Expertenmeinung zu "freier Energie"

shapishico

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Da hier im Forum eine Menge Mathe, Physik und Elektrotechnikexperten unterwegs sind, wollte ich fragen ob es wirklich schon moeglichkeiten der Energieversorgung gibt die unsere konventionellen in den Schatten stellen? Ich stolpere seit Jahren immer wieder ueber das Thema und konnte mir bis heute noch kein Bild machen, da die Aussagen derer mit denen ich darueber sprach weit auseinander gingen.
Was ist mit den sagenumwobenen Geraeten zur Energiegewinnung nach Tesla, Schauberger und Reich?
Spaltung von Wasser durch Resonanz, (Braunsches Gas, Wasserauto)
Andrija Puharich U.S.Patent 4,394,230,
oder von Francesco Pacheco U.S.Pat. No 5,089,107
Tom Beardens US Patent 6,362,718

Bitte um wissenschaftliche, sachdienliche Hinweise zum Thema.
 
tbd' schrieb:
Evilandi666' schrieb:
Und esowatch.de brauch ich mir garnet ansehen, da sagt die Domain schon alles....


Kleiner Hinweis es geht um die .com und nicht .de ....ist ein großer Unterschied ;-)
Die Aussage, man müsse sich die Seite nicht ansehen ( ich denke du meinst die hier bisher angsprochene .com, denn die .de kam erst von dir), weil die Domain schon alles sagt, zeugt eigentlich eher davon, daß Du eben nicht verstanden hast worin die ihre Aufgabe sehen und was die Inhalte und Informationen auf der Seite sind...in diesem sinne esowatch.com schau mal rauf ist einen Blick wert...wirklich schöner Überblick in Bezug auf die teilweise wirklich sehr amüsanten Auswüchse im Netz, die unsere ach so aufgeklärte Informationsgesellschaft sich so reinzieht.

Okay, stimmt, esowatch.com ist eher sowas wie Bildblog, wo die Dinge richtig gestellt werden. Esowatch.de ist ne andere Schiene, kleine Verwechselung... :)
 
@evilandi

Meine erste Antwort war doch sachlich, du kannst jetzt nicht erwarten, dass wir die Patente da durchlesen, ein paar LInks oder genauere Infos muss man schon rausrücken. Ansonsten gibts wesentlich bessere Plätze um solche Fragen zu stellen
http://groups.google.com/group/de.sci.physik/browse_thread/thread/baf08149e2ba67e3/5f25974d9726a5cd
Hier kriegt du sehr objektive Meinungen von vielen Physikern die seit Jahren solche "Ideen" zu freier Energie aber auch ganz seriöse Physik besprechen.
http://www.physicsforums.com/ hat auch ein hohes Niveau und seriöse User

Grundsätzlich müssen neue Theorien und exp. Resultate bei anerkannten Journals eingereicht werden, Patente anmelden kann jeder ohne grosse Hürden. Da die Italiener oder der Prof aus dem Link aber nicht mal ein Journal finden, das bereit ist ihren Mumpitz zu veröffentlichen ist, braucht man es nicht Ernst nehmen. Die Kosten für den Aufbau dieser Versuchapp. können nicht hoch gewesen sein. Seriöse Forscher arbeiten teilweise mehrere Jahre mit mehreren Millionen € Einsatz an der Realisierung von Versuchsaufbauten nur um einzelne Effekte nachzuweisen, wenn die Möglichkeit bestünde das kalte Fusion funzt, würden die es einfach ausprobieren!!! Zudem ist es immer verdächtig wenn terminologisch festgelegte Begriffe wie "freie Energie" einfach entlehnt werden zum eigenen Nutzen bzw. um Wissenschaftlichkeit vorzutäuschen. Pseudowiss. wie Homöopathie und Kreationismus bedienen sich auch immer gerne Begriffen aus der Wissenschaft und um Seriösität vorzuspielen. Dazu kommen etliche Webseiten zu Para/Pseudo/Grenzwissenschaften und Zeitschriften wie PM die solchen Mumpitz salonfähig machen. Es kann nicht Aufgabe der Wissenschaftler sein diese nach Belieben mit Scheinlogiken/Kategorienfehler jonglierenden Dogmatiker zu widerlegen, dass ist aussichtlos, besonders wenn keine Messergebnisse vorliegen, Wissenschaft=Falsifikation. Wenn der Grossteil der Apple Nutzer behauptet dass ihre Tastatur Pritschen ergonomisch sind obwohl sich seit Jahrzehnten bei Keyboards und musik. Tasteninstrumenten ein nicht Milimeter Tastenhub als ergonomisch herauskristallisiert hat, kann ich nur die Fakten nennen ;)

@dilbert

Ich vermute mal du hast da was nicht verstanden oder überinterpretierst irgendwas aus den populärwiss. Büchern Hawking (die ich nicht kenn). Nullpunktenergie ist die minimale Energie die ein System einnehmen kann, man kann hier keine Energie einfach weiterentnehmen und sie abführen in Speicher ohne gängige Theorien in Frage zu stellen/zu erweitern. Theoretisch ist vieles möglich, sogar Paralleluniversen, Hawking-Strahlung,...mit "physikalisch auch" verlässt du schon die Wissenschaftlichkeit. Gerade theo. Ideen in Astrophysik und Kosmologie sind erstmal nichts weiteres als reine Mathematik, v.a. wenns um Gebilde wie schwarze Löcher geht, bei denen ART und QM zusammengeführt werden müssten zu einer Theorie um sie beschreiben zu können. Davon sind wir noch weit entfernt, das ist von ganz anderer Qualität als harte Laborphsik und fern tatsächlicher Energiegewinnung. Viele dieser math. Ideen in der Astrophysik entziehen sich jeglicher exp. Falsifizierbarkeit (ich hatte Astrophysik und das war mit der Hauptgrund warum ich das Interesse daran verlor ;) )
 
luzil' schrieb:
Nullpunktenergie ist die minimale Energie die ein System einnehmen kann, man kann hier keine Energie einfach weiterentnehmen und sie abführen in Speicher ohne gängige Theorien in Frage zu stellen/zu erweitern.
Heisenberg lässt grüssen :thumbsup:
 
Nun, es ist schon etliche Zeit her, wo ich mich vollzeitlich mit Quantenmechanik und relativistischer Elektrodynamik beschäftigt hatte, und bin da nicht mehr auf dem neuesten Stand der Wissenschaft wie Du. Aber ich dachte es ginge hier um ein Perpetuum Mobile im Physikalischen Sinn.
Ich wage stark Deine Aussage zu bezweifeln, dass man den Pfad der Wissenschaftlichkeit verläßt wenn man sich auf theoretische, mathematische Modelle stützt.
Ist es denn nicht so, dass viele Theorien erst die gezielte Suche in der physikalischen Bestätigung initiierten? Ich denke da in erster Linie an Atomforschung, Grundlagenforschung in Bezug auf Chemie, Nanophysik, Genetik etc. etc.
Auch wenn ein System den Wert Null bei der Nullpunktenergie hat, was ja physikalisch unmöglich ist, so hat es doch immer noch, wenn Masse vorhanden ist, laut Einstein eine inherente Energie. Natürlich kommt man mit theoretischen Modellen aus der Astrophysik schlecht im täglichen Alltag zurecht. Die Relevanz ist oftmals am Nullpunkt.

Was mich jedoch in den letzten Jahrzehnten immer wieder stutzig gemacht hatte, waren die absoluten Aussagen von Wissenschaftlern, auch Nobelpreisträger und anderer Koryphäen, über etwaige Vorhersagen und Unmöglichkeiten.
Wie z.B. "Flying objects, heavier than air, are absolutely impossible" - Sir Lord Kelvin.
Die einzige richtige Vorhersage die man machen kann ist, dass Vorhersagen nicht machbar sind. Im Laufe der Zeit hat es sich doch immer wieder bestätigt, dass mit fortschreitender Wissenschaft alte Paradigmen über den Haufen geworfen wurden.
Ich denke da an derzeitige Anomalie-Problem mit den Voyager Sonden und der Newton'schen Himmelsmechanik. Oder der Entdeckung einer Anti-Gravitation im Weltall. Wer weiss, was die Wissenschaft in 200-300 Jahren darüber denkt?
Auch theoretische Atomphysiker wurden Anfang des 20.Jhd verlacht bis man sich die Sache mit der Radon-/Pechblende-Strahlung mal näher angeschaut hatte und die Radioaktivität entdeckte.

Im Scientifc American war doch vor kurzem ein Artikel, dass trotz größter Skepsis und Ungläubigkeit etliche Wissenschaftler nicht erklären konnten, warum Fusionsprodukte bei Experimenten mit kalter Fusion nachweisbar waren. Obwohl doch kalte Fusion rein theoretisch eigentlich unmöglich ist. Nicht ohne Grund hat das DoD nun doch weitere Forschungsgelder freigegeben um rauszufinden was da jetzt eigentlich Sache ist.

Die größten Entdeckungen wurden doch meist bei der Labordatenauswertung mit dem berühmten Satz eines Experimentalphysikers gemacht: "Hmm, that's funny..." ;)

luzil' schrieb:
luzil' schrieb:
Ich vermute mal du hast da was nicht verstanden oder überinterpretierst irgendwas aus den populärwiss. Büchern Hawking (die ich nicht kenn). Nullpunktenergie ist die minimale Energie die ein System einnehmen kann, man kann hier keine Energie einfach weiterentnehmen und sie abführen in Speicher ohne gängige Theorien in Frage zu stellen/zu erweitern. Theoretisch ist vieles möglich, sogar Paralleluniversen, Hawking-Strahlung,...mit "physikalisch auch" verlässt du schon die Wissenschaftlichkeit. Gerade theo. Ideen in Astrophysik und Kosmologie sind erstmal nichts weiteres als reine Mathematik, v.a. wenns um Gebilde wie schwarze Löcher geht, bei denen ART und QM zusammengeführt werden müssten zu einer Theorie um sie beschreiben zu können. Davon sind wir noch weit entfernt, das ist von ganz anderer Qualität als harte Laborphsik und fern tatsächlicher Energiegewinnung. Viele dieser math. Ideen in der Astrophysik entziehen sich jeglicher exp. Falsifizierbarkeit (ich hatte Astrophysik und das war mit der Hauptgrund warum ich das Interesse daran verlor ;) )
 
Natürlich braucht es theoretische Modelle, aber das ist nur die eine Seite der Medaille, und viele Theoretiker (ich meine besonders die in Astrophysik & Kosomologie & Partikelphysik) scheinen das teilweise auszuklammern, nach dem Motto, wir machen erst mal ne Theorie und leiten daraus Hypothesen ab, die sich kaum noch direkt exp. falsifizieren lassen (in anderen Gebieten ist das Hand in Hand von Theorie & Experiment viel stringenter). Die Aussagen Hawkings die du jetzt kurz angerissen hast, beruhen wieder auf einem System (Schwarze Löcher), bei denen wir exp. und theo. eigentlich nicht wissen wie gross unser Unwissen ist :) ) Hier irgendwelche "möglichen" grosstechn. Energieerzeugungsmechanismen oder sogar perpetuum mobile (das ist immer sehr verdächtig :) ) ableiten zu wollen halt ich für stark verfrüht. Änliches mit Dunkler Energie/Materie, das wird schon als real existente Entitäten angesehen und so kommuniziert auch in der Öffentlichkeit(Lesch, Hawking, ....) obwohl zugebenermassen keiner momentan weiss, was die Natur dieser Entitäten ist. Aber ohne diese Adhoc Hypothesen würde man theo. in ziemlicher Sackgasse momentan stehen. Ob etwas physikalisch möglich ist, kann nur ein Experiment zeigen, die sind an sich in der Kosmologie schon schwer, weil keine Variation der Paramter, schwer statistisch repräsentative Daten gewinnbar sind an Modellsystemen, man muss hier schon einen qualitativen Unterschied in der Güte der Wissenschaftlichkeit konstatieren m.M.(Nanophysik ist exp. sehr viel besser zugänglich als Astrophysik). Stellarphysik ist z.B. gut verstanden und exp. zugänglich, aber viele Aussagen und Ideen der Teilchenphysik und Kosmologie brachten mich eher dazu mich mit Wissenschafttheorie (Popper, Kuhn, Krit. Rationalismus etc...) zu beschäftigen um überhaupt mal exakt zu verstehen, was kann Wissenschaft aussagen und wo sind die Grenzen zwischen Pseudo/Para- und seriöser Wissenschaft. Die sind fliessend! Und deswegen könnten wir uns auch trefflich hier weiter streiten, wie "physikalisch" die theo. Schlüsse in Bezug auf solche sehr speziellen und exp. und theo. schwer zu behandelnenden Systeme wie schwarze Löcher sind. Einsteins ART wurde afaik auch dann erst als neues Paradigma angenommen, nachdem die Aethertheorie an der viele klebten durch sehr exakte Experimente falsifiziert wurde. An perpetuum mobile glaub ich nur, wenn ich eins vor mir stehen habe und es mein T61 antreibt :) Selbes für Energiegewinnung aus Vakuumenergie, das ist für mich auf dem momentanen exp. und theo. Basis wiss. Wahrsagerei. Welche Gütekriterien und Aussagegrenzen gelten entscheidet letztendlich der einzelne Wissenschaftler, Hawking behauptet ja auch mittlerweile afaik, dass Gott nicht mehr nötig ist zur Erklärung des Universums, darüber kann man erkenntnistheorietisch lange streiten, stutzig macht mich dass er sich überhaupt genötigt sieht die Gottesfrage zu klären/dazu Stellung zu nehmen. Was hat seriöse Wissenschaft damit eigentlich zu tun, mich interessiert nichtmal die Frage als Agnostiker. Einige Koryphäen lehnen sich da sehr weit aus dem Fenster, vielleicht nur aus Eitelkiet....

PS: wo hast du denn über diese Hawking Vakuumenergiemaschine gelesen? Gibts da Paper oder war das eher eine Idee aus pop. Sachbuch? Ich kann natürlich nur begrenzt Hawkings exakte Ideen in Frage stellen, wie du weisst sind ART und QFT komplexe schwere math. Gebiete die nicht mal Standardvorlesungen in einem normalen Physikstudium sind. Aber die Methodik und Aussagefähigkeit kann man auch als Nicht-Kenner dieser Materie in Frage stellen. Leute wie Hawking haben natürlich auch eine gewisse Deutungshoheit, heisst aber nicht dass man ihnen nicht auf die Finger schauen und ihre Hypothesen auf Aussagefähigkeit testen sollte.
 
Theoretische wie angewandte Physik sollten sich die "Waage" halten. Es gibt doch nicht "Schöneres" in der Physik, als wenn ein Effekt (bspw. der Lense-Thirring-Effekt) zuerst theoretisch beschrieben wird und im nachhinein auch experimentell nachgewiesen werden kann (obwohl es teils einige Zeit braucht, wie beim Lense-Thirring-Effekt)... gilt natürlich auch in umgekehrter Richtung.

Beide Disziplinen haben meines Erachtens ihre volle Berechtigung und kommen ohne ihren "Partner" nicht aus.

Bin mal gespannt, ob die Teilchen Gottes (die Higgs-Bosonen) am LHC nachgewiesen werden können. Wäre dies der Fall, hätten wir wieder eine "Vereinigung" von theoretischer und angewandter Physik... im Sinne, wie es in der Physik angestrebt wird.

Bin übrigens auch (starker) Agnostiker ;) .
 
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