@ cuco:
Ich kann zwar nicht auf die Schnelle nicht auf alle deine Sachen antworten, aber nur so ein paar Dinge:
- Firewire 800 ist nicht teuer als USB 3.0, oft sogar billiger. Und man bekommt externe Gehäuse zu guten Preisen, egal ob 2,5" oder 3,5".
- Firewire-Gehäuse haben immer zwei Ports, da Firewire ja auf Daisy Chaining aufbaut. Es kann höchstens sein, daß bestimmte Gehäuse aus Platzgründen nur einen Firewire 800- und einen Firewire 400-Port haben, da geht dann die volle Geschwindigkeit nicht mehr. Meine Geräte haben zwei oder sogar drei Anschlüsse, dazu noch USB und eSATA. Firewire ist nicht auf Hubs angewiesen, USB immer. Und da ein Hub auch als Gerät gilt, muß jeweils pro Hub ein Gerät abgezogen werden. In der Praxis kommt man weder auf 63 Geräte bei Firewire noch auf 127 Geräte bei USB, aber da Firewire keine Hubs benötigt und der Port durchgeschliffen wird, hat man es einfacher, ein simples Kabel reicht.
- Was die Geschwindigkeit angeht, ich bin ja mal gespannt, welche Festplatte (nicht SSD) im Dauereinsatz über 150 MB/s bringt. Hast du USB 3.0 im Einsatz, und bekommst du da volle Leistung? Das hochgelobte USB 2.0 bringt bei Festplatten allerhöchstens die Hälte der 60 MB/s. Da das Protokoll bei USB 3.0 nahezu gleich ist, läßt sich da ähnliches erwarten. Firewire 800 kann durchgängig 80 MB/s liefern. Im Normalbetrieb wird es dazu aber auch nicht kommen, und auch nicht nötig sein, da man kaum ewig lange Streams von Festplatte hat.
Diese Werte hier sind bei meinem x61t rausgekommen. Im a31p war das Lesen gleich, aber das Schreiben war eine ganze Ecke langsamer. Muß ich noch mal testen.
- Im Thinkpad-Forum CardBus-Rechner zu 'betagten Geräten' zu zählen ist auch keine so gute Idee, denn eine ganze Menge Thinkpads haben Cardbus, z.B. die komplette x6-Serie, die noch bei vielen im Einsatz ist. Und wer einen gut erhaltenen A31p hat - die werden jetzt 9 Jahre alt - ist auch froh darüber, den zu haben.
- Der Unterschied beim Strom ist doch da. Firewire hat nämlich 12V bei 1,5A, USB nur 5V bei 0.5 oder 0.9 mA. Geräte, die direkt auch Firewire 400 oder 800 ausgelegt sind, brauchen bei 2,5"-Platten oder anderen Geräten keine zusätzliche Stromversorgung. Für mein Powerbook G4 habe ich ein 2,5"-Firewire 800-RAID-Gehäuse, das ist direkt bootfähig und läuft ohne zusätzliche Stromversorgung. Und macht 2 TB mit. Eine USB-Notebookplatte braucht auch bei USB 3.0 in den meisten Fällen eine zusätzliche Stromversorgung, da einige Platten beim Anlaufen mehr als 1 A ziehen. Die meisten USB-Karten, speziell für CardBus oder ExpressCard, haben deshalb auch einen zusätzlichen Stromanschluß, bei den man sich von einem anderen USB-Port den Strom klauen muß.
USB 3.0 hat natürlich den Vorteil, daß es mehr Geräte dafür gibt und der Anschluß identisch ist. Allerdings nur USB-A, sämtliche anderen Anschlüsse sehen anders aus. Vor allem aus dem Mini-USB-Anschluß ist ein ziemlich breites Ding geweordeb, Was die Dauerleistung von USB 3.0 ist, müßte ja mal gezeigt werden - bei einer Festplatte und einem USB 3.0-Stick. Äußerst merkwürdig ist das Verhalten im System. Ich habe eine Asus U3S6-Karte und eine ExpressCard mit einem NEC 7020x-USB 3.0-Controller in meinem OSx86-System, die laufen mit Treibern von LaCie. Wenn ich den USB 3.0-Port benutze, frißt das System Leistung ohne Ende:
Das passiert bei einem ganz normalen Kopiervorgang von USB 2.0-Stick zur Festplatte. Das ist aber kein reines OSx86-Problem, auch unter Windows braucht das Betriebssystem wesentlich mehr Leistung, wenn USB 3.0 benutzt wird. Egal ob XP oder Windows 7 64 bit. Ist jetzt natürlich fraglich, ob es sinnvoll ist, wenn man zwar eine schnellere Datenübertragung hat, aber CPU und Betriebssystem dadurch stark belastet werden. Bei Laptops ist das natürlich ein besonderes Problem.
Firewire 800 hat den Vorteil, daß man an eine Karte wesentlich mehr Geräte anschließen kann, ohne auf Hubs zurückgreifen zu müssen, die ja auch Platz und Strom verbrauchen. Bei einigen Geräten kommt man sogar komplett ohne Stromversorgung aus, und wenn nicht, haben Firewire-Geräte dafür (fast) immer einen Standard-Stromanschluß. Bei Firewire bekommt man auch einen gleichmäßigen Datenstrom ohne weitere CPU-Belastung. Unter OS X ist Firewire auch netzwerkfähig. Und es ist die schnellste flexible Schnittstelle für ältere Rechner, da Firewire 800 auch für PCI, PCI-X und CardBus verfügbar ist. Wenn es um 3,5"-Laufwerke geht hat man große Auswahl, es gibt Firewire 800-RAID-Gehäuse mit 2, 4 oder sogar 8 Festplatten. Aber auch 2,5"-Gehäuse gibt es in vielen Varianten, auch mit RAID. Ideal ist Firewire allerdings im Audio- und Videobereich. Wer vorhat, sich ein Multichannel-Audiointerface zu kaufen, ist ist bei Firewire immer besser dran. Ich habe von M-Audio mehrere USB-Interfaces und Firewire-Interfaces, und letztere sind dabei wesentlich besser. Für Videoschnitt wird ja auch gerne Firewire genommen, und Sony's iLink ist ja auch nur der vierpolige Mini-Firewire 400-Port. Das Problem ist halt die Unbekanntheit von Firewire im PC-Bereich, und Firewire 800 ist noch unbekannter. Daß in den Laptops immer nur die vierpolige Buchse ohne Stromversorgung eingebaut ist, macht die ganze Sache auch nicht einfacher. Wer aber eine schnelle externe Speicherlösung sucht und nur einen CardBus-Port am Laptop hat (und das sind viele), sollte sich FW800 mal ansehen. Es kostet nicht die Welt und man wird sich schnell damit anfreunden können.