Festplattenbug unter Ubuntu 10.04

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enrico65

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Ich habe jetzt gerade den X31 neu gestartet, um die Probleme mit 10.04 Final noch einmal nachzuvollziehen. Dabei fiel mir ein leises rhythmisches Zischen im Akkubetrieb auf. Die Prüfung hat ergeben, dass Ubuntu 10.04 auch wieder den Festplattenbug aufweist. Die Platte wird in 30-Sekunden-Abständen geparkt. Ich habe im System eine erst vor gut einer Woche gekaufte WD3200BEVE, mit der gestern abend 10.04 installiert wurde, und schon gut 500 Load Cycle Counts. Zum Vergleich: Im A30p habe ich auf einer WD2500BEVE mit knapp drei Jahren auf dem Buckel und Workaround sofort nach Bekanntwerden des Bugs noch nicht einmal 1500 LCC's bei knapp 2000 Betriebsstunden. Heißt also:

Guckt Euch Eure Festplattenwerte unter Ubuntu 10.04 an!

Für mich hat sich das Spielchen jetzt erledigt. Das System fliegt raus.

Gruß
enrico65
 
Moin,

ich hab mir das 10.04 gestern auch mal installiert und bin eigentlich schwer begeistert. Erlaube mir die Newbie-Frage, wo kann ich die LCCs ablesen? Sind das die Einschaltvorgänge in den Smart-Werten?

Anhang anzeigen 29012

Grüße
Matt
 

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Ich habe das nur am Rande mitbekommen, aber kann man dem nicht einfach vorbeugen, indem man die APM-Werte beeinflusst?
 
@Killigrew:
Das Problem ist bereits seit mehreren Jahren bekannt und m.W. auch mehrfach erfolglos angegangen worden. Es liegt in diesem Fall nicht ausschließlich an Ubuntu, weil die herstellerseitigen Einstellungen für die Stromsparmechanismen von Plattentyp zu Plattentyp unterschiedlich sind. Wenn so etwas dann bei Exoten nicht richtig funktioniert, wäre es ja noch verständlich. Nun ist allerdings die WD3200BEVE inzwischen die meistverkaufte EIDE-Platte, und dass man für solche Modelle immer noch nicht entsprechend reagiert hat, ist schon ein starkes Stück.

Ich brauche für meine Arbeiten eine Distribution, die auf den gängigen Systemen funktioniert und bei der ich nicht erst nach der Installation tagelang Bugs entschärfen muss. Diese Version als "Final" zu bezeichnen, ist nach meiner Auffassung in Anbetracht der massiven offensichtlichen Bugs eine grenzenlose Unverschämtheit. Ich werde daher auch keine Bugreports schreiben - das Ding fliegt runter und wird durch eine ausgereifte Distribution ersetzt, mit der ich wieder produktiv arbeiten kann. Spare ich mir eine Menge unproduktiver Arbeit.

@Mr. Natural:
Die Werte, die im Screenshot angezeigt werden, sind nicht die LCC's. Die LCC's kannst Du auf der Kommandozeile abrufen. Die smartmontools müssen dazu installiert sein. Dann zeigt er Dir etwa zwanzig Werte an, also das volle SMART-Spektrum. Bei Dir kann es natürlich sein, dss es funktioniert (Deine Maschinen laufen mit SATA-Platten). Wie gesagt, bei manchen funktioniert es, bei manchen nicht. Ich bin seit 8.04 davon betroffen. :cursing:

@mikar:
So einfach ist das leider nicht. Die hdparm.conf muss dazu bearbeitet werden, wobei Du erst einmal herausfinden musst, wie Du die Platte einstellen willst. Wenn die hdparm.conf modifiziert ist, so hilft das jedoch nicht im Akkubetrieb. Hier Näheres dazu:

http://wiki.ubuntuusers.de/Notebook-Festplatten-Bug

Die "dauerhafte Methode ab Karmic Koala" funktioniert übrigens auch nur sporadisch. Also alles äußerst unerfreulich.

Gruß
enrico65
 
[quote='Mr. Natural',index.php?page=Thread&postID=842344#post842344]Moin,

ich hab mir das 10.04 gestern auch mal installiert und bin eigentlich schwer begeistert. Erlaube mir die Newbie-Frage, wo kann ich die LCCs ablesen? Sind das die Einschaltvorgänge in den Smart-Werten?

Anhang anzeigen 29012

Grüße
Matt[/quote]
Nr. 225

4263035.png
 
Hi

Sowas ist natürlich wirklich blöd, aber wenn keiner der deine Platte verwendet einen Bug Report schreibt,
dann kann die noch so oft verkauft worden sein.
Die Entwickler müssen davon schon in Kenntnis gesetzt werden.
Das hat wahrscheinlich auch nix mit Ubuntu sondern generell mit hdparm zu tun.
Da Ubuntu aber eine sehr aktuelle Distribution ist, wie Fedora auch
sollte man für wirklich produktive Systeme eher etwas älteres stabiles einsetzen.

grüße
 
Komisch, ich habe bei 22 power-on hours (neue HD) jetzt 1011 LCCs. Bei kamen allerdings die meisten LCCs durch HDAPS! Ich habe die sensitivity auf 35 gestellt und seither deutlich weniger LCCs. Gerade bei Benutzung im Zug kommen viele Counts zustande...
(Meine HD ist eine WD1600BEVS.)

Grüße
bassplayer

EDIT: vielleicht haben auch die Stromspareinstellungen für die HD von TLP damit zu tun?
Code:
# Hard disk advanced power management level: 1(max saving)..254(off)
# Levels 1..127 spin down the disk.
DISK_APM_LEVEL_ON_AC=254
DISK_APM_LEVEL_ON_BAT=128
 
@bassplayer:
Auch bei Dir sind es SATA-Platten neuerer Bauart. Die TLP-Werte sind schon o.k. Die 254 schaltet das Power-Management komplett ab (keine neuen LCC's bei den meisten Platten), die 128 im Akkubetrieb sollte moderat ausschalten. Bei meiner WD im A30p (WD2500BEVE) hat es allerdings keine Wirkung. Dort besteht zwischen Wert 0 und 128 kein Unterschied. Daher habe ich auch im Akkubetrieb auf 254 gestellt.

Gruß
enrico65
 
[quote='fishmac',index.php?page=Thread&postID=842355#post842355]Nr. 225[/quote]Danke sehr, aber diese Tabelle hört bei mir bei Nr. 199 auf... Die smartmontools habe ich eben nachinstalliert, aber dennoch zeigt's mir keine 225.

Grüße
Matt





.
 
@Mr. Natural:
Schau mal bitte bei Nummer 193. Dort sollten die Load Cycle Count auftauchen.
Gruß
enrico65
 
[quote='Mr. Natural',index.php?page=Thread&postID=842408#post842408]Danke sehr, aber diese Tabelle hört bei mir bei Nr. 199 auf... Die smartmontools habe ich eben nachinstalliert, aber dennoch zeigt's mir keine 225.[/quote]
Den LCC kannst du so auslesen:
Code:
sudo smartctl -a /dev/sda | grep Load_Cycle_Count
Der LCC ist die Zahl am Ende, bei mir:
193 Load_Cycle_Count 0x0022 014 014 000 Old_age Always - 173634
 
die in der anleitung genannten optionen funktionieren aber nicht bei allen platten. ich hab im desktop z.b. ne wd1000fyps (raid edition 2 green power), bei der hdparm nicht greift. das gilt für viele platten von wd. denen kann man das ständige parken der köpfe nur per dos-prog von wd (wdidle3.exe) austreiben. auf die problematik wurde ich erst vor kurzem aufmerksam und somit hat die platte bereits nen load cycle count von
Code:
# smartctl -A /dev/sde | grep -E "(Load_Cycle_Count|ID|Power_On_Hours)"
ID# ATTRIBUTE_NAME          FLAG     VALUE WORST THRESH TYPE      UPDATED  WHEN_FAILED RAW_VALUE
  9 Power_On_Hours          0x0032   082   082   000    Old_age   Always       -       13800
193 Load_Cycle_Count        0x0032   001   001   000    Old_age   Always       -       934900
auch desktop-platten sollte man auf den lcc hin überprüfen, da diese z.t. ebenfalls betroffen sind. wenn hdparm bei euch nicht helfen sollte, könnte es also an der platte selber liegen. ubuntu ist das dann natürlich nicht anzulasten.

bei neueren platten wurde der timeout herstellerseitig scheinbar heraufgesetzt.
 
@enrico65: möchtest Du andeuten, daß die Linux-Entwickler eine Tabelle mit individuellen Einstellungen für alle am Markt befindlichen Platten pflegen sollten? Tut MS das?? Ich finde, daß die Plattenhersteller ihren Firmwares Benehmen beibringen müssen. Probleme werden am besten an der Wurzel gelöst. Just my 2ct...

@all: bevor ihr Euch mit grep abmüht: ein einfaches
Code:
sudo tlp-stat
wirft (bei installierten smartmontools) die - für mein subjektives Empfinden - kritischen Kennwerte eine Platte aus. Beispiel:
Code:
/dev/sda:
      	Model 	= WDC WD3200BEVT-22ZCT0               	
      	APM Level = 254

    	SMART info:
      	Start_Stop_Count      	=   2048 
      	Reallocated_Sector_Ct 	=  	0 
      	Power_On_Hours        	=   1563 
      	Load_Cycle_Count      	=  10418
 
Kann man so machen. Aber wieso verwendest Du nicht TLP (oder laptop-mode-tools)? Da mußt Du nicht an Skripten basteln.

ps. ganz abgesehen von der Frage ob die Lösung dort das nächste Ubuntu-Release überlebt ...
 
[quote='linrunner',index.php?page=Thread&postID=844208#post844208]Kann man so machen. Aber wieso verwendest Du nicht TLP (oder laptop-mode-tools)? Da mußt Du nicht an Skripten basteln.

ps. ganz abgesehen von der Frage ob die Lösung dort das nächste Ubuntu-Release überlebt ...[/quote]

TLP ist mir zu umfangreich, Stromspareinstellungen konfiguriere ich lieber selbst.
laptop-mode-tools werden von Ubuntu-Machern offenbar zugunsten pm-utils-powersave-policy so langsam rausgeschmissen, da beide die gleiche Funktion erfüllen. Mir egal, pm-utils-powersave-policy sind ebenfalls durch Skripte erweiterbar, also kann ich sie gut an meine Bedürfnisse anpassen. Und ja, "an Skripten basteln" macht mir schon Spaß ;)

Ich wollte mal den Lösungsvorschlag posten, weil in diesem Thread zwar viel über Smart&Co gestritten, aber mit keinem Wort eine einfache und verständliche Lösung erwähnt wird.

PS Das nächste Ubuntu-Release sollte für mich kein Problem sein, da ich grundsätzlich immer Clean Install mache. In KeepNote sind bei mir alle nötigen Schritte zusammengefasst, sodass das Einrichten eines neuen Ubuntus meist weniger als ein Tag dauert
 
@linrunner:

Da ist jetzt einiges durcheinander geraten, sorry. Man sollte nicht in zwei Foren simultan aktiv tätig sein. Deshalb hier jetzt korrigiert:
Die SMART-Probleme sehe ich erst mal von den Plattenherstellern verursacht. Das wird ja auch selten offengelegt. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man solche essentiellen Angelegenheiten bei den Entwicklern mit höherer Priorität bearbeiten sollte als z.B. die Position von Fensterknöpfen. Die WD2500-Baureihen z.B. sind seit Jahren auf dem Markt, und immer noch nicht funktioniert die Ansteuerung ordentlich. Das ist eigentlich sehr schade, denn es hat bei früheren Ubuntu-Versionen teilweise auch reißerische Meldungen gegeben wie sinngemäß "Ubuntu macht Festplatten kaputt". Das ist natürlich nicht fair, aber so etwas bleibt bei Einsteigern hängen im Gedächtnis.

Was ich inzwischen an der neuen Ubuntu 10.04 bemängeln würde, ist die Tatsache, dass auf diversen wirklich nicht exotischen Maschinen die 32 Bit-Version nicht befriedigend arbeitet. Das trifft wohl weniger - wie ich derzeit auch teste - auf Desktops zu, sondern vielmehr auf mobile Hardware. Hier hat es noch keine LTS gegeben, die solche Mängel aufweist. Ich werde demnächst auch eingehender mit 64 Bit testen (R500, W500 und T60). Dort scheint es ja erheblich besser zu laufen. Man hätte hier wirklich, auch um dem "Prädikat" LTS gerecht zu werden, besser testen müssen. So werden bei Notebook-Nutzern Erwartungen geweckt, die dann nicht erfüllt werden. Gerade bei Einsteigern schreckt so etwas ab, ist also eigentlich kontraproduktiv.

@yatpu:
Das sind ja gigantische Werte! Spricht für die Qualität der WD-Platten neuerer Bauart (es gab auch mal anderes).

Gruß
enrico65
 
[quote='Myon',index.php?page=Thread&postID=844232#post844232]pm-utils-powersave-policy[/quote]Interessant. Danke für den Hinweis. Hab mal schnell 99tlp nach zztlp verschoben, damit TLP immer nach diesen Skripten läuft 8) .

Da kann ich irgendwann vielleicht TLP in Rente schicken. Bei dem Tempo in dem die Features dort implementiert werden könnte das aber noch a weng dauern ...

@enrico65:
Festplattenbug: ACPI und die Ansteuerung der Disks per ATA haben m.W. nichts miteinander zu tun, oder doch? Weil anderenfalls das BIOS besagte Platten-Tabelle enhalten müßte, was ich noch stärker bezweifle. Außerdem bin ich der Meinung, daß die APM-Level für die Platten genau so spezifiziert sind wie ich in /etc/default/tlp kommentiert habe. Wenn ein Plattenhersteller diese Werte extrem anders interpretiert um Verbrauchseinsparungen gegenüber dem Wettbewerb auf Kosten von Verschleiß zu realisieren, liegt das Problem ganz klar bei ihm. Daher ist auch die Bezeichnung "Festplattenbug" völlig korrekt. Ich denke die meisten User machen sich eh umsonst verrückt, weil sie einen LCC von 600.000 mit ihrem Acer/Asus/Medion...-NB nie erreichen werden ;) .

32 vs. 64bit: Ich denke nach wie vor, das Problem hat weniger mit 32/64 zu tun sondern mit bestimmten älteren Intel-Chipsätzen: neuerer Chipsatz => neuere CPU => 64bit fähig ... oder hab ich überlesen daß Du schon 32@R500 getestet hast?

Testen: dazu müßte Canonical einen sehr großen Hardwarepool udn Scharen von Testern (=teuer) haben oder ihn per Community implementieren (mühsam bis unmöglich, auch sehr teuer). Ich bezweifle das. Die verlassen sich auf den Upstream. Sowas leisten sich höchstens die Enterprise-Distris mit ihren Uralt-Kerneln :P .
 
Code:
/dev/sda: WDC WD3200BPVT-00ZEST0: 35°C
christian@ThinkPad:~$ sudo smartctl -a /dev/sda | grep Load_Cycle_Count
193 Load_Cycle_Count    	0x0032   200   200   000	Old_age   Always   	-   	583
christian@ThinkPad:~$

heisst das jetzt, ich hab den Bug? Weil TResh bei "0"?

Gruss
 
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