Enhanced Write Filter (EWF) auch für Linux?

BitKiller

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Hallo!
Für Windows-User gibt es den Enhanced Write-Filter (EWF Filter), um SSD/Flashlaufwerke vor dauernden Festplattenzugriffen abzublocken.
Damit wird die Lebensdauer der Laufwerke drastisch erhöht.
Es werden einfach die zu schreibenden Dateien im RAM ghespeichert und bei Bedarf auf Festplatte geschrieben.
Weiterer Nebeneffekt: Werden die Dateien nicht auf Platte geschrieben, ist Windows somit unkaputtbar... :D

Gibt es etwas ähnliches auch für Linux (Ubuntu)?
Mir kommt anhand der HD-LED vor, dass Ubuntu öfter auf die Platte zugreift als WinXP, auch im Leerlauf.
Ideal wäre z.B. 50MB im RAM anzusammeln und diese dann erst auf die Platte zu schreiben.
Kennt jemand so ein Tool?

Vielen Dank, Martin
 
Hi,

das angenommene Problem das hinter deinem Posting steht, daß nämlich SSDs durch Schreibzugriffe "verschleißen", existiert gar nicht. Eine Lösung ist somit auch nicht erforderlich... :D. Ich finde es erstaunlich, daß diese Ammenmärchen sich so hartnäckig im Netz halten. Denn wenn es wahr wäre, dann hätten die SSD-Hersteller arge Probleme mit sehr hohen Aufwendungen für Garantieleistungen.

Zum Thema: es ist kein Problem unter Linux die Write-Back-Zeiten für den Disk-Cache hoch zu schrauben, relevant sind diese sysfs-Einstellungen:
/proc/sys/vm/dirty_writeback_centisecs
/proc/sys/vm/dirty_expire_centisecs
Allerdings kannst Du dir prima deine Filesysteme zerschießen wenn mal der Strom ausfällt oder das System einfriert und der Cache noch nicht zurückgeschrieben ist ...
 
[quote='BitKiller',index.php?page=Thread&postID=649758#post649758]Das sind 12x/min = 720/Stunde = 17280/Tag = 6307200/Jahr.[/quote]

Laeuft dein Thinkpad das ganze Jahr durch oder willst du einen Server einrichten?
 
Hi BitKiller,

ich habe den Wikipedia-Artikel mal kurz überflogen und möchte deiner These weiterhin widersprechen. :D

Die angebene Zahl "Überschreibbar 0,1 .. 5 Mio mal" ist imho der Wert für eine einzelne Flash-Speicherzelle, nicht die Lebensdauer einer SSD samt der Wear-Leveling-Algorithmen. Allerdings ist ein Artikel dazu verlinkt, den Du dir mal anschauen solltest (auch dort allerdings keine strenge Beweisführung): http://www.storagesearch.com/ssdmyths-endurance.html
 
Da kann man sich doch mit tmpfs und viellicht noch unionfs helfen. Aber normal ist das wirklich übertrieben.
 
Logverzeichnisse kann man auch in den Ram verlagern. Dadurch reduziert man auch die Zugriffe auf die Platte.
 
[quote='EuleR60',index.php?page=Thread&postID=649880#post649880]Laeuft dein Thinkpad das ganze Jahr durch oder willst du einen Server einrichten?[/quote]
Nein, kein Server... ;)
Die HD-LED leuchtet alle 3 Sekunden im Leerlauf, da hab ich mir mal Gedanken über die Haltbarkeit der SSD gemacht...
Habe mein Thinki durchschnittlich 10 Stunden/7Tage in Betrieb:
20 Zugriffe/min = 1.200/Stunde = 12.000/10-Stunden-Tag = 4.380.000 Zugriffe im Jahr nur im Leerlauf!
Daher auch meine Bedenken bezüglich der Haltbarkeit einer SSD...


[quote='linrunner',index.php?page=Thread&postID=649956#post649956]Allerdings ist ein Artikel dazu verlinkt, den Du dir mal anschauen solltest[/quote]
Interessanter Artikel, ich hoffe, dass die im T400s serienmässig eingebaute SSD Samsung MMCRE28G8MXP die Daten auch gleichmässig verteilt...


[quote='Hibbelharry',index.php?page=Thread&postID=649957#post649957]Da kann man sich doch mit tmpfs und viellicht noch unionfs helfen[/quote]
Soweit ich aus der Beschreibung herauslese, handelt es sich bei beiden um eine "normale" Ramdisk.


[quote='Schnitzel2k8',index.php?page=Thread&postID=649958#post649958]Logverzeichnisse kann man auch in den Ram verlagern.[/quote]
Als Newbie in Sachen Linux lasse ich lieber das Umleiten der Logs in die Ramdisk...



Vielen Dank für die Antworten! :thumbup:
 
Die "bösen" Verzeichnisse sind eignetlich nur /tmp und /var/log diese kannst du in etwa über so einen Eintrag in der /etc/fstab (niemals ganz /var!) auslagern in den RAM:
tmpfs /tmp tmpfs defaults,noatime,mode=1777 0 0
Google aber lieber nochmal ein wenig nach, habdas jetzt ausm kopf abtetippserlt, bitte kein copy und paste ;-)

Ich habe das auch gemacht, überhaupt keine Probleme. Über den Befehl tmpfs kannst du dir dann anzeigen lassen wieviel SPeicherplatz dort vom Ram abgezweigt wird. In Firefox gibts du dann noch
ein, legst eine neue Variable an:
browser.cache.disk.parent_directory
und verschiebst diese auf /tmp
Schwupps: Hauptgrund der ständigen Lese/Schreibzugriffe ist verschwunden.
 
250kb[/url] , dh. eine 80GB SSD hat rund 330000 Blöcke. Nach 10 Jahren Nutzungsdauer hast Du also 2,5MB Speicherkapazität durch Leerlaufzugriffe verschlissen, und einen Verlust von 10% der Gesamtspeicherkapazität nach 33000 Jahren. Halte ich für vertretbar :) Oder habe ich mich verrechnet?

EDIT: Auch wenn pro Zugriff nicht ein, sondern meinetwegen 10 Blöcke geschrieben werden, beträgt der Leerlaufverlust nur 25MB. IMHO völlig unerheblich :)
 
[quote='linrunner',index.php?page=Thread&postID=649731#post649731]
das angenommene Problem das hinter deinem Posting steht, daß nämlich SSDs durch Schreibzugriffe "verschleißen", existiert gar nicht. Eine Lösung ist somit auch nicht erforderlich... :D. Ich finde es erstaunlich, daß diese Ammenmärchen sich so hartnäckig im Netz halten.[/quote]Genau. Bislang konnte niemand ein kaputtgeschriebenes Gerät vorzeigen. Vorsätzlich versucht wurde das, doch der "Erfolg" blieb aus.
 
[quote='DVormann',index.php?page=Thread&postID=650068#post650068]Genau. Bislang konnte niemand ein kaputtgeschriebenes Gerät vorzeigen. Vorsätzlich versucht wurde das, doch der "Erfolg" blieb aus.[/quote]Doch, die c't-Redaktion hat einen 2GB USB-Stick durch drei Monate Dauerschreibzugriffe kaputtgeschrieben. Ob und wie man das auf SSDs hochrechnen kann, weiss ich aber auch nicht.
 
@Teal:
Deine im Kopf abtetippserlten Einträge dürften korrekt sein...
Habe tmpfs in die fstab eingetragen, in der Konsole unter mount sind die tmpfs gelistet:

tmpfs /tmp tmpfs defaults,noatime,mode=1777 0 0
tmpfs /var/log tmpfs defaults,noatime,mode=1777 0 0

Nur der Festplattenzugriff ist noch immer alle 3sec (Leerlauf) da,
es hat sich leider nichts geändert...
 
Hi

Welches Dateisystem verwendest du?
Ich hab Ubuntu mit ext4 am laufen und da blinkt nix.
Hab auch ne SSD und Ubuntu rennt damit wie der Teufel :P

grüße :)
 
Die meisten USB Sticks haben auch keine Algorithmen für verteiltes Schreibren implementiert.

Zum Thema Logdateien: Stell syslog so ein, dass nur alle n Zeilen oder alle n Minuten geschrieben wird, dann haste Ruhe. Ist auch sicherer als in ne Ramdisk auszulagern. Wenn der Rechner abstürzt, findest du mit der Ramdisk *nie* raus was eigentlich los war.
Wenn du Ext3 nutzt, stell das entsprechend um, das hat ein default writeback von 5 Sekunden oder so, Ext4 ist das von Haus aus großzügiger.

Achja, SSDs haben ja, genau wie normale Festplatten,einiges an reserve-Sektoren. Nach Ole's Rechnung, welche vom ungünstigsten Fall, nämlich dass *immer* der gleiche Sektor beschrieben wird, ausgeht, wären deine Reservesektoren nach einigen vielen Jahren aufgebraucht, bis du wirklich erst einen Speicherverlust erleiden würdest.
Gut, da ja öfter auch mehr als ein BLock beschrieben wird und intelligentes Wear Leveling eingesetzt wird, hast du wohl nach 10 Jahren noch keinen Speicherverlust. Ausser du kommst auf die glorreiche Idee, jeden Tag zu defragmentieren oder sonstwas.

Und wie gesagt, jede SSD hat eine wesentlich höhere MTBF als Festplatten.
 
Link[/url]: c't 18/2009
Ein USB-Stick mit 2 GByte Kapazität, den wir rund um die Uhr im c't-Labor mit Schreibzugriffen quälten, quittierte nach zwei Monaten den Dienst. Erst nach etwa 30 000 2-GByte-Schreibzyklen – also rund 60 Terabyte – war Schluss. In der Praxis gehen Flash-Medien eher mechanisch kaputt – wenn man sie nicht vorher verliert.

Tatsache 8| ... war bisher auch immer der Meinung, es wäre nicht gelungen...

Das bedeutet wohl 30 000 Schreibzyklen pro Zelle oder? Bei billigen MLC Chips sind ja von den Herstellern max. 10 000 Schreibzugriffe pro Zelle vorgesehen. Also immerhin 3 mal so viele... Bei SLC-Chips dürften es 10 -100 mal mehr Schreibzugriffe sein, bis Ende ist :thumbsup: ...

Gruß

Gruß
 
Wenn man /var/log ins RAM umleitet, sollte man sich bewußt sein, daß nach jedem Reboot die System Logs verschwunden sind. Das macht die Suche nach länger zurückliegenden Fehlerursachen unmöglich.

Um den syslogd beim Schreiben etwas zu bremsen, kann man in der /etc/syslog.conf die Zeilen mit einem führenden '-' versehen. Beispiel (Ausschnitt):
Code:
# Messages of priority info or higher, that are not logged elsewhere
*.info;\
mail,authpriv,cron.none;\
local0,local1,local3,local4,\
local5,local6,local7.none 				-/var/log/messages
Dann puffert er den Output.
 
@linrunner:
Habe bei folgenden Einträgen ein - vorangesetzt:

auth,authpriv.* -/var/log/auth.log
mail.err -/var/log/mail.err
news.crit -/var/log/news/news.crit
news.err -/var/log/news/news.err

Bei allen anderen Einträgen war bereits ein - vorhanden.

Ergebnis: Kein Unterschied...



@Killigrew:
Die Partition ist mit ext3 formatiert.
Habe eine zweite Installation mit ext4 gemacht.
Ergebnis: Kein Unterschied...


@ALLE
Wenn gparted gestartet ist, gibt es nur ab und zu einen Festplattenzugriff... ?(
 
Meine Posts werden scheinbar ignoriert und dann sinngemäß nochmal abgeschrieben.. Naja wie ihr wollt :P

Worauf du sowieso grundlegend achten solltest ist, dass dein ext3 mit noatime und commit=15 als Beispiel gemounted ist. Gerade die access time updates sorgen für Zugriffe.

Und überprüfe erstmal, ob das wirklich syslog ist, was dauernd schreibt ;) Siehe fuser,lsof,iotop etc.

Einfacher ists da einfach syslog-ng zu benutzen (falls syslog wirklich so oft was zu loggen hätte, was ich kaum glauben kann) und den nach n Zeilen schreiben zu lassen. (syslog-ng ist eh besser :P)
 
Vielen Dank mal für Eure Mithilfe! :thumbsup:

Jetzt kann ich nachvollziehen, warum anscheinend nur bei mir der häufige Festplattenzugriff vorkommt:

Es ist definitiv das DVD-Laufwerk! (FRU: 42T2515)

Mir ist beim X200t aufgefallen, dass ohne Dock nur alle heilige Zeiten ein Festplattenzugriff erfolgt, mit Dock alle 3 Sekunden.
Also habe ich alle angeschlossenen Geräte am Dock ausgestöpselt - ohne Veränderung.
Dann habe ich zuletzt noch das DVD-Laufwerk rausgenommen - und siehe da: Der Festplattenzugriff erfolgt nur ca. 1x/Minute ! :D
Mein T400s habe ich bereits verkauft, nehme aber stark an, dass ebenfalls das DVD-Laufwerk im UltraBay am 3Sekunden-Zugriff schuld war.
Alle Einstellungen sind Standard, Dateisystem ist ext4.

Wenn ich eine SSD statt dem DVD-Laufwerk ins Dock schiebe, ist auch nur ca. 1x/Minute ein Zugriff.
Wenn ich die interne Festplatte ausbaue und vom DVD-Laufwerk aus das Live-Ubuntu boote,
flackert auch alle 3 Sekunden die HD-LED im Leerlauf auf, obwohl keine HD eingebaut ist!

Kann ich also richtig schlussfolgern:
Das alle 3sek aufflackern der HD-Led ist der (SATA-) Controller und ich brauche mir keine Sorgen um die SSD machen?
 
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