Windows eDrive auf neueren Laptops (hier: P14s Gen3, gilt aber auch für andere)

Windows Betriebssystem
Hast du das auch mal gebenchmarkt? "Gefühl" ist ja bei Performance immer so eine Sache.
 
Ich hab mal eben einen Benchmark gemacht. Ich wollte das auf einer Disk testen, wo kein OS drauf ist und die leer ist, damit es besser vergleichbar ist. Also eine SATA SSD im USB 3 Gehäuse an den PC gehängt, formatiert, getestet, formatiert, mit Bitlockere verschlüsselt, noch mal getestet.

Das ist der Benchmark ohne Bitlocker:

as-ssd-bench JMicron Generic  25.08.2023 20-23-28.png

Das ist der Benchmark mit Bitlocker:

as-ssd-bench JMicron Generic  25.08.2023 20-31-00 mit Bitlocker.png


Keine Idee, warum 4k64 beim Schreiben mit Bitlocker plötzlich doppelt so schnell ist.
Beim sequenziellen Schreiben ist es mit Bitlocker minimal langsamer, was zu erwarten war. Der Rest ist irgendwo im Bereich der Messungenauigkeiten. Was ich auch erwartet hatte.

Ich kann hier also keine massiven Performance-Einbrüche feststellen. Kann natürlich sein, dass man das nur bei einer High-Performance-SSD tatsächlich deutlich feststellen kann. Andererseits sollte die dann selbst mit etwas weniger Performance immer noch verdammt fix sein.

Insofern bleibts für mich dabei: ich sehe da keine Einschränkungen mit Bitlocker und Software-Verschlüsselung.
 
Naja, deine Benchmarks sind schon ohne BitLocker auf dem Level (oder sogar darunter), wie meine Benchmarks mit BitLocker vor 11 Jahren. Da dürfte wirklich kaum noch Effekt durch BitLocker zu merken sein, wenn selbst 12 Jahre alte Hardware (W520) diese Werte schon gepackt hat. Vielleicht solltest du mal mit einer SSD testen, die ohne BitLocker wenigstens Werte von SSDs der letzten 10 Jahre erreicht :D Das muss keine "High Performance SSD" sein wie du schreibst, aber Werte unter 200 sind gruselig für aktuelle SSDs. Auch eine Samsung 850 Evo liegt schon um Faktor 5 höher und das ist wohl keine High Performance SSD, sondern Samsungs Budget-Serie und eine ganz normale SATA-SSD. Mit der >10 Jahre alten Kingston SSD lag man damals auch schon um Faktor 4 höher (~700-800). Aktuelle NVMe-SSDs liegen teilweise bei über 10.000.
 
Auch eine Samsung 850 Evo liegt schon um Faktor 5 höher und das ist wohl keine High Performance SSD, sondern Samsungs Budget-Serie und eine ganz normale SATA-SSD.

Aber es ging ja auch gar nicht um die eigentliche Performance der SSD, sondern um den Unterschied vorher und nachher. Gäbe es einen massiven Unterschied mit und ohne Bitlocker, müsste man das auch mit einer langsameren SSD an einem älteren Notebook merken und vor allem messen können.

Ich greife mir aber die Tage noch mal ein aktuelles, neues Gerät und teste das erneut.
 
Wenn die SSD so oder so langsamer ist als das bottleneck der SW Verschlüsselung nicht. Da bremst halt die SSD bevor es die verschlüsselung könnte. Ist ja kein multiplikativer Faktor der auf die SSD Performance gelegt wird, sondern ein "Maximum", über dem SSD-Mehrleistung nichts bringt, da die Verschlüsselung bremst.

1693434538396.png

Hab keinen Test mit Bitlocker, dafür müsste ich meine Gruppenrichtlinien wieder anpassen und die SSD verschlüsseln lassen... Zu viel Aufwand.
 
Ich wundere mich eher, wie du das mit Wärme und Stromverbrauch bei so einer SSD im Notebook machst... ;-)

Ich hab mir heute mal ein neues Notebook gegriffen. Müsste ein L14 Gen 4 AMD gewesen sein. Frisch aus dem Karton, Windows 11 Vorinstallation.


Benchmark ohne Bitlocker:

as-ssd-bench SKHynix_HFS512GE 31.08.2023 17-17-41.png


Benchmark mit Bitlocker:

as-ssd-bench SKHynix_HFS512GE 31.08.2023 17-16-12.png

Die meisten Werte ändern sich quasi kaum, interessanterweise wird auch hier das sequenzielle Schreiben wieder schneller.

Erst der Test mit zufälligen 4K Blöcken mit 64 parallelen Threads geht dann deutlich runter.
Ich wüsste jetzt nicht, wobei man beim typischen Anwender mit normalen Anwendungen 64 parallele zufällige Lese-/Schreibthreads für einen längeren Zeitraum erzeugen kann, aber zumindest ist dort ein messbarer, deutlicher Unterschied.

Ich gehe weiterhin davon aus, dass man das an sich nicht merken wird. Vermutlich muss man da schon Power-User mit dicker Entwicklungsumgebung nebst mehreren VMs sein, dass es sich tatsächlich im normalen Arbeiten ernsthaft bemerkbar macht.

Ach ja: den deutlich größeren Einschnitt gibt es weiterhin, wenn man einfach auf Akkubetrieb arbeitet. Da halbiert man mal eben die normale Performance der SSD.
 
Ich wundere mich eher, wie du das mit Wärme und Stromverbrauch bei so einer SSD im Notebook machst... ;-)
Erreicht in 15min Stresstest im Loop knappe 85° peak, ohne Airflow oder Kühler. Nur ein Wärmeleitpad zwischen SSD und Mainboard, wie es auch die original verbaute Hynix hatte. Dazu hat Samsung die Energiespar-Modi der SSD super hingekriegt, die ist die meiste Zeit komplett ausgeschaltet oder im tiefsten Powerstate und nicht merkbar wärmer als das Mainboard. Im Stresstest oder unter Volllast frisst sie halt Strom, aber da ist dann tendenziell die CPU auch am Anschlag und es ist egal.

Ich gehe weiterhin davon aus, dass man das an sich nicht merken wird. Vermutlich muss man da schon Power-User mit dicker Entwicklungsumgebung nebst mehreren VMs sein, dass es sich tatsächlich im normalen Arbeiten ernsthaft bemerkbar macht.
Bei mir wars merkbar. Größere Programme wie Affinity Photo oder Autodesk Fusion starten langsamer, Explorer Ordner mit paar hundert bis tausend Files öffnen langsamer und bauen die Vorschau langsamer auf. Mit Bitlocker fühlte sich das Notebook von UI responsiveness und Startzeiten von Software vergleichbar an wie mein Desktop PC (i7 5960X, Samsung 960 Evo), mit HW Verschlüsselung wars allgemein einfach ne Ecke zackiger bei allem. Keine riesen Unterschiede, aber bemerkbar.
 
Negativ: Der Score geht also weiterhin um ca. 59-60% zurück durch die Aktivierung von BitLocker.
Neutral: Immerhin, gegenüber damals sind es nicht mehr -70%, sondern nur noch ca. -60% im Benchmark-Score.
Positiv: Das basiert hauptsächlich auf dem 64-Thread-Wert, der in der Praxis tatsächlich für viele irrelevant ist.

Was die "Merkbarkeit"/"Schwuppdizität" angeht, kann ich mich leider nur auf meine Versuche von damals berufen - und da war es deutlich merkbar. Bei intensiven Zugriffen auf die SSD "laggte" der gesamte Rechner. Wenn meine Backup-Software den Datenträger scannte, ruckelte Internetradio. Ohne BitLocker war das nicht der Fall. Auch war die allgemeine CPU-Last deutlich höher. Zu letzterem habe ich jetzt aber keine Messwerte.
 
Tomshardware hat das ganze auch Mal getestet: https://www.tomshardware.com/news/windows-software-bitlocker-slows-performance
auf einem durchaus sehr potenten und recht aktuellen Desktop-PC haben sie auch teilweise -45% gemessen bei BitLocker per CPU (mit AES-NI). Bei Hardwareverschlüsselung dagegen keinerlei Einbußen.

Und auch ich habe mich schon eine Weile gewundert, warum mein T480s so träge ist und so heiß wird. Hab es auf das Alter des Geräts geschoben. Bis ich letztens nur durch Zufall festgestellt habe, dass BitLocker auf die Idee gekommen ist, meine längst per eDrive geschützte SSD nochmals zusätzlich in Software zu verschlüsseln. Also einmal BitLocker aus und wieder an, jetzt verschlüsselt sie wieder rein in Hardware und das T480s läuft wieder merklich schneller und kälter. Leider hatte ich keine Zeit Benchmarks zu machen. Sind aber glaube ich langsam auch nicht mehr nötig - der Beweis, dass BitLocker in Software einiges an Performance frisst, sowohl messbar als auch merkbar, ist inzwischen ja doch einige Male erbracht.
 
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