Linux Empfehlung für vorkonfiguriertes Livesystem zur PC-Diagnose und -Prüfung gesucht

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ahoellrigl

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Vorab - meine Linux-Erfahrung beschränkt sich bislang auf die Nutzung eines GParted- und eines Clonezilla-Livesystems, vom Stick gestartet.

Ich stehe aktuell vor dem Problem, dass bei einem Desktop-PC unter Windows 11 das per Karte vorhandene Bluetooth auf einmal nicht mehr funktioniert. Möglicherweise im Zusammenhang mit einem Upgrade von 24H2 auf 25H2, aber da ich das nicht selbst gemacht hatte, kann ich dazu nicht viel sagen. Da seitdem das Bluetooth aber komplett verschwunden ist (auch nach einem Neustart und einer forcierten Hardwaresuche wird nichts erkannt), würde ich gerne mit einem Livesystem testen, ob es womöglich ein Hardwarefehler ist.

Die Schwierigkeit für mich ist, dass ich nicht weiß, welches Linux-Livesystem ich dafür nehmen kann, um das schnell und ohne größeren Aufwand zu machen. Mit GParted und Clonezilla komme ich nicht weiter. Ich hatte mir dann die CD-Version von Knoppix 9.1 als ISO heruntergeladen, auf den Ventoy-Stick kopiert und es probehalber mal auf meinem ThinkPad mit funktionierendem Bluetooth gebootet. Gefunden habe ich in Knoppix dann den Bluetooth Manager, der mich beim ersten Start gefragt hatte, ob ich Bluetooth aktivieren wollte. Ja, wollte ich, hatte ich gemacht. Aber dann kam nichts weiter.

Gibt es denn ein Linux-Livesystem, das vorkonfiguriert ist mit Anwendungen zur PC-Diagnose und -Prüfung? Die man nach dem Start aufrufen und ohne vertiefte Kenntnisse des Betriebssystems nutzen kann, in meinem Fall um zu klären, ob Bluetooth-Hardware sich meldet und funktioniert oder nicht? Kann jemand was empfehlen?

Ich hoffe, es ist OK, diese Frage hier zu stellen. Vielen Dank schon mal.
 
Mir ist keine Distribution bekannt, die sich besonders für dein Anliegen eignen würde. Je nachdem wie neu der fragliche Rechner ist, könnte es aber sein, dass Knoppix besonders ungeeignet ist, denn 9.1 ist von 2021 und es gab seither kein neues Release.

Ich würde irgendeine aktuelle Live-Distribution mit Gtk-Desktop (Gnome, Cinnamon, Mate, Xfce, LXDE) nehmen, dort Blueman nachinstallieren und schauen, ob ich dort durch Herumgeklicke irgendetwas zum Thema herausfinden kann.
Falls das nicht zielführend ist wirst du ohnehin ins Terminal müssen, und dann ist die Distribution egal.
 
Erstelle am besten mal einen USB Stick mit Ubuntu oder Mint und starte Live vom Stick aus. Schau ob dort ggf. direkt schon dein Bluetooth aktiviert ist. Wenn nein, muss man einfach mal weiter sehen.

Einen Stick erstellen und dann von diesem zu starten, bekommst du bestimmt hin, oder?
 
welcher Rechner? Dort würde ich ansetzten und mal die Einstellungen im UEFI / BIOS überprüfen.
 
Also, was du eigentlich suchst ist ein Livesystem das die eigene HW erfolgreich bedienen kann, nicht direkt zur Diagnose. Da würde ich ein modernes Desktoplinux für nehmen wie @matt-eagle schon gesagt hat. Ubuntu, Fedora, auch Debian.

Wenn es um Fehlerbehebung geht gerade mit Partitionskram hab ich dafür gerne Parted Magic genommen.
 
Nur um BT zu checken, sollte eigentlich jedes aktuelle Live-System taugen.

Dort im Terminal machst Du einfach nur Tests, indem Du Dir die vorhandenen PCI- und USB-Geräte anzeigen lässt. Anschließend kannst Du mit rfkill den Status der ganzen Funk-Dinger zeigen u. ggf. entriegeln. Um das ganze ggf. als Textdatei für´s Forum zu speichern, kannst Du die Ausgabe auch umleiten:

lspci > pci.txt
lsusb > usb.txt

Ein

rfkill list

zeigt Dir WLAN, BT an und auch ob es hardware- oder softwareseitig geblockt ist. Mittels

rfkill unblock Name_des_Geräts

sollte sich das ggf. entsperren lassen.

 
welcher Rechner? Dort würde ich ansetzten und mal die Einstellungen im UEFI / BIOS überprüfen.
Der Rechner mit dem nicht mehr auffindbaren Bluetooth ist ein B450-Board von Aorus/Gigabyte mit einem Ryzen 5 5600. Mit einer Karte von Gigabyte, die WLAN und Bluetooth bereitstellt. Die im Slot steckt und zusätzlich über ein Kabel an einen internen USB-Port des PC angeschlossen wird. Die Kabelverbindung hatten wir schon geprüft und auch sichergestellt, dass die USB-Anschlüsse auf dem Board funktionieren. Da das Board selbst kein Bluetooth bereitstellt, schätze ich mal, dass man im UEFI dazu auch nichts finden wird.

Erstelle am besten mal einen USB Stick mit Ubuntu oder Mint und starte Live vom Stick aus. Schau ob dort ggf. direkt schon dein Bluetooth aktiviert ist. Wenn nein, muss man einfach mal weiter sehen.

Einen Stick erstellen und dann von diesem zu starten, bekommst du bestimmt hin, oder?
Ich denke schon. ;) Ich bin halt manchmal auch faul. Wenn es eine ISO gäbe, die ich auf den Ventoy-Stick schieben könnte, wäre das halt sehr bequem. Im Prinzip geht es mir hier ja nicht um Linux an sich, sondern um ein Nicht-Windows-System als Basis für ein Diagnosetool.

Mir ist keine Distribution bekannt, die sich besonders für dein Anliegen eignen würde. Je nachdem wie neu der fragliche Rechner ist, könnte es aber sein, dass Knoppix besonders ungeeignet ist, denn 9.1 ist von 2021 und es gab seither kein neues Release.
Das sollte beim B450-Chipset und der Steckkarte mit Intel-Chip eigentlich aber reichen, oder? Den kleinen Testlauf hatte ich auf meinem P142 G1A von 2021 gemacht, das sollte eigentlich auch funktionieren. Merkwürdig war da allerdings noch, dass mir bei den Netzwerkverbindungen das WLAN nicht angeboten wurde. Aber das wäre ein anderes Thema.

Ich würde irgendeine aktuelle Live-Distribution mit Gtk-Desktop (Gnome, Cinnamon, Mate, Xfce, LXDE) nehmen, dort Blueman nachinstallieren und schauen, ob ich dort durch Herumgeklicke irgendetwas zum Thema herausfinden kann.
OK, "Blueman" merke ich mir mal.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ein

rfkill list

zeigt Dir WLAN, BT an und auch ob es hardware- oder softwareseitig geblockt ist. Mittels

rfkill unblock Name_des_Geräts

sollte sich das ggf. entsperren lassen.
Danke. Das versuche ich mal, wenn ich wieder am heimischen Schreibtisch bin. Weiß zufällig jemand, ob rfkill in Knoppix 9.1 vielleicht schon mit dabei ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sollte beim B450-Chipset und der Steckkarte mit Intel-Chip eigentlich aber reichen, oder? Den kleinen Testlauf hatte ich auf meinem P142 G1A von 2021 gemacht, das sollte eigentlich auch funktionieren. Merkwürdig war da allerdings noch, dass mir bei den Netzwerkverbindungen das WLAN nicht angeboten wurde. Aber das wäre ein anderes Thema.

Kann sein, dass es da noch eine Firmware braucht oder so und wenn das z.B. eine Atheros ist, die BT und WLAN als Kombi hat, halte ich eine wirklich aktuelle Distri doch für sinnvoll.

rfkill gehört zum "normalen" Befehlssatz und sollte auch in Knoppix drin sein. Wenn allerdings der Kernel zu alt ist und die verbaute Hardware noch nicht unterstützt, nützt das eher wenig. Mint hat z.B. die Firmwares in aller Regel auch im Live-System drin oder auch Manjaro und EndeauvourOS. Eine eingedeutsche Version gibt es bei den Mint-Usern und das bisschen Download der ISO macht das Kraut nicht fett:

 
Weiß zufällig jemand, ob rfkill in Knoppix 9.1 vielleicht schon mit dabei ist?
Wie hikaru schon schrieb, ist es eine sehr alte Iso und damit auch ein relativ alter Kernel. Zwar ist dein Board jetzt auch nicht bleeding edge, aber dennoch würd ich mir an deiner Stelle ein Image von einer aktuellen Distro ziehen. Ubuntu und auch Fedora haben sehr gute HW Unterstützung ootb! Damit bist du besser bedient als mit Knoppix, auch wenn es sicher rfkill vorinstalliert hat. Ansonsten kannst du per LAN immer Pakete nachinstallieren
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Nur um BT zu checken, sollte eigentlich jedes aktuelle Live-System taugen.

Dort im Terminal machst Du einfach nur Tests, indem Du Dir die vorhandenen PCI- und USB-Geräte anzeigen lässt. Anschließend kannst Du mit rfkill den Status der ganzen Funk-Dinger zeigen u. ggf. entriegeln. Um das ganze ggf. als Textdatei für´s Forum zu speichern, kannst Du die Ausgabe auch umleiten:

lspci > pci.txt
lsusb > usb.txt

Ein

rfkill list

zeigt Dir WLAN, BT an und auch ob es hardware- oder softwareseitig geblockt ist. Mittels

rfkill unblock Name_des_Geräts

sollte sich das ggf. entsperren lassen.

Das ist ein guter Start und in den meisten Fällen absolut ausreichend um zu schauen, ob was im Argen liegt. Wenn deine HW hier aufgelistet wird, wird sie schonmal erkannt was in jedem Fall schon ein gutes Zeichen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
sorry, wenn ich mich da kurz reinschalte:
beinhaltet die ubuntu desktop distribution
(die man dann vom stick aus startet)
jegliche tools zu rettung /diagnose
wie ein rescue live system..?
ich hatte mal letztes jahr eine live rescue usb platte erstellt,
allerdings muss man jedesmal das ganze über einen editor per eingabe starten
bis man zur grafischen oberfläche kommt..
oder ist das bei ubuntu auch so?
 
Zuletzt bearbeitet:
sorry, wenn ich mich da kurz reinschalte:
beinhaltet die ubuntu desktop distribution
(die man dann vom stick aus startet)
jegliche tools zu rettung /diagnose
wie ein rescue live system..?
definiere "jegliche"
kurze antwort: eher nein,
längere Antwort: es kommt doch stark darauf an, was du retten willst. Praktisch ist das keine All-in-One Lösung, Theoretisch aber schon, denn wir bereits zuvor erwähnt kann man jedes Tool nachinstallieren wenn man ne aktive Internetverbindung hat. Wenn dies nicht möglich ist, dann evtl auf Distros wie grml zurückgreifen. Das ist für die meisten jedoch overkill und nicht jedes Tool hat eine GUI.
ich hatte mal letztes jahr eine live rescue usb platte erstellt,
allerdings muss man jedesmal das ganze über einen editor per eingabe starten
bis man zur grafischen oberfläche kommt..
oder ist das bei ubuntu auch so?
nein, Ubuntu startet bootet direkt in den Desktop. Gesetzt den Fall, dass du nicht den netinstaller oder ähnliches herunderlädst.
 
danke , werde mal etwas recherchieren wegen tools,
und die gegebenenfalls nachladen/installieren
(geht das auch bei der test version/bzw. dann auf den stick?)
 
Wenn du schon ein Ventoy Stick hast, ist es doch kein Aufwand schnell eine ISO runterzuladen und da drauf zu hauen. Das dauert doch keine 10 Minuten in Summe.
 
Für ein Live-System mit einem möglichst aktuellen Kernel werfe ich noch Bluestar Linux in die Runde, die alle paar Tage eine neue Version hochladen:

Letzte Version ist vom 23.11.25 mit 6.17.8er-Kernel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, das ubuntu live system beinhaltet natürlich nicht "jegliche" Software.
Du kannst aber im Live system mit

"apt update; apt install IRGENDWAS"

Sachen nachinstallieren.
 
Hmm, ich würde einfach ein ISO von Linux Mint starten, nur ein Terminal starten und das ohnehin vorhandene bluetoothctl verwenden.
Ein Beispiel.

Hier haben wir sogar zwei Karten:
Code:
~$ bluetoothctl
[NEW] Media /org/bluez/hci1
    SupportedUUIDs: 0000110a-0000-1000-8000-00805f9b34fb
    SupportedUUIDs: 0000110b-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[NEW] Media /org/bluez/hci0
    SupportedUUIDs: 0000110a-0000-1000-8000-00805f9b34fb
    SupportedUUIDs: 0000110b-0000-1000-8000-00805f9b34fb
Agent registered
[CHG] Controller 7C:5C:F8:29:49:55 Pairable: yes
[CHG] Controller F4:B7:E2:F8:E9:40 Pairable: yes
hci0 new_settings: powered bondable ssp br/edr le secure-conn
hci1 new_settings: powered bondable ssp br/edr le secure-conn

Dann kann man noch einen Scan starten und weiß schon, ob die Technik funktioniert:
Code:
[bluetoothctl]> scan on
SetDiscoveryFilter success
Discovery started
[CHG] Controller F4:B7:E2:F8:E9:40 Discovering: yes
[NEW] Device F4:B6:88:88:06:63 Poly V5200 Series
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 AddressType: public
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 RSSI: 0xffffffc5 (-59)
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 AdvertisingFlags:
  1a                                               .               
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 RSSI: 0xffffffbb (-69)
[bluetoothctl]>

Wenn Du magst, noch vertrauen und koppeln:

Code:
[bluetoothctl]> trust F4:B6:88:88:06:63
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 Trusted: yes
Changing F4:B6:88:88:06:63 trust succeeded
[bluetoothctl]> pair
E8:0F:C8:A1:32:D7  F4:B6:88:88:06:63 
[bluetoothctl]> pair F4:B6:88:88:06:63
Attempting to pair with F4:B6:88:88:06:63
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 Connected: yes
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 Bonded: yes
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 Modalias: bluetooth:v0055p0130d01FE
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 00000000-deca-fade-deca-deafdecacaff
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 00001108-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 0000110b-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 0000110c-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 0000110e-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 0000110f-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 0000111e-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 0000112e-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 00001131-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 00001200-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 0000fe03-0000-1000-8000-00805f9b34fb
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 18f635aa-6826-b597-624d-4e2987239782
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 82972387-294e-4d62-97b5-2668aa35f618
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 UUIDs: 931c7e8a-540f-4686-b798-e8df0a2ad9f7
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 ServicesResolved: yes
[CHG] Device F4:B6:88:88:06:63 Paired: yes
Pairing successful

Alles an Bord, ohne Nachinstalltion.
 
Danke nochmals für die vielen Tipps. Ich habe dann selbst noch einmal auf der Distrowatch-Seite ein bisschen gestöbert, auf die mich ein Kollege hier hingewiesen hatte. Und bin dort auf das hier gestoßen:


Habe mir die ISO heruntergeladen, welche mit 1,1 GB sogar recht kompakt ist, sie auf meinen Ventoy-Stick kopiert und das System mal probehalber auf meinem P14s G1A gebootet. Das hat gut funktioniert, und ich habe den Eindruck, dass das eine ganz gute eigene Antwort auf meine Frage nach einer Empfehlung gewesen sein könnte. ;)

An den PC mit dem vermeintlich fehlenden Bluetooth setze ich mich dann beizeiten mal dran.
 
Neben bluetoothctl sind auch lsusb und lspci deine Freunde um Hardware zu sehen, die verschwunden ist ;).
Spätestens wenn das Device da nicht drin ist und dmesg keine gröberen Fehler in der Richtung ausweist ist die Hardware wirklich irgendwo im Nirvana verschwunden.
 
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