ETW & Vollfinanzierung - hat jemand Ahnung?

kangaroo72

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Nabend zusammen,

kann mir jemand 'nen Tip geben, ob man mit knapp 40 Jahren noch die Vollfinanzierung einer ETW angehen sollte?

Eigenkapital liegt leider keins vor - Kaufpreis liegt so ca. bei €160.000,--.

Eure Meinungen dazu würden mich mal interessieren.

Grüße,

Kangaroo
 
+++ abgesehen davon, dass ich in MUC von solchen Preisen träume, halte ich die potentielle Wertsteigerung (oder auch nur den Werterhalt) einer Wohnung die so günstig ist für fraglich.
Und -mit Verlaub: wenn man mit knapp 40 noch kein EK aufgbaut hat, frage ich mich wie das dann mit Zins und Tilgung klappen soll
 
+++ abgesehen davon, dass ich in MUC von solchen Preisen träume, halte ich die potentielle Wertsteigerung (oder auch nur den Werterhalt) einer Wohnung die so günstig ist für fraglich.
Und -mit Verlaub: wenn man mit knapp 40 noch kein EK aufgbaut hat, frage ich mich wie das dann mit Zins und Tilgung klappen soll

Wieso?

Was hat das eine mit dem anderen zu tun. Wir haben uns auch gerade ein Haus in HH gekauft, ohne groß EK zu haben. Nachdem wir jahrelang Miete gezahlt haben, zahlen wir jetzt ebenso viel für das Haus bei 2% Tilgung.

Gehen tut alles.
 
Und -mit Verlaub: wenn man mit knapp 40 noch kein EK aufgbaut hat, frage ich mich wie das dann mit Zins und Tilgung klappen soll

Man macht es so wie ich: Erst die Kinder, Partnerin arbeitet Teilzeit. Kein EK anzusparen. Plötzlich DIE Gelegenheit. Bischen rumrennen, Angebote vergleichen, finanzieren. Finanzierung gleich inkl. Anschlußfinanzierung festklopfen. Geht also.
 
...ich möchte das jetzt nicht weiter vertiefen. Wenn die Immo von einer Spaßkasse oder wir machen den Weg frei Banken angeboten wurde, ist höchste Vorsicht angesagt! Einige frühere Mitarbeiter von mir sind da sehr böse reingefallen.
 
ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht zum Ausdruck bringen, dass das gar nicht geht, nachdenklich würde ich als Kreditgeber schon werden. Und selber würde ich sicher nichts kaufen, wenn nicht mindestens ein Drittel EK vorhanden ist. Bei Alter >40 gerne auch die Hälfte :)
 
@ schlaubi " Ob das dann noch mit dem Wert der Wohnung konform geht bzw. Vorteile ggü. Miete (und entsprechender alternativer Geldanlage) bietet - will gut durchgerechnet sein."

rechne doch einmal anders herum 20 jahre miete, jährlich bis zu 5% mietzinssteigerung, gehe mal von einem mietzins, bei einem objekt von 160k€, von 500 € anfangsmietzins aus macht nach 10 jahren um die 69k€, die einfach weg sind, die wertminderung/-steigerung jetzt außer acht gelassen inflationsrate etwas miteingerechnet bleibt die etw bei ihren 160k€ (lageabhängig)
bei dem angenommenen preis zahle ich im ersten monat 560€ zinsen ( einen zinssatz von 3,5% angenommen)
interessanter wird dann die ganze angelegenheit nach ca. 20 jahren das ende der finanzierung ist in sicht der mensch bewegt sich auf die rente zu , was wenn überhaupt zu erwarten ca. 55% des letzten lohnes ausmacht. als rentner habe ich dann nur noch die nebenkosten und die eigentümerumlage zu zahlen
als mieter .....
alternative sparanlagen, naja ich bin kein großartiger wirtschaftswissenschaftler und halte eine flucht in sach und immobilienwerte für sinnvoller, alleine wenn ich davon ausgehe, was im letzten jahr an geld vernichtet worden ist.
ich hatte damals auch kein eigenkapital 8,5% zinsen das war im vergleich zu den heutigen zinssätzen heftig, nach den 10 jahren war der satz bei 5% das ganze hat auch funktioniert inzwischen bin ich schuldenfrei als sinnvoll haben sich bei mir die sonderzahlungen herauskristallisiert. gut ich konnte die kosten ziemlich drücken, weil ich a sehr viel zeit zur verfügung hatte und b sehr viel selbst gemacht habe, und zugegebenermassen so ganz fertig bin ich immer noch nicht, natürlich habe ich auch auf einige annehmlichkeiten wie urlaub und neues auto verzichtet, was mir allerdings nicht sehr schwer fiel.
ich weiß ich habe einen platz von dem mich so schnell nichts vertreiben kann und das zählt für mich.
 
2 Punkte aus Erfahrungen eigener Immobilieninvestments:
1) Mit Familie ist es meistens echt stressfreier keine EGW sondern gleich ein Haus zu kaufen. Die volle Kostenkontrolle und das Recht über alles selbst zu entscheiden ist sehr bequem, man ärgert sich nicht wegen der anderen Idioten die jetzt unbedingt eine rosa Fassade haben wollen oder sich bzw. zu teure Handwerker aussuchen. Eigenarbeit spart viel Geld!

2) Ist die Stadt groß genug, gibt es genug potentielle andere Arbeitgeber? Weil was die meisten nicht beachten: Eine Wohnung bindet stark an einen Ort. Wie z.B. bei ThyssenKrupp gibt es ganze Orte die nur von einem Arbeitgeber leben. Gehaltserhöhungen sind dann passe, die Abhängigkeit seites des Arbeitsgebers ist zu groß. Und Arbeitgeber sind von Natur aus Opportunistisch, sie haben ihre Familie zu ernähren; nutzen bei Gehaltsverhandlungen die Abhängigkeit voll aus. Oder 100-200km tälich pendeln sobald man sich mal "hochkündigt"
 
Ich will mich nicht gross in die Diskussion einmischen, würde aber bevor ich mich für eine ETW hoch verschulde mal dieses Buch lesen. In den heutigen Zeiten ohne Eigenkapital einen derart hohen Kredit aufzunehmen, würde ich mir reiflich überlegen.

Und wenn ich hier Sätze lese wie "ich habe einen sicheren Job" oder "ich habe ein Haus gekauft, weil ich keine Miete mehr zahlen wollte" ist das in Anbetracht der weltweiten Finanzkrise, der de facto bankrotten Banken, die vom Staat durch immer höhere Neuverschuldung nur künstlich am Leben gehalten werden und der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung ("Vergreisung") imho sehr naiv.

Ein System wie das unsere hat irgendwann den Zenit erreicht bzw. überschritten, dann kann man nicht mehr von ständigem Wachstum und einer stetigen Wertsteigerung des Eigentums ausgehen.

Ich für meinen Teil lebe schuldenfrei und würde mir nur eine ETW kaufen, wenn ein großer Teil des Kapitals vorhanden ist. Beim Kauf einer ETW ist zudem die Lage extrem wichtig, will man nicht im Fall eines freiwilligen oder unfreiwilligen Verkaufs (z.B. bei Zahlungsunfähigkeit durch Job-Verlust) hohe Verluste riskieren.
 
@mectst


so ein Blödsinn ist das nicht.

Habe genug "Vollfinanzierte" Eigentümer dabei und du guckst in die Röhre. Bei denen ist dann wenn Du Pech hast nichts zu holen.

Ein Titel ist kein Geld. In einigen Fällen kostet er nur weiteres Geld und bringt rein gar nichts ein. Wo nichts zu holen ist, holt auch der beste Verwalter nichts her.

DAher würde ich eher nach einem Haus sehen. Da trägt man das Risiko anderer wenigstens nicht im ernstfall mit
 
rechne doch einmal anders herum ...

Ich vermisse in der Rechnung etwas die Tilgung... Mietzins hab ich auch schon seit Ewigkeit den gleichen. Die Nebenkosten steigen egal ob Miet- oder Eigentumswohnung. Dazu zum Bsp. noch eine vernünftige Geldanlage. Gerade bei den heutigen günstigen Kursen werfen zB. Daimler oder Münchner Rück regelmäßige Dividendenrenditen von 5-7% ab. Selbst wenn ich 100k hätte, ann würde ich die da anlegen und von den Zinsen meine Miete zahlen (was bei unserer Region gehen würde) und hab immer noch was über. Dafür keinen Stress mit EGW, denn die bedeutet stets = Kompromisse und Kosten (sehr ungute Erfahrungen im Kollegenkreis). Aber wie gesagt, das kommt immer auf den jeweiligen Einzelfall an. Man sollte sich nur der Gesamtzahlen mal bewusst werden und das in die Entscheidung einfließen lassen, darauf möchte ich hinweisen. Nicht das so ein Schnäppchen später mal der Auslöser für eine Privatinsolvenz wird.
 
Ganz ehrlich: Ich bin Betriebswirt, aber als ich mir vor einigen Jahren mein Haus gekauft habe, war lediglich die Überlegung im Spiel, ob ich es mir grundsätzlich leisten kann - und keineswegs, ob ich so oder so die höhere Rendite erwirtschafte. Eigentum (auch einzelne Wohnungen) kauft man IMHO nicht, weil es günstig(er) ist sondern aus nichtmateriellen Gründen. Just my two Cents...

VG

Smoerrebroed
 
Ganz ehrlich: Ich bin Betriebswirt, aber als ich mir vor einigen Jahren mein Haus gekauft habe, war lediglich die Überlegung im Spiel, ob ich es mir grundsätzlich leisten kann - und keineswegs, ob ich so oder so die höhere Rendite erwirtschafte.
Ganz ehrlich: bei uns ist es eine Frage der Flexibilität. Wir leben jetzt (mit 3 Kindern) in einer Wohnung mit gut 130 qm. Hätten wir uns was gekauft, wäre nur eine Wohnung in ähnlicher Grössenordnung oder eben ein Haus in Frage gekommen. Es gibt aber auch noch ein Leben nach den Kindern, und dann brauchen wir sicher keine 130qm mehr. Zu mieten gibt uns die Möglichkeit, in eine kleinere Wohnung zu ziehen, wenn die Kids ausgezogen sind. Ausserdem wird (zumal bei den hiesigen Preisen) voraussichtlich keines unserer Kinder in der Lage sein die beiden Geschwister im Erbfall auszuzahlen. Also würden die die Immobilie verkaufen, und den Erlös aufteilen.

Was wir uns derzeit überlegen ist, eine kleine Wohnung (2 Zimmer, 70qm) zu kaufen, unseren Kindern während der Ausbildung/Studium zur Verfügung zu stellen, und danach selbst dort einzuziehen. Allerdings liegt man da dann auch deutlich über 200.000€
 
Ist ja absolut in Ordnung - aber auch da erkenne ich keine renditeorientierten Beweggründe. ;) Dass die Planung der Zukunft dort mit reinspielt, ist doch ganz normal und finde ich auch wichtig.

VG

Smoerrebroed
 
Nabend zusammen,

kann mir jemand 'nen Tip geben, ob man mit knapp 40 Jahren noch die Vollfinanzierung einer ETW angehen sollte?

Eigenkapital liegt leider keins vor - Kaufpreis liegt so ca. bei €160.000,--.

Eure Meinungen dazu würden mich mal interessieren.

Grüße,

Kangaroo
Hallo kangaroo72,
ich habe eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht und studiere derzeit Wirtschaftswissenschaften.
Zwar liegt meine größte Erfahrung im Wertpapierbereich, allerdings habe ich selbst die Abteilungen der Wohnbaufinanzierungen bei
meiner Ausbildung durchlaufen.
Also als erstes muss gesagt werden, dass momentan allgemein die Immobilienpreise relativ hoch sind, was aufgrund des niedrigen
Zinsniveaus zurückzuführen ist.
Dein Alter beträgt momentan 40 Jahre und es gab wirklich viele Leute, die auch in diesem Alter noch bei uns in der Bank finanziert haben.
Die mittlere Laufzeit bei Rückzahlung eines Darlehens mit 1% Tilgung (was die Bank auf jeden Fall verlangt) beträgt ca. 35 Jahre, d.h.
du musst die Tilgung auf jeden Fall hoch setzen.
So nun zum Eigenkapital:
Bei unserer Bank gab es sogar Finanzierungen ohne Eigenkapital, aber dieses Kunden hatten eine gute Geschäftsbeziehung, so dass man
den Kunden bestens kannte. (Kommt aber im Allgemeinen selten vor, i.d.R. sollte eine Eigenkapitalquote von 20% vorliegen)
ABER es kommt bei der Finanzierung selbstverständlich eher auf deine Kapitaldienstfähigkeit an, d.h. deine verfügbares Kapital nach Einnahmen minus Ausgaben

Also im Groben und Ganzen kann ich nur sagen, falls du Deine Wunschimmobilie gefunden hast,
würde ich bei deinem Berater einen Termin vereinbaren und das alles mal durchquatschen.

Denn wir können hier alle nur sehr vage Aussagen treffen, denn Fragen kostet ja nichts!
Aber als Bänker kann ich nur sagen, dass Du auf jeden Fall noch die Möglichkeit hast eine ETW zu finanzieren.
In der Regel kann man sagen, dass im Durchschnitt Finanzierungen ca. 25 Jahre lang dauern.

Falls Du irgendwelche Fragen, bzgl. der Finanzierung haben solltest, kannst Du mich natürlich auch Fragen.
Denn es gibt sehr viele Finanzierungsmöglichkeiten und es gilt die gleiche Devise wie bei einer Geldanlage,
nämlich streuen und Risiken zu vermeiden!

Gruß Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein wirklich gutes Thema.
Ich habe alle Antworten gelesen, die Antwort von „ oversteer“ ist nachvollziehbar und
den Tatsachen endsprechend.

Ich kann auch nur raten, einen Sparkassen- oder Bankberater aufzusuchen.
Meistens schicken die erstmal einen Sachverständigen raus, der überprüft ob die Immobilie
auch ihren Wert hat.
Das finde ich auch ratsam, wegen der folge Kosten.
Danach sollte man erst die Finanzierung ins Spiel bringen.

r-f
 
Zuletzt bearbeitet:
Sparkassen- und Bankberatung

kann aber nicht unabhängig sein. Nicht die Beratung bringt das Geld, sondern der Abschluß!
 
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