Erdrutsch in Nachterstedt

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bountykiller

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Hallo Zusammen,

wie Ihr alle ja in den Nachrichten gelesen habt ist in Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) ein gewaltiger Erdrutsch passiert. Ich selbst wohne im Salzlandkreis und kenne Nachterstedt und den Concordia-See der bei Wassersportlern und Tauchern sehr beliebt ist. Einige Arbeitskollegen von mir wohnen in Nachterstedt. Für mich persönlich ist insbesondere das Ausmaß des Erdrutsches erschreckend. Ich kann mir garnicht vorstellen wie es ist sein Haus zu verlieren. Die kleine Siedlung in unmittelbarer Nähe der Bruchkante wird wohl für immer unbewohnbar sein. Ich halte es für unwahrscheinlich das die Anwohner dauerhaft in Ihre Häuser zurückkehren dürfen. Ich hoffe das den Betroffenen vor Ort schnell und unbürokratisch geholfen werden kann.

Grüße

Bountykiller
 
[quote='kubiterano',index.php?page=Thread&postID=626096#post626096]ist das unglück durch kohleabbau hervorgerufen worden, ja oder nein? bitte einfach nur beantworten, danke![/quote]
Klare Antwort: Nein. Der Tagebau ist ja schon sehr lange stillgelegt. Für mich scheint es ziemlich offensichtlich, dass bei der Rekultivierung Fehler gemacht wurden. Als Westdeutscher im Osten halte ich es auch für durchaus wahrscheinlich, dass hier Westexperten nicht ganz unbeteiligt waren. Es gab und gibt leider diese Überheblichkeit, dass man den Ahnungslosen im Osten mal zeigen wollte, wie's richtig geht. Gerade beim Austausch des Personals auf Leitungsebene ist viel schief gelaufen.

Diese Flutung von alten Tagebauen ist auch ein schlechter Witz. Hier im Leipziger Raum hat vermutlich bald jeder zurückgebliebene Bürger seinen eigenen See.

Beschämend finde ich, dass nicht sofort mit der Suche nach Verschütteten begonnen wurde. Natürlich besteht für Retter eine Gefahr. Aber man kann diese Gefahr ja durch Absicherungen minimieren. Man hätte ein, zwei abgesicherte Kletterer dorthin lassen können, mit Mikrofonen und Wärmebildkameras arbeiten können (edit: ich lese gerade, mit einer Wärmebildkamera wurde gearbeitet), wasweißich. Das ratlose Abwarten der "Helfer" empfinde ich einfach nur als peinlich.

Damit will ich aber keine Diskussion anstoßen - das ist einfach meine Meinung, meine Sicht. Jede andere geht auch okay.
 
[quote='hep',index.php?page=Thread&postID=626201#post626201]
Diese Flutung von alten Tagebauen ist auch ein schlechter Witz. Hier im Leipziger Raum hat vermutlich bald jeder zurückgebliebene Bürger seinen eigenen See.[/quote]

in zwenkau könnte man bequem die USS Midway kreuzen lassen. Alles mit wasser voll zu kippen scheint nicht die lösung zu sein. genau wie erdwärme.

Wahnsinn dieser erdkrater
 
[quote='hep',index.php?page=Thread&postID=626201#post626201]Beschämend finde ich, dass nicht sofort mit der Suche nach Verschütteten begonnen wurde. Natürlich besteht für Retter eine Gefahr. Aber man kann diese Gefahr ja durch Absicherungen minimieren. Man hätte ein, zwei abgesicherte Kletterer dorthin lassen können, mit Mikrofonen und Wärmebildkameras arbeiten können (edit: ich lese gerade, mit einer Wärmebildkamera wurde gearbeitet), wasweißich. Das ratlose Abwarten der "Helfer" empfinde ich einfach nur als peinlich.[/quote]

Wenn man nicht selbst vor Ort ist und wirklich alles zu der Angelegenheit weiß, backt man lieber mal kleine Brötchen. Es ist niemandem geholfen, wenn Rettungs- und Bergungskräfte sich einer unbekannten Gefahr aussetzen, wenn die Randzonen noch ständig in Bewegung und offensichtlich nur Tote zu bergen sind. Würdest Du dort hinuntersteigen wollen? Urteile nicht über Andere unkritisch, wenn Du es selbst auch nicht machen würdest, wenn Du die tatsächliche Lage vor Ort wirklich kennen würdest. - Es ist bequem, von der Wohnzimmercouch über andere zu urteilen. Wer jedoch gerade eine solche Situation durchlebt, hat andere Sorgen, als der dickbäuchige biertrinkende und Chips-fressende "TV-Spanner" (was jetzt nicht auf Dich persönlich gemünzt ist).

Real betrachtet bleibt nichts anderes übrig, als wieder einmal ohnmächtig zuzuschauen, wie die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft einen "Schuldigen" finden, gegen den aber letztendlich doch nichts "unternommen" werden kann. - Das ist meine persönliche Prognose.
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es wird schlussendlich auf eine Entschädigung der verbleibenden Anwohner in dieser Siedlung hinauslaufen...in ca. 2-3 Jahren werden sich die Anwälte hoffentlich mit der Staatsanwaltschaft geeinigt haben - die stehengebliebenen Häuser werden abgerissen...
 
bis dahin wird aber längst ein amok-laufender schüler wieder das aufsehen auf sich gezogen haben, und an nachterstedt denkt dann kein mensch mehr. wie immer...
 
wenns so weiter geht denkt in 2-3 Jahren vielleicht gar keiner mehr? Ich hoffe nicht!
 
ja, und wenn wir Pech haben wird Schwarz-Gelb bis dahin den "Merkel-Westerwelle - Damm" soweit installiert haben, das wir das aus zensurtechnischen Gründen gar nicht mehr mitbekommen was abgeht...
 
[quote='Think_freak',index.php?page=Thread&postID=626465#post626465]ja, und wenn wir Pech haben wird Schwarz-Gelb bis dahin den "Merkel-Westerwelle - Damm" soweit installiert haben, das wir das aus zensurtechnischen Gründen gar nicht mehr mitbekommen was abgeht... [/quote]stimmt! Wir sollten auf eine alleinige Links-Regierung hoffen, die halten ja bekanntlich viel von freier Presse!


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Schon fast lustig: Da teilt ein geschätztes Mitglied sein Beleid (dem sich wohl jeder anschließen kann) mit und nach wenigen Minuten beginnt freudiges Bashing an den unsinnigsten und vor allem voreiligsten Fronten.

Nach nicht mal 48h sollte man gerade aus der Ferne lieber ganz still halten.
 
eine Links-Links Regierung wäre fatal, das wünscht sich auch keiner!!! aber weg von der Politik, die Schuldfrage haben in letzter Instanz die Sachverständigen und die Richter zu klären...emotionslos und auf reinen Fakten begründet
 
[quote='Mornsgrans',index.php?page=Thread&postID=626445#post626445]Würdest Du dort hinuntersteigen wollen?[/quote]
Ja. Aber darum geht es gar nicht - wenn ich Lost Spaces bis aufs Dach hinaus erkunde oder durch Tagebau wandere, dann ist das trotz großer Vorsicht Leichtsinn.

Hier geht es um Profis. Es geht darum, zu handeln statt abzuwarten. Wir haben Katastrophenschutzstandards. Von diesen erwarte ich, dass sie Handlungsfähigkeit herstellen. Handlungsfähigkeit, die über das Absperren und Presseverscheuchen hinausgehen. Auch wenn es "nur" um drei Menschen ging und unter den Opfern weder ein Promi noch ein höherer Politiker ist.

Ich habe nicht mal gesagt, dass jemand runtersteigen müsse. Ich erwarte von Rettern bloß, dass sie unter Hochdruck handeln. Gibt es in diesem Staat wirklich keine Stellen, die rasch ausgefeilte Technik bereit stellen könnten? Vielleicht sollten unsere Hochschulen endlich aufhören, ihre Roboter Fußball spielen zu lassen, und sie statt dessen Fragen lösen lassen wie die, wie man Verschüttete auf großem, unwegsamem Gelände aufspürt.
[quote='econ_sl83',index.php?page=Thread&postID=626468#post626468]Nach nicht mal 48h sollte man gerade aus der Ferne lieber ganz still halten.[/quote]
Selbst ich, der den Harz sonst nur aus dem Autofenster kennt, weiß seit Jahren von der Problematik - seit ich mich mit Armin Petras' "Sterne über Mansfeld" beschäftigt habe, 'nem Theaterstück, in dem die Unterhöhlung der Region eine Rolle spielt.

Der Satz "Damit konnte keiner rechnen" gilt in diesem Fall einfach nicht. Die Problematik war bekannt. Wenn jetzt gesagt wird, weitere Erdrutsche seien jederzeit möglich, dann wird doch nichts anderes ausgedrückt, als das, was schon Jahrzehntelang galt. Vor allem wird bald völlig vergessen, dass weitere Abrutsche möglich sind. Dann ist wieder von einer unikalen Tragödie die Rede.

Man muss das jetzt nicht dramatisieren. In anderen Tagebaugebieten sind in der Vergangenheit auch immer wieder Häuser und Straßen tief abgesackt. Es wird immer wieder passieren. Vielleicht entwickelt man dafür irgendwann ja brauchbare Handlungskonzepte ;)
 
Hallo liebe Thinkpad-Gemeinde,

leider musste ich Heute auf Arbeit erfahren das eine Mitarbeiterin unserer Firma direkt betroffen ist. Ihrer Mutter gehört die direkt an der Bruchkante stehende Haushälfte. Die ganze Familie ist zum Glück wohlauf. Meine Kollegin war zum Zeitpunkt des Unglücks nicht zuhause. Ihre Mutter und kleine Schwester konnten sich wortwörtlich in letzter Sekunde retten. Retter war die Katze der Familie die sowohl die Mutter als auch die kleine Tochter aus dem Schlaf weckte indem Sie sich laut schreiend und kratzend bemerkbar machte. Beide konnten sich wortwörtlich in letzter Minute retten. Das Haus brach 2 Minuten nachdem Sie aus dem Schlaf gerissen wurden zusammen. Von der Katze fehlt bisher jegliche Spur.

Nähere Details möchte ich mit Rücksicht auf die Famile und die anderen Betroffenen hier nicht berichten. Ich denke es kann sich kaum jemand vorstellen was es heißt nur noch die Sachen auf dem Leib zu besitzen.

In unserer Firma hat eine beispiellose Welle der Solidarität eingesetzt worüber ich mich ganz besonders freue. Wir alle sind froh das die Familie mit dem Leben davon gekommen ist.

Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Nachbarn die in dem abgestürzten Haus schliefen.

Ich habe die Moderatoren gebeten den Thread nach Veröffentlichung dieses Beitrages zu schließen und hoffe auf Euer Verständnis.

Ein Nachdenklicher

Bountykiller

6534468.jpg
 
[quote='bountykiller',index.php?page=Thread&postID=627592#post627592]Ich habe die Moderatoren gebeten den Thread nach Veröffentlichung dieses Beitrages zu schließen und hoffe auf Euer Verständnis.[/quote]
und diesem Wunsch kommen wir gerne nach.
 
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