Fingerprinting blocken - welcher Browser kann es wirklich?

Stef-Think

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Hallo zusammen.
Ich suche noch immer nach einem Browser, der Fingerprinting wirklich vermeiden kann. Ich habe auf BRAVE umgestellt und bin soweit zufrieden. Bis auf's Fingerprinting.

Dass Brave die Einstellung "streng" abgeschafft hat, ist nachvollziehbar. Allerdings ist es schon ernüchternd, wenn Browserleaks beim zweiten Versuch eine 100%ige Bekanntheit meines Rechners ausweist.

Habt Ihr vielleicht noch Tipps?
Beste Grüße
Stefan
 
Also da es ja hauptsächlich über die Cookies läuft würde ich Firefox empfehlen, dort kannst du sogar alle Cookies blockieren, wird aber dann einige Sachen kaputtmachen. Ich nutze am die Einstellung das eine Seite nur die eigenen Cookies lesen kann, und nicht die von anderen Seiten. Dazu noch Ublock Origin und Privacy Badger und am PC ein Addon mit dem ich einstellen kann als was mein Browser sich meldet, also ob dort Edge/Chrome/Firefox steht usw.
 
Das müssten die Seitenübergreifenden Cookies & Social Media sein, darüber gibt es noch Cookies von nicht besuchten Webseiten, sowie Drittanbieter und alle Cookies, da werden aber wie angegeben manche Webseiten nicht mehr ganz funktionieren. Dass und einige andere Features lassen sich unter der Sicherheitseinstellung "Benutzerdefiniert" sehr schön einstellen. Arkenfox ist mir bsiher nicht bekannt gewesen, habe aber auch einige Configs bei Firefox bisher modifiziert weil mir die GUI mittlerweile viel zu viele "Features" hat.
 
Man kann per https://panopticlick.eff.org/ sehr schön sehen, wie "unique" (einmalig) man mit seinen Browsereinstellungen ist. Z.Zt. liege ich bei einem von 277.000 Tests. In FF (und Seamonkey) kann man den user-agent als fake benutzen, aber .......... es gibt - wie unter der Link sehr gut beschrieben, noch einen Sack voll weiterer Parameter. Cookies sind dabei aber nur ein kleiner Teil des "Fingers".

Ich habe es in der Vergangenheit per fake schon auf höhere Werte geschafft, aber dazu müßte man sich laufend an die häufigsten Einstellungen anpassen, evtl. auch browser-typ falsch angeben etc. Nur gehen dann die eine und andere Seite nicht mehr. Spätestens via Anmelde-IP im Netz ist man im Zweifel eh' fällig.

Spätestens wenn man "gezielte Werbung" bekommt (d.h. immer gleicher Typus), beim Telefonanruf der "Partner" mit korrektem Namen begrüßt und die Mitgliednummer bereits parat hat (nur zur Sicherheit noch nach der Schuhgröße fragt),......... dann weiß man ziemlich sicher, wie sinnlos das Versteckspiel namens "Anonymität" geworden ist.

Gruß Peter
 
(Browser-)Fingerprinting ist das zentrale Werkzeug des nutzerzentrierten Trackings quer durch´s Web und über Gerätegrenzen hinweg. Da wird seitens der Werbungs- und Trackingindustrie mittlerweile wirklich einiges an Aufwand getrieben; das Thema ist komplex und nicht mit einem Federstrich zu beantworten.

Trotzdem lässt sich (Browser-)Fingerprinting durch technische Maßnahmen, gekoppelt mit Verhaltensänderungen, in gewissen Grenzen minimieren. Wer sich ein bisschen einlesen möchte: https://privacy-handbuch.de/handbuch_21.htm, https://privacy-handbuch.de/handbuch_21d1.htm
Da gibt es nicht nur Hintergrund, sondern auch konkrete Empfehlungen. Ist aber nicht ganz aktuell.

Natürlich bleibt das Ganze ein ziemlich übles Hase-Igel-Spiel: Neben https://browserleaks.com/ ist hier auch https://amiunique.org/ ganz hilfreich (beim Unterkiefer-Herunterklappen) …
 
Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass das komplette Blocken von Cookies die Individualität des Browsers sogar stark erhöht. Lieber die Cookies von Google, Amazon und Facebook erlauben... Damit dürfte man diesbezüglich schon Mal ziemlich in der Masse untergehen ...
 
Ich würde soweit gehen zu behaupten, dass das komplette Blocken von Cookies die Individualität des Browsers sogar stark erhöht. Lieber die Cookies von Google, Amazon und Facebook erlauben... Damit dürfte man diesbezüglich schon Mal ziemlich in der Masse untergehen ...
So funktioniert das nicht. Die Cookies der besagten Anbieter enthalten ja gerade die Tracking-Informationen. Das ist, als würdest Du sagen: Ich falle zu sehr auf, wenn ich der einzige ohne Anstecker bin, also trage ich der Anonymität halber lieber ein Namensschild ;)
 
die Individualität des Browsers […]
… ist der zentrale Zielkonflikt beim Browser-Fingerprinting: Je mehr ich an einzelnen Stellen blockiere (bzw. umbaue), desto bunter bin ich als "Schaf in der Menge". Dann muss ich gleichzeitig wieder versuchen, meine Individualisierung zu verwischen, was mich unter Umständen noch besser von anderen Nutzerprofilen unterscheidbar macht.
Es gibt Konzepte, die das verinnerlicht haben (z.B. der Tor-Browser, und dessen Derivat, der Mullvad-Browser), indem sie eine tracking-averse, standardisierte Plattform anbieten. Das heißt aber, dass ich dann sehr genau wissen muss, was ich tue, wenn ich an solchen Konzepten weiter "herumschraube".
Unter anderem deshalb geht der Schuss bei (manuell eingestellten) differierenden Browser-/Plattform-Profilen massiv nach hinten los: es kann nicht nur ausgelesen werden, welcher Browser auf welcher Plattform tatsächlich genutzt wird, sondern auch, dass das ein Nutzer ist, der/die sich um die (vergebliche) Verschleierung seines/ihres Profils bemüht.

Allerdings ist es dennoch möglich, mit etwas Komfort-Einbußen das eine oder andere zu bewirken (oder zu unterbinden), ohne deshalb gleich besonders "bunt" zu sein: z.B. indem man das Auslesen des Canvas unterbindet, oder WebRTC ausschaltet, wenn es nicht benötigt wird. Auch JavaScript lässt sich mit entsprechenden Werkzeugen feingranuliert webseitenspezifisch konfigurieren.
Ein kleiner Tipp noch für ein Firefox-PlugIn, das versucht, die beschriebene zielkonflikt-induzierte Komplexität zu adressieren; das ist JShelter. Aber das ist kein Tool, das man einfach so installieren sollte; deren FAQs sind Pflichtlektüre: https://jshelter.org/faq/
 
ist der zentrale Zielkonflikt beim Browser-Fingerprinting: Je mehr ich an einzelnen Stellen blockiere (bzw. umbaue), desto bunter bin ich als "Schaf in der Menge
das ist leider das Dilemma beim Browser Hardening.

Mullvad ist ne gute Alternative, aber auch Librewolf lässt sich ootb gut nutzen, so dass man gar nichts mehr umstellen muss und so wenigstens in der Masse der Librewolf Nutzer einigermaßen nich hervorsticht! der Tor Browser rät sogar explizit davon ab Einstellungen zu ändern, wenn nicht unnnbedingt notwendig
 
Würde es nicht auch helfen bei jedem start des Browsers die Cookies usw. zu löschen? Dadurch verbessert sich die Trackbarkeit, und du wirkst eher wie ein neuer Browser, wovon es wahrscheinlich genug besuche gibt um etwas besser unterzugehen.
 
So funktioniert das nicht. Die Cookies der besagten Anbieter enthalten ja gerade die Tracking-Informationen. Das ist, als würdest Du sagen: Ich falle zu sehr auf, wenn ich der einzige ohne Anstecker bin, also trage ich der Anonymität halber lieber ein Namensschild ;)
Selbst ein Namensschild ist anonymer als nackig zu gehen. Abgesehen davon, dass es freilich kein Namenssticker ist Cookies von bestimmten Websites zu haben.
Aber oben wurden ja bereits URLs genannt. Probiere es einfach aus.
 
Abgesehen davon, dass es freilich kein Namenssticker ist Cookies von bestimmten Websites zu haben.
Es geht nicht darum, ob man welche hat. Der Inhalt der Cookies ist die Tracking-Information.

Wenn Du mit einem Amazon-Cookie daher kommst, wo drinsteht: „Dies ist Werbeanzeigen-Opfer 315247984169251“, und daran bedienen sich auch Google und Facebook, dann ist das das Gegenteil von „in der Masse untergehen“.

Was dagegen gut hilft, ist die Isolation von Cookies pro Site, wie es der Firefox standardmäßig macht. Amazon sieht in Deinem Browser seine eigene Werbeopfer-ID, Google sieht aber eine andere Amazon-ID, und Facebook noch eine andere.
 
Ja, das ist aber nicht das Blocken von Cookies. Ich sprach mich gegen das Blocken jeglicher Cookies aus. Nicht gegen das Isolieren. Was für Cookies grundsätzlich da sind ist IIRC aber trotzdem ggf noch einsehbar.
Wenn du in die Corner Cases gehst (alles liegt offen bzw. alles ist individualisiert) ist es halt kontraproduktiv. Bei AddOns das selbe. Gängige AdBlocker sind wahrscheinlich nicht sehr problematisch da weit verbreitet. Aber ein Collabora-Nextcloud-Plugin (insofern es sowas gibt) wäre wieder eher ungünstig.
 
Das hat aber nicht mit dem Fingerabdruckleser zu tun, sondern von der Mitteilungsfreude des Browsers, der auf Anfrage einer Webseite alles über den eingesetzten Rechner verrät.
Hi Mornsgrans. Ich meine das so genannte Canvas-Fingerprinting.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das Canvas-Fingerprintig hat m.E. mit Cookies nur sehr wenig zu tun. Es werden letztlich Daten zum Computer ausgelesen. Welchen Browser habe ich, wie ist die Einstellung, welche Fonts sind geladen, wie groß ist das Fenster, Grafikkarte pipapo. Trotzdem überrascht es mich, dass ich mit einem L14 mit Brave so "unique" sein soll...
 
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