails/Internet/Dokumenten nicht durch lange Verzögerungen behindert. Erfüllt also absolut seinen Zweck. Natürlich trägt auch das mitgelieferte Windows 7 64 und der 4 GB Arbeitsspeicher zum flüssigen Ablauf bei. Als Bremse entpuppt sich die langsame Festplatte; hier wurde wohl kräftig gespart um den Preis niedrig zu halten. Bei einfacheren Arbeiten fällt das nicht auf, aber bei Programminstallationen oder dem Öffnen von größeren Dokumenten merkt man deutlich wie der ganze Rest des Systems nur auf die Festplatte wartet. Ein Upgrade auf 7200 rpm oder eine SSD könnte hier Wunder wirken … werde ich evtl. testen.
Mit dem 6-Zellen Akku schafft das AMD-Modell bei ständigem Arbeiten gerade mal 3,5 Std. Und auch beim Betrieb vom Akku (bei Netzbetrieb sowieso) ist die Wärmeentwicklung – hauptsächlich in der Gegend um den Lüfterauslass – ganz schön beachtlich; es ist noch nicht zu heiß dass man ihn nicht mehr anlangen könnte, aber auf dem Schoß kann das dann doch unangenehm sein, ich will da mal nicht weiter an heiße Tage im Sommer im Auto denken. Wer also mehr Akkulaufzeit braucht und ein Problem mit der Schoßheizung hat ist definitiv mit dem Intel-Modell besser beraten. Das Netzteil hat den klassischen 20V-Stecker, somit ist die Verwendung des Lenovo KFZ-Netzteils möglich. Da ich den Edge eigentlich immer mit Netzteil betreibe und die Akkulaufzeit für mich daher keine Rolle spielt überlege ich ernsthaft den kleinen Akku zu verwenden weil er dann gerade am Tisch steht (es fällt zwar nicht besonders auf, aber optisch stört es doch ein bisschen dass der Akku dicker ist wie der Rest des Laptops).
Wenn man die Überlegung ob der Edge nun ein echter ThinkPad oder doch nur ein ideaPad mit rotem Punkt auf der Tastatur ist außen vor lässt, macht ihn das vorhanden Sein der kompletten ThinkVantage-Software doch zu einem echten Arbeitsgerät. Insbesondere bei der Verwendung des integrierten UMTS-Moduls zeigen sich die Qualitäten von AccessConnections und auch der Energie-Manager wäre ein Grund einen Laptop fremder Hersteller nicht zu kaufen.
Das integrierte UMTS-Modul ist von Qualcomm und beherrscht HSDPA mit 7,2 Mbit/s. Wie gehabt wird das Modul zwar von Vodafone gesponsort, lässt sich aber auch mit anderen Betreibern benutzen – in meinem Fall funktioniert es mit O2 einwandfrei. Und um mit der Verwirrung auch bei einigen Händlern auf zu räumen: das WLAN-Modul ist definitiv ein b/g/n- Modul. Zwar nur 2,4 GHz aber dennoch ist n-draft damit möglich.
Das Display ist einfach nur schön. Zwar könnten die Betrachtungswinkel besser sein und im Freien nerven die starken Spiegelungen ein bisschen, aber die enorme Helligkeit und die tollen Kontraste machen das alles wieder gut. Zusammen mit dem zarten Gehäuse und niedrigen Gewicht macht es ständig Spaß den Edge in den Händen zu haben.
Fazit: Das Preis/Leistungsverhältnis stimmt in jedem Fall. Man muss sich aber auch im Klaren sein dass für dieses Geld kein Hochleistungs-PC zu erwarten ist, und andersrum als reiner Netbook ist er zu teuer. Für vielfältige Standardaufgaben trifft er genau ins Schwarze und ist damit für Anwender jeglicher Art die einen ordentlichen und zuverlässigen Laptop brauchen ideal, denn bei der Qualität liegt er auf jeden Fall über dem allgemeinen Durchschnitt.
Bilder: